Dokumentation DDR - Neue Justiz (NJ), 27. Jahrgang 1973 (NJ 27. Jg., Jan.-Dez. 1973, Ausg.-Nr. 1-24, S. 1-746)DDR Deutsche Demokratische -

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift fuer Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Seite 36 (NJ DDR 1973, S. 36); ?die ihrer Funktion gemaess ist, als ein Organ der zentralen Staatsmacht einheitlich im ganzen Staatsgebiet ueber die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit zu wachen. Demzufolge enthaelt der zentrale Arbeitsplan eine schwerpunktmaessig einheitliche Aufgabenstellung fuer die gesamte Staatsanwaltschaft, die zugleich so beschaffen ist, dass sie es ermoeglicht und erfordert, die Schwerpunktaufgaben eigenverantwortlich entsprechend den konkreten territorialen Bedingungen und Belangen umzusetzen und ebenfalls voll eigenverantwortlich die Resultate und die Effektivitaet der Arbeit einzuschaetzen. Verbunden damit ist eine exakt geregelte Abrechnungs- und Rechenschaftspflicht, und zwar in der Weise, dass nicht im Nachhinein alle moeglichen analytischen Einschaetzungen gefordert werden, sondern dass jeder Staatsanwalt schon zu Beginn des Jahres infolge praeziser Analysevorgaben weiss, worueber er am Ende abzurechnen hat. Im Rahmen der Rechenschaftspflicht wird zugleich ein aktiver Einfluss der Staatsanwaelte der Bezirke und Kreise auf die zentrale Einschaetzung, Problemaufbereitung und die anschliessende weitere Planung derart gesichert, dass dem Generalstaatsanwalt entsprechende Vorschlaege zu unterbreiten sind. Damit sind hoehere Anforderungen an die Leitungstaetigkeit aller Ebenen verbunden. Vor allem wachsen die Anforderungen an die politische und juristische Sachkenntnis der Staatsanwaelte sowie an deren gruendliche Vertrautheit mit den konkreten oertlichen Problemen der sozialistischen Entwicklung. Die ueberall notwendige realistisch-optimistische Grundposition beim Herangehen an die Aufgaben und Probleme schliesst die Schaerfung des kritischen Blickes fuer die wesentlichen Bedingungen der moeglichen und der tatsaechlich erreichten Wirksamkeit der Staatsanwaltschaft ein. Das bedingt eine Haltung, die eine Kombination ist von revolutionaerem Eifer und gesunder Sachlichkeit, die wie Lenin es ausdrueckte Vereinigung ist von ?absoluter wissenschaftlicher Nuechternheit in der Analyse der objektiven Sachlage und des objektiven Entwicklungsganges mit der entschiedensten Anerkennung der Bedeutung der revolutionaeren Energie, der revolutionaeren Schaffenskraft, der revolutionaeren Initiative der Massen und natuerlich auch der einzelnen Personen, Gruppen, Organisationen und Parteien? ,/5/ Mit den hoeheren Aufgaben wachsen die Anforderungen an die Anleitung und Kontrolle. Das verlangt vor allem eine entsprechende Gestaltung der Schulung und Weiterbildung. Des weiteren ist die operative Hilfe und Anleitung an Ort und Stelle zu verstaerken und zu qualifizieren. Die einheitliche Verwirklichung der Aufgaben unter oertlich verschiedenen Bedingungen erfordert prinzipielle Klarheit ueber das zugrunde liegende politische Anliegen ebenso wie die differenzierte Kenntnis der konkreten oertlichen Verhaeltnisse. Darauf muss die Anleitung seitens der Zentrale und der Staatsanwaelte der Bezirke noch besser eingestellt sein. Fuer die Herausarbeitung der zentralen Aufgaben muss eine hoehere Qualitaet gesichert werden. In diesem Zusammenhang kommt dem neu gebildeten Kollegium beim Generalstaatsanwalt besondere Bedeutung zu. Dieses soll helfen, grundlegende Probleme der staats-anwaltschaftlichen Taetigkeit in Durchfuehrung der Beschluesse des VIII. Parteitages der SED zu klaeren und zu bewaeltigen. Mit der Qualifizierung des Leitungsstils wird die Absicht verfolgt, die von Lenin entwickelten Prinzipien/6/ fuer die Taetigkeit der sozialistischen Staats- lil Lenin, Werke, Bd. 13, S. 23. ;C/ vgl. Lenin. ?Uber .doppelte? Unterordnung und Gesetzlichkeit?. in: Werke, Bd. 33, S. 350 fl. 36 anwaltschaft noch staerker zum Tragen zu bringen. Das schliesst ein, dass jeder Staatsanwalt seine Arbeit stets als zutiefst politische Taetigkeit auffasst und ausuebt, im Auftraege der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei zur Staerkung der sozialistischen Staatsmacht in der zunehmenden Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus zu wirken. Ansprueche an Wissenschaft wachsen Aus den steigenden Anforderungen an die Wirkung der Kriminalitaetsbekaempfung und -Vorbeugung ergeben sich hoehere Ansprueche an die einschlaegigen Wissenschaften. Die Wissenschaft muss helfen, realistisch und ohne Scheu die Fragen, die das Leben stellt, zu erkennen, aufzugreifen und Schritt fuer Schritt Loesungen zuzufuehren. In verschiedenen Fragen der Effektivierung des Strafverfahrens z. B. sind die notwendigen weiteren Schritte nicht ohne gezielte und zeitaufwendige Forschungen mit Sicherheit zu bestimmen. Das gilt u. a. fuer die Fragen des notwendigen Umfangs der Ermittlungen und des Aufwandes in den Strafverfahren zur Feststellung und Ueberwindung von Ursachen und Bedingungen fuer Straftaten. Die Praxis wird immer wieder neu vor folgendem Widerspruch stehen: Einerseits ist ein solches Strafverfahren zu sichern, dass die Herbeifuehrung und Verwirklichung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit der Straftat auf dem Fusse folgt. Andererseits muessen durch oft sehr aufwendige Ermittlungen Ursachen und Bedingungen von Straftaten aufgedeckt und moeglichst wirksam bekaempft werden. Beides als Einheit zu verwirklichen ist oft sehr schwer, so dass es durch die uebermaessige Betonung des einen oder anderen nicht selten zu Effektivitaetsverlusten kommt. Hierzu brauchen wir eine gewissenhafte, lebensnahe Forschung, die zugleich hohen theoretischen Anspruechen genuegt. Das gilt z. B. fuer die Theorie der Kriminalitaetsursachen. Eine in Hinsicht auf die ganze sozialistische Phase des Kommunismus zeitlose Ursachentheorie, die gewissermassen von der jeweilig erreichten Reife der sozialistischen Gesellschaftsentwicklung abstrahiert, ist fuer die Praxis keine genuegende Grundlage als Anleitung zum Handeln. Bekanntlich finden wir schon bei Karl Marx in dieser Beziehung die allgemeingueltige Voraussage, insbesondere in der ?Kritik des Gothaer Programms?, wo er u. a. die gesellschaftliche Unvermeidbarkeit der oekonomischen, sittlichen und geistigen ?Muttermale? der alten Gesellschaft, der ?Missstaende? in der ersten Phase des Kommunismus begruendet. Marx verstand die sozialistische Phase als ?eine kommunistische Gesellschaft, nicht wie sie sich auf ihrer eigenen Grundlage entwickelt hat, sondern umgekehrt, wie sie eben aus der kapitalistischen Gesellschaft hervorgeht, also in jeder Beziehung, oekonomisch, sittlich, geistig, noch behaftet ist mit den Muttermalen der alten Gesellschaft, aus deren Schoss sie herkommt?./7/ Der Sozialismus ist kein in sich abgeschlossener Gesellschaftszustand, sondern als gesetzmaessige Vorbereitungsphase des hoeheren kommunistischen Stadiums ein unerhoert dynamischer Entwicklungsorganismus; er ist kein kurzes Durchgangsstadium zum Kommunismus, sondern eine relativ langwierige, komplizierte Entwicklungsphase. Folglich ist der jeweils erreichte Reifegrad des Sozialismus von entscheidender Bedeutung fuer die Ueber-windbarkeit von Kriminalitaetsursachen. Die Wirksamkeit der Bekaempfung der Kriminalitaetsdeterminanten haengt auch heute wesentlich davon ab, dass diese in moeglichst guter Uebereinstimmung mit den realen nt Marx / Engels, Werke, Bd. 19, S. 20.;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 27. Jahrgang 1973, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg. Nr. 1-12), Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht der DDR (Hrsg. Nr. 13-24), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973. Die Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1973 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1973 auf Seite 746. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 27. Jahrgang 1973 (NJ DDR 1973, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1973, S. 1-746).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen der ausrichten auf die operative Bearbeitung von Personen aus dem Operationsgebiet sowie die allseitige und umfassende Erkundung, Entwicklung und Nutzung der Möglichkeiten der und anderer Organe des sowie anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge ist mit dem Einsatz der und zweckmäßig zu kombinieren hat Voraussetzungen für den zielgerichteten Einsatz der und zu schaffen.

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