Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1970, Seite 411

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 411 (NJ DDR 1970, S. 411); Abbildung 3 Festgestellte Straftaten je 100 000 Einwohner in den Jahren 1963 bis 1969 Westdeutschland seit der letzten Maßnahme der strafrechtlichen Verantwortlichkeit. Fast zwei Drittel dieser Täter sind also bereits vor Ablauf eines Jahres erneut angefallen. Auf diese Zeit muß demnach die besondere Anstrengung, insbesondere bei der Wiedereingliederung nach Freiheitsstrafen, gerichtet werden. Man kann nicht sagen, daß das neue, sozialistische Strafrecht zu diesem Zweck schon voll genutzt wird. Beispielsweise kamen im verflossenen Jahr rund 1100 Wiedereingliederungsmaßnahmen gemäß § 47 StGB und 1 500 Kontrollmaß-nahmen gemäß § 48 StGB zur Anwendung. Im gleichen Jahr wurden aber allein 7100 Täter gezählt, die bereits mindestens zweimal vorbestraft waren. Tabelle 3: Wiederholte Straffälligkeit Jahr jährlich festgestelle Täter, die gerichtlich vor- wegen Straftaten zusammen bestraft waren bereits vor gesell- schaftlichen Gerichten gestanden haben absolut Prozent absolut Prozent absolut Prozent von allen von allen von allen Tätern Tätern Tätern 1964 18 433 20,0 2 127 2,3 20 560 22,3 1965 14 811 17,9 17,0 1 867 2,2 16 678 20,1 1966 15 457 1 663 1.8 17 120 18,8 1967 15 195 16,6 1 412 1,5 16 607 18,1 1968 14 281 17,5 1 400 1,7 15 681 19,2 1969 15 367 18,3 1 190 1,4 16 557 19,7 liehen Entwicklung offenbart und gezeigt, daß zur Entwicklung einer systematischen Verhütung des Alkoholmißbrauchs und des Alkoholismus noch beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden und über einen längeren Zeitraum hin große Anstrengungen erforderlich sind7. Die weitere Zurückdrängung der Kriminalität wird wesentlich davon abhängen, wie eine breite gesellschaftliche Aktivität und Unduldsamkeit gegen den Alkoholmißbrauch entwickelt wird. Es ist eine umfangreiche, schrittweise zu vervollkommnende Erziehungsarbeit in Gang zu bringen, die eine immer wirksamere gesellschaftliche Kontrolle einschließt. Das bedingt ein immer besser aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken der Leitungen verschiedener Bereiche und Sphären, vor allem der kulturell-geistigen Entwicklung, des Gesundheits- und Sozialwesens, des Handels und der Versorgung, der Jugendbildung und -er-ziehung, der Arbeit und Berufsausbildung, der ökonomischen Regulierung, der Massenmedien und der Rechtspflege. Altersstruktur der Strafrechtsverletzer und territoriale Verteilung der Kriminalität Kennzeichnend für die außerordentliche Hartnäckigkeit und Zählebigkeit der Kriminalität sind auch die Altersstruktur der festgestellten Strafrechtsverletzer sowie gewisse Tendenzen in der territorialen Verteilung der Kriminalität Bekanntlich weist die Alterskurve der Strafrechtsverletzer die Eigenart auf, daß der Höhepunkt krimineller Aktivität sehr schnell erreicht und überschritten wird und daß sie spätestens nach dem 21. Lebensjahr zügig Straftaten unter Alkoholeinwirkung Als ebenfalls überaus zählebiges Relikt erweist sich der Alkoholmißbrauch, der in vielfältigen Beziehungen zur Kriminalität, insbesondere zur Rückfallkriminalität, steht. Seit Jahren streut der Anteil der Täter, die unter Alkoholeinwirkung straffällig wurden, zwischen 30 und 32 Prozent: 1965 = 30,6%, 1966 = 31,9%, 1967 = 31,0%, 1968 = 30,5%, 1969 = 30,6%. Vor allem folgende Straftaten werden überwiegend unter Alkoholeinwirkung begangen: vorsätzliche Körperverletzung 56,8 %, Raub 52,0 %, Vergewaltigung 59,2 %, Verkehrsdelikte 61,8 %. Forschungen und praktische Erfahrungen während der verflossenen Jahre haben die außerordentliche Vielschichtigkeit dieses Problems und seine Verflochtenheit mit den verschiedensten Seiten der gesellschaft- Abbildung 4 Vorsätzliche Körperverletzungen 1957 bis 1969 (Häufig-keitsziffem) -------- empirische Kurve ■' Trendgerade ab 1969 1 Vgl. MüUer/Wittkopf, „Das System der vorbeugenden Bekämpfung der Alkoholkriminalität“, Staat und Recht 1968, Heft 2, s. 256 ff. 411;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 411 (NJ DDR 1970, S. 411) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 411 (NJ DDR 1970, S. 411)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1970. Die Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1970 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1970 auf Seite 752. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 (NJ DDR 1970, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1970, S. 1-752).

Auf der Grundlage von charalcteristischen Persönlichlceitsmerlonalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Tatausführung vorgenommen wird;. Der untrennbare Zusammenhang zwischen ungesetzlichen Grenzübertritten und staatsfeindlichem Menschenhandel, den LandesVerratsdelikten und anderen Staatsverbrechen ist ständig zu beachten. Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den Völkerrechtliehen Regelungen zum Einreiseund Transitverkehr entstandenen Möglichkeiten unter Verletzung des Völkerrechts und des innerstaatlichen Rechts der für die Organisierung seiner gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der mißbrauchten. Hervorzuheben ist dabeinsbäsorjdere die von den Missionen geübte Praxis, Burgern länger währenden Aufenthalt und Unterkunft bis zu: Tagen zu gestatten, vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Täuschung erfolgen kann. Es ist gesetzlich möglich, diese Rechtslage gegenüber Beschuldigten in Argumentationen des Untersuchungsführers zu verwenden. Eine solche Einwirkung liegt im gesetzlichen Interesse der all-seitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit beiträgt, um alle Einzelheiten, Zusammenhänge und Beziehungen des möglicherweise straf rechtlich relevanten Geschehens zu erkennen und bewerten zu können.

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