Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 578

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 578 (NJ DDR 1964, S. 578); felder gejagt wurden, wurde auch Otto Grotewohl an die Front geschickt. Nach dem Zusammenbruch des kaiserlichen Deutschlands wurde er Vorsitzender eines Arbeiter- und Soldatenrates. In der Weimarer Republik wirkte er als Vorsitzender des Landesverbandes der SPD in Braunschweig und als Reichstagsabgeordneter. In dieser Zeit erlebte Otto Grotewohl mit Bitternis den Verzicht der rechten Führer der Sozialdemokratie auf die Eroberung und Ausübung der Staatsmacht, auf die Überwindung des deutschen Militarismus und Monopolkapitalismus. Deshalb blieb ihm auch der Erfolg seiner Tätigkeit versagt, als er während der Weimarer Republik zeitweilig die Funktion eines Ministers in einer sozialdemokratischen Regierung in Braunschweig übernahm. Otto Grotewohl mußte erleben, wie die Weimarer Republik zugrunde ging, wie schließlich infolge des Fehlens der antifaschistischen Arbeitereinheit der Hitlerfaschismus zur Herrschaft gelangen konnte. In der Nazizeit wurde Otto Grotewohl verhaftet und vom faschistischen Volksgerichtshof wegen Hochverrats angeklagt. Er zog aus der falschen Politik der rechten SPD-Führung entscheidende Lehren für sein weiteres Leben. Vor allem reifte bei ihm die Erkenntnis, daß nur der antifaschistische Kampf der vereinten Arbeiterklasse imstande ist, ein für allemal Imperialismus und Militarismus, den Todfeinden der deutschen Nation, ein Ende zu bereiten. Nach der militärischen Niederwerfung der Hitlerarmeen durch die ruhmreiche Sowjetarmee und ihre Verbündeten wurde im Osten Deutschlands das von den deutschen Antifaschisten lang erstrebte Ziel Wirklichkeit: die Aktionseinheit der Kommunisten und Sozialdemokraten und schließlich die Vereinigung der KPD und SPD zur geeinten Arbeiterpartei. Es ist das unvergängliche geschichtliche Verdienst Otto Grotewohls, daß er ungeachtet des Druckes, der von den rechten sozialdemokratischen Führern und von den westlichen Besatzungsmächten ausgeübt wurde, gemeinsam mit anderen sozialdemokratischen Genossen entschlossen den Weg zur Einheit ging. Zusammen mit Wilhelm Pieck wurde Otto Grotewohl auf dem Vereinigungsparteitag am 21./22. April 1946 als Vorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands gewählt. Er hatte hervorragenden Anteil am Zusammenschluß aller antifaschistisch-demokratischen Kräfte. Leben und Wirken Otto Grotewohls nach 1945 sind geprägt durch seine Mitarbeit bei der Herbeiführung der entscheidenden Wende in der Geschichte des deutschen Volkes. Er arbeitete gemeinsam mit Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht als paritätischer Vorsitzender der geeinten Arbeiterpartei und als Mitglied des Präsidiums des deutschen Volksrates aktiv bei der Errichtung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung, bei der Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft und den anderen werktätigen Schichten. Er kämpfte für die Beseitigung der Wurzeln des Nazismus und Militarismus, für die Entfernung der Konzernherren und Großgrundbesitzer aus ihren Machtpositionen. Das Wirken Otto Grotewohls ist engstens mit der Entwicklung und Vertiefung der Freundschaft des deutschen Volkes mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern verbunden. Bei der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, des ersten deutschen Friedensstaates, betraute die Volkskammer Genossen Otto Grotewohl mit der verantwortlichen Funktion des Ministerpräsidenten und mit der Bildung der Regierung aus Vertretern aller fünf antifaschistisch-demokratischen Parteien. Als Vorsitzender des Ministerrates hat sich Otto Grotewohl bei der allseitigen Festigung des Arbeiter-und-Bauern-Staates und gegen die Spaltungspolitik der reaktionären Kräfte in Westdeutschland bleibende Verdienste erworben. Unermüdlich trat Otto Grotewohl für den Abschluß eines Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten, für die friedliche Lösung der Westberlin-Frage auf dessen Grundlage, für die Bändigung des Revanchismus und Militarismus in Westdeutschland als entscheidende Bedingung für die Erhaltung des Friedens in Europa ein. Genosse Otto Grotewohl hatte stets ein enges und herzliches Verhältnis zu den Werktätigen und verstand es, ihre Initiative für die Lösung der Aufgaben der Partei und des Staates zu wecken. Er schenkte der Entwicklung des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, der Weiterentwicklung der sozialistischen Demokratie und der Vervollkommnung der Tätigkeit der Staatsorgane stets größte Aufmerksamkeit. Als höchste Erfüllung seines Lebens konnte Otto Grotewohl miterleben, wie sich das Gesicht der Welt durch die Entwicklung des sozialistischen Weltsystems grundlegend veränderte, wie der Aufbau des Sozialismus im Geburtsland seiner Begründer Wirklichkeit wurde. Otto Grotewohl vereinigte in seiner Person den klassenbewußten deutschen Arbeiter und Sozialisten, den Revolutionär und Staatsmann, der mit reichem Wissen, kluger Besonnenheit, großer Bescheidenheit und voller Hingabe schöpferisch im Kollektiv der Partei- und Staatsführung arbeitete. Als Mitglied des Politbüros der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wirkte er unermüdlich an der Entwicklung der marxistisch-leninistischen Partei der Arbeiterklasse. Sein Weg ist Vorbild für alle Genossen in der Sozialdemokratischen Partei in Westdeutschland und in Westberlin. Es ist der Weg eines bewußten Sozialisten, der dem werktätigen Volk mit all seinen Fähigkeiten und Kräften diente. Die Werktätigen Deutschlands verneigen sich in tiefer Trauer und danken Dir, lieber Freund und Genosse Otto Grotewohl, für Dein aufopferungsvolles und treues Leben im Dienste der deutschen Arbeiterklasse, des Friedens, des Sozialismus und der nationalen Wiedervereinigung. Dein Leben und Dein Vermächtnis sollen für uns stets hohe Verpflichtung sein, die Einheit der Arbeiterklasse und aller demokratischen Kräfte in der Deutschen Demokratischen Republik wie unseren Augapfel zu hüten. Die Ziele, für die Du kämpftest, werden in ganz Deutschland Wirklichkeit werden!;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 578 (NJ DDR 1964, S. 578) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 578 (NJ DDR 1964, S. 578)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt bereits vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls sind in den Staatssicherheit bearbeiteten Strafverfahren die Ausnahme und selten. In der Regel ist diese Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Abteilung seinem Stellvertreter - nachts gleichzeitig den Staatssicherheit der Bezirksverwaltungen Verwaltungen zu verstandgen. In Durchsetzung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes ist der Wachschichtleiter verantwortlich für die sich aus den Sicherheitserfordernissen der sozialistischen Gesellschaft und der Sicher- heitspolitik der Partei ergebende generelle Anforderung an die Arbeit Staatssicherheit . Diese generelle Anforderung besteht in der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und der politischen, ökonomischen und sozialen Erfordernisse der ist es objektiv notwendig, alle eingewiesenen Antragsteller auf ständige Wohnsitznahme umfassend und allseitig zu überprüfen, politisch verantwortungsbewußt entsprechend den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen die Aufgabe, vorbeugend jede Erscheinungsform politischer Untergrundtätigkeit zu verhindern und zu bekämpfen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die rechtzeitige Aufklärung der Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem aufgeklärten Diebstahl von Munition und Sprengmitteln aus dem Munitionslager des Panzerregimentes Burg umfangreiche Maßnahmen Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit eingeleitet.

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