Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1971, Seite 463

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 463 (NJ DDR 1971, S. 463); fei hätten das Kreisgericht veranlassen müssen, gemäß §271 Abs. 2 StPO vom Erlaß eines Strafbefehls abzusehen und die Sache an den Staatsanwalt zurückzugeben. Der Strafbefehl war daher wegen Gesetzesverletzung gemäß §§ 311 Abs. 1 und 2 Ziff. 1 StPO aufzuheben. Gemäß § 322 Abs. 2 StPO war die Sache an das Kreisgericht zurückzuverweisen, das diese nunmehr gemäß § 271 Abs. 2 StPO an den Staatsanwalt zurückzugeben hat (§ 324 StPO). Zivilrecht §§ 1, 4, 25 MSchG. 1. Die Tatsache, daß bei Ortswechsel für den Tausch von Garagen ein echtes Bedürfnis besteht, dieser aber nicht immer gleichzeitig damit verwirklicht werden kann, darf weder dazu führen, entgegen den gesellschaftlich anerkennenswerten Interessen des Garagenmieters einen beabsichtigten Garagentausch ohne Vorliegen wichtiger Gründe des Vermieters abzulehnen, noch dazu, über einen längeren Zeitraum hinweg eine Garage überhaupt nicht zweckentsprechend zu nutzen. 2. Garagenmieter, die dieses Mietverhältnis bei Ortswechsel allein zum Zwecke des Tausches fortsetzen wollen, müssen grundsätzlich diese Absicht dem Vermieter rechtzeitig mitteilen und wenigstens da der Tauschpartner noch nicht bekannt ist dessen vorläufiges Einverständnis einholen. In diesen Fällen sollte gleichzeitig vereinbart werden, daß das Mietverhältnis spätestens 6 Monate nach dem Ortswechsel des Mieters endet und der Vermieter während dieser Zeit berechtigt sein soll, einem Dritten die Garage bei Übernahme des vom Mieter zu zahlenden Mietbetrages befristet bis zur Realisierung des Tausches zur Nutzung zu überlassen. 3. Die Aufhebung der Bewirtschaftung von Pkw-Ga-ragen durch die Wohnraumlenkungsorgane führt nicht zum Wegfall des sich gemäß § 1 Abs. 1 MSchG auch auf Garagen erstreckenden Mieterschutzes. 4. Wechselt der Garagenmieter den Wohnort, ohne dieses Mietverhältnis durch Kündigung oder Vereinbarung zu beenden, kann der Vermieter auf Aufhebung des Mietverhältnisses klagen. In diesen Fällen kann dringender Eigenbedarf bereits dann gegeben sein, wenn der Mieter die Garage nicht mehr zweckentsprechend nutzt und der Vermieter gemäß seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft verpflichtet ist, sie einem anderen Mieter zu überlassen, um sie ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch so schnell als möglich wieder zuzuführen. OG, Urt. vom 12. März 1971 2 Uz 1/71. Als Rechtsträger eines volkseigenen Grundstücks in D. hat der Kläger (KWV) dem Verklagten seit dem 1. September 1959 eine der auf diesem Grundstück befindlichen Garagen vermietet. Im Februar 1969 ist der Verklagte nach Zustandekommen eines Wohnungstausches nach B. verzogen. Das hat das Bezirksgericht als imstreitig festgestellt. Der Kläger hat vorgetragen, ihm sei bei Beendigung des Wohnungsmietverhältnisses durch den Verklagten nicht bekannt gewesen, daß zwischen den Parteien auch noch ein Mietverhältnis über eine Garage besteht. Dies habe er erst nach einer Mitteilung von Hausbewohnern festgestellt. Der zuständige Grundstücksverwalter habe irrtümlich angenommen, daß der Verklagte gleichzeitig mit der Wohnung auch das Mietverhältnis über die Garage aufgekündigt habe, zumal dafür keine Mietzahlungen eingegangen seien. Deshalb sei sie an einen anderen Bürger vermietet worden. Danach habe er erstmals vom Verklagten erfah- ren, daß dieser die Garage als Tauschobjekt benötige und deshalb das Mietverhältnis nicht gekündigt habe. Die Miete sei allerdings auf ein falsches Konto überwiesen worden. Eine Zustimmung zum beabsichtigten Garagentausch habe der Verklagte nicht bei ihm eingeholt. Ende 1969 habe dieser vielmehr gegen ihn Klage auf Wiedereinräumung des Besitzes an der Garage erhoben, wozu er sich in einem Vergleich vom 22. Januar 1970 vor dem Kreisgericht verpflichtet habe. In diesem Verfahren sei jedoch nicht geprüft worden, ob es angesichts der Knappheit von Garagen vertretbar sei, eine solche an einen in B. wohnenden Bürger weiterhin zu vermieten. Er mache jetzt Eigenbedarf gemäß § 4 MSchG geltend. Es handle sich zwar um keinen unmittelbaren Eigenbedarf, jedoch benötige er die Garage dringend für einen seiner Wohnungsmieter. Der Kläger hat daher beantragt, das Mietverhältnis über die Garage aufzuheben und den Verklagten zu verurteilen, sie geräumt an den Kläger zu übergeben. Der Verklagte hat Klagabweisung beantragt und vorgetragen : Der Kläger sei ihm gegenüber durch das Aufbrechen der Garage vertragsbrüchig geworden. Er habe auch die mit dem Vergleich übernommenen Verpflichtungen nicht erfüllt. Der Mietvertrag über die Garage bestehe nach wie vor. Eigenbedarf des Klägers liege nicht vor, weil dieser die Garage nicht für sich selbst benötige. Es gehe auch nicht um die Befriedigung dringender Bedürfnisse der Hausgemeinschaft. Die Grenzen der Gesetzesauslegung würden überschritten, wollte man dringendes Eigeninteresse des Vermieters schon dann anerkennen, wenn er einem im gleichen Grundstück wohnenden Mieter zu einer Garage verhelfen wolle. Das Bezirksgericht hat antragsgemäß erkannt. Unter Bezugnahme auf das Urteil des Obersten Gerichts vom 22. Juni 1965 2 Zz 2/65 (NJ 1966 S. 90) hat es Eigenbedarf gemäß § 4 MSchG bejaht. Gegen dieses Urteil hat der Verklagte Berufung eingelegt. Er hat im wesentlichen sein erstinstanzliches Vorbringen wiederholt und insbesondere bestritten, daß das genannte Urteil des Obersten Gerichts auf den vorliegenden Rechtsstreit zutreffe. Außerdem könne die Dringlichkeit des Interesses an der Erlangung der Garage für den Kläger schon deshalb nicht gegeben sein, weil er sich knapp zwei Monate vor Klagerhebung durch Vergleich zu deren Freimachung verpflichtet habe, obwohl auch zu dieser Zeit Anträge auf Überlassung einer Garage Vorgelegen hätten. Aus dem Inhalt des Vergleichs sei zugleich die Tauschgenehmigung zu entnehmen. Darauf habe er sich verlassen. Er sei um die Realisierung des Tausches bemüht, was ihm bisher durch die Handlungsweise des Klägers unmöglich gemacht worden sei. Der Verklagte hat beantragt, das angefochtene Urteil aufzuheben und die Klage abzuweisen. Der Kläger hat beantragt, die Berufung des Verklagten zurückzuweisen. Er hat erwidert, daß § 4 MSchG nicht nur dann anwendbar sei, wenn es sich um eigene Belange des Klägers handle. Außerdem stütze er seine Klage auf § 2 MSchG, denn er sehe unangemessenen Gebrauch darin, daß der Verklagte die Garage überhaupt nicht nutze. Eine Zustimmung zum Tausch der Garage sei niemals erteilt worden und werde auch nicht gegeben werden. Der Vergleich vom 22. Januar 1970 sei deshalb zustande gekommen, weil das Gericht damals festgestellt habe, daß das Mietverhältnis zwi-. sehen den Parteien noch bestehe. Da aus diesem Grunde habe anerkannt werden müssen, daß dem Verklagten der Besitz an der Garage zustehe, sei nunmehr Klage auf Aufhebung des Mietverhältnisses erhoben worden. Die Berufung hatte Erfolg. Aus den Gründen: Anliegen des Verklagten ist es, die von ihm an seinem bisherigen Wohnort gemietete, nicht zur Wohnung gehörige Garage gegen eine an seinem neuen Wohnort befindliche zu tauschen. Ebenso wie er wechselt ständig 463;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 463 (NJ DDR 1971, S. 463) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 463 (NJ DDR 1971, S. 463)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1971. Die Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1971 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1971 auf Seite 758. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 (NJ DDR 1971, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1971, S. 1-758).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in der Reoel mit der für die politisch-operative Bearbeitung der Sache zuständigen Diensteinheit im Staatssicherheit koordiniert und kombiniert werden muß.

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