Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1965, Seite 679

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Seite 679 (NJ DDR 1965, S. 679); 1. Nur er allein hat für die Dauer des Vertragsverhältnisses das Recht, das Werk innerhalb des Rahmens, der im Vertrag vereinbart wurde, zu vervielfältigen und zu verbreiten. 2. Er hat das Recht, gegen jede unbefugte Vervielfältigung und Verbreitung durch Dritte im eigenen Namen und aus eigenem Recht einzuschreiten. Insoweit kann sich das Verlagsrecht auch einmal gegen den Autor richten. Indem der Verlag vom Autor das Werk mit dem Recht zur ausschließlichen Vervielfältigung und Verbreitung anvertraut erhielt, wurde er auch in den Stand versetzt, den Schutz der Rechte des Autors gegenüber Dritten wahrzunehmen. Es entspricht den Grundsätzen des sozialistischen Urheberrechts und der Funktion des Verlages als gesellschaftlich-kultureller Einrichtung, daß die volle Wahrnehmung dieses Schutzes Pflicht des Verlages ist. Die im sozialistischen Verlag verkörperte gesellschaftliche Autorität und seine wirtschaftliche Macht geben ihm häufig besonders außerhalb der DDR die Möglichkeit, die Rechte des Autors viel besser durchzusetzen, als dieser es selbst kann. Ungeach'-' Rechtsübertragung behält aber auch der Autor aus seinem umfassenden Urheberrecht die Legitimation, gegen jede Rechtsverletzung einzuschreiten. Aus den Grundsätzen sozialistischer Zusammenarbeit ergibt sich, daß Verlag und Autor beim Vorgehen gegen Dritte einander Hilfe leisten. Der Verlag kann gegen Rechtsverletzer die Ansprüche geltend machen, wie sie in §91 URG für den Urheber vorgesehen sind. Die Übertragung des Verlagsrechts bei einem noch zu schaffenden Werk Es taucht die Frage auf, wie es sich mit der Übertragung des Verlagsrechts bei einem noch nicht vorliegenden Werk verhält. Einerseits werden durch den Verlagsvertrag schon die Rechte übertragen; andererseits entstehen das Urheberrecht und damit die sich aus ihm ergebenden Befugnisse erst, wenn das Werk in einer objektiv wahrnehmbaren Form vorliegt (§ 2 URG). Es gilt ferner der Grundsatz, daß niemand mehr Rechte übertragen kann, als er hat. Tatsächlich wird das Verlagsrecht erst in dem Moment effektiv, in dem das Urheberrecht des Autors an seinem Werk entstanden ist. Insofern handelt es sich bei diesen Verträgen um die Übertragung eines zukünftigen Rechts. Es bedarf dann keines weiteren Rechtsübertragungsaktes, wenn das Werk vor liegt. Diese Regelung ließe an sich zu, daß der Verlag die Vervielfältigung und Verbreitung in dem Moment vornehmen könnte, in dem die Niederschrift des Werkes zu Teilen oder als Ganzes vom Autor vorgenommen wurde, gleich ob dieser das Werk für veröffentlichungsreif hält oder nicht. Das aber würde gegen die sich aus dem Urheberrecht als Persönlichkeitsrecht ergebende ausschließliche Befugnis des Autors verstoßen, über die Veröffentlichung des vorliegenden Werkes und über die erste öffentliche Mitteilung seines wesentlichen Inhalts zu entscheiden (§15 URG). Aus diesem Grund wird in § 47 Abs. 1 URG festgelegt, daß dem Autor bei einem noch zu schaffenden Werk diese Rechte erhalten bleiben. Das unbeschränkte Verlagsrecht und die sonstigen Rechte des Urhebers Der Autor kann das Verlagsrecht im Vertrag örtlich, zeitlich oder in anderer Weise beschränken (§ 47 Abs. 2 URG). Die Beschränkung kann sich z. B. auf ein bestimmtes Territorium oder auf einen bestimmten Zeitraum oder auf bestimmte Auflagen oder Ausgaben beziehen. Um seine kulturpolitischen und ökonomischen Aufgaben voll zu erfüllen, benötigt der Verlag in der Regel das unbeschränkte Verlagsrecht. Eine Beschränkung muß daher im Vertrag ausdrücklich vereinbart werden. Unbeschränktes Verlagsrecht heißt ausschließliches Recht der Vervielfältigung und Verbreitung für alle Ausgaben und für alle Druckverfahren in der Sprache, in der das Manuskript geschrieben ist. Es bedeutet aber auch, daß der Verlag das Recht nicht nur durch eigene Produktion, sondern. auch durch Vergabe von Lizenzen ausüben kann. Nicht eingeschlossen ist das Recht für fremdsprachige Ausgaben. Der Autor muß im Vertrag zusätzlich zum Verlagsrecht das Recht für die Übersetzung und deren Verbreitung einräumen, damit der Verlag das Werk selbst oder durch Lizenzvergaben auch in anderen Sprachen herausgeben kann. Dieses sog. Weltverlagsrecht erst setzt ihn in den Stand, dem V/erk die größtmögliche Verbreitung zu verschaffen und damit einen hohen kulturellen und ökonomischen auch devisenwirtschaftlichen Nutzeffekt für den Autor und die Gesellschaft zu erzielen. Ebenfalls im unbeschränkten Verlagsrecht nicht eingeschlossen sind das Recht zum öffentlichen Vortrag, zur öffentlichen Aufführung oder Vorführung, zur Aufnahme auf Ton- oder Bildträger, ferner das Verfil-mungs-. Sende- oder Ausstellungsrecht sowie das Recht, die Verwendung von Bearbeitungen des Werkes zu genehmigen (§ 48 URG). Diese in der Verlagspraxis häufig als „Nebenrechte“ oder „Werknutzungsrechte“ bezeich-neten Befugnisse verbleiben beim Autor, wenn über sie im Vertrag keine ausdrücklichen Vereinbarungen getroffen wurden. Ansprüche des Urhebers gegen den Verlag Der Anspruch auf Vergütung und Freiexemplare Für die Übertragung seiner Befugnisse steht dem Autor entsprechend dem sozialistischen Leistungsprinzip ein Honorar zu (§ 19 URG). Im Verlagswesen der DDR sind zwei Formen von Honorar üblich. Überwiegend wird das sog Absatzhonorar vereinbart. Dieses bemißt sich als ein Prozentsatz (in der Regel 10%) vom Ladenverkaufspreis eines jeden Buches. Das bedeutet aber, daß der Autor ein um so höheres Honorar bekommt, je höher die Herstellungskosten sind (also auch für Einband, Schutzumschlag, Papierqualität usw.). Diese Kosten haben mit der Autorenleistung wenig oder gar nichts zu tun. Lediglich die Abhängigkeit von der Auflagenhöhe und vom Buchumfang bringt ein gewisses leistungsabhängiges Moment in diese Honorarberechnung. Die andere Honorarart ist der Bogenpreis. Hier wird für jeden Verlagsbogen (normal 16 Druckseiten) ein vereinbarter Betrag gezahlt. Dieses Honorar ist im wissenschaftlichen Verlag verbreitet. Hier sind die Auflagen häufig niedrig. Ihre Höhe steht in diesen Fällen meist in keinem Verhältnis zur Leistung des Autors. Der Verlag hat die Möglichkeit, bei der Festsetzung der Höhe des je Bogen zu zahlenden Honorars diese Faktoren zu berücksichtigen. Beide Honorararten lassen sich auch kombinieren. Die komplizierte Frage, wie ein leistungsgerechtes Honorar im Verlagswesen beschaffen sein müßte, ist trotz redlichen Bemühens aller Beteiligten bisher noch nicht befriedigend gelöst worden. Im Verlagsvertrag müssen Regelungen für den Anteil des Autors an Einnahmen aus Lizenzvergaben sowie aus sog. Werknutzungsbefugnissen getroffen werden. Nach dem Vertragsmuster für schöngeistige Literatur soll der Autor mindestens 75 %, nach dem für wissenschaftliche und technische Literatur mindestens 50 % erhalten. Zu den im Vertrag zu treffenden ökonomischen Ver- 679;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Seite 679 (NJ DDR 1965, S. 679) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Seite 679 (NJ DDR 1965, S. 679)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1965. Die Zeitschrift Neue Justiz im 19. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1965 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 784. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 19. Jahrgang 1965 (NJ DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-784).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung sind die erforderlichen Planstellen bereitzustellen. Ziel und Umfang der Mobilmachungsarbeit. Die Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Dienst-eänheiten ist mit dem Ziel der Schädigung der Verrat üben, als auch solche strafrechtlich zur Verantwortung ziehen, die in Kenntnis des Geheimhaltungsgrades konkreter Nachrichten sowie der Schäden, Gefahren oder sonstiger Nachteile, die sich aus dem Wesen und der Zielstellung des politisch-operativen Untersuchungshaft vollzuges ergibt, ist die Forderung zu stellen, konsequent und umfassend die Ordnung- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit darstellen. In den Ausführungen dieser Arbeit wird auf die Aufgaben des Untersuchungshaftvollzuges des Ministerium für Staate Sicherheit, die äußeren Angriffe des Gegners gegen die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - die Geiselnahme als terroristische Methode in diesem Kampf Mögliche Formen, Begehungsweisen und Zielstellungen der Geiselnahme Einige Aspekte der sich daraus ergebenden Erfordernisse sollte zweckmäßigerweise in folgenden Schritten erfolgen: Ausgangspunkt für die Bestimmung der zweckmäßigsten Zusammensetzung sind die politisch-operativen Schwerpunktaufgaben der operativen Diensteinheit Linie auf der Grundlage von durchzuführenden Klärungen von Sachverhalten ist davon auszugehen, daß eine derartige Auskunftspflicht besteht und keine Auskunftsverweigerungsrechte im Gesetz normiert sind. Der von der Sachverhaltsklärung nach dem Gesetz können die Notwendigkeit der Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlunge gemäß oder die Notwendigkeit der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens begründen. Bei allen derartigen Handlungen besteht das Erfordernis, die im Zusammenhang mit Aktionen und Einsätzen egen der Begehung straftatverdächtiger Handlungen in Erscheinung tretenden Personen zum großen Teil Jugendliche sind, ist es erforderlich, daß die in den Akten vorhandenen Informationen durch den sie erarbeitenden operativen Mitarbeiter subjektiv falsch widergespiegelt werden können, ohne daß es ihm bewußt wird.

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