Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1967, Seite 365

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 365 (NJ DDR 1967, S. 365); Information und Dokumentation im Bereich der sozialistischen Rechtspflege Dr. HELMUT GRIEGER, Leiter der Abt. Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit des Obersten Gerichts Dt. HANS-HERBERT NEHMER, wiss. Mitarbeiter am Obersten Gericht I. Entwicklung und Vervollkommnung der Information zur Leitung der gerichtlichen Tätigkeit Die Forderung in dem vom VI. Parteitag der SED beschlossenen Programm, die Information und Dokumentation zu einem festen Bestandteil der wissenschaftlichen Führungstätigkeit zu entwickeln1, und der vom VII. Parteitag für die Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR gewiesene Weg2 bedeuten für den Bereich der Rechtspflege, ein in sich geschlossenes System der rechtswissenschaftlichen Information und Dokumentation mit hoher Qualität zu schaffen. Die Einrichtung eines wirksamen Informationssystems im Bereich der Justizorgane als Bestandteil des Gesamtsystems der gesellschaftswissenschaftlichen Information und Dokumentation3 ist eine wesentliche Voraussetzung für die Durchsetzung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden bei der Leitung der Rechtsprechung durch das Oberste Gericht und die Bezirksgerichte4. Auf der Grundlage des Beschlusses des Ministerrates der DDR über den weiteren Ausbau des bestehenden Systems der gesellschaftswissenschaftlichen Information und Dokumentation vom 22. April 1965 (GBl. II S. 343), des Statuts der Zentralen Leitung für gesellschaftswissenschaftliche Information und Dokumentation bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom 1. Februar 1966 (GBl. II S. 155) und der Anordnung über die Rahmenordnung für Zentralstellen, Leitstellen, Dokumentations- und Informationsstellen vom 12. September 1966 (GBl. II S. 619) wird das Gesamtsystem der gesellschaftswissenschaftlichen Information und Dokumentation umfassend aufgebaut und einheitlich geleitet. Für die gesellschaftswissenschaftliche Disziplin „Staat und Recht“ ist bei der Deutschen Akademie für Staatsund Rechtswissenschaft „Walter Ulbricht“ die Zentralstelle für staats- und rechtswissenschaftliche Information und Dokumentation gebildet worden. Im Bereich der Rechtswissenschaft kommt es gegenwärtig darauf an, den wissenschaftlichen Informationsfluß zu sichern und ihn künftig mit hoher Qualität für Forschung, Lehre und Praxis zu bewältigen. Die schnelle Lösung dieser Aufgabe setzt jedoch die alsbaldige Bildung von Netzstrukturen vor allem zwischen den zentralen Rechtspflegeorganen und der Zentralstelle für staats- und rechtswissenschaftliche Information und Dokumentation voraus, auf deren Grundlage der Informationsbedarf ermittelt und nach Bestätigung der darauf auf- Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ln: W. Ulbricht, Das Programm des Sozialismus und die geschichtliche Aufgabe der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin 1963, S. 348. 2 Bei der Bewältigung marxistisch-leninistischer Prognostik auf dem Gebiete der Rechtspflege im gesellschaftlichen System des Sozialismus kommt der wissenschaftlichen Informationstätigkeit zunehmende Bedeutung zu. Vgl. W. Ulbricht, Die gesellschaftliche Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik bis zur Vollendung des Sozialismus (Referat auf dem VII. Parteitag der SED), Berlin 1967, S. 92 ff. 3 Nach bisheriger überwiegender Auffassung ist die Dokumentation Bestandteil der Informationstätigkeit. Sie dient der Ermittlung und Erschließung von Informationsquellen zum Zwecke der Information. Deshalb wird nachfolgend nur von Information gesprochen, sofern der praktische Informationsprozeß gemeint ist. 4 Vgl. Toeplitz, „Erfahrungsaustausch mit sowjetischen Juristen“, NJ 1965 S. 274 ff.; Reinwarth/Schlegel, „Vervollkommnung des Arbeitsstils der Gerichte“, NJ 1966 S. 68 ff.; Reinwarth / Ziegler, „Gedanken zum VII. Parteitag der SED aus der Sicht der gerichtlichen Tätigkeit“, NJ 1967 S. 329 ff. bauenden Informationspläne auch befriedigt werden kann. Im Rahmen der spezifischen Aufgaben, die Rechtspflegeerlaß, Gerichtsverfassungsgesetz und Staatsanwaltschaftsgesetz den drei zentralen Rechtspflegeorganen (Oberstes Gericht, Generalstaatsanwalt der DDR und Ministerium der Justiz) stellen, arbeiten diese Organe eng zusammen, um wissenschaftliche Arbeitsmethoden durchzusetzen und die besten Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Tätigkeit der Staatsanwaltschaft, der Gerichte und Staatlichen Notariate zu ermitteln und zu verallgemeinern. Nach der Gemeinsamen Anweisung des Präsidenten des Obersten Gerichts und des Ministers der Justiz zur Information und Dokumentation vom 22. Dezember 1966 üben die beim Obersten Gericht gebildete Abteilung Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit und die Informations- und Dokumentationsstelle des Ministeriums der Justiz gemeinsam die Funktion einer Leitstelle gegenüber den Bezirks- und Kreisgerichten und den Staatlichen Notariaten aus. Diese gemeinsame Verantwortung gebietet eine ständige enge Zusammenarbeit. In erster Linie ist zu vereinbaren, wie der Informationsfluß gesichert und Doppelarbeit vermieden werden kann. Die Verantwortung der Bezirksgerichte für die Information Für die bei den Bezirksgerichten bereits gebildeten und teilweise noch zu schaffenden Informations- und Dokumentationsstellen sind die Direktoren verantwortlich. Sie tragen die Verantwortung insbesondere für die Entwicklung und inhaltliche Gestaltung der Information in ihrem Zuständigkeitsbereich. Bei der Schaffung des in sich geschlossenen Informationssystems in den Justizorganen haben sie gegenwärtig auch dafür zu sorgen, daß dem Obersten Gericht alle für die Leitungstätigkeit wichtigen und dokumentationswürdigen Arbeitsergebnisse inhaltlich aufbereitet zugehen. Dadurch werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß das Oberste Gericht allen Bezirksgerichten neue Erkenntnisse und die besten Erfahrungen aus der Rechtsprechung und der Leitung der gerichtlichen Tätigkeit vermitteln kann. Der Informationsfluß vom Bezirksgericht zum Obersten Gericht wird dort am effektivsten sein, wo sich bei den Bezirksgerichten das Bewußtsein entwickelt hat, daß sie für die Qualität der Leitung der gerichtlichen Tätigkeit durch das Oberste Gericht mitverantwortlich sind. Obwohl über die Notwendigkeit eines funktionstüchtigen Informationssystems zur Gewährleistung einer wissenschaftlichen Leitung im Prozeß der Gestaltung sozialistischer Rechtspflege überwiegend Klarheit besteht, wird unter diesem Gesichtspunkt durchaus noch nicht immer auf horizontaler und vertikaler Ebene informiert. Dem Obersten Gericht werden z. B. manchmal Protokolle übersandt, in denen über Probleme aus den Beziehungen zwischen Bezirksgericht und Kreisgerichten informiert wird, die für die Leitungstätigkeit des Obersten Gerichts ohne Belang sind. Die ungenügende Auswahl von Informationen erfordert nicht nur einen Mehraufwand an Papier und Arbeits- 365;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 365 (NJ DDR 1967, S. 365) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Seite 365 (NJ DDR 1967, S. 365)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 21. Jahrgang 1967, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1967. Die Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1967 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1967 auf Seite 776. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 21. Jahrgang 1967 (NJ DDR 1967, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1967, S. 1-776).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers zur Weiterentwicklung und Qualifizierung der prognostischen Tätigkeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grundsätze zur Regelung des Dienstverhältnisses mit den auf dem Gebiet der Abwehr tätigen Offizieren im besonderen Einsatz Staatssicherheit und zur Regelegung der Vereinbarungen mit den auf dem Gebiet der Wissenschaft, Technik und Kultur, der Industrie und Landwirtschaft sowie in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vollzieht sich sehr stürmisch. Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter in den Untersuchungshaftanstslten, besonders in denen es konzentrier zu Beschwerden, die vermeidbar waren, kommt, zu leisten. Schwerpunkte der Beschwerdetätigkeit der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Eeschwerdeführungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit erfahren durch eine Reihe von im Abschnitt näher bestimmten Feindorganisationen, Sympathisanten und auch offiziellen staatlichen Einrichtungen der wie die Ständige Vertretung der in der von akkreditierten und anderen Journalisten westlioher Massenmedien unterstützt, wobei diese Personen auch selbst aktiv provozierend und negativ in Erscheinung treten.

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