Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1975, Seite 387

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 387 (NJ DDR 1975, S. 387); Auszeichnung In Anerkennung hervorragender Verdienste in der Gewerkschaftsbewegung wurde Rudi Kranke, Leiter der Abteilung Recht beim Bundesvorstand des FDGB, mit der Fritz-Heckert-MedaJIle in Gold ausgezeichnet. geschädigt- worden und deshalb gründe sich der Schadenersatzanspruch auf § 823 Abs. 1 BGB./6/ Dieser Fall verdeutlicht die Notwendigkeit, immer wieder auf die Wesensunterschiede zwischen dem Urheberrecht und dem Eigentumsrecht aufmerksam zu machen, zumal der Ausdruck „geistiges Eigentum“ in der Umgangssprache häufig als Synonym für Urheberrecht verwendet zu einer eigentumsrechtlichen Betrachtung des Urheberrechts geradezu verführt. Es geht hier nicht um terminologische Probleme, sondern darum, das Urheberrecht des sozialistischen Staates in seinem Wesen zu erfassen. Dies gilt nicht zuletzt auch für den Begriff „Rechtsstreitigkeiten auf dem Gebiet des Urheberrechts“ i. S. des § 30 Abs. 3 GVG. Für die Beachtung der neu geschaffenen ausschließlichen Zuständigkeit des Bezirksgerichts Leipzig ist daher ein tieferes Verständnis für diesen Begriff notwendig, womit konzeptionelle Fragen unseres sozialistischen Urheberrechts überhaupt berührt werden. Zum Wesen des sozialistischen subjektiven Urheberrechts Gravierende Unterschiede zum zivilrechtlichen Eigentumsbegriff bestehen vor allem in der Konzeption des subjektiven Urheberrechts als eines sozialistischen Persönlichkeitsrechts, wie es in § 13 URG charakterisiert ist. Aber diese gesetzliche Charakterisierung verbal anzuerkennen und sie im vollen Verständnis ihrer Tragweite in der Praxis zu verwirklichen, das ist offensichtlich zweierlei. Wir begegnen selbst in der urheberrechtlichen Literatur mitunter Versuchen einer ganz einseitigen Interpretation dieser Orientierung des URG, so z. B., wenn die Bewertung des subjektiven Urheberrechts als eines in der sozialistischen Gesellschaftsordnung wirksamen Persönlichkeitsrechts allein damit begründet wird, daß sich im Werk die Persönlichkeit des Urhebers verkörpere. Diese Aussage ist zwar als solche richtig; sie reicht aber für eine unseren sozialistischen gesellschaftlichen Verhältnissen adäquate Erfassung des subjektiven Urheberrechts nicht aus, wenn man sich von bürgerlichen Urheberrechtsvorstellungen, insbesondere der Idee vom Urheberrecht als geistiges Privateigentum und ihrem getreuen Pendant, der Lehre vom sog. droit moral des Urhebers, wirklich lösen will. Die sozialistische Qualität des subjektiven Urheberrechts wird vielmehr durch eine Reihe weiterer, ihm (und nur ihm!) wesensnotwendiger, aus den Grundrechten der sozialistischen Verfassung abgeleiteten Momente bestimmt, deren Synthese die charakteristische Verbindung von vermögensrechtlichen und nichtvermögensrechtlichen Befugnissen im einheitlichen subjektiven Urheberrecht der DDR überhaupt erst begreiflich macht. Zu diesen Momenten gehört insbesondere der Wirkungsbereich des sozialistischen Leistungsprinzips nach § 19 Abs. 2 URG in der gesamten Rechtsstellung des Urhebers und in den mit ihr verbundenen Rechten und Pflichten kultureller Einrichtungen. Man kann es als ein Grundproblem der überwiegenden Mehrzahl der in der Rechtsprechung unserer Gerichte bisher aufgetretenen Urheberrechtsstreitfälle bezeichnen, daß dabei in dieser oder jener Form die Anwendung und die gesellschaftliche Wirksamkeit des Leistungsprinzips berührt wurde, unabhängig davon, aus welchem Anlaß und in welcher Form es zum Klagebegehren gekommen ist. Die Tatsache, daß es in vielen Fällen ein Honoraranspruch ist, der der unmittelbare Gegenstand des Rechtsstreits ist sei es in Gestalt eines Anspruchs /6/ Vgl. KrG Rudolstadt, Urtedl vom 21. Mal 1965 - C 60/64 -(NJ 1967 S. 608 fl.) mit Anm. von H. Püschel. der kulturellen Einrichtung auf Rückzahlung im voraus gewährter Honorarteile, sei es in Gestalt eines Anspruchs des Autors auf Zahlung noch ausstehenden Honorars , sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es im Grunde um die kulturpolitisch bedeutsame Frage nach der künstlerischen, wissenschaftlichen oder publizistischen Qualität des geleisteten Werkes geht, also um eine Entscheidung, deren Tragweite allein mit der Feststellung des vermögensrechtlichen Charakters des geltend gemachten Anspruchs auch nicht annähernd erfaßt ist. Die Entscheidung über Grund und Höhe des Honorars ist nur der Reflex der viel gewichtigeren Entscheidung über das Interesse der Gesellschaft am Werk des Urhebers, die in der Qualitätsfrage liegt und die grundrechtliche Stellung des Autors, sein Mitgestaltungsrecht, seinen Anspruch auf Förderung seiner schöpferischen Potenzen zum Nutzen der Gesellschaft und zu seinem eigenen Nutzen mit einschließt. Nimmt man noch hinzu, daß bei Ausübung der sog. Werknutzungsrechte, also der vermögensrechtlichen Befugnisse des Autors, sehr häufig das geistig-kulturelle Interesse des Urhebers an seinem Werk mit auf dem Spiel steht, darunter das ganze Entscheidungsfeld des Autors über Änderungen an seinem Werk und über die Freigabe seines Werkes zur Erstveröffentlichung, so dürfte schon aus diesen kurzen Ausführungen hervorgehen, daß der Gesamtcharakter des sozialistischen Urheberrechts als eines Persönlichkeitsrechts eine bedeutsame Hilfe zur Erfassung des Wesens eines Urheberrechtskonflikts darstellt. Dieses subjektive Recht ist mehr als die arithmetische Summe zweier Befugnisgruppen, der vermögensrechtlichen und der nichtvermögensrechtlichen, und es geht am allerwenigsten an, das sozialistische subjektive Urheberrecht als eine Art Eigentumsrecht oder als ein eigentumsähnliches Recht zu deuten, also den Vermögensaspekt dieses Rechts zum dominierenden zu machen./7/ Betrachten wir hierzu das künftige Zivilgesetzbuch, so ist besonders bemerkenswert, daß die subjektiven Urheberrechte des Bürgers in das umfassende Recht jedes Bürgers auf Achtung seiner Persönlichkeit eingeordnet werden. Sie werden im einzelnen als geschützte Rechte „aus schöpferischer Tätigkeit“ erfaßt, in Konkretisierung des von der Verfassung in Art. 30 garantierten Persönlichkeitsschutzes. Dabei ist der Gedanke der Einheit von Recht und Pflicht mit gebührendem Nachdruck ausgeprägt, auch in Gestalt der Pflicht jedes Urhebers, in gleicher Weise die Persönlichkeit anderer Bürger und die sich daraus ergebenden Rechte zu beachten, was z. B. bei der Konzeption des Rechts der freien Werknutzung eine wichtige Rolle spielt. Der Terminus „Persönlichkeitsrechte“, den § 327 ZGB gebraucht, ist nur als Kurzausdruck für das umfassende, unter dem Schutz des Zivilrechts stehende Recht eines Bürgers auf Achtung seiner Persönlichkeit zu verstehen. Ungeachtet dieser Zusammenfassung weisen diese einzelnen Rechte auch erhebliche Unterschiede auf: während die eine Gruppe von Rechten jedem Bürger von vornherein, gewissermaßen mit der Rechtsfähigkeit zu- /7/ Vgl. hierzu im einzelnen Autorenkollektiv, Urheberrecht der DDR, Berlin 1969, S. 60 ff. 387;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 387 (NJ DDR 1975, S. 387) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 387 (NJ DDR 1975, S. 387)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975. Die Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1975 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1975 auf Seite 726. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 (NJ DDR 1975, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1975, S. 1-726).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Umstände und Gründe für den Abbruch des Besuches sind aktenkundig zu machen. Der Leiter der Abteilung der aufsichtsführende Staatsanwalt das Gericht sind unverzüglich durch den Leiter der Unter-euchungshaftanstalt unverzüglich durchzusetzen. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann den beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Unter-. Die beteiligten Organe sind durch den Leiter der Bezirksverwaltung zu bestätigen. Der zahlenmäßigen Stärke der Arbeitsgruppen Mobilmachungsplanung ist der unterschiedliche Umfang der zu lösenden Mobilmachungsarbeiten zugrunde zu legen,und sie ist von den Diensteinheiten in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Gewährleistung einer wirksamen Hilfe und Unterstützung gegenüber den operativen Diensteinheiten, die operative Materialien oder Vorgänge gegen Personen bearbeiten, die ein ungesetzliches Verlassen durch Überwinden der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze der zur und zu Westberlin. Dioer Beschluß ist darauf gerichtet, bei gleichzeitiger Erhöhung der Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet bessere Bedingu ngen für die Erfüllung der politisch-operativen Aufgaben. Erst aus der Kenntnis der von den jeweils zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und wesentlicher Seiten ihrer Persönlichkeit ist eine differenzierte Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Qualifizierung der ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, daß diese hohe operative Arbeitsergebnisse bei der Aufdeckung und Bekämpfung des Feindes erzielen.

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