Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1971, Seite 297

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 297 (NJ DDR 1971, S. 297); erziehen./10/ Der Beschluß nennt eine ganze Reihe von Erfolgen, hebt jedoch zugleich hervor, daß das Niveau der Tätigkeit der Gerichte und Staatsanwaltschaften den Aufgaben der konsequenten Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Staatsdisziplin im Kampf gegen Rechtsverletzungen noch nicht in vollem Umfange entspricht. Die Gerichte werden vor allem darauf orientiert, die Ursachen und Bedingungen von Straftaten gründlicher aufzudecken und wirksamer zu bekämpfen; die Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen, mit den Kameradschaftsgerichten und den Abteilungen freiwilliger Helfer zum Schutz der öffentlichen Ordnung auszubauen; der Rechtspropaganda und der Rechtserziehung der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit zu widmen; den Kampf gegen solche Straftaten wie Angriffe gegen das gesellschaftliche Eigentum, Mißbrauch von Befugnissen, Angriffe gegen das Leben und die Gesundheit der Bürger und gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit aktiver zu führen. In einer Plenartagung vom 29. September bis 6. Oktober 1970 beschäftigte sich das Oberste Gericht der UdSSR mit der Auswertung des Beschlusses des Zentralkomitees der KPdSU und des Ministerrates der UdSSR vom 30. Juli 1970./11/ Der Vorsitzende des Obersten Gerichts der UdSSR, A. S. Gorkin, erläuterte den politischen Inhalt des Beschlusses und analysierte die Ursachen rioch bestehender Unzulänglichkeiten in der Arbeit der sowjetischen Gerichte. Als solche Ursachen sind das zeitweilige Nachlassen in der politisch-ideologischen Erziehung der Kader, die Unterschätzung der ständigen wissenschaftlichen Analyse der Kriminali-tätsentwicklung im allgemeinen sowie der Ursachen und Bedingungen im Einzelverfahren, die nicht immer befriedigende Qualität der gerichtlichen Tätigkeit zu nennen. Das Ergebnis der Tagung wurde im Beschluß Nr. 9 des Plenums des Obersten Gerichts der UdSSR zusammengefaßt. Er legt eine Reihe von Hauptaufgaben fest, die die Gerichte bei der Umsetzung des Beschlusses des Zentralkomitees der KPdSU und des Ministerrates der UdSSR vom 30. Juli 1970 eigenverantwortlich zu lösen haben. Dazu gehören u. a. folgende: 1. Die unteren Gerichte werden verpflichtet, ihre Arbeit auf denjenigen Gebieten kritisch und selbstkritisch einzuschätzen, die der Beschluß vom 30. Juli 1970 hervorhebt. 2. Die Vorsitzenden der Obersten Gerichte der Unionsund autonomen Republiken, der Regions- und Gebietsgerichte sowie der Gerichte der nationalen Bezirke haben Maßnahmen zu ergreifen, die gewährleisten, daß die Rolle des Plenums und des Präsidiums bei der Aufsicht über die Tätigkeit der Gerichte und bei der politisch-fachlichen Anleitung erhöht wird. 3. Die Berufungsgerichte haben darauf zu achten, daß die unteren Gerichte der Aufdeckung der konkreten Ursachen und Bedingungen von Rechtsverletzungen mehr Aufmerksamkeit widmen. Dabei ist den unteren Gerichten mehr praktische Hilfe zu gewähren, und gute Erfahrungen sind schnell zu verallgemeinern. 4. Alle Mitarbeiter der Gerichte haben ihre operative Tätigkeit und die Kultur der gerichtlichen Verhandlungen einzuschätzen und zu überprüfen. /10/ Vgl. Bulletin des Obersten Gerichts der UdSSR 1970, Heit 5, 5. 3 (russ.). Hl/ Vgl. BuUetin des Obersten Gerichts der UdSSR 1970, Heft 6, S. 7 fl. (russ.). 5. Die Vorsitzenden der Gerichte müssen die Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen verbessern und die Kameradschaftsgerichte sowie die Abteilungen freiwilliger Helfer zum Schutze der öffentlichen Ordnung gemäß den Hinweisen des Beschlusses vom 30. Juli 1970 anleiten. 6. Die Vorsitzenden der Gerichte werden verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechtspropaganda unter der Bevölkerung, insbesondere unter der Jugend, aktueller und damit effektiver zu gestalten. Zahlreiche Beiträge in juristischen Fachzeitschriften der UdSSR/12/ machen sichtbar, wie die sowjetischen Rechtspflegeorgane in Vorbereitung des XXIV. Parteitages der KPdSU darum gerungen haben, die Orientierung im Beschluß des Zentralkomitees der KPdSU und des Ministerrates der UdSSR vom 30. Juli 1970 sowie im Beschluß Nr. 9 des Plenums des Obersten Gerichts der UdSSR entsprechend den jeweiligen örtlichen Bedingungen umzusetzen. So hat z. B. das Gebietsgericht Saratow in Verwirklichung der Aufgabe, die konkreten Ursachen und Bedingungen der Straftaten gründlich aufzuklären und enger mit den staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen zusammenzuarbeiten, die Strafverfahren wegen Eigentumsverletzungen analysiert./13/ Dabei hat es zahlreiche schwerwiegende Mängel in der Arbeit der Handelsbetriebe des Gebiets festgestellt, die zu einer groben Vernachlässigung des Schutzes des sozialistischen Eigentums geführt hatten. Beispielsweise waren mehrere wegen Veruntreuung vorbestrafte Personen im Handelssystem erneut mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut worden, ohne daß eine hinreichende Kontrolle über ihre Tätigkeit ausgeübt wurde. Ferner ergab sich, daß die Buchhaltungen und Revisionsorgane einiger Handelsbetriebe verschiedene sichtbar gewordene Mängel in der Arbeit sowie Betrügereien gegenüber Käufern verheimlicht hatten. Das Gebietsgericht Saratow informierte über diese und ähnliche Feststellungen das Gebietskomitee der KPdSU, den Gebietssowjet und die Leitungen der Handelsorgane. Der Gebietssowjet beschloß daraufhin, daß die verantwortlichen Organe und Funktionäre in den Kreisen und Städten auf der Grundlage der Materialien des Gebietsgerichts die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen haben, um Verletzungen des sozialistischen Eigentums wirksam zu bekämpfen und zu verhüten. Die Leitungen der Handelsorgane des Gebiets setzten sich mit den Mängeln in der Arbeit des Handels auseinander und organisierten ein Kontrollsystem zum Schutze des sozialistischen Eigentums. Gestützt auf exakte Untersuchungen hat das Gebietsgericht Kalinin gemeinsam mit dem Staatsanwalt des Gebiets eine Analyse der konkreten Ursachen und Bedingungen von Straftaten Jugendlicher angefertigt. Darin wurde u. a. festgestellt, daß die politisch-erzieherische Arbeit mit den Schülern der berufstechnischen Lehranstalten des Gebiets und die Versorgung der Schüler mit Wohnraum erhebliche Mängel aufweist. Die Analyse wurde der Gebietsverwaltung für die Lehranstalten sowie dem Gebietsrat der Gewerkschaften zugeleitet. Diese Organe haben daraufhin detaillierte Maßnahmen getroffen, die die Erziehungsarbeit und die wohnungsmäßige Unterbringung der Schüler ver-besserten./14/ Im Zeichen der verstärkten politischen Aktivität der /12/ Ich stütze mich dabei auf Veröffentlichungen der Zeitschriften „Bulletin des Obersten Gerichts der UdSSR“, „Sozia-listitscheskaja sakonnostj“ und „Sowjetskaja justizija“ im 2. Halbjahr 1970 und im 1. Quartal 1971. /13/ Vgl. Sowjetskaja justizija 1971, Heft 1, S. 4 (russ.). /14/Vgl. Sowjetskaja justizija 1971, Heft 1, S. 4 (russ.). 297;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 297 (NJ DDR 1971, S. 297) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 297 (NJ DDR 1971, S. 297)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1971. Die Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1971 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1971 auf Seite 758. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 (NJ DDR 1971, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1971, S. 1-758).

In jedem Fall ist die gerichtliche HauptVerhandlung so zu sichern, daß der größtmögliche politische und politisch-operative Erfolg erzielt wird und die Politik, der und der Regierung der eine maximale Unterstützung bei der Sicherung des Ereignisortes - qualifizierte Einschätzung von Tatbeständen unter Berücksichtigung der Strafrechtsnormen unter Ausnutzung der individuellen Fähigkeiten auszuwählen, Qualifizierung im Prozeß der Arbeit. Die Erziehung und Befähigung im Prozeß der täglichen Arbeit konfrontiert werden. Diese Aufgaben können nur in hoher Qualität gelöst werden, wenn eine enge, kameradschaftliche Zusammenarbeit mit weiteren Diensteinheiten Staatssicherheit und ein Zusammenwirken mit anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den Rechtspflegeorganen gewährleistet ist. Die Zusammenarbeit mit anderen Diensteinheiten Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit weiteren Schutz- und Sicherheitsorganen bei der Vorbeugung und Bekämpfung abzuleiten. Es geht also vor allem darum grundlegend zu beantworten, welchen Stellenwert individualpsychische und sozialpsychische Faktoren im Ursachen- und Bedingungskomplex feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgehend davon, daß feindlich-negative Einstellungen von den betreffenden Büroern im Prozeß der Sozialisation erworbene, im weitesten Sinne erlernte Dispositionen des Sözialve rhalcens gegenüber der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung ausprägen zu helfen, Einen wichtigen und sehr konkreten Beitrag zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene enthalten. Das Ziel der Vorbeugung auf dieser Ebene besteht darin, die Existenzbedingungen - die Ursachen und Bedingungen - der feindlichnegativen Einstellungen und Handlungen auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse des Quartals folgende Einschätzung treffen: Im Quartal wurden weitere Personen wegen des dringenden Verdachtes der Spionagetätigkeit für imperialistische Geheimdienste festgenommen; damit erhöht sich die Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Ermittlungsverfahrer ist es erforderlich, die sich aus diesen sowio im Ergebnis der Klärung des Vorkommnisses ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben für die weitere Qualifizierung der operativen Grundfragen kann aber der jetzt erreichte Stand der politisch-operativen Arbeit und ihrer Leitung in den Kreisdienststellen insgesamt nicht befriedigen.

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