Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1966, Seite 426

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 426 (NJ DDR 1966, S. 426); § 225 Absichtlich schwere Körperverletzung 18 5 § 226 Körperverletzung mit tödlichem Ausgang 18 6 § 227 Beteiligung an einer Schlägerei 18 7 § 229 Vergiftung 18 8 § 230 Fahrlässige Körperverletzung 18 9 Dieser Entwurf ermöglichte die Ermittlung von Angaben für die Deliktsgruppe Körperverletzungen in einem Arbeitsgang, da es ausreichte, alle in der Hunderterstelle mit 1 und alle in der Zehnerstelle mit 8 gelochten Karten auszusortieren und auszuwerten, auf die Sortierung nach den Einerstellen also verzichtet werden konnte. Daraus resultiert eine wesentliche Reduzierung der Kartendurchläufe, also eine Zeiteinsparung. Das Beispiel zeigt zum einen, daß die Schlüsselzahl nicht unmittelbar logisch aus der Nummer des Paragraphen abgeleitet werden kann, zum anderen aber, daß eine entsprechende Numerierung der Paragraphen die Verschlüsselung völlig überflüssig machen und eine große Fehlerquelle beseitigen würde. Gehören zu einer Deliktsgruppe mehr als 10 Paragraphen, wird jedoch die letzte zur Gruppe gehörende Dekade nicht vollständig ausgeschöpft, so müßten die fehlenden Einerstellen der letzten benötigten Dekade frei bleiben. Jede neue Deliktsgruppe hätte mit einer neuen Zehnerstelle zu beginnen. Sicherlich ist diese von der maschinellen Datenverarbeitung an die Gliederung künftiger Gesetze gestellte Anforderung ungewohnt. Sie widerspricht historisch entstandenen und zur Tradition gewordenen Gewohnheiten. Doch der Rechtspflegeerlaß gilt auch in dieser Beziehung, wenn er uns beauftragt, die sozialistische Rechtspflege „im Kampf gegen noch vorhandene bürgerliche Rechtstraditionen, gegen alte, aus dem Kapitalismus überkommene Formen und Praktiken in der Arbeitsweise und Organisation der Organe der Rechtspflege“ zu entwickeln. Ein weiteres Problem der Schlüsselbildung ergibt sich daraus, daß die verschiedenen Tatbestände gegenwärtig nicht nur in besonderen Paragraphen, sondern auch in Absätzen und Ziffern eines einzigen Paragraphen enthalten sind. Der Schlüssel müßte deshalb um zwei weitere Steilen erweitert werden. Solange das alte Strafgesetzbuch gilt, wird das gar nicht anders zu lösen sein. Es sollte aber geprüft werden, ob nicht im künftigen Strafgesetzbuch jeder besondere Tatbestand auch in einem gesonderten Paragraphen beschrieben werden kann. Das wäre sicherlich nicht nur für die maschinelle Datenverarbeitung ein Vorteil. Im Interesse der Vergleichbarkeit der bisher manuell aufbereiteten kriminalstatistischen Ergebnisse mit den künftig maschinell ermittelten sollen die bisher im Straftatenkatalog zusammengefaßten Deliktsnummern auf den Tabellen als Deliktszeilen ausgewiesen beibehalten und zusätzlich in der bisher üblichen Form in den Informationen verwendet werden. * Der statistische Apparat der Staatsanwaltschaft9 steht somit vor großen Aufgaben und muß sich immer weiter spezialisieren. Die begonnene langfristige Qualifizierung der in der Statistik Tätigen schafft dafür die Voraussetzungen. Gleichzeitig muß gesichert werden, daß die am Zustandekommen der Kriminalstatistik maßgeblich beteiligten Mitarbeiter der Rechtspflegeorgane besonders in den Kreisen nicht stärker als bisher mit der Erfassung belastet werden. Allerdings hängt von der exakten und gewissenhaften Erfassung der später zu untersuchenden Angaben die Richtigkeit und Aussagekraft der Kriminalstatistik ab. Fehlende bzw. falsche Eintragungen auf dem Zählblatt können bei maschineller Aufbereitung nicht mehr berichtigt werden, sobald sie in den Signierstreifen übernommen wurden. Sie führen letzten Endes zu fehlerhaften Informationen der Leitung. Im Grunde genommen entscheiden die das Strafverfahren bearbeitenden und das Zählblatt ausfüllenden Sachbearbeiter der Volkspolizei, die Staatsanwälte und die Richter bei der Erfassung über den späteren Wert aller statistischen Analysen und Informationen, und zwar sowohl für die Kreis- und Bezirksebene als auch für die Republik. Die bei der Umstellung der Kriminalstatistik gesammelten Erfahrungen bilden eine wesentliche Grundlage für die spätere Umstellung der Statistiken über Ar-beits-, Zivil- und Familienrechtssachen auf die maschinelle Datenverarbeitung. Die schon seit Jahren von der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik lochkartenmaschinell aufbereitete und ausgewertete Ehelösungsstatistik beweist, daß dies ebenfalls mit Erfolg geschehen kann. Auch auf anderen Arbeitsgebieten der Rechtspflege sollte geprüft werden, inwiefern dort massenhaft auftretende, routinemäßig manuell zu bewältigende Arbeiten lochkartenmaschinell mechanisiert werden können. Für das Strafregister, im Archivwesen und in der Dokumentation bietet sich ein solcher Weg der Rationalisierung direkt an. S Zu ihm gehören neben der Abteilung Statistik beim General-Staatsanwalt die Staatsanwälte für Statistik und Analyse und die Referate Statistik bei den Staatsanwälten der Bezirke. HORST REUTER, Staatsanwalt beim Generalstaatsanwalt der DDR Zur Aufsichtspflichtverletzung gegenüber Minderjährigen, die Brände verursacht haben Jährlich werden der Volkswirtschaft durch Brände große Schäden zugefügt. Der Anteil der durch Minderjährige verursachten Brände ist vor allem im Bereich der Landwirtschaft erheblich und in den letzten Jahren konstant geblieben. Die Rechtspflegeorgane, die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe und die gesellschaftlichen Organisationen haben zwar verstärkte Anstrengungen zur Verhütung derartiger Brände unternommen und dabei vielerorts auch beachtliche Erfolge erzielt. Die Entwicklung der durch Minderjährige verursachten Brände zeigt jedoch, daß noch nicht überall und nicht zielstrebig genug Maßnahmen zur Verhütung von Bränden eingeleitet werden. Untersuchungen in einigen Bezirken im Bereich der Landwirtschaft ergaben, daß die Untersuchungsorgane bei der Aufklärung von Bränden den Ermittlungsvorgang vielfach mit der Bemerkung abschließen, als Brandverursacher sei ein Kind festgestellt worden. Sie untersuchen oft nicht oder unzureichend, worauf das schädigende Verhalten des Kindes zurückzuführen ist bzw. ob die Ursache der Verfehlung in einer Verletzung der Aufsichtspflicht der Eltern liegt. Dadurch wird ein wichtiger Faktor zur Überwindung von Bränden nur ungenügend berücksichtigt. Diese Arbeitsweise steht nicht im Einklang mit dem Rechtspflegeerlaß, der fordert, alle Quellen, aus denen neue Straftaten entstehen können, zu schließen. Es ist jedoch eine Tatsache, daß die mangelhafte Erfüllung der Erziehungs- und Aufsichtspflichten durch Eltern, Lehrer und andere Erzieher oft ursächlich für Verfehlungen Minderjähriger ist. 426;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 426 (NJ DDR 1966, S. 426) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 426 (NJ DDR 1966, S. 426)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1966. Die Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1966 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 (NJ DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-768).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Aktivitäten, die Stimmung der Bevölkerung, gravierende Vorkommnisse in Schwerpunktberoichcn in Kenntnis gesetzt werden sowie Vorschläge, zur Unterstützung offensiven Politik von Partei und Regierung zu leisten. Dem diente vor allem die strikte Durchsetzung des politischen Charakters der Untersuchungsarbeit. Ausgehend von den Erfordernissen der Verwirklichung der Politik der Partei verlangt von der Linie Untersuchung Staatssicherheit vor allem die schnellstmögliche Klärung der ersten Hinweise auf Feindtätigkeit sowie die vorbeugende Verhinderung von Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Grundsätzen, die in den Aufgaben Yerantwortlich-keiten der Linie bestimmt sind, sowie den staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben und Einrichtungen im Territorium zur Sicherung eine: wirksamen abgestimmten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl, zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassene der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels und zur Zerschlagung der kriminellen Menschenhändlerbanden ist die volle Erschließung der operativen Basis des in der und im Operationsgebiet unerläßlich.

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