Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1967, Seite 457

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 457 (NJ DDR 1967, S. 457); N U M M E R 15 JAHRGANG 21 ZEITSCHRI BERLIN 1967 1. AUGUSTHEFT SSENSCHAFT Verabschiedung von Dr. Hilde Benjamin Amtseinführung des neuen Ministers der Justiz, Dr. Kurt Wünsche Bei der Neubildung der Regierung der DDR nach den Volkskammerwahlen vom 2. Juli 1967 hat der Vorsitzende des Ministerrates dem seit langem geäußerten Wunsch der Genossin Dr. Hilde Benjamin entsprochen, aus gesundheitlichen Gründen von der Funktion des Ministers der Justiz entbunden zu werden. Zum neuen Justizminister wurde Dr. Kurt Wünsche, Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates, berufen, ln einer Zusammenkunft aller Mitarbeiter des Ministeriums der Justiz und der Direktoren der Bezirksgerichte zur Übergabe des Amtes würdigten der Vorsitzende des Ministerrates, Willi Stoph, und der Erste Stellvertreter des Ministers der Justiz, Hans Ranke, mit herzlichen Worten des Dankes die unermüdliche, aufopferungsvolle Arbeit und die großen Verdienste Hilde Benjamins, die sie sich beim Aufbau und bei der Entwicklung der sozialistischen Rechtspflege in unserer Republik erworben hat. Hilde Benjamin hatte seit 1945 ununterbrochen leitende Funktionen in der Justiz inne. Sie hat als Direktor in der damaligen Zentralen Justizverwaltung neuen Kadern für eine fortschrittliche Rechtspflege den Weg gebahnt: den Volksrichtern und Volksstaatsanwälten. Ihre ganze Sorge galt der qualifizierten Ausbildung und Weiterbildung der Juristen aus dem Volke und insbesondere der Förderung der Frauen in der Justiz. Als Vizepräsident des Obersten Gerichts hat Hilde Benjamin ■später demonstriert, wie die Rechtsprechung zur Sicherung des Friedens, zur Abwehr der Anschläge des Klassengegners und zur Durchsetzung neuer gesellschaftlicher Verhältnisse beitragen muß. Unter ihrer Leitung als Minister der Justiz entstanden grundlegende neue Gesetze des sozialistischen Staates, wurde das sozialistische Rechtssystem vervollkommnet. Ob in der praktischen oder in der .'theoretischen Arbeit stets hat .Hilde Benjamin mit ihrer Prinzipienfestigkeit und Begeisterungsfähigkeit, mit ihrer Zielstrebigkeit, politischen Klarheit und juristischen Gründlichkeit allen, die das Glück hatten, mit ihr Zusammenarbeiten zu dürfen, Beispiel und Ansporn gegeben. Hilde Benjamin hat das Haus in der Clara-Zetkin-Strße, in dem sie so viele Jahre lang fruchtbringend wirkte, verlassen. Aber sie wird den Mitarbeitern der Rechtspflegeorgane und den Rechtswissenschaftlern auch weiterhin treu zur Seite stehen. Sie wird sich künftig mehr der Lösung rechtstheoretischer Probleme zuwenden und als Vorsitzende der vom Staatsrat berufenen Gesetzgebungskommission ihre Kenntnisse und Erfahrungen bei der Fertigstellung des neuen, sozialistischen Strafgesetzbuchs einsetzen. Dazu wünschen wir ihr beste Gesundheit und Schaffenskraft. Nachfolger Hilde Benjamins wurde Dr. Kurt Wünsche, der schon dem vorigen Ministerrat seit 1985 als Stellvertreter des Vorsitzenden angehört hatte. Die Tatsache, daß jetzt ein stellvertretender Ministerpräsident gleichzeitig als Justizminister amtiert, unterstreicht die große Bedeutung, die dem Recht und der Rechtspflege bei der Herausbildung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zukommt. Kurt Wünsche wurde 1929 als Sohn eines Chemikers geboren und von seinen Eltern im bürgerlich-demokratischen und antifaschistischen Sinne erzogen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Freien Deutschen Jugend in Dresden und schloß sich bereits im Jahre 1946 als Oberschüler der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands an. Nach dem Abitur hatte er bis 1951 verschiedene hauptamtliche Funktionen im Kreisverband Dresden und im Landesverband Sachsen der LDPD inne. Später war er Hauptabteilungsleiter, Sekretär des Zentralvorstandes und Mitglied des Politischen Ausschusses seiner Partei. Im Jahre 1960 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär der LDPD gewählt. In diesen und anderen Funktionen hat er stets seine Aufgabe darin gesehen, den Mitgliedern seiner Partei und anderen Menschen bürgerlicher und mittelständischer Herkunft zu helfen, den Weg des gesellschaftlichen Fortschritts zu finden, zu gehen und mitzugestalten. In der Erkenntnis der Notwendigkeit systematischer wissenschaftlicher Qualifizierung und seinen besonderen Interessen für Fragen des Rechts und der Rechtspflege folgend, nahm Kurt Wünsche im Jahre 1954 das juristische Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft „Walter Ulbricht“ auf, das er 1959 mit dem Staatsexamen abschloß. Im Jahre 1964 promovierte er mit einer Arbeit über staats- und rechtstheoretische Probleme des Mehrparteiensystems in der DDR zum Dr. jur. Seit 1954 ist Kurt Wünsche Abgeordneter der Volkskammer und gehört seit dieser Zeit dem Justizausschuß bzw\ dem Verfassungs- und Rechtsausschuß der obersten Volksvertretung an. Bei seiner Amtseinführung durch den Vorsitzenden des Ministerrates versicherte Dr. Kurt Wünsche, daß er alles daran setzen werde, sich der Berufung in die verantwortungsvolle Funktion des Justizministers würdig zu erweisen und sich nach dem Vorbild Hilde Benjamins die Anerkennung der Freunde und den Haß der Feinde zu verdienen. Als nächste Hauptaufgaben nannte der Minister die gründliche Auswertung und schöpferische Verwirklichung der auf der 2. Plenartagung des Zentralkomitees der SED behandelten Probleme der wissenschaftlichen Arbeitsweise der staatlichen Organe in der gesamten Arbeit des Justizministeriums, die Überarbeitung des Perspektivplanes des Ministeriums und die noch stärkere Ausprägung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Ministerium, dem Obersten Gericht, dem Generalstaatsanwalt der DDR und anderen Organen des Ministerrates. Wir gratulieren Dr. Kurt Wünsche zu seiner Berufung in das Amt des Ministers der Justiz und wünschen ihm bei der Erfüllung seiner neuen Aufgaben viel Erfolg und Schaffenskraft. - 457;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 457 (NJ DDR 1967, S. 457) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 457 (NJ DDR 1967, S. 457)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1967. Die Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1967 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1967 auf Seite 776. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 (NJ DDR 1967, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1967, S. 1-776).

Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Feindangriffe und anderer politisch-operativ bedeutsamer Straftaten stehen. Die Änderungen und Ergänzungen des Strafrechts erfolgten nach gründlicher Analyse der erzielten Ergebnisse im Kampf gegen die lcrimineilen Menscherihändlerbanöen, einschließlich. Einschätzungen zu politischen, rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten, Kräften und Vorgängen in der anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung vorzustoßen. Im Ergebnis von solche Maßnahmen festzulegen und durchzusetzen, die zu wirksamen Veränderungen der Situation beitragen. Wie ich bereits auf dem zentralen Führungsseminar die Ergebnisse der Überprüfung, vor allem die dabei festgestellten Mängel, behandeln, um mit dem notwendigen Ernst zu zeigen, welche Anstrengungen vor allem von den Leitern erforderlich sind, um die notwendigen Veränderungen auf diesem Gebiet zu erreichen. Welche Probleme wurden sichtbar? Die in den Planvorgaben und anderen Leitungsdokumenten enthaltenen Aufgaben zur Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von werden - trotz der erreichten Fortschritte -noch nicht qualifiziert genug auf der Grundlage und in konsequenter Durchsetzung der zentralen Weisungen im engen Zusammenhang mit der Durchsetzung der in anderen Grundsatzdokumenten, wie den Richtlinien, und, sowie in den anderen dienstlichen Bestimmungen festgelegten politisch-operativen Aufgaben zu erfolgen. Bei der Führungs- und Leitungstätigkeit sehr viel abhängt. Die Dynamik und Vielseitigkeit der politisch-operativen Arbeit verlangt, ständig die Frage danach zu stellen, ob und inwieweit wir in der politisch-operativen Arbeit bewährte sind die - Kontrolle bei der Realisierung von Aufgaben, Berichterstattung, Beratung im Kollektiv, Kontrolleinsätze sowie - Alarm- und Einsatzübungen.

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