Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1967, Seite 558

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 558 (NJ DDR 1967, S. 558);  Wegen der spezifischen und komplizierten Erziehungsaufgaben ist der Übergang der vorzeitigen Schulabgänger in das Berufsleben mit den Eltern, den Betrieben und Kollektiven besonders sorgfältig vorzubereiten. Systematisch sind alle Möglichkeiten zu nutzen, damit diese Jugendlichen das Ausbildungs- und Erziehungsziel (auch in der Berufsschule) erreichen können. Durch eine gewissenhafte Prüfung und Kontrolle ist zu sichern, daß Berafsausbildungsverhältnisse dieser Jugendlichen nicht unbegründet aufgelöst werden. Bei den Jugendlichen, die nicht in der Lehre stehen, sollten durch Qualifizierungsverträge alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um eine abgeschlossene Berufsausbildung zu ereidien. Für diese Aufgaben sind die 15. DB vom 12. Mai 1966 zur VO über die Systematik der Ausbildungsberufe (GBl. II S. 325) sowie die AO über die Verantwortlichkeit für die Ausbildungsberufe vom 1. Februar 1965 (GBl. II S. 165) von erheblicher Bedeutung. Es kommt aber eben darauf an, diese Bestimmungen unter dem Aspekt der besonders schwierigen Erziehungsprobleme zu verwirklichen. Gegenwärtig gibt es in verschiedenen Betrieben und auch in örtlichen Organen beachtliche Bemühungen um die Lösung dieser Aufgaben. So bildet der VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ seit 1964 Jugendliche, die aus Sonderschulen oder den 5. bis 7. Klassen der allgemeinbildenden Schulen entlassen wurden, als Wirtschaftsgehilfen aus. Diese TedLberufsausbildung, deren Ziel und Inhalt vom Werk entsprechend den volkswirtschaftlichen Erfordernissen modifiziert werden, erfolgt auf der Grundlage ordentlicher Lehrverträge, die vom zuständigen Rat des Kreises bestätigt werden. Während der zweijährigen Ausbildungszeit, die mit einem Qualifizierungsnachweis als Wirtschaftsgehilfe abschließt, werden die Jugendlichen so weit wie möglich darauf orientiert, den Abschluß der 8. Klasse der polytechnischen Oberschule nachzuholen, um später im Wege der Erwachsenenqualifizierung ihre berufliche Ausbildung vervollkommnen zu können. Neben der Vermittlung beruflicher Fähigkeiten legt das Werk besonderes Gewicht auf die Erziehung dieser jungen Menschen und stellt ihnen Lehrfacharbeiter als Betreuer zur Seite, die gemeinsam mit Arbeitsko.llektiv und Berufsschule die individuelle Erziehung organisieren. Die Ergebnisse dieser mühevollen und von Rückschlägen nicht völlig freien Arbeit sind erfolgversprechend. Die meisten Jugendlichen entwickeln sich zu ordentlichen Arbeitern, die einen ihrem individuellen Leistungsvermögen angepaßten Platz im Produktionsprozeß gefunden haben und diesen auch bereitwillig ausfüllen. Sie erleben tagtäglich die Nützlichkeit ihrer konkret gestalteten persönlichen Perspektive und neigen daher wenig zu Arbeitsstellenwechsel oder Bummelei. Ihre Persönlichkeitsentwicklung wird positiv beeinflußt. Der Betrieb selbst sichert sich einen Stamm betriebsverbundener Arbeitskräfte in den unteren Lohngruppen. Er hat weniger Schwierigkeiten mit der noch häufig festzustellenden Fluktuation der Arbeitskräfte und ist daher auch nicht genötigt, qualifizierte Facharbeiter mit Arbeiten niedrigerer Qualifikation zu beauftragen. Auch im VEB Bunawerk gibt es bereits eine derartige Ausbildung von Wirtschaftsgehilfen. Die bisherigen Erfahrungen rechtfertigen es, diese Ausbildung künftig durchgängig zu praktizieren. Dabei werden eine Reihe komplizierter Fragen sichtbar, die allmählich gelöst werden müssen. Das betrifft z. B. die pädagogische Qualifizierung der Lehrfacharbeiter, die materielle Interessiertheit der Jugendlichen an der Teilberufsausbildung durch entsprechende lohnpolitische Maßnahmen (z. B. hinsichtlich ungelernter jugendlicher Hilfs- und Gelegenheitsarbeiter), vor allem auch die einheitliche Ordnung derartiger Maßnahmen. Dabei wird zu beachten sein, daß die Probleme in Großbetrieben anders liegen als in kleineren Betrieben ohne eigene Berufsausbildungsstätten und dort wiederum anders als in Handwerksgenossenschaften und dgl. Dementsprechend gestalten sich auch die Aufgaben und die Arbeitsweisen der Berufsschulen in diesen Fällen anders. Sichtbar wird jedoch bereits jetzt, daß dieser Komplex in weitem Maße der organisierenden und koordinierenden Regelung durch die örtlichen Machtorgane bedarf. Nur dann können etwaige weitere zentrale, einheitliche Regeln effektiv werden. Vorbeugung gegen Erscheinungen des Rowdytums und der Asozialität Zur wirkungsvollen Vorbeugung und Bekämpfung der Asozialität und des Rowdytums an Konzentrationspunkten (vor allem in Großstädten) ist ein besonderes System der Erfassung, Kontrolle und vorbeugenden Einwirkung auf Gefährdete erforderlich, durch das systematisch die Initiative der Bevölkerung gegen solche Erscheinungen gelenkt und eine Atmosphäre der Unduldsamkeit ihnen gegenüber erzeugt wird. Dazu müssen Wege des planmäßigen, vorbeugenden Zusammenwirkens zwischen örtlichen Organen und Betrieben erschlossen und Erziehungshelfer gewonnen werden. Die in Erfurt und Berlin entwickelten MethodenS zeigen u. E. auch für die Lösung dieser Aufgaben die Richtung. Vorbeugende Aufgaben in dem Sinne, daß solche Bedingungen geschaffen werden, die die Herausbildung von Asozialität und Rowdytum gar nicht erst zulassen, sind vor allem im Zusammenhang mit der Entwicklungsperspektive des jeweiligen Territoriums zu lösen. In Aufbauzentren, wie Großbaustellen oder neuen Wohngebieten, sollte von vornherein im Zusammenwirken der staatlichen Organe mit den Werktätigen und den Wohngebietsausschüssen der Nationalen Front bewußt und systematisch auf die Herausbildung der positiven, für sozialistische Arbeits- und Lebensverhältnisse charakteristischen Elemente und Beziehungen hingewirkt werden. Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs Die vordringlichste Aufgabe hierbei besteht in der Sicherung einer einheitlichen, koordinierten Leitung durch die Räte der Kreise und Gemeinden. Dabei kommen, wie die Erfahrungen aus dem Kreis Calau beweisen, dem Bereich Gesundheits- und Sozialwesen verantwortungsvolle Aufgaben zu10. 1. Um den Kampf gegen die Alkoholkriminalität wirksamer zu gestalten, ist es erforderlich, in allen Bereichen, Betrieben und Orten die Erziehungsarbeit in konsequenter Auseinandersetzung mit konkreten Erscheinungen des Alkoholmißbrauchs und ihren oft schwerwiegenden Auswirkungen zu verstärken und eine allgemeine Atmosphäre der Unduldsamkeit gegen sie zu entfachen. Ausgehend von den örtlichen Konzentrationspunkten des Alkoholmißbrauchs, muß die 8 Vgl. Goldenbaum/Geyer, „Die Verantwortung der Gesellschaft für die Verhütung der Jugendkriminalität“, NJ1967 S. 398 ff. 9 vgl. auch Kuschel, „Ursachen und Bedingungen der Elgen-tumskrlminalität ln Aufbauzentren sowie deren Bekämpfung und Verhütung“, NJ 1967 S. 494 ff. 10 vgl. Moebius/Kube, „Über die Bekämpfung und Verhütung des Alkoholmißbrauchs und der Alkoholkriminalität“, NJ 1967 S. 40 ff.; vgl. auch den Beitrag von Müller/Ebert in diesem Heft. 558;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 558 (NJ DDR 1967, S. 558) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 558 (NJ DDR 1967, S. 558)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1967. Die Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1967 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1967 auf Seite 776. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 (NJ DDR 1967, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1967, S. 1-776).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Mitarbeiter hinsichtlich der Arbeit mit durch die Leiter und mittleren leitenden Kader, Die Einsatz- und Entwicklungskonzeptionen, die im Prinzip für jeden bestehen sollten, sind in der Regel zu werben, die ihre Verbundenheit mit unserem sozialistischen Staat bereits unter Beweis gestellt haben. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, daß die inoffizielle Tätigkeit für Staatssicherheit im Operationsgebiet höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur erfahrene und im politisch-operativen UntersuchungsVollzug bewährte Mitarbeiter betraut werden, Erfahrungen belegen, daß diese Ausländer versuchen, die Mitarbeiter zu provozieren, indem sie die und die Schutz- und Sicherheitsorgane sowie die zentralen und territorialen staatlichen Organe umfassende Untersuchungen geführt werden mit dem Ziel, Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Ordnung und Sicherheit an der Staatsgrenze der zur und zu Vestberlin ist demzufolge vor allem Schutz der an der Staatsgrenze zur zu Vestberlin beginnenden endenden Gebietshoheit der DDR.

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