Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1971, Seite 254

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 254 (NJ DDR 1971, S. 254); Anforderungen an die sozialistische Persönlichkeit sind Anforderungen an die erzieherische Rolle des sozialistischen Rechts Das sozialistische Recht enthält in Gestalt der Verhaltensanforderungen jene objektiven Erfordernisse, die sich aus den Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung ergeben. Diese Verhaltensanforderungen und ihre Realisierung sind wichtige Bedingungen für die Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten' In diesem Prozeß verwirklicht sich die erzieherische Rolle des sozialistischen Rechts. Eine wesentliche Zielfunktion erfüllt hierbei das sozialistische Menschenbild. Es hebt entsprechend den gesellschaftlichen Möglichkeiten und Erfordernissen die an die sozialistische Persönlichkeit zu stellenden Anforderungen ins Bewußtsein aller Gesellschaftsmitglieder, gibt dem Prozeß der Erziehung und Selbsterziehung Orientierung und konkrete Anleitung. Es bezieht sich auf die Entwicklung der Fähigkeiten, auf die Entwicklung sozialistischer Beziehungen, auf die Ausbildung der politischen, weltanschaulichen und moralischen Züge sozialistischer Persönlichkeiten, auf das sozialistische Denken und Handeln. Es geht davon aus, daß die sozialistische Persönlichkeit wesentlich durch ihr schöpferisch-umgestaltendes Verhältnis zu ihrer sozialen Umwelt bestimmt wird. Damit die sozialistische Persönlichkeit diese Funktion bewußt unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei und in Gemeinschaft mit anderen Menschen verwirklichen kann, müssen folgende Eigenschaften entwickelt werden: 1. das Streben nach umfassender Allgemeinbildung und ständiger Vervollkommnung des fachlichen Wissens und Könnens; 2. die Fähigkeit zur selbständigen Arbeit und zur praktischen Anwendung neuer Erkenntnisse; 3. ein fester sozialistischer Klassenstandpunkt und die aktive Parteinahme für den sozialistischen Staat; 4. hohe moralische Qualitäten und Verhaltensweisen./3/ Entsprechend der Systematisierung der gesellschaftlichen Beziehungen in Beziehungen zur sozialistischen Gesellschaft als Ganzes, zum Staat und seinen politischen, ökonomischen und geistig-kulturellen Grundlagen sowie seinen Errungenschaften, Beziehungen zur Arbeit, zur produktiven schöpferischen Tätigkeit und staatsbürgerlichen Verantwortung, Beziehungen zu anderen Menschen, d. h. zur Familie, zu den Kollegen und anderen Mitbürgern, klassifizieren sich auch die sozialen Eigenschaften der sozialistischen Persönlichkeit./4/ Für die Periode nach dem VII. Parteitag der SED wurden vor allem in den Beschlüssen des VII. Parteitages wesentliche Merkmale der sozialistischen Persönlichkeit hervorgehoben. Unter anderem waren das folgende :/5/ der feste Klassenstandpunkt, das Bewußtsein der Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaftsordnung und die sozialistische Vaterlandsliebe als untrennbare Bestandteile des Staatsbewußtseins der Bürger der DDR (S. 81); /3/Vgl. Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie, Berlin 1969, S. 336. Hl vgl. Smimow, „PersönUchkeit im Sozialismus“, Einheit 1911, Heft 3, S. 342 ff. /5/ Die jeweils in Klammem angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf W. Ulbricht, Die gesellschaftliche Entwicklung in der DDR bis zur Vollendung des Sozialismus, Berlin 1967. die Bereitschaft, die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gegenüber feindlichen Anschlägen auf die Souveränität der DDR, auf die sozialistischen Errungenschaften und das friedliche Leben des Volkes zuverlässig zu schützen (S. 81); die Denkweise, daß alle Aufgaben von dem Stand- punkt aus gestellt, angepackt und gelöst werden müssen, das entwickelte System des Sozialismus zu schaffen (S. 95); t die Bereitschaft, sich mit Schwierigkeiten äüseinan-derzusetzen und die ständig neu auftretenden Probleme und Konflikte zu lösen (S. 152); das Bewußtsein, daß das, was.der Gesellschaft nutzt, auch dem einzelnen von Nutzen sein soll und daß es niemandem gestattet ist, sich auf Kosten der Gesellschaft zu bereichern oder als arbeitsfähiger Bürger, ohne für die Gesellschaft nutzbringende Arbeit zu leisten, auf deren Kosten zu leben (S. 80); hohes fachliches Können, Ideenreichtum und beständige Initiative, persönliche Konsequenz, Mut zum selbständigen Handeln und Beharrlichkeit bei der Auseinandersetzung mit veralteten Denkweisen und Arbeitsmethoden (S. 122); das Bewußtsein der Verantwortung für die produktive Ausnutzung der anvertrauten Anlagen, Kampf gegen Mittelmäßigkeit und das Streben nach Spitzenleistungen (S. 91). Diese Charakteristika der sozialistischen Persönlichkeit werden im Prozeß der gesellschaftlichen Entwicklung durch weitere Persönlichkeitsanforderungen ergänzt./6/ Das so charakterisierte sozialistische Menschenbild verdeutlicht die Hauptelemente der sozialistischen Erziehung, die Erziehungsinhalte, die den Erziehungsprozeß bestimmen. Diese Erziehungsinhalte sind dynamisch, wie eben auch die allseitig entwickelte sozialistische Persönlichkeit kein statischer, sondern ein historischer, varianter Begriff ist. In Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED wurde nunmehr entsprechend den neuen Entwicklungsbedingungen ein weitergestecktes Erziehungsziel unserer entwickelten sozialistischen Gesellschaft zur Diskussion gestellt./7/ Besondere Bedeutung erlangt danach die Befähigung, „immer tiefer in die Gesetzmäßigkeiten der Natur und der Gesellschaft einzudringen, an der Planung und Leitung der aus ihnen resultierenden Prozesse aktiv teilzunehmen und damit zugleich die eigene Persönlichkeit ständig zu vervollkommnen. Es geht um die volle Ausprägung der gesellschaftlichen Funktion der Werktätigen als sozialistische Staatsbürger, als sozialistische Produzenten, Eigentümer von Produktionsmitteln und Konsumenten.“/8/ Das sozialistische Recht muß dabei seine integrative Wirkung voll entfalten. Mit den Beschlüssen des VIII. Parteitages werden so neue Maßstäbe für die Verwirklichung der erzieherischen Rolle des sozialistischen Rechts gesetzt werden. Die Erziehungsaufgabe des sozialistischen Rechts wurzelt in den objektiven gesellschaftlichen Gesetzen, in der bewußten gesellschaftlichen Praxis. Sie hat die sozialistischen Gesellschaftsverhältnisse zu ihrer Grundlage, die Übereinstimmung der grundlegenden Interessen aller Klassen und Schichten des Volkes. Sie /6/ Vgl. auch Klimpel, Erziehung und Entwicklung der PersönUchkeit, Berlin 1969, S. 30 ff. Ill Vgl. W. Ulbricht, Die poUidsche Vorbereitung des VHI. Parteitages, S. 50. /8j Ebenda. Die Erziehung durch das sozialistische Recht umfaßt die gesamte Persönlichkeit 254;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 254 (NJ DDR 1971, S. 254) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Seite 254 (NJ DDR 1971, S. 254)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 25. Jahrgang 1971, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1971. Die Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1971 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1971 auf Seite 758. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 25. Jahrgang 1971 (NJ DDR 1971, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1971, S. 1-758).

Die sich aus den Parteibeschlüssen soY den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der subversiven Angriffe, Pläne und Absichten des Feindes sowie weiterer politisch-operativ bedeutsamer Handlungen, die weitere Erhöhung der Staatsautorität, die konsequente Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit zu erfolgen hat, weil die Abwehr dieser konkreten Gefahr Bestandteil der politisch-operativen Aufgabenerfüllung entsprechend der staatsrechtlichen Verantwortlichkeiten Staatssicherheit ist. Die Unumgänglichkeit der Durchführung der Sachverhaltsklärung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit zu erfolgen hat, weil die Abwehr dieser konkreten Gefahr Bestandteil der politisch-operativen Aufgabenerfüllung entsprechend der staatsrechtlichen Verantwortlichkeiten Staatssicherheit ist. Die Unumgänglichkeit der Durchführung der Sachverhaltsklärung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten Staatssicherheit , Die Organisation des Zusammenwirkens der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit mit anderen Organen und Einrichtungen bei der Organisierung einer wirksamen vorbeugenden Tätigkeit ist Grundlage für die zielstrebige und systematische Nutzung der Kräfte, Mittel und Möglichkeiten dieser Institutionen für die Erarbeitung von Ersthinweisen oder die Ergänzung bereits vorliegender Informationen Staatssicherheit . Unter Berücksichtigung der spezifischen Funktionen dieser Organe und Einrichtungen und der sich daraus ergebenden differenzierten Möglichkeiten für die Erarbeitung von - Zielen, Inhalterf uclMethoden der Erziehung und Selbsterziehung sJcfer Befähigung des Untersuchungsführers im Prozeß der Leitungstätigkeit. An anderer Stelle wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie und ihre Bedeutung für die Erziehung und Befähigung von Untersuchungsführern durch den Leiter. wirklich! Cbl. tück der Leitungs ;L Vergleiche Bericht des Zentralkomitees der Partei den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, als die Hauptrichttlng in der sich die Staatsmacht auch künftig entwickelt.

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