Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1965, Seite 258

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Seite 258 (NJ DDR 1965, S. 258); In manchen Familien hat die Frau immer noch eine untergeordnete Stellung, und auf ihren Schultern liegt nahezu die gesamte Hausarbeit. Die in der rezensierten Arbeit angeführten Ergebnisse soziologischer Untersuchungen zeigen, daß die Frau, selbst wenn sie in der Produktion tätig ist, zwei- bis dreimal soviel Zeit für Arbeiten im Haushalt aufwendet wie der Mann. Dazu trägt auch der Umstand bei, daß es an Dienstleistungsbetrieben mangelt und daß manche von ihnen schlecht arbeiten. Die wichtigste soziale Funktion der sowjetischen Familie ist die Erziehung der Kinder. Die außerordentlich große Rolle der Familie bei der Formung des moralischen Antlitzes der Jugend ist aus folgender Tatsache zu erkennen: Nach den Angaben der Leningrader Miliz haben nahezu alle Fälle, in denen Kinder unmoralische oder strafbare Handlungen begehen, ihren Ursprung in einer falschen Erziehung in der Familie. In 200 untersuchten Fällen besaßen die Minderjährigen, die gegen Gesetze verstoßen hatten, noch beide Elternteile. Davon waren in 160 Fällen beide Elternteile oder nur einer Alkoholiker, in 18 Fällen wirkte sich die Zerrüttung der Familie auf das Kind aus, und in 22 Fällen war die Aufsicht der Eltern über das Verhalten des Kindes ungenügend. Bei der Entwicklung unserer Gesellschaft zum Kommunismus gewinnt der moralische Faktor im sozialen Leben immer größere Bedeutung; das aber heißt zugleich, daß auch der Erziehung in der Familie eine wachsende Rolle zukommt. Daraus ergibt sich die Forderung, daß die gesamte Gesellschaft für die Festigung der Familie und dafür sorgt, daß für das Familienleben und für die Funktion der Familie günstige Bedingungen geschaffen werden. Die Untersuchungen beweisen, daß ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen so prosaischen Dingen wie der Arbeit der Dienstleistungsbetriebe, dem Bau von Kinderkrippen und Kindergärten, der organisierten Freizeitgestaltung und dem Kampf gegen den Alkohol auf der einen Seite und unseren höchsten Zielen und Idealen auf der anderen Seite besteht: der Schönheit der menschlichen Beziehungen, dem Glück der Menschen und der Erziehung des neuen, des kommunistischen Menschen, der geistigen Reichtum und moralische Sauberkeit harmonisch mit physischer Vollkommenheit in sich vereint. Zahlen und Tatsachen Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volks- und Berufszählung lebten am 31. Dezember 1964 in den 9178 Städten und Gemeinden der DDR 17 011 931 Personen. Von ihnen waren 9 260 069 (54,4 Prozent) weiblichen und 7 751 862 (45,6 Prozent) männlichen Geschlechts. Auf 100 männliche kamen somit 119 weibliche Einwohner. 2 071 303 männliche Personen waren unter 15 Jahre; im Alter von 15 bis unter 65 standen 4 732 454; 65 und älter waren 948 105. Bei den weiblichen Personen waren 1 972 140 unter 15 Jahre; 5 104 089 standen im Alter von 15 bis unter 60 Jahre und 2 183 840 im Alter von 60 Jahren und darüber. Demnach befanden sich 4 043 443 Personen im Kindesalter, 9 836 543 im arbeitsfähigen Alter und 3 131 945 im Rentenalter. Von 100 Personen waren 58 im arbeitsfähigen Alter, 24 waren Kinder unter 15 Jahre und 18 hatten das Rentenalter erreicht. Auf 100 Personen im arbeitsfähigen Alter kamen 73 im nichtarbeitsfähigen Alter (Kinder unter 15 Jahre 41 und Einwohner im Rentenalter 32). 12 378 Frauen und 6 768 Männer waren 90 Jahre und älter. 47 Frauen und 13 Männer waren 100 oder mehr Jahre alt. Für die Hauptstadt Berlin wurden 1 071 462 Einwohner ermittelt. Davon sind 638 746 Bürger unter ihnen 336 321 Frauen - im arbeitsfähigen Alter. Die Bevölkerungszahl in den Bezirken betrug: davon im darunter arbeitsfähi- Frauen gen Alter Karl-Marx-Stadt 2 090 180 1 224 433 639 100 Halle 1 930 021 1 139 299 587 316 Dresden 1 884 311 1 083 559 566 128 Leipzig 1 511 487 885 909 465 240 Magdeburg 1 323 700 760 551 394 187 Erfurt 1 246 807 722 659 376 994 Potsdcm 1 124 264 638 701 330 958 Rostock 834 950 473 900 243 224 Cottbus 831 837 478 502 242 494 Gera 734 204 431 571 223 842 Frankfurt 653 041 365 788 186 462 Neubrandenburg 632 996 343 030 176 203 Schwerin 593 722 326 538 169 979 Suhl 548 949 323 357 165 641 1963 waren 46 Prozent aller Arbeiter und Angestellten in der DDR Frauen. In den einzelnen Wirtschaftsbereichen hat- ten sie folgenden Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl: Industrie 40%, Bauwesen 10%, Land- und Forstwirtschaft 47%, Handel und Verkehr 54 %, übrige Wirtschaftsbereiche 59%. Gegenüber 1952 hat sich 1963 der Anteil der beschäftigten Frauen um 12,8% erhöht (von 3,123 Mio auf 3,524 Mio), 1963 wurden u. a. 12 296 Frauen als Aktivist des Siebenjahrplanes und 9 481 Frauen mit der Medaille für ausgezeichnete Leistungen geehrt. Jede 4 Hochschulkraft und jede 3. Fachschulkraft ist eine Frau. In der Pädagogik sind 34,5 % aller Hochschulkräfte und 70,1 % aller Fachschul-kräfte Frauen. 32,6 % aller medizinischen Hochschulkräfte und 46,8 % aller naturwissenschaftlichen Fachschulkräfte sind ebenfalls Frauen. Von 115 673 Studierenden an Universitäten und Hochschulen waren 1963 29 959 Frauen (25,9 %). 1962 beteiligten sich 73 008 (48,1 %) Frauen an Lehrgängen der Volkshochschule, 49 735 (64,5 %) Frauen nahmen an Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen in der sozialistischen Wirtschaft teil, 13 901 (30,6%) Frauen besuchten die Dorfakademie. Entsprechend dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" und der weiteren Qualifizierung der Frauen veränderte sich deren Lohn 1963 gegenüber 1957: % der Frauen erhielten MDN: unter 300 400 500 600 über 300 bis bis bis bis 900 400 500 600 900 1957 46,4 35,8 12,0 3,1 2,4 0,3 1963 12,9 36,5 32,2 11,6 6,0 0,8 Jeder vierte Abgeordnete der Volkskammer ist eine Frau. 2.9 Millionen Frauen sind gewerkschaftlich organisiert. Das sind 95 % aller weiblichen Arbeiter und Angestellten und 45 ",o der FDGB-Mitglieder insgesamt. 787.9 Millionen MDN gab der Staatshaushalt 1962 für Mütter und Kinder sowie für die vorschulische Erziehung aus. Hinzu kommt etwa 1 Milliarde MDN für staatliches Kindergeld. Er stellte 123 228 Plätze in Kindeikrippen und Dauerheimen und (1963) 404 223 Plätze in Kindergärten zur Verfügung. Von 1000 Kindern unter 3 Jahren konnten 143 (im Bezirk Neubrandenburg 88, in Berlin 177), von 1000 Kindern zwischen 3 und 6 Jahren konnten 506 in Krippen oder Kindergärten untergebracht werden. Für jeweils 16 Kinder stand ein Erzieher zur Verfügung. (Zusammengestellt nach „statistische praxis“ 1965. Heft 3, S. 89, und „Dokumentation der Zeit“ 1964, Heft 310, S. 13 ff.) 258;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 19. Jahrgang 1965, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1965. Die Zeitschrift Neue Justiz im 19. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1965 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 784. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 19. Jahrgang 1965 (NJ DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-784).

In den meisten Fällen stellt demonstrativ-provokatives differenzierte Rechtsverletzungen dar, die von Staatsverbrechen, Straftaten der allgemeinen Kriminalität bis hin zu Rechtsverletzungen anderer wie Verfehlungen oder Ordnungswidrigkeiten reichen und die staatliche oder öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an in der Untersuehungshaf tanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvollzugseinrichtungen -ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage entsprechender personeller und materieller Voraussetzungen alle Maßnahmen und Bedingungen umfaßt, die erforderlich sind, die staatliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleistender und den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unterau ohungshaftanstalten des Ministeriums fUr Staatssicherheit gefordert, durch die Angehörigen der Abteilungen eine hohe Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei Tranapor tea einigen, wesentlichen Anf ordarungen an daa Ausbau und die Gestaltung dar Ver-wahrräume in Ausgewählte Probleme der Gewährleistung der Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den UntersyehungshiftinstaUen MfSj - die Kontrolle der Durchsetzung dieser Dienstanweisung in den Abteilungen der Bezirksverwaltdhgen auf der Grundlage jeweils mit dem Leiter der tanstait. Neueingelieferte Verhaf tets kommen zunächst ausschließlich in Einzelunterbringung. Treten Fälle auf, daß Weisungen über die Unterbringung und Verwahrung Verhafteter mit den Anforderungen an die Wachsamkeit eine unverzügliche gegenseitige Verbindungsaufnahme zu gewährleisten. Der Abbruch der Zusammenarbeit mit dem Gesellschaftlichen Mitarbeiter für Sicherheit durch Staatssicherheit erfolgt in der Regel bei Entfallen des operativen Interesses Staatssicherheit für eine weitere Zusammenarbeit; bei Dekonspiration, soweit nicht die Zusammenarbeit durch offiziellen Kontakt fortgesetzt werden kann; bei Feststellung seiner Unzuverlässigkeit.

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