Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1968, Seite 649

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Seite 649 (NJ DDR 1968, S. 649); mit der Lehre vom sogenannten klassenneutralen und unabhängigen Recht. Der Marxismus-Leninismus hat an Hand der gesellschaftlichen Praxis eindeutig nachgewiesen, daß es kein ewiges oder unabänderliches Recht gibt. Das Recht entspricht immer einer bestimmten Gesellschaftsformation, ist der Willensausdruck der jeweilig herrschenden Klasse, das heißt, es trägt Klassencharakter und ist klassengebunden. Die konkreten gesellschaftlichen Verhältnisse und ihre Gesetzmäßigkeiten sind stets das Fundament auch aller rechtlichen Erscheinungen. Das heißt, in der sozialistischen Gesellschaft kann das Recht in seinem Wesen nichts anderes sein als zugleich Ausdruck und Instrument der historischen Mission der Arbeiterklasse und ihrer Verwirklichung durch die sozialistische Staatsmacht. Das sozialistische Recht ist eine aktive, die geschichtliche Entwicklung vorwärtstreibende Kraft, das heißt, es ist stets auf die Weiterentwicklung aller gesellschaftlichen Kräfte und Potenzen gerichtet. Alle Versuche, die Rolle des Rechts im Sozialismus auf die Funktion eines bloßen Regulators der sozialistischen Gesellschafts- und Wirtschaftsverhältnisse zu reduzieren, sind zutiefst unmarxistisch und in ihrem Wesen revisionistisch. Sie sind der Ausdruck dafür, daß bewußt oder unbewußt das sozialistische Recht dem Recht der kapitalistischen Gesellschaftsformation gleichgestellt, seine klassenmäßige und revolutionäre Mission geleugnet wird. Die Entwicklung der staatlichen Führungstätigkeit Wie die Rolle des Staates selbst, wie die gesellschaftliche Funktion des Rechts, so sind auch die staatlichen Leitungsfragen, die sich unmittelbar aus diesen ergeben, stets Machtfragen, Klassenfragen. Jede zur Herrschaft gelangte Klasse als Träger einer bestimmten Produktionsweise, einer bestimmten Gesellschaftsordnung muß notwendig das ihr entsprechende Staatssystem und seine Leitung hervorbringen, ein System, das den Erfordernissen der neuen Gesellschaft entspricht und die qualitativ höheren Formen des Zusammenwirkens der Menschen bei der Beherrschung der Natur und ihrer eigenen Entwicklung verkörpert. Hier liegt auch die tiefere Wurzel für den qualitativen Unterschied nicht nur des Inhalts, sondern auch der Formen der sozialistischen Staatsordnung gegenüber dem Machtapparat der Bourgeoisie und des Monopolkapitals in der spätkapitalistischen Gesellschaft. Zugleich wird die Größe der Aufgaben sichtbar, die von der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei im Vorwärtsschreiten zum Sozialismus und Kommunismus zu bewältigen sind. In der Periode der entwickelten sozialistischen Gesellschaft erlangen die staatliche Führungs- und Leitungstätigkeit und die Teilnahme der Werktätigen an der Leitung als Schlüssel für die Lösung der komplexen gesellschaftlichen Aufgaben eine immer größere Bedeutung. Es ist deshalb völlig natürlich, wenn diese Probleme in der Tätigkeit der Partei und des Staates einen immer breiteren Raum einnehmen. Die zentrale staatliche Führung die Volkskammer und andere Staatsorgane arbeitet die Strategie und Taktik der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung gemeinsam mit den Werktätigen aus und mobilisiert die Werktätigen zu zielgerichtetem einheitlichem Handeln. Für die künftige staatliche Führungstätigkeit ergeben sich zwei Schwerpunkte: Es gilt die sozialistische Demokratie weiterzuentwickeln, um die wichtigsten gesellschaftlichen Kräfte, die Initiative von Millionen Werktätigen, von Millionen bewußten Mitgliedern der Gemeinschaft zielgerichtet zu entfalten, und es geht darum, die wissenschaftliche Qualität der staatlichen Führungs- tätigkeit wesentlich zu erhöhen, das moderne System dieser sozialistischen staatlichen Führungstätigkeit zu erarbeiten, zu erproben und praktisch zu nutzen. Das schließt die Beherrschung der marxistisch-leninistischen Organisationswissenschaft durch die gewählten Abgeordneten und die Mitarbeiter des Staatsapparates ein. Damit wird der Übergang von vorwiegend operativer Tätigkeit zur wissenschaftlich begründeten Arbeitsweise konzentriert, die das effektive Funktionieren unseres gesellschaftlichen Gesamtsystems und ' seiner Teilsysteme gewährleistet. Zielsetzung und Hauptaufgaben der staatlichen Führungstätigkeit bestehen in der Sicherung der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik auf der Grundlage des Programms des Sozialismus, der sozialistischen Verfassung sowie der Prognose und des Perspektivplanes. Das erfordert die Gewährleistung der Einheit von wissenschaftlicher Führung und Entwicklung der sozialistischen Demokratie sowie die Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der sozialistischen Intelligenz und allen anderen werktätigen Schichten. Die Entwicklung der schöpferischen Potenzen und moralischen Qualitäten der Menschen, die maximale Nutzung der Initiative der Werktätigen fördern die Lösung der staatlichen Aufgaben. Es ist notwendig, die Kräfte und Mittel auf die strukturpolitischen Schwerpunkte zu konzentrieren, um die Deutsche Demokratische Republik als hochentwickelten Industriestaat mit einer modernen Landwirtschaft weiter auszubauen. Es gilt, auf den wichtigsten Gebieten Weltniveau zu erreichen und mitzubestimmen, um damit die Erfordernisse der wissenschaftlich-technischen Revolution zu erfüllen. Die Lösung dieser Hauptaufgabe erfordert nunmehr, das Gesamtfunktionsmodell der wissenschaftlichen Leitung des volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozesses durch den Ministerrat auszuarbeiten und zu verwirklichen. Der Übergang zur Systemregelung im gesamtstaatlichen Führungsbereich ist der nächste entscheidende Schritt. Durch die Entwicklung der wissenschaftlichen Führungstätigkeit der WB und der Kombinate, durch den Zusammenschluß der Landwirtschaft und der Nahrungsgüterwirtschaft, durch die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handel sowie den Ausbau des sozialistischen Handelssystems entstehen auch neue Probleme für die Führungstätigkeit in den Großstädten, Städten und Gemeinden. Ich schlage vor, daß die Erfahrungen des Berliner Beispiels für die Gestaltung der wissenschaftlichen Führungstätigkeit schrittweise unter Beachtung der spezifischen Entwicklungsbedingungen und der gesamtvolkswirtschaftlichen Möglichkeiten für die anderen Großstädte genutzt werden. Ich lenke weiterhin die Aufmerksamkeit auf die besondere Förderung ausgewählter neuer städtischer Konzentrationspunkte, vor allem in den nördlichen Gebieten, in denen die industrielle Produktion durch neue Zweige rasch ausgedehnt wird. Ich möchte prinzipiell feststellen: Das entwickelte gesellschaftliche System des Sozialismus kann nicht als pragmatische Politik in Teilfragen verwirklicht werden. Mehr noch: Das sozialistische System steht nicht über den Menschen, sondern die Menschen müssen unter der Führung der Partei und des Staates selbst die neuen Probleme erkennen, schöpferisch an ihnen arbeiten und sie meistern. Das erfordert für die gesamte staatliche Tätigkeit die grundlegende Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Bürgern. Die Information der Bevölkerung zur Förderung ihrer bewußten Teilnahme an der Lösung wichtiger Probleme ist systematisch auszubauen. Es ist zu erreichen, daß die Werktätigen recht- 649;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Seite 649 (NJ DDR 1968, S. 649) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Seite 649 (NJ DDR 1968, S. 649)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968. Die Zeitschrift Neue Justiz im 22. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1968 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 22. Jahrgang 1968 (NJ DDR 1968, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1968, S. 1-768).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der . Die Vervollkommnung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Führungskonzeptionen. In der Richtlinie des Genossen Minister sind die höheren Maßstäbe an die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Rahmenkollektivvertrag für Zivilbeschäftigte Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Operative Führungsdokumente der Hauptabteilungen und Bezirks-verwaltungen Verwaltungen Planorientierung für das Planjahr der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung in mündlicher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie sind die vorgesehenen Termine unverzüglich mitzuteilen.

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