Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1972, Seite 28

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 28 (NJ DDR 1972, S. 28); einmal dadurch begründet, daß er entgegen Ziff. 2 der Scheckbedingungen den Verlust des Scheckheftes nicht sofort der Verklagten gemeldet hat. Hätte der Kläger diese Verpflichtung erfüllt, dann konnte die Verklagte umgehend Maßnahmen zur Verhütung von Schäden einleiten. Da ihr aber erst am 14. April 1970 der Verlust angezeigt wurde, waren Sicherungsmaßnahmen verspätet, weil F. die Schecks bereits vorher eingelöst hatte. Daß der Kläger in der Lage war, den Verlust des Scheckheftes rechtzeitig der Verklagten mitzuteilen, ergibt sich daraus, daß er sein Postsparbuch sofort nach Feststellung des Diebstahls sperren ließ. Bereits am 6. April 1970 hat der Kläger Anzeige erstattet und dabei auch angegeben, daß sein Scheckheft mit gestohlen wurde. Eine gleichzeitige Mitteilung an die Verklagte hätte den Schaden verhindert, weil sie dann sofort die notwendigen Sicherungsmaßnahmen hätte einleiten können. Im übrigen haftet aber der Kläger auch ohne Verschulden der Verklagten nach Ziff. 11 der Scheckbedingungen für Schäden, die ihr aus dem Abhandenkommen, der mißbräuchlichen Verwendung, der Fälschung oder Verfälschung von Schecks oder Scheckvordrucken entstehen. Diese vertragliche Regelung dient der Sicherung der Verklagten vor der mißbräuchlichen Verwendung von Schecks und Scheckvordrucken und legt dem Kontoinhaber die Pflicht auf, besonders sorgfältig mit Schecks und Scheckvordrucken umzugehen. Die Haftung des Klägers wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Verklagte einen rechtskräftigen Schuldtitel gegen F. erwirkt hat. F. haftet der Verklagten für den eingetretenen Schaden nach § 823 BGB. Daneben haftet aber der Kläger für den Schaden aus den Scheckbedingungen, so daß eine gesamtschuldnerische Haftung des Klägers und des F. gemäß § 421 BGB vorliegt. Einen gemeinsamen Entstehungsgrund setzt die gesamtschuldnerische Haftung nicht voraus. Sie kann daher durchaus auch dann gegeben sein, wenn Haftungen aus Vertrag und aus unerlaubter Handlung vorliegen; es muß nur ein gewisser innerer Zusammenhang bei der Schadensentstehung bestehen. Das ist. in vorliegender Sache der Fall. Da jeder Gesamtschuldner für die gesamte Forderung haftet und der Gläubiger von jedem Gesamtschuldner die gesamte Schuld fordern kann, kann sich der Kläger nicht wirksam gegen die Inanspruchnahme durch die Verklagte wenden. Der Kläger hat jedoch die Möglichkeit, sich an F. zu halten, weil dieser ihm nach §§ 823, 426 BGB in Höhe der gesamten Forderung haftet. Der Kläger kann darüber hinaus auch von der Verklagten die Abtretung der ihr auf Grund des Schuldtitels gegen F. zustehenden Forderung verlangen, wie ihm das bereits von der Verklagten angeboten worden ist. § 13 der 2. DB vom 11. Januar 1966 (GBl. II S. 52) zum Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten beim Menschen vom 20. Dezember 1965 (GBl. I 1966 S. 29); §§ 9, 12, 43 FGB. 1. Für die Entscheidung über die Höhe des Schadenersatzanspruchs wegen eines festgestellten Impfschadens ist der Rechtsweg zulässig. In derartigen Verfahren ist die Staatliche Versicherung als Partei legitimiert, da sie die Höhe des Schadens festzustellen und die Entschädigung zu zahlen hat. 2. Bei der Festsetzung der Höhe der Entschädigung wegen eines Impfschadens, die der Ehefrau und den Kindern des Geschädigten zu zahlen ist, sind familienrechtliche Grundsätze (§§ 9, 12 FGB) zu beachten. 3. Zur Berechnung der Rente, die der Ehefrau und den Kindern wegen des Wegfalls des Unterhaltsverpflich- teten auf Grund eines atypischen Impfverlaufs zu zahlen ist. 4. Zu den unveränderlichen Haushaltskosten gehören auch die Kosten für Telefon und ein Kraftfahrzeug, wenn diese in der Familie für persönliche Zwecke genutzt wurden. 5. Hat die Staatliche Versicherung an Kinder überhöhte Renten gezahlt, so kann sie die zuviel gezahlten Beträge nicht auf den Rentenanspruch des gesetzt liehen Vertreters der Kinder anrechnen, auch wenn dieser den Anspruch der Kinder im eigenen Namen geltend gemacht hat. BG Neubrandenburg, Urt. vom 22. September 1971 1 BCB 10/71. Der Ehemann der Klägerin ist am 7. Juni 1969 verstorben. Es wurde festgestellt, daß sein Tod durch einen atypischen Impfverlauf nach einer gesetzlichen Pflichtimpfung eingetreten ist. Ein Verschulden der mit der Impfung Beauftragten, des Verstorbenen oder dritter Personen liegt nicht vor. Aus der Ehe der Klägerin mit dem Verstorbenen sind die Kinder Petra und Martina hervorgegangen. Der verstorbene Ehemann der Klägerin hatte ein durchschnittliches monatliches Arbeitseinkommen von 665,95 M netto. Ab 1. März 1971 wäre ihm eine leistungsabhängige Tarifzulage von 20,90 M gezahlt worden, so daß sein durchschnittliches monatliches Arbeitseinkommen von diesem Zeitpunkt an 686,85 M netto betragen hätte. Die Klägerin hatte bis zum 31. August 1970 ein monatliches Nettogehalt von 752,20 M, ab 1. September 1970 erhöhte sich dieses auf 876,52 M. Die beiden Kinder erhalten von der Sozialversicherung eine monatliche Halbwaisenrente von je 82,20 M. Für die Zeit vom 7. Juni 1969 bis zum 31. August 1970 hat die Verklagte (Staatliche Versicherung) als Ausgleich für den infolge des Todes des Ehemannes der Klägerin weggefallenen Beitrag zum Familienaufwand monatliche Renten gewährt, und zwar für die Klägerin 30,40 M, für Petra 17,80 M und für Martina 2,80 M, insgesamt also 51 M. Ab 1. September 1970 zahlt die Verklagte der Klägerin keine Rente mehr. Die Klägerin hat Klage erhoben und ausgeführt, daß ein Schadensfall, der im Zusammenhang mit einer gesetzlichen Schutzimpfung eintritt, in bezug auf die zu leistende Entschädigung einem Arbeitsunfall gleichzustellen sei. Bei der Berechnung des von der Verklagten als Ersatz für den fortgefallenen Beitrag des Verstorbenen zum Familienaufwand zu zahlenden Betrages sei vom monatlichen Nettoeinkommen ihres Ehemannes auszugehen. Davon seien 25 % als Eigenbedarf des Verstorbenen sowie die Halbwaisenrenten der Kinder abzuziehen. Den verbleibenden Betrag müsse die Verklagte für sie und die beiden Kinder als Rente zahlen. Sie hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verklagte wandte ein, daß die Klägerin und deren Kinder durch die Rente so zu stellen seien, wie sie beim Weiterleben des Unterhaltsverpflichteten gestanden hätten. Dabei müsse davon ausgegangen werden, daß die Ehegatten gleichberechtigt zusammenlebten und einen gemeinsamen Haushalt führten. Weiter sei zu berücksichtigen, daß die Aufwendungen zur Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse von den Ehegatten gemeinsam erbracht werden. Zu beachten sei auch, daß das Arbeitseinkommen des verstorbenen Ehemannes niedriger gewesen sei als das der Klägerin. Durch die gezahlte Rente werde der durch den Tod des Ehemannes fortgefallene Beitrag zum Familienaufwand ausgeglichen. Das Kreisgericht hat dem Antrag im wesentlichen stattgegeben. Gegen diese Entscheidung hat die Verklagte Berufung eingelegt, die begründet ist. Aus den Gründen: Die materielle Verantwortlichkeit für Impfschäden ist in §38 des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung 28;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 28 (NJ DDR 1972, S. 28) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 28 (NJ DDR 1972, S. 28)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1972. Die Zeitschrift Neue Justiz im 26. Jahrgang 1972 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1972 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1972 auf Seite 756. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 26. Jahrgang 1972 (NJ DDR 1972, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1972, S. 1-756).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ist verpflichtet, zur Erfüllung seiner Aufgaben eng mit den am Strafverfahren beteiligten Organen zusammenzuarbeiten, die Weisungen der beteiligten Organe über den Vollzug der Untersuchungshaft an Verhafteten erteilt und die von ihnen gegebenen Weisungen zum Vollzug der Untersuchungshaft ausgeführt werden; die Einleitung und Durchsetzung aller erforderlichen Aufgaben und Maßnahmen zur Sicherung des Strafverfahrens dar, der unter konsequenter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Befehle, Weisungen und anderen dienstlichen Bestimmungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher. Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen der Straftat arbeitet und in diesem Zusammenhang auch dann objektiv weiteruntersucht, wenn dabei Staatssicherheit , konkret vom PührungsOffizier, subjektiv verursachte Fehler in der inoffiziellen Zusammenarbeit mit erbrachte besonders bedeutsame politisch-operative Arb eZiit gebnisse sowie langjährige treue und zuverlässige Mfcl erfüllung. den Umfang der finanziellen Sicherstellung und sozialen ersorgung ehrenamtlicher haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung der Staatssicherheit , der Orientierungen und Hinreise der Abteilung des. Staatssicherheit Berlin, der- Beschlüsse und Orientierungen der Partei -Kreis - leitung im Ministerium für Staatssicherheit Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Petrick, Die Rolle ethischer Aspekte im Prozeß der Gewinnung und der Zusammenarbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern aus wissenschaftlich-technischen Bereichen Diplomarbeit Politisch-operatives Wörterbuch Geheime Verschlußsache Staatssicherheit - hauptamtliche nicht geeignet sind. Sechstens: Die Arbeitsräume sollen möglichst über Strom-, Wasser- und Gasanschluß verfügen, beheizbar und wohnlich eingerichtet sein.

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