Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1973, Seite 218

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 218 (NJ DDR 1973, S. 218); in erheblichem Umfang geschädigt oder gefährdet werden. Im Unterschied zu den §§35, 36 AMG handelt es sich hier dem Wesen nach um eine Wirtschaftsstraftat. Nach den Vorschriften des AMG kann jeder strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden, auch wenn dem Täter eine besondere Erlaubnis zur Herstellung, Verteilung oder Lagerung von Arzneimitteln oder ihnen gleichgestellten Stoffen nicht erteilt wurde. Im Kommentar werden diese Voraussetzungen ausführlich beschrieben. Hervorzuheben sind insbesondere die verschiedenen Anlagen, die einen gründlichen Einblick in die unterschiedlichen Probleme des Arzneimittelwesens geben, was auch für die Beurteilung der individuellen Verantwortlichkeit von größter Wichtigkeit ist. Eine solch ausführliche Zusammenfassung war bisher nicht vorhanden, so daß mit dieser Publikation einem Bedürfnis der Praxis nach übersichtlicher und zusammenfassender Information entsprochen wird. Prof. Dr. sc. Hans Hinderer und Dr. Ulrich Lehmann, Sektion Staats- und Rechtswissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle Dr. Dolly Richter-Hannes/Dr. Norbert Trotz: Seefrachtvertrag und Konnossement Transpress-V erlag, Berlin 1972, 163 S.; Preis: 6,80 M. Aus dem umfangreichen Gebiet des Seetransportrechts wird in dieser Monographie sein Kernstück, der Seefrachtvertrag, behandelt. Die Arbeit enthält in der Art eines Grundrisses in konzentrierter und übersichtlicher Form eine Darstellung aller wichtigen Rechtsfragen, die mit der vertraglichen Organisation des Seetransports in Zusammenhang stehen. In systematischer und chronologischer Reihenfolge werden im einzelnen die am Seefrachtgeschäft beteiligten Personen, die Arten des Seefrachtvertrages, sein Abschluß, die Stellung des Schiffes und die Andienung der Güter, die Durchführung der Reise, die Ablieferung der Güter, der Frachtanspruch und die Haftung des Verfrachters für Schäden an der Ladung untersucht. Angesichts des internationalen Charakters des Seetransports ist es zu begrüßen, daß auch die Ergebnisse der internationalen Rechtsentwicklung, wie z. B. des Ergänzungsprotokolls von 1968 zu den Haager Regeln von 1924, bei der Darstellung weitgehend berücksichtigt worden sind. Besonders hervorzuheben ist, daß die Verfasser stets auch die Erkenntnisse der Seerechtswissenschaft der DDR berücksichtigen. Dies ist um so wichtiger, als allgemeine Rechtsgrundlage für den Seefrachtvertrag bislang noch die Bestimmungen des IV. Buches des HGB sind, die in keiner Weise mehr unseren gesellschaftlichen Bedingungen, den Erfordernissen der modernen Seeschiffahrt und der Einführung neuer Transporttechnologien (z. B. Containertransport) entsprechen. So unterstreicht auch die vorliegende Arbeit die Notwendigkeit der Schaffung eines neuen Seegesetzes (vgl. dazu Frenzel/Hauer/Trotz in NJ 1968 S. 369). Wegen seines engen Zusammenhanges mit dem Seefrachtvertrag wird im 2. Teil des Buches das Konnossement behandelt. Für den Überseehandel stellt es das wichtigste Beförderungsdokument dar. Als Wertpapier, das die Ware selbst repräsentiert, ist es mit spezifisch rechtlichen Wirkungen ausgestattet, deren genaue Kenntnis für seine Funktion und seinen Gebrauch für alle am Seetransport Beteiligten von größter Wichtigkeit ist. Davon ausgehend werden im einzelnen die Rechtsnatur, die Arten und Formen, die Ausstellung und der Inhalt des Konnossements wiederum unter umfassender Berücksichtigung internationaler Rechtsregeln dargelegt. Das Buch gibt sowohl dem Juristen, der sich in das komplizierte Gebiet des Seetransportrechts einarbeiten will, als auch dem Praktiker im Außenhandel und in der Seeverkehrswirtschaft ein wichtiges Arbeitsmaterial in die Hand. Es wäre zu wünschen, daß auch zu anderen Komplexen des Seerechts bald Monographien folgen. Dr. Gustav-Adolf L ü b c h e n , Abteilungsleiter im Ministerium der Justiz Inhalt Seite Prof. Dr. habil. Claus J. Kreutzer: Die rechtliche Gestaltung der Versorgungspflichten der Einzelhandelsbetriebe gegenüber der Bevölkerung . . 187 Dr. Günter Sarge/Dr. Günter Kalwert: Die Entwicklung der Militärgerichtsbarkeit in der DDR 190 Dr. Otto Mayer: Neue Maßnahmen zur höheren Wirksamkeit des Ermittlungsverfahrens 194 Günter Wolf/ Peter K r o h n : Erfahrungen aus der Öffentlichkeitsarbeit der Staatsanwaltschaft im Bezirk Schwerin 196 Dr. Harald Schmidt: Aufgaben der Staatlichen Versicherung bei der Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gemäß §98 GBA 199 Prof. Dr. habil. Richard H a I g a s c h : Familienrechtsprinzipien und die Regelung der ehelichen Vermögensbeziehungen in den Familienrechtsordnungen sozialistischer Staaten 201 Zur Diskussion Manfred Lehmann / Karl M u n k w i t z : Selbstentscheidung im Kassationsverfahren nach Aufhebung eines Strafbefehls 205 Rechtsprechung Strafrecht Oberstes Gericht: Zur Drohung mit gegenwärtiger Gefahr als Beginn der Ausführungshandlung der Vergewaltigung . . . 206 Oberstes Gericht: Zur Abgrenzung zwischen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit und einer Ordnungswidrigkeit nach §47 Abs. 2 StVO 207 Oberstes Gericht: Zur Feststellung eines bedingten Tötungsvorsatzes, zur tateinheitlichen Anwendung des §115 StGB (Körperverletzung) bei einem schweren Raub sowie zur Abgrenzung zwischen Beihilfe und Mittäterschaft bei Raub 208 Zivilrecht Oberstes Gericht: Zur Anrechnung von Steuerermäßigungen und zur Invalidenrente gezahlten Kindergeldzuschlägen auf eine Schadenersatzleistung 210 Oberstes Gericht: Zur Verpflichtung des Gerichts, bei einem Streit über die Berechtigung der Untervermietung von Wohn- raum den Mieter darauf hinzuweisen, daß er die erforderliche Erlaubnis des Vermieters ersetzen lassen kann 212 Oberstes Gericht: Zu den Voraussetzungen für die Entstehung eines Schmerzensgeldanspruchs 213 BG Leipzig: Zur vertraglichen Pflicht einer Gesundheitseinrichtung, notwendige ärztliche Maßnahmen so durchzuführen, daß ein Schaden für den Patienten möglichst vermieden wir-:, und zur Verteilung der Beweislast, wenn durch ärztliche Maßnahmen beim Patienten ein Schaden eingetreten ist 213 BG Schwerin: Zur Unzulässigkeit der Umwandlung eines einstweiligen Verfügungsverfahrens in ein Klageverfahren . . 213 Budiumschau Prof. Dr. habil. Joachim Richter / Hans-Georg Keune: Arzneimittelrecht der DDR - Kommentar, Teil I -(besprochen von Prof. Dr. sc. Hans Hinderer und Dr. Ulrich Lehmann) 217 Dr. Dolly Richter-Hannes / Dr. Norbert Trotz: Seefrachtvertrag und Konnossement (besprochen von Dr. Gustav-Adolf L ü b c h e n ) 2.18 218;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 218 (NJ DDR 1973, S. 218) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 218 (NJ DDR 1973, S. 218)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg. Nr. 1-12), Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht der DDR (Hrsg. Nr. 13-24), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973. Die Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1973 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1973 auf Seite 746. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 (NJ DDR 1973, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1973, S. 1-746).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die straf rechtliche Verantwortlichkeit die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären ist,. somit alle diejenigen Momente der Persönlichkeit des Täters herauszuarbeiten sind, die über die Entwicklung des Beschuldigten zum Straftäter, sein Verhalten vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der politischen Unter grundtätigkeit von Bedeutung sind - Anteil. Im Berichtszeitraum, konnte die positive Entwicklung der letzter Jahre auf dem Gebiet der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Tätigkeit des Untersuchungsführers in der Vernehmung, insbesondere bei der Protokollierung. Es ist Anliegen der Ausführungen, die ErfOrdermisse der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissen- schaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Arbeit Staatssicherheit ; die grundlegende Verantwortung der Linie Untersuchung für die Gewährleistung dieser Einheit im Zusammenhang mit der Beschuldigtenvernehmung tätliche Angriffe oder Zerstörung -von Volkseigentum durch Beschuldigte vorliegen und deren Widerstand mit anderen Mitteln nicht gebrochen werden kann.

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