Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1973, Seite 193

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 193 (NJ DDR 1973, S. 193); bereitet und mit umfassenden Schlußfolgerungen ausgewertet. Weitere Formen der Leitung der Militärgerichte sind die regelmäßigen Beratungen mit allen Militärrichtern, die periodisch stattfindenden gemeinsamen Tagungen mit den Militärstaatsanwälten, spezielle operative Kontrollen, das Instrukteursystem, die Herausgabe eines Informationsblattes und straffe Informationsbeziehungen. Die Leitung der Militärgerichte ist so organisiert, daß diese mit ihrer Rechtsprechung eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit erzielen. Mitwirkung gesellschaftlicher Kräfte, insbesondere der Militärschöffen Einen hervorragenden Beitrag zur Durchsetzung des sozialistischen Rechts leisten auch in der Nationalen Volksarmee und in den Organen des Wehrersatzdienstes die gesellschaftlichen Kräfte.- Hierbei handelt es sich um die Militärschöffen, um Armeeangehörige, die als Vertreter militärischer Kollektive, als gesellschaftliche Ankläger oder gesellschaftliche Verteidiger an den Verfahren vor den Militärgerichten mitwirken, sowie um militärische Kollektive, die sich um die Erziehung der auf Bewährung verurteilten Armeeangehörigen kümmern und Bürgschaften für sie übernehmen. An erster Stelle sind die Militärschöffen zu nennen, die gemäß §§15, 16 MGO in- ihren Truppenteilen bzw. Dienststellen gewählt werden und als gleichberechtigte Richter an der Rechtsprechung der Militärgerichte teilnehmen. Die Qualität der Mitwirkung der Militärschöffen an der Rechtsprechung und an der rechtspropagandistischen Tätigkeit hat sich in den vergangeften zehn Jahren ständig erhöht. Die Wahlen der Militärschöffen, die in der Vergangenheit alle zwei Jahre durchgeführt wurden, sind Höhepunkte im politischen Leben der Angehörigen der Nationalen Volksarmee und der Organe des Wehrersatzdienstes. Die politischen und militärischen Führungsorgane messen der Vorbereitung und Durchführung dieser Wahlen große Bedeutung bei. Als politische Zielstellung für die Militärschöffenwahlen im Jahre 1972 wurde u. a. festgelegt, das Rechtsbewußtsein der Angehörigen der NVA und der Organe des Wehrersatzdienstes zu entwickeln und sie mit der Rolle des sozialistischen Rechts vertraut zu machen. Diese politisch-ideologische Arbeit wurde eng mit der weiteren Verwirklichung der Aufgaben des VIII. Parteitages der SED sowie der Grundsatzdokumente für das Ausbildungsjahr 1971/72, insbesondere zur Entwicklung sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten und Kampfkollektive, verbunden. Die Militärschöffenwahlen werden in den Truppenteilen und Verbänden stets zum Anlaß einer Analyse der militärischen Disziplin und Ordnung genommen. Kritisch und selbstkritisch wird geprüft, ob gesetzliche Bestimmungen, Befehle und Dienstvorschriften strikt eingehalten werden. Aus der Analyse werden zum Teil in Befehlen bzw. Anordnungen konkrete Schlußfolgerungen gezogen, um Ordnung und Disziplin im gesamten militärischen Leben weiter zu festigen. Zur Vorbereitung der Militärschöffenwahlen werden ' den Armeeangehörigen in zahlreichen Veranstaltungen die Aufgaben des sozialistischen Rechts und die Erfordernisse zu seiner Durchsetzung erläutert. In den Wahlversammlungen selbst legen die Militärschöffen vor ihren Wählern Rechenschaft über die Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben. Die Militärschöffen leisten eine vielseitige und durch Ideenreichtum gekennzeichnete vorbeugende Tätigkeit. Sie zielt vor allem darauf ab, die in Strafverfahren festgestellten Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Rechtsverletzungen auszuwerten und an ihrer Beseitigung mitzuwirken. Große Aufmerksamkeit schenken die Militärschöffen auch der Popularisierung unseres sozialistischen Rechts. Dazu finden Aussprachen in militärischen Kollektiven und andere Veranstaltungen in den Einheiten statt. Außerdem nutzen die Militärschöffen Presseorgane, den Kasernenfunk und Wandzeitungen sowie Dia-Einblendungen vor Filmveranstaltungen, um rechtspropagandistisch zu wirken. Die Militärschöffen unterstützen die Erziehung der auf Bewährung verurteilten Armeeangehörigen, indem sie sich darum kümmern, ob die Verurteilten ihre Pflichten gewissenhaft erfüllen und ob die militärischen Kollektive, die eine Bürgschaft übernommen haben, ihren Verpflichtungen nachkommen. Ferner erläutern die Militärschöffen den Vertretern der militärischen Kollektive, den gesellschaftlichen Anklägern und gesellschaftlichen Verteidigern ihre gesetzlichen Rechte und Pflichten im Strafverfahren. Mit Genehmigung des jeweiligen Kommandeurs führen die Militärschöffen mit Armeeangehörigen, die gegen die militärische Disziplin verstießen, individuelle Aussprachen. In diesen Aussprachen machen sie den Armeeangehörigen ihre disziplinwidrige Handlungsweise und deren Auswirkungen bewußt, um sie vor weiteren Rechtsverletzungen zu bewahren. Diese Methode, die sich in den militärischen Einheiten bewährt hat, ist Ausdrude der kollektiven Selbsterziehung der Armeeangehörigen. Die Militärschöffen unterstützen die Verkehrssicherheitsaktive bei der Erziehung von Kraftfahrern zu verkehrsgerechtem Verhalten, indem sie diesen Kollektiven wichtige Lehren aus Gerichtsverhandlungen vermitteln. Sie nehmen auch an Arbeitsschutzkontrollen in den Werkstätten bzw. an Brandschutzkontrollen in den Objekten teil. Viele Kommandeure beziehen die Militärschöffenkollektive in Untersuchungen über den Stand der militärischen Disziplin und Ordnung ein. Die Teilnahme der Vorsitzenden der Militärschöffenkollektive an den periodischen Auswertungen solcher Untersuchungen in Leitungssitzungen und bei Kommandeursberatungen wird in zunehmendem Maße fester Bestandteil der Führungstätigkeit. Die Militärschöffen erhalten in ihrer vorbeugenden Tätigkeit von den Politorganen, den Partei- und FDJ-Organisationen sowie von den Offizieren des Kommandantendienstes aller Ebenen und Bereiche der NVA gute Unterstützung. Beispielsweise werden unter Federführung der Politorgane oder der Kommandeure Militärschöffenkonferenzen organisiert, die vor allem dem Austausch von Erfahrungen und der Verallgemeinerung guter Beispiele dienen. Dies verdeutlicht, daß die Durchsetzung des sozialistischen Rechts immer mehr zum unmittelbaren Bestandteil der Führungstätigkeit der Kommandeure wird. Im Ergebnis der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit wächst die Bereitschaft und Fähigkeit der Angehörigen der Nationalen Volksarmee und der Organe des Wehrersatzdienstes, immer wirksamer ihren militärischen Klassenauftrag zu erfüllen. „In unseren Streitkräften ist die bewußte Teilnahme des Soldaten an der Verwirklichung der sozialistischen Demokratie ein Lebenselement des militärischen Alltags.“/3/ Unter Führung der Partei der Arbeiterklasse, mit verständnisvoller Hilfe der zentralen Rechtspflegeorgane und durch die gute Zusammenarbeit mit den militäri- 131 Verner, „Sicherer Schutz Wahlbeitrag der NVA“, ND (Ausg. B) vom 10. November 1971. 193;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 193 (NJ DDR 1973, S. 193) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 193 (NJ DDR 1973, S. 193)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg. Nr. 1-12), Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht der DDR (Hrsg. Nr. 13-24), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973. Die Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1973 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1973 auf Seite 746. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 (NJ DDR 1973, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1973, S. 1-746).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage der Gemeinsamen Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der НА und der Abtei lung zu erfolgen. In enger Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie. Von besonderer Bedeutung für die Erfüllung der Aufgaben des Untersuchungshaf tvollzuges Staatssicherheit ist die-Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens der Leiter der Diensteinheiten der Linie für die politisch-ideologische Erziehung und politisch-operative Befähigung der Mitarbeiter, die Verwirklichung der sozialistischen ;zlichks:lt und die Ziele sue haft, die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in entsprechenden Bereich zu aktivieren. Die Durchführung von Zersetzungsiriaßnahnen und Vorbeugungsgesprächen und anderer vorbeugender Maßnahmen. Eine weitere wesentliche Aufgabenstellung für die Diont-einheiten der Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher besteht in der Durch-. führung gezielter Maßnahmen zur Zersetzung feindlicher oder krimineller Personenzusammenschlüse. Ausgehend von der Funktion staatliches Untersuchungsorgan können auf der Grundlage des Gesetzes in gewissem Umfang insbesondere Feststellungen über die Art und Weise der Begehung der Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen, den entstandenen Schaden und die Persönlichkeit des Täters gleichzeitig die entscheidende Voraussetzung für die Realisierung auch aller weiteren dem Strafverfahren obliegenden Aufgaben darstellt. Nur wahre Untersuchungsergebnisse können beitragen - zur wirksamen Unterstützung der Politik der Parteiund Staatsführung und wichtige Grundlage für eine wissenschaft-lich begründete Entscheidungsfindung bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Staatsverbrechen, politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität und sonstigen politisch-operativ bedeutsamen Vorkommnissen, für die objektive Informierung zentraler und örtlicher Parteiund Staatsorgane und für die Gewährleistung der verfassungsmäßigen Rechte der Bürger.

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