Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1970, Seite 460

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 460 (NJ DDR 1970, S. 460);  Auskünfte über Vaterschaftsfeststellung. Anfragen zur Rechtslage, wenn die Eheschließung mit einem Bürger, der nicht die Staatsbürgerschaft der DDR besitzt, beabsichtigt ist. 5. Äußere Bedingungen, die das Ehe- und Familienleben belasten: Probleme, die sich aus dem Zusammenwohnen mit Eltern oder Schwiegereltern ergeben. Schlechte Wohnverhältnisse der Eheleute. Wunsch der Frau nach beruflicher Tätigkeit, jedoch keine Möglichkeit, die Kinder im Kindergarten bzw. in der Kinderkrippe unterzubringen. Statistische Erhebungen lassen keine völlig sichere Einordnung der von den Besuchern vorgetragenen Probleme zu. Jedoch kann bei 6 329 Fällen folgende Aufgliederung vorgenommen werden: Komplex Allgemeine Probleme Ratsuchende in den Partnerbeziehungen: 2 745 = 43,4 % Medizinische Probleme: 2 518 = 39,8 % Spezifische Rechtsprobleme: Probleme in den Eltern-Kind- 877 == 13,8 % Beziehungen: Äußere Bedingungen, die die Ehe 134 = 2,1 % belasten: 55 6 329 0,9 % 100 % Aus den Untersuchungen ist folgendes erkennbar: Bei den allgemeinen Problemen in den Partnerbeziehungen überwiegen Anfragen, die sich auf die eheliche Untreue oder den Alkoholmißbrauch eines * Ehegatten beziehen. Bei den medizinischen Problemen zeichnet sich die Tendenz ab, daß vorwiegend Fragen der Schwangerschaftsverhütung vorgebracht werden; dann folgen Probleme der sexuellen Disharmonie in ihren vielfältigen Erscheinungsformen. Probleme bei der Erziehung der Kinder spielen ' eine untergeordnete Rolle. Die Annahme, daß an dem geringen Anteil dieser Fragen der erzieherische Einfluß der Schule mit ihren gesellschaftlichen Organen, wie Elternaktiv, Elternbeirat, und die pädagogische Beratungsstelle der Abt. Volksbildung einen erheblichen Anteil haben, scheint zutreffend zu sein. Als äußere Faktoren, die die Ehe belasten, wurden vorwiegend Wohnungssorgen vorgetragen. Nach der Häufigkeit stehen insgesamt die allgemeinen Probleme der Gestaltung der Ehe an erster Stelle. In einigen Beratungsstellen und besonders dort, wo eine einheitliche Ehe-, Familien- und Sexualberatungsstelle besteht, überwiegen die medizinischen Probleme. Das ist ü. a. darauf zurückzuführen, daß sich die Frauen mehr als bisher mit Fragen der Familien-Planung an die Sexualberatungsstelle wenden, um ihre Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben, Schwangerschaft und Familie in Übereinstimmung zu bringen. Während die Ratsuchenden früher vornehmlich Fragen stellten, die im Zusammenhang mit einer beabsichtigten Scheidungsklage standen, sind ihre Anliegen seit geraumer Zeit häufiger von der Zielsetzung getragen, die Ehe zu erhalten. Es mehren sich die Fälle, in denen Bürger die Beratungsstelle aufsuchen, um das Entstehen ernster Konflikte zu vermeiden, indem sie sich von qualifizierten, lebenserfahrenen Fachleuten Rat holen. Ungefähr . 60% der Besucher der Ehe- und Familienberatungsstellen sind Frauen. Hieran zeigt sich, daß die Frauen im Prozeß der Realisierung ihrer Gleichberechtigung auch in Ehe und Familie, mit ihrer Persönlichkeitsentwicklung auch höhere Anforderungen an den Ehepartner stellen und größere Erwartungen in die Ehegemeinschaft setzen. Die Ratsuchenden waren überwiegend im Alter zwischen 25 und 35 Jahren. Das läßt den Schluß zu, daß die Möglichkeiten unserer Gesellschaft stärker genutzt werden müssen, um der jungen Generation sozialistische Vorstellungen über Ehe und Familie anzuerziehen. Viele Konflikte könnten vermieden werden, wenn die Vorbereitung und Befähigung der Jugend zur bewußten Gestaltung dieses wichtigen persönlichen Lebensbereiches in den gesamten Erziehungsprozeß einbezogen würde3. Möglichkeiten zur Erhöhung der Wirksamkeit der Ehe- und Familienberatungsstellen Verbesserung der analytischen Tätigkeit Unsere Untersuchungen haben gezeigt, daß es notwendig ist, Grundlagen für eine systematische Erfassung und Auswertung des in den Ehe- und Familienberatungsstellen zusammenlaufenden Materials zu schaffen selbstverständlich unter Beachtung der Vertraulichkeit der Anfragen und unter Wahrung der Anonymität der Ratsuchenden (vgl. § 5 der 1. DB zum FGB). Eine solche einheitliche Dokumentation ist Voraussetzung, um die Wirksamkeit der Tätigkeit der Ehe- und Familienberatungsstellen zu erhöhen. Durch die Einführung einer statistischen Berichtspflicht könnten die jetzt nur sporadischen Auswertungen4, die noch dazu unterschiedliche Aussagekraft haben, nach einheitlichen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Die Statistik würde als Orientierungsmittel, Kontrolleinrichtung und Forschungsinstrument wirksam sein. Einen Überblick könnte man durch ein Formblatt erlangen, das im wesentlichen folgende Angaben enthalten sollte*: Geschlecht und Alter der Ratsuchenden, gemeinsame Ratsuche durch Ehegatten, erstmalige oder wiederholte Ratsuche, Dauer der Ehe (bis 2 Jahre, zwischen 3 und 5 sowie 6 und 10 Jahren, über 10 Jahre), erstmalig oder wiederholt verheiratet, Anzahl und Alter der im Haushalt lebenden Kinder, inhaltliche Probleme (Konflikte, Schwierigkeiten) nach Schwerpunkten, Wünsche des Ratsuchenden (z. B. Hinzuziehung des Ehepartners, Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte), Ratschläge der Beratungsstelle, Rat wurde vom Mediziner, Pädagogen, Juristen oder von anderen Mitgliedern der Beratungsstelle (z. B. Psychologe, Fürsorger, Mitarbeiter des Standesamtes) erbeten, Rat wurde von einem oder von mehreren Mitgliedern der Beratungsstelle erteilt. Eine solche einheitliche Erfassung der notwendigen Angaben könnte als Grundlage dienen für eine regelmäßige Auswertung der Probleme im Beraterkollektiv, um eine komplexe Beratungstätig-keit und eine auf Schwerpunkte orientierte Öffentlichkeitsarbeit der Ehe- und Familienberatungsstelle zu gewährleisten; 3 Vgl. Teucher, „Erzieherische Einflußnahme auf die Stabilität von Ehe und Familie“, NJ 1969 S. 774. 4 In einigen Beratungsstellen wird bereits eine Statistik nach den von Medizinern entwickelten Grund- und Verlaufskarten geführt, die auch von den juristischen und pädagogischen Beratern verwendet werden. Diese Karteikarten sind aber zu sehr auf den medizinischen Problemkreis zugeschnitten. 5 Zur EntwiCkung eines einheitlichen Formblattes ist die Gemeinschaftsarbeit von Vertretern der Ministerien für Justiz, Volksbildung und Gesundheitswesen erforderlich. Nur so kann gewährleistet werden, daß neben den allgemeinen Angaben auch die bei dem jeweiligen Berater vorgetragenen Probleme in ihrer Spezifik erfaßt werden. 460;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 460 (NJ DDR 1970, S. 460) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 460 (NJ DDR 1970, S. 460)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1970. Die Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1970 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1970 auf Seite 752. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 (NJ DDR 1970, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1970, S. 1-752).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit gegeben ist, sind keine Gefahren im Sinne des Gesetzes. Durch diesen Zustand muß ein oder es müssen mehrere konkret bestimmbare Bereiche des gesellschaftlichen Verhältnisses öffentliche Ordnung und Sicherheit verursacht werden. In diesen Fällen hat bereits die noch nicht beendete Handlung die Qualität einer Rechtsverletzung oder anderen Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Übernahme oder Ablehnung von operativen Aufträgen und mit den dabei vom abgegebenen Erklärungen lassen sich Rückschlüsse auf die ihm eigenen Wertvorstellungen zu, deren Ausnutzung für die Gestaltung der Einarbeitung von neu eingestellten Angehörigen dfLinie Untersuchung als Untersuchungsführer, - die Herausareiug grundlegender Anforderungen an die Gestaltung eiEst raf en, wirksamen, auf die weitere Qualifizierung der Untersuchungsarbeit zur Realisierung eines optimalen Beitrages im Kampf gegen den Feind, bei der Bekämpfung und weiteren Zurückdrängung der Kriminalität und bei der Erhöhung von Sicherheit und Ordnung sowie des Geheimnisschutzes, der Zuarbeit von gezielten und verdichteten Informationen für Problemanalysen und Lageeinschätzungen und - der Aufdeckung der Ursachen und begünstigenden Bedingungen für das Eindringen des Peindes in den Bestand auszurichten ist. Dazu noch folgendes: Dieser Seite der inoffiziellen Arbeit ist künftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen, insbesondere im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten seinen Bestrebungen eine besondere Bedeutung Jugendliche in großem Umfang in einen offenen Konflikt mit der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung zu unternehmen sowie ebenfalls - Pläne und Aktivitäten trotzkistischer Kräfte, antisozialistische Positionen in der Deutschen Demokratischen Republik zu schaffen und auszubauen.

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