Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1966, Seite 99

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 99 (NJ DDR 1966, S. 99); seits nicht unnötig in Anspruch genommen und von der Erfüllung ihrer eigentlichen Aufgabe abgehalten werden. Notwendig ist demnach eine differenzierte Zusammenarbeit, sowohl im allgemeinen als auch im einzelnen Verfahren. Unter Umständen reicht die Problematik des Verfahrens über die Grenzen des jeweiligen Kreisgebietes hinaus. Dann kann es geboten sein, das Verfahren gemäß § 28 GVG an das Bezirksgericht heranzuziehen und dort wichtige, für die weitere Umgestaltung der Landwirtschaft im Bezirk bedeutsame Fragen zu entscheiden, für die Situation im Bezirk typische ernste Hemmnisse aufzudecken und die Voraussetzungen zu ihrer Beseitigung zu schaffen oder Tendenzen einer Fehlentwicklung in der Anwendung des LPG-Rechts vorzubeugen. Gerade in diesen Fällen kommt es darauf an, sorgfältig zu prüfen, wie der Bezirkslandwirtschaftsrat im Verfahren mitwirken und zur Lösung der gegebenen Probleme beitragen kann. Es widerspricht dem Sinn und Zweck des §28 GVG, die herangezogenen Verfahren formal und schematisch zu erledigen, wie das teilweise noch der Fall ist. Oftmals sind die Aufforderungen der Gerichte an die Landwirtschaftsräte zur Mitwirkung im Verfahren so allgemein, daß nicht der höchste Nutzeffekt erzielt wird. Im Bezirk Neubrandenburg haben die Landwirtschaftsräte unter diesen Umständen in einigen Fällen schriftlich zum Verfahren Stellung genommen und die nach ihrer Meinung notwendige Entscheidung dargelegt. Das kann aber nicht der Sinn ihrer Mitwirkung im Verfahren sein. In ihren schriftlichen Stellungnahmen bzw. ihren Darlegungen in der mündlichen Verhandlung sollen die Vertreter der Landwirtschaftsräte das Gericht über die gesellschaftlichen Zusammenhänge und die Ursachen und Bedingungen informieren, die zur Entstehung des Konflikts und zur Klageerhebung geführt haben und die von den Parteien nicht überschaut bzw. bewußt nicht in den Vordergrund gestellt worden sind. Dabei bleibt es dem Landwirtschaftsrat unbenommen, in seiner Stellungnahme z. B. Fragen einer eventuell umstrittenen Zuständigkeit zu erörtern oder sich zu Sachurteilsvoraussetzungen zu äußern. Er ist auch berechtigt, seine Auffassung zu anderen Rechtsfragen darzulegen. Bei allem aber ist es Sache des Gerichts, die in seiner Zuständigkeit liegenden Probleme selbst zu entscheiden. Im Interesse der sofortigen Beseitigung derjenigen Ursachen und begünstigenden Bedingungen, die den Konflikt ausgelöst haben, ist eine Zusammenarbeit schon während des Verfahrens dringend geboten. Die Erfahrung 'ehrt, daß die besten Ergebnisse immer dann erreicht werden, wenn Gericht und Landwirtschaftsrat bereits während des noch anhängigen Verfahrens gemeinsam den LPGs helfen, falsche Praktiken und Miß-sterde zu überwinden. Die Stellung der Vertreter der Landwirtschajtsräte im gerichtlichen Verfahren Aus den obigen Darlegungen ergibt sich, daß die frage, ob ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsrates auch als Prozeßvertreter ii' einem Verfahren zwischen einer LPG und ihren Mitgliedern auftreten sollte, in der Regel verneint werden muß. Immer mehr werden Vertreter des Landwirtschaftsrates als sachverständige Zeugen in die Prozesse einbezogen. Geschieht das, so können sie nicht gleichzeitig Prozeßvertreter sein. Es kommt hinzu, daß in einer Reihe von Fällen der Landwirtschaftsrat über Beschlüsse der Mitgliederversammlung zu en'scheiden hat, so daß sich eine Vertretung allein schon aus diesem Gesichtspunkt verbieten würde. Auch der Umstand, daß durch eine Vertretung das Vertrauen der anderen Prozeßpartei zum Landwirtschaftsrat geschmälert werden könnte, sollte dazu führen, daß sich Genossenschaften oder ihre Mitglieder nur dann durch den Landwirtschaftsrat vertreten lassen, wenn sie mit Dritten prozessieren, die nicht Mitglied einer LPG sind. Die Frage, wie die Mitwirkung der Vertreter der Landwirtschaftsräte im Verfahren selbst einzuordnen ist, kann aber nicht nur aus prozessualer Sicht beantwortet werden. Natürlich nehmen die Vertreter im Prozeß Aufgaben von Zeugen, Sachverständigen und vor allem von sachverständigen Zeugen wahr. Um das Wesen der Mitwirkung der Landwirtschaftsräte jedoch erfassen zu können, muß vom Inhalt der Zusammenarbeit der Gerichte mit anderen Staatsorganen ausgegangen werden, der vorrangig darin besteht, den Kampf gegen Gesetzesverletzungen erfolgreich zu führen und die Wirksamkeit der staatlichen Leitungstätigkeit bei der Lösung der Aufgaben des sozialistischen Aufbaus zu erhöhen. Die Zusammenarbeit der Gerichte mit den Landwirtschaf tsräten im Verfahren ist mithin eine Methode der Verwirklichung der staatlichen Leitungstätigkeit gegenüber den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Sie dient der Überwindung von Widersprüchen, Hemmnissen und Gesetzesverletzungen in den LPGs und damit deren weiterer Entwicklung. Das Auftreten von Vertretern der Landwirtschaftsräte als Zeugen, Sachverständige und sachverständige Zeugen vor den Gerichten ist eine Aufgabe, die sich aus ihrer Leitungsfunktion ergibt. Durch dieses Auftreten kann die Wirksamkeit der staatlichen Leitungstätigkeit erhöht werden. Die Zusammenarbeit bei der Auswertung gerichtlicher Verfahren Große Bedeutung für die Durchsetzung des sozialistischen Rechts und die Verbesserung der Rechtspflege hat die Zusammenarbeit zwischen Gericht und Landwirtschaftsrat auch bei der Auswertung des gerichtlichen Verfahrens. Ein entsprechend dem Rechtspflegeerlaß durch geführtes und in der betreffenden LPG ausgewertetes Verfahren beeinflußt die richtige Gestaltung der Produktions- und Lebensbedingungen der LPG-Mitglieder und gibt den am Rechtsstreit Beteiligten konkrete Hinweise zur Ausgestaltung und Ausübung ihrer Rechte und Pflichten. Gleichzeitig wirkt es aber auch auf die außergerichtliche Klärung gleicher oder ähnlicher Fälle in anderen LPGs. So wurde z. B. ein Streit zwischen einer LPG Typ I und einem Mitglied wegen Zahlung einer Summe für ungenügende Teilnahme an der genossenschaftlichen Arbeit formal mit dem Urteil beendet. Im Verfahren selbst wurde jedoch auch sichtbar, daß es wegen fehlender Futterverteilung und -Verrechnung zum Streit gekommen war. Also wäre es erforderlich, diese Ursache, die den Konflikt herbeigeführt hatte, durch eine gründliche Auswertung des Verfahrens in der LPG zu beseitigen. Davon hängt in entscheidendem Maße ab, wie sich die Beziehungen zwischen den Beteiligten gestalten. Bleibt es jedoch bei der fehlerhaften Futterverteilung, dann bleibt sowohl die Unzufriedenheit des Genossenschaftsmitglieds bestehen, das sich nunmehr nur dem Urteil beugt, als auch die negative Auswirkung der fehlerhaften Verteilung auf die Entwicklung der Produktion der LPG. Diese Fragen müssen nicht nur in der betreffenden Genossenschaft geklärt werden; sie geben vielmehr Anlaß, auch in anderen LPGs diese oder ähnliche Ursachen aufzudecken und zu beseitigen. Können Ursachen einer Rechtsverletzung durch gute Organisation 99;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 99 (NJ DDR 1966, S. 99) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 99 (NJ DDR 1966, S. 99)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1966. Die Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1966 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 (NJ DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-768).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der . Die Vervollkommnung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Führungskonzeptionen. In der Richtlinie des Genossen Minister sind die höheren Maßstäbe an die Planung der politisch-operativen Arbeit gedankliche Vorbereitung und das vorausschauende Treffen von Entscheidungen über die konkreten politisch-operativen Ziele, Aufgaben und Maßnahmen im jeweiligen Verantwortungsbereich, den Einsatz der operativen Kräfte und Mittel, insbesondere der einschließlich der Entwicklung und Nutzung der operativen Basis für die Arbeit im und naoh dem Operationsgebiet, Organisation der Zusammenarbeit mit anderen Diensteinheiten und die Wirksamkeit der Nutzung der Möglichkeiten staatlicher sowie wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen, gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte; die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung noch besser als bisher die Bewegung und Aktivitäten der Ausländer festzustellen, aufzuklären und unter Kontrolle zu bringen sowie Informationen zu erarbeiten, wie die Ausländer bei der Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit . Es geht um die Ausschöpfunq der Informationsqewinnunqsmöqlich-keiten des Vorgangs insbesondere zur - politisch-operativen Lageeinschätzung,., Aufklärung der Pläne und Absichten des Gegners und feindlich-negativer Kräfte, der bearbeiteten Straftaten sowie der untersuchten Vorkommnisse erzielt. Auf dieser Grundlage konnten für offensive Maßnahmen der Parteiund Staatsführung Ausgangsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Es bildete die Grundlage, offensiv mit politisch-operativen Mitteln gegen diesen Mann vorgehen zu können. Ein weiteres wesentliches Problem ergibt sich für die Einleitung strafprozessualer Maßnahmen, wenn es sich bei den vorgenannten Handlungen um solche mit relativ geringem Häufigkeitsgrad handelt, dürfen die davon ausgehenden möglichen Gefahren für die Gewährleistung der Sicherheit der Untersuchungshaftanstalten keinesfalls unterschätzt werden.

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