Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1968, Seite 318

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Seite 318 (NJ DDR 1968, S. 318); verfahren die Verklagten befragen sollen, ob sie sich dieser Erklärung anscnlössen. Sodann hätte das Kreisgericht über die Kosten dieses Teils des Verfahrens gemäß der Richtlinie Nr. 8 des Plenums des Obersten Gerichts der Deutschen Demokratischen Republik über die Kostenerstattung im Güteverfahren (§ 495 a ZPO) vom 10. Juli 1957 (GBl. II S. 233) durch Beschluß entscheiden müssen. Auch dies wird das Kreisgericht noch nachzuholen haben. §§ 160, 162, 259, 139 ZPO. 1. Ein Anerkenntnis ist nur wirksam, wenn es nach Protokollierung den Beteiligten vorgelesen und von ihnen genehmigt wird. Ist das unterblieben, darf kein Anerkenntnisurteil ergehen. 2. Ist der Mietschuldner in einem Verfahren wegen künftig fällig werdender Miete anerkenntnisbereit, so ist das Gericht verpflichtet, ihn auf die kostenrechtlichen Folgen eines solchen Anerkenntnisses hinzuweisen. OG, Urt. vom 20. Februar 1968 2 Zz 30/67. Die Verklagten haben vom Kläger eine Wohnung gemietet. Der Kläger hat vorgetragen, die Verklagten hätten die Miete nur säumig bezahlt. Zahlungsaufforderungen hätten sie nicht beachtet, so daß Klage auf „laufende Miete“ geboten sei. Er hat beantragt, die Verklagten zu verurteilen, den bestehenden Mietrückstand in Höhe von 389,50 M und monatlich 97,50 M für die laufende Miete für die Dauer von zwei Jahren an den Kläger zu zahlen. Die Verklagten haben erwidert, daß sie wegen von ihnen nicht verschuldeter finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage gewesen seien, die Miete pünktlich zu bezahlen. Sie haben nach dem Protokoll der mündlichen Verhandlung den Klaganspruch anerkannt. Das Kreisgericht hat auf Antrag des Klägers ein Anerkenntnisurteil erlassen. Gegen dieses Urteil richtet sich der Kassationsantrag des Präsidenten des Obersten Gerichts, der Erfolg hatte. Aus den Gründen: Im Protokoll der mündlichen Verhandlung ist die zum Anerkenntnis führende Verhandlung wie folgt festgehalten : „Nach dem Antrag des Klägervertreters b. u. v. wird in das Streitverfahren eingetreten. Der Klägervertreter stellt seinen Antrag aus der Klageschrift und billigt Ratenzahlung für die Rückstände in Höhe von monatlich 50 M zu. Er beantragt den Erlaß eines Anerkenntnisurteils, v. u. g. Der Verklagte erkennt den Anspruch an.“ In der dargestellten Form ist das Anerkenntnis unwirksam. Gemäß § 160 Abs. 1 Ziff. 1 ZPO sind in das Protokoll die Anerkenntnisse aufzunehmen. Das ist hier geschehen. Die Bestimmung des § 162 ZPO verlangt aber weiter, daß das Protokoll, soweit es die Nummern 1 bis 4 des § 160 ZPO betrifft, den Beteiligten vorzulesen und von diesen zu genehmigen ist. Ein Vermerk über diese notwendige Prozeßhandlung ist aus dem Protokoll nicht zu ersehen. Es muß daher gemäß § 164 ZPO davon ausgegangen werden, daß sie nicht stattgefunden hat. Ein rechtswirksames Anerkenntnis liegt also nicht von Daher hätte kein Anerkenntnisurteil ergehen dürfen. Diesen Grundsatz hat das Oberste Gericht bereits mehrfach ausgesprochen (vgl. u. a. Urteil vom 8. September 1964 2 Zz 21/64 OGZ Bd. 10 S. 116; NJ 1965 S. 125). Dem Kassationsantrag ist auch darin zuzustimmen, daß die Voraussetzungen zu einer Verurteilung auf Zahlung künftiger Miete im Zeitpunkt des Urteilserlasses nicht Vorlagen (wird unter Hinweis auf den Beschluß des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen des Wohnungsmietrechts vom 22. September 1964 ausgeführt)*. Schließlich beanstandet der Kassationsantrag zu Recht, daß die Verklagten vom Gericht nicht attf die Folgen eines Anerkenntnisses der Verpflichtung zur Zahlung künftiger Miete hingewiesen worden sind. Die Verurteilung zur Zahlung künftiger Miete stellt eine erhebliche Sanktion gegen ein pflichtwidriges Verhalten eines Mieters dar, die auch kostenrechtlich eine wesentliche Belastung mit sich bringt. Daher ist es erforderlich, wenn sich ein Mietschuldner anerkenntnisbereit zeigt, daß ihn das Gericht im Rahmen seiner Frage- und Hinweispflicht gemäß § 139 ZPO auf die Konsequenzen aufmerksam macht. Diese Verpflichtung des Gerichts ergibt sich aus den Grundsätzen des sozialistischen Zivilprozesses, wonach es Aufgabe der Gerichte ist, rech'tsunkundige Bürger auf die Stellung sachdienlicher Anträge hinzuweisen und sie bei Anerkenntnisbereitschaft auf etwaige nachteilige Folgen eines Anerkenntnisses aufmerksam zu machen. * Vgl. hierzu auch OG, Urteil vom 20. Februar 1968 2 Zz 34/67 in diesem Heft. D. Red. §§ 95, 951, 812, 818 Abs. 2 BGB. 1. Die Entscheidung darüber, ob eine Sache nur zu einem vorübergehenden Zweck mit dem Grund und Boden verbunden ist, liegt im Willen des die Verbindung Herstellenden. Dieser Wille muß aber mit den objektiven, nach außen in Erscheinung tretenden Gegebenheiten vereinbar sein. Ein vorübergehender Zweck ist nicht anzunehmen, wenn die verbundene Sache bei Trennung vom Grundstück zerstört würde. 2. Wer dadurch, daß er Sachen mit dem Grund und Boden verbunden hat, einen Rechtsverlust erleidet, weil diese Sachen wesentliche Bestandteile des Grundstücks geworden sind, hat einen Anspruch auf Wertausgleich gemäß den Vorschriften über die ungerechtfertigte Bereicherung. Dieser Anspruch bemißt sich danach, inwieweit der Eigentümer des Grundstücks in der Lage ist, aus Einbauten Vorteile zu ziehen. Die Rechtsauffassung, daß der Wert der Bereicherung im Zeitwert der eingebauten Sachen bzw. der errichteten Bauwerke besteht (OG, Urteil vom 30. Mai 1959 - 2 Uz 22/57 -) wird aufgegeben. OG, Urt. vom 21. November 1967 2 Zz 22'67. Der Kläger ist Eigentümer eines Molkereigrundstücks, das am 19. August 1954 der verklagten Molkereigenossenschaft zur Nutzung übertragen wurde. Der monatliche Pachtzins wurde auf 300 M festgesetzt. Mit Wirkung vom 20. Oktober 1959 wurde der Pachtvertrag aufgehoben. Das hat das Bezirksgericht als unstreitig festgestellt. Der Kläger hat Klage erhoben und vorgetragen, daß nunmehr ein vertragloser Zustand bestehe. Der Verklagte nutze nur noch einen Teil des ehemaligen Pachtobjekts; das sei volkswirtschaftlich nicht vertretbar. Er beabsichtige deshalb, das gesamte Objekt an den HO-Kreisbetrieb zu vermieten. Er hat beantragt, die Verklagte zu verurteilen, die von ihr genutzten Räume herauszugeben und aus dem Grundstück bestimmte Gegenstände und Einrichtungen, die teilweise mit dem Grundstück verbunden seien, zu entfernen. Die Verklagte hat Klagabweisung beantragt. Mit der Widerklage begehrt sie, den Kläger zu verurteilen, 75 000 M nebst 4% Zinsen zu zahlen. Sie hat voi- 31S;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 22. Jahrgang 1968, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968. Die Zeitschrift Neue Justiz im 22. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1968 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 22. Jahrgang 1968 (NJ DDR 1968, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1968, S. 1-768).

Die Diensteinheiten der Linie sinTleÄDschnitt der Ar-beit begründet, zum einen staatliches Vollzugsorgan zur Durchfüh-rung des Vollzuges der Untersuchungshaft und zum anderen politischoperative Diensteinheit Staatssicherheit . In Verwirklichung ihrer Verantwortung für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und im Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deutschen Volkspolizei -und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? führten objektiv dazu, daß sich die Zahl der operativ notwendigen Ermittlungen in den letzten Jahren bedeutend erhöhte und gleichzeitig die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der Beweisführung in Ermitt-lungsverf ahren besitzt die Beschuldigtenvernehmung und das Beweismittel Beschuldigtenaussage einen hohen Stellenwert. Es werden Anforderungen und Wage der Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der ergeben sich höhere Anforderungen an die Leitung- und Organisation der Zusammenarbeit mit . Sie erfordert ein neues Denken und Herangehen von allen Leitern und operativen Mitarbeitern.

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