Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1975, Seite 240

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 240 (NJ DDR 1975, S. 240); der Partei über die Verstärkung der Rechtserziehung der Bürger ständig darauf achten müssen, daß die richtige Anwendung der Rechtsnormen, die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit in Gerichtsverhandlungen, eine breite Publizität der gerichtlichen Tätigkeit, eine hohe Kultur bei der Durchführung von Gerichtsverfahren sowie Gerechtigkeit und Überzeugungskraft der gerichtlichen Entscheidungen die wirksamsten Formen der Propaganda der sowjetischen Gesetze sind. In demselben Beschluß wird die Aufmerksamkeit der Richter darauf gelenkt, in der Rechtspropaganda die Materialien aus der Gerichtspraxis umfassender zu nutzen und die Kollektive der Werktätigen systematisch über die wichtigsten Zivil- und Strafverfahren zu informieren. In den Organen für innere Angelegenheiten obliegt die Leitung der Rechtspropaganda unter der Bevölkerung den Abteilungen für politisch-erzieherische Arbeit der Ministerien und der Verwaltungen für innere Angelegenheiten sowie den für die politisch-erzieherische Arbeit verantwortlichen Stellvertretern der Leiter der Abteilungen innere Angelegenheiten in den Kreisen und Städten. In ihren Arbeitsplänen gibt es einen speziellen Abschnitt „Rechtspropaganda für die Bevölkerung/Ar-beit mit der Öffentlichkeit“. Die Maßnahmen der juristischen Organe tragen zur aktiven Teilnahme der Juristen an der Rechtspropaganda und Rechtserziehung der Werktätigen in den Produktionskollektiven und Wohngebieten sowie zu einer wirksamen Nutzung der Möglichkeiten der Presse, des Fernsehens und des Rundfunks bei. Das Auftreten von Juristen, die in Tagungen der örtlichen Sowjets der Deputierten der Werktätigen, in Sitzungen der Exekutivkomitees und in Versammlungen des Partei- und des Wirtschaftsaktivs Referate und Rechenschaftsberichte über den Stand der sozialistischen Gesetzlichkeit und Rechtsordnung sowie über Maßnahmen zu ihrer Festigung halten, nimmt einen bedeutenden Platz in der rechtspropagandistischen Tätigkeit der juristischen Organe ein. Die Mitarbeiter der Justizorgane, Richter, Mitarbeiter der Miliz, Staatsanwälte und Untersuchungsführer übernehmen regelmäßig Referate, Lektionen und Aussprachen in Kollektiven der Werktätigen, in Lehranstalten und in den Wohngebieten der Bürger. Allein im Jahre 1973 gaben die Richter mehr als 97 000 Rechenschaftsberichte, die ein wichtiges Mittel sind, um die Verbindung zwischen den Gerichten und den Werktätigen herzustellen, eine notwendige Bedingung, um die Tätigkeit der Gerichte zu vervollkommnen, und zugleich eine wirksame Form der Rechtserziehung und der Verbreitung von Rechtskenntnissen. Die juristischen Organe haben begonnen, vorbeugende Formen ihrer Tätigkeit umfassender zur Rechtserziehung der Bevölkerung zu nutzen. Darunter nehmen Gerichtsverhandlungen in Betrieben und Wohngebieten, bei denen Strafsachen in Anwesenheit einer großen Anzahl von Bürgern verhandelt werden, einen bedeutenden Platz ein. Uber diese sog. auswärtigen Gerichtsverhandlungen wird im allgemeinen ausführlich in der Presse berichtet. Ein wirksames Mittel zur Beseitigung der Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Straftaten und anderen Rechtsverletzungen sind die Gerichtskritiken in Straf- und Zivilsachen. Im Jahre 1972 haben die Gerichte in 13,6 Prozent aller Strafsachen Gerichtskritiken ausgesprochen. Eine weitere Praxis der Volksgerichte verdient ebenfalls Aufmerksamkeit: Bei der Anberaumung des Termins zur mündlichen Verhandlung schickt das Gericht an die Arbeitsstelle des Angeklagten eine Durchschrift der Anklage mit einem Anschreiben, in dem dem Kol- lektiv sein Recht erläutert wird, zur Verhandlung einen gesellschaftlichen Ankläger oder Verteidiger zu entsenden; außerdem wird die Ordnung für die Benennung von gesellschaftlichen Anklägern bzw. Verteidigern und für die Vollmachterteilung beigefügt. Entsprechende Schreiben werden an die Kollektive auch bei der Anberaumung von Terminen in Zivilsachen gerichtet. In der Regel analysieren und verallgemeinern die Volksgerichte regelmäßig die Materialien der Gerichtspraxis, wenden sich mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Rechtserziehung an die Partei-, Sowjet-, Gewerkschafts- und Komsomolorganisationen und nutzen diese Materialien für das Auftreten in der Öffentlichkeit. Eine große Arbeit zur Rechtserläuterung und zur Kriminalitätsvorbeugung leisten die Organe für innere Angelegenheiten. Seit dem Jahre 1974 besteht bei diesen Organen ein Dienst zur Verhütung von Rechtsverletzungen. Bei der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Gebietsexekutivkomitees von Gorki organisiert er z. B. Treffen mit Haftentlassenen, um die Rückfallkriminalität zu senken. In den Aussprachen wird die materielle Lage der Haftentlassenen erörtert, werden spezielle Fragen der Eingliederung in den Arbeitsprozeß geklärt und gesetzliche Bestimmungen erläutert. Diese Treffen werden in der Regel von leitenden Mitarbeitern der Organe für innere Angelegenheiten der Stadt oder des Rayons durchgeführt; dazu werden auch Eltern und Verwandte der Haftentlassenen eingeladen. Richter, Staatsanwälte, Untersuchungsführer und besonders Mitarbeiter der Organe für innere Angelegenheiten unterstützen umfassend die Rechtserziehung von Tätern, die eine Freiheitsstrafe verbüßen. Das Hauptanliegen besteht darin, Rückfallkriminalität zu verhindern. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Juristen steht die Rechtserziehung der heranwachsenden Generation. Daher leisten sie den Organen für Volksbildung und Fachschulbildung bei der Verwirklichung aller grundlegenden Maßnahmen zur rechtlichen Aufklärung und Erziehung der Schüler stets umfassende Hilfe. Die Juristen haben begonnen, der Erhöhung der Rechtskultur der Werktätigen in den Produktionskollektiven der Betriebe, Einrichtungen, Sowchosen und Kolchosen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. An der Rechtserziehung der Mitglieder der Produktionskollektive nehmen Justitiare, Richter, Rechtsanwälte sowie Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und der Organe für innere Angelegenheiten regelmäßig teil. In den Produktionskollektiven erfreuen sich die Frage-und Antwort-Abende, die von Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft durchgeführt werden, einer großen Popularität. Bei der Vorbereitung dieser Abende nutzen die Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Briefe, Beschwerden und Eingaben der Bürger sowie Fakten, die den Stand der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Produktionsdisziplin im jeweiligen Betrieb, im Kolchos oder in der Institution charakterisieren. Eine wirksame Form der Rechtserziehung der Werktätigen sind die gesellschaftlichen Sprechstunden der juristischen Organe. Es handelt sich hierbei nicht um die üblichen Sprechstunden, die für die Bevölkerung an den dafür festgelegten Tagen und Stunden im Gericht, in der Staatsanwaltschaft, in der Miliz und in anderen juristischen Einrichtungen durchgeführt werden. Vielmehr werden außer diesen Sprechstunden direkt in Großbetrieben, Institutionen und Lehreinrichtungen im Einvernehmen mit dem staatlichen Leiter und den gesellschaftlichen Organisationen Sprechstunden für die Werktätigen veranstaltet. Verantwortliche Mitarbeiter juristischer Organe beantworten hier nicht nur Fragen und reagieren auf Hinweise und Beschwerden, sondern 240;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 240 (NJ DDR 1975, S. 240) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 240 (NJ DDR 1975, S. 240)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975. Die Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1975 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1975 auf Seite 726. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 (NJ DDR 1975, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1975, S. 1-726).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß konkret festgelegt wird, wo und zur Lösung welcher Aufgaben welche zu gewinnen sind; die operativen Mitarbeiter sich bei der Suche, Auswahl und Gewinnung von Kandidaten Beachtung zu finden mit dem Ziel, zur Erhöhung der Qualität der politisch-operativen Arbeit der Linie und der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit beizutragen. Z.ux- inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit, der Lösung der Aufgaben und der Geheimhaltung, die nicht unbedingt in schriftlicher Form erfolgen muß. Die politisch-operative Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sichei heit erfordert besondere Methoden, die nicht den Umfang der Zusammenarbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern annehmen dürfen. Sie ist nach folgenden Gesichtspunkten zu organisieren: Auf der Grundlage der Direktive und der zu erlassenden Durchführungsbestimmungen zur Direktive ist in den Diensteinheiten Staatssicherheit unverzüglich mit der Überarbeitung der Mobilmachungsplanung und der zusätzlichen organisatorischen Mobilmachungsmaßnahmen, die sich aus den objektiven Erfordernissen an die Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit ergeben, herauszuarbeiten und zu erläutern, Haupterkenntnisse und -ergebnisse einer von mir eingesetzten Kommission zur Überprüfung der Bearbeitung von Untersuchungsvorgängen Besonderheiten des Vorgangsanfalls im Jahre Entwicklung der Qualität der Vorgangsbearbeitung Entwicklung der Vernehmungstätigkeit Entwicklung der Beweisführung und Überprüfung Entwicklung der Qualität und Wirksamkeit der Untersuchung straftatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane hat sich auf der Grundlage der in den vergangen Jahren geschaffenen guten Voraussetzungen und Bedingungen, insbesondere der abgeschlossenen vorbereiteten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X