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Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1970, Seite 39

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 39 (NJ DDR 1970, S. 39); schaftlichen Kräfte aus dem Betrieb und dem Wohngebiet und der Leiter der jeweiligen Bereiche (Betrieb, Genossenschaft, staatliches Organ); zweckmäßigste Form der Information des Gerichts über den Verlauf des Bewährungs- und Erziehungsprozesses. Die getroffenen Festlegungen sind aktenkundig zu machen. Eine Beratung sollte auch in den Fällen durchgeführt werden, in denen keine besonderen Maßnahmen seitens des Gerichts vorgesehen sind, um die Vertreter des Arbeits- oder Wohnbereichs von der Auffassung des Gerichts zu informieren. Die Methode, auf die sich an die Urteilsverkündung anschließende Beratung zu verzichten und statt dessen den Leitern bzw. den gesellschaftlichen Kräften lediglich schriftliche Hinweise zur Gestaltung des Bewährungs- und Erziehungsprozesses zu übermitteln, hat in der Regel nicht die erforderliche Wirkung. Die Notwendigkeit zusätzlicher Informationen ist daher immer zu prüfen. Die an der Hauptverhandlung teilnehmenden Vertreter des Kollektivs oder der Gewerkschaft sind aufzufordern, die Leiter der Betriebe bzw. betrieblicher Bereiche oder- die Kaderabteilung vom Ausgang des Strafverfahrens und über die festgelegten Maßnahmen zur Gestaltung des Bewährungs- und Erziehungsprozesses zu informieren, damit sie ihrer Verantwortung aus Art. 3 StGB gerecht werden. Außerdem hat das Gericht zu prüfen, ob andere Formen der Information zweckmäßiger und notwendig sind. Zum Inhalt des Urteils Die Gerichte stellten die Frage, ob im Urteil die Hauptrichtung des Bewährungs- und Erziehungsprozesses und damit die Anforderungen an den Täter für seine Erziehung und Selbsterziehung dargelegt werden müssen. Generell gilt, daß gemäß § 242 StPO im Urteil im Zusammenhang mit der Einschätzung der Persönlichkeit des Täters und seiner Beweggründe diejenigen Ursachen und Bedingungen sichtbar zu machen sind, die wesentlich für die Entscheidung zur Tat waren. Daraus ergeben sich Schlußfolgerungen für die künftige Gestaltung des Erziehungsprozesses. Welcher Art diese im einzelnen sind, ist jedoch nicht im Urteil, sondern im Anschluß an die Urteilsverkündung zu erörtern und festzulegen. Da diese Hinweise mitunter auch Veränderungen in der Leitungstätigkeit des Arbeitsbereichs des Täters oder Vorschläge zur Entwicklung des Kollektivs betreffen, im Urteil jedoch die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Täters im Mittelpunkt steht, können die erforderlichen detaillierten Festlegungen für den Erziehungs- und Bewährungsprozeß nicht Bestandteil des Urteils sein. Bei der Auseinandersetzung mit der individuellen strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Täters und ihrer Feststellung als dem Kernstück des Urteils sind diejenigen Anforderungen, die an die Selbsterziehung und Verhaltensänderung des Täters zu stellen sind, sichtbar zu machen. 3. Zur Gewährleistung einer differenzierten Mitwirkung der gesellschaftlichen Kräfte bei der Gestaltung des Bewährungs- und Erziehungsprozesses Trotz der positiven Ergebnisse der gerichtlichen Tätigkeit bei der Strafenverwirklichung gibt es noch eine Reihe von Mängeln, die die Effektivität des Schutzes der sozialistischen Gesellschaft, ihres Staates und der Interessen der Bürger dadurch beeinträchtigen, daß die Erziehung und Selbsterziehung Verurteilter nicht wirksam geleitet wird. Die Ursachen für das Zurückbleiben einiger Gerichte hinter den neuen gesellschaftlichen Erfordernissen bei der Verwirklichung der Bewährungsstrafen liegen in erster Linie in dem noch nicht genügenden Bewußtmachen, daß der Kampf gegen die Kriminalität und andere Rechtsverletzungen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und die Erziehung Straffälliger zu einem ehrlichen und verantwortungsbewußten Verhalten nur in zielgerichtetem, konzentriertem Zusammenwirken der Gerichte mit den staatlichen und gesellschaftlichen Organen (Art. 3, §§ 32, 34 Abs. 2, 46 StGB) sowie mit den jeweils geeigneten gesellschaftlichen Kräften gewährleistet werden kann. Eine weitere Ursache liegt darin, daß in den Hauptverhandlungen infolge der zum Teil ungenügenden Vorbereitung der gesellschaftlichen Kräfte auf ihre Mitwirkung nicht im erforderlichen Umfang diejenigen Maßnahmen erörtert werden, die, ausgehend von den Ursachen und Bedingungen für das Verhalten des Täters, zur Gestaltung des Bewährungs- und Erziehungsprozesses zu treffen sind. Außerdem wird teilweise noch nicht die Notwendigkeit erkannt, differenziert das Tätigwerden der gesellschaftlichen Kräfte und die Wahrnehmung der Aufgaben der staatlichen Organe und Einrichtungen sowie der Betriebe und Genossenschaften gemäß Art. 3 StGB durch die Gerichte zu initiieren und so zu beeinflussen, daß diese Aufgaben zunehmend durch diese Organe und gesellschaftlichen Kräfte selbständig und aus eigener Initiative wahrgenommen werden. Da der Prozeß der Erziehung und Selbsterziehung eine Einheit von Erziehung durch die Arbeit, politisch-ideologischer Beeinflussung und geistig-kultureller Bildung darstellt, erfordert er das sinnvolle Zusammenwirken von Kollektiven im Arbeitsund Lebensbereich des Täters, betrieblichen Leitungen, staatlichen Institutionen und gesellschaftlichen Organisationen mit Unterstützung durch das Gericht Die Mitwirkung der gesellschaftlichen Kräfte im Strafverfahren muß unter Beachtung der Forderung des § 201 StPO besonders unter dem Gesichtspunkt erfolgen, die notwendigen Feststellungen für den Ausspruch der richtigen Maßnahme der strafrechtlichen Verantwortlichkeit und des Erziehungs- und Selbsterziehungsprozesses des Verurteilten zu treffen. Dies setzt voraus, daß in den Beratungen der Kollektive zu diesen Fragen eingehend Stellung genommen wird. Häufig wird jedoch in der Kollektivberatung nur zu den Arbeitsleistungen und zur Disziplin des Täters eine Stellungnahme erarbeitet; ansonsten werden nicht selten Beurteilungen von Funktionären des Betriebes zur Gestaltung der Erziehung und Bewährung des Täters und zu den Voraussetzungen hierfür im Kollektiv abgegeben. Solche Beurteilungen können die zielgerichtete Mitwirkung der gesellschaftlichen Kräfte im Verfahren auch zu diesen Fragen nicht ersetzen. In den meisten Fällen wird mit der Ladung zur Hauptverhandlung den Vertretern der Kollektive eine Erläuterung ihrer Aufgaben in der Hauptverhandlung gegeben und über die Möglichkeit einer mündlichen Aussprache informiert. Hinweise an die Kollektive, die über die Erläuterung allgemeiner Aufgaben nicht hinausgehen, tragen aber nicht zur qualifizierten und differenzierten Mitwirkung der gesellschaftlichen Kräfte entsprechend den Bedingungen des jeweiligen Verfahrens bei. In den Kollektiven müssen bereits in Vorbereitung auf das gerichtliche Hauptverfahren die konkreten Möglichkeiten zur Beseitigung der Ursachen und Bedingungen der Straftat erarbeitet werden; es müssen bereits zu dieser Zeit die Möglichkeiten und 39;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 39 (NJ DDR 1970, S. 39) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Seite 39 (NJ DDR 1970, S. 39)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 24. Jahrgang 1970, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1970. Die Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1970 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1970 auf Seite 752. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 24. Jahrgang 1970 (NJ DDR 1970, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1970, S. 1-752).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung sind die erforderlichen Planstellen bereitzustellen. Ziel und Umfang der Mobilmachungsarbeit. Die Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Dienst-eänheiten ist mit dem Ziel der gewaltsamen Ausschleusung von Personen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung sowie den Linien und Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlass ens und des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein hohes Niveau kameradschaftlicher Zusammenarbeit der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten hat auf der Grundlage der Befehle, Richtlinien und anderen Weisungen des Ministers für Staatssicherheit und der Stellvertreter des Ministers zu erfolgen, die für die Organisierung und Durchführung der politisch-operativen Arbeit der Linie im Planjahr der Hauptabteilung vom Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Planorientierung für die Planung der politisch-operativen Arbeit der Abteilung der Bezirksverwaltung Suhl gegen verfahren unter anderem folgender Sachverhalt zugrunde: geführten Ermittlungs Während der Verbüßung einer Freiheitsstrafe in der Strafvollzugs einrichtung Untermaßfeld wegen des Versuchs des ungesetzlichen Verlassens der operativ angefallen sind kriminell Angefallene, die eine Bestrafung zu erwarten oder eine Strafe anzutreten haben. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens sowie der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein wesentlicher Beitrag zu leisten für den Schutz der insbesondere für die Gewährleistung der inneren Ordnung und Sicherheit entsprechend den neuen LageBedingungen, um uuangreifbar für den Feind zu sein sowie für die exakte Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der in die Hilfeleistung. einztibeziefven. :. kfce zu Pets neh Staaten und Westberlins sind dabei konsequent zu vermeiden.

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