Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 456

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 456 (NJ DDR 1964, S. 456); Anlage 2 Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Kreisgericht und der Staatsanwaltschaft Dessau einerseits und dem Kreisvorstand der Kammer der Technik andererseits (Auszug) 1. Der Kreisvorstand der Kammer der Technik stellt dem Kreisgericht Dessau und der Staatsanwaltschaft ein Verzeichnis der Namen von Spezialisten zur Verfügung, die als Sachverständige in Straf-, Zivil- und Arbeitsrechtsverfahren mitwirken können. Der Kreisvorstand wird ferner von Fall zu Fall besondere Spezialisten namhaft machen. 2. Das Kreisgericht wird bei Arbeitsrechtsstreitigkeiten, die den Wirkungsbereich der Kammer der Technik betreffen, den Kreisvorstand zur Mitwirkung auffordern oder informieren, soweit es zur Klärung des Sachverhalts oder zur Verbesserung der KdT-Arbeit erforderlich ist. 3. Der Kreisvorstand wird das Kreisgericht bzw. die Staatsanwaltschaft über Vorkommnisse informieren, bei denen vermutet wird, daß Verstöße gegen die Gesetzlichkeit vorliegen, besonders in Fällen der Verletzung des Arbeitsrechts. 4. Der Kreisvorstand erklärt sich bereit, auf technisch-ökonomischem Gebiet sowie im Neuerer-, Erfindungsund Patent-, Muster- und Zeichenrecht bei der Schulung von Schöffen und Konfliktkommissionen mitzuwirken. 5. Die Mitarbeiter des Kreisgerichts und der Staatsanwaltschaft erklären sich bereit, den Kreisvorstand in Rechtsfragen zu beraten und vor KdT-Mitgliedern Vorträge, z. B. über Ingenieurrecht, zu halten. MutoriaUoH, vom 2. JOIokum dos Oboisten Qorickts Erfahrungsaustausch über die Durchsetzung des Rechtspflegeerlasses Ziel der 2. Plenartagung des Obersten Gerichts, die am 1. Juli 1964 statti'and, war es, Erfahrungen bei der Durchsetzung des Rechtspflegeerlasses des Staatsrates auszutauschen, die bisherigen Ergebnisse' einzuschätzen und die Gerichte darauf zu orientieren, welche Aufgaben in der nächsten Zeit vor ihnen stehen. Grundlage der Beratung war das von Oberrichter Schlegel vorgetragene Referat des Präsidiums des Obersten Gerichts. Schlegel ging von den Ergebnissen der Beratungen aus, die in den vergangenen Monaten bei allen Kreis- und Bezirksgerichten stattgefunden hatten, und wandte sich dann den Problemen zu, die mit der Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Leitungstätigkeit in den Organen der Rechtspflege Zusammenhängen1 2. Dabei behandelte er u. a. folgende Fragen: Worin besteht der Inhalt der Leitungstätigkeit der Gerichte? Welche Unzulänglichkeiten sind zur Zeit noch in der gerichtlichen Tätigkeit vorhanden? Welches sind die gegenwärtigen Hauptaufgaben bei der Kriminalitätsbekämpfung? Wie muß diese komplex organisiert werden, um eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit zu erreichen? Welche Schlußfolgerungen ergeben sidi aus der Einschätzung des Standes der gerichtlichen Tätigkeit für die politisch- ideologische und fachliche Qualifizierung der Richter? \ Im Zusammenhang mit der letzten Frage kritisierte der Referent, daß Entscheidungen des Obersten Gerichts und der Bezirksgerichte, aber auch grundsätzliche Beiträge in der „Neuen Justiz“ in den Beratungen der Senate und in Richterbesprechungen der Kreisgerichte nicht sorgfältig genug ausgewertet werden. Fehlerhafte Entscheidungen hätten häufig ihre Ursache darin, daß es im Kollektiv der Richter zuwenig oder gar keine Diskussionen über Veröffentlichungen in der Fachliteratur gäbe. Im zweiten Hauptteil des Referats beschäftigte sich Schlegel mit einigen grundsätzlichen Fragen der Straf-rcchtsprechung, so z. B. mit dem Inhalt und Anwendungsbereich der bedingten Verurteilung-’, der inhalt- 1 Vgl. Schlegel, „Zur Entwicklung eines Wissenschaft liehen Arbeitsstils der Gerichte“. N.T 1964 s. 417 ff. Bei diesem Beitrag handelt es sich um den gekürzten und überarbeiteten ersten Teil des Referats aut dem Plenum. 2 Diese Ausführungen liegen dem in diesem Heft veröffentlichten Beitrag von Schlegel „Zur Anwendung der bedingten Verurteilung“ zugrunde. liehen Ausgestaltung von Bürgschaft und Bindung an den Arbeitsplatz und mit der Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte in das Verfahren, insbesondere mit dem Auftreten von gesellschaftlichen Anklägern und Verteidigern. Schlegel wies an Hand von Beispielen nachdrücklich darauf hin, daß die unterschiedliche Bedeutung der Verfahren auch einen unterschiedlichen Aufwand bei der Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte erfordere. Die Forderung im Rechtspflegeerlaß, eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit der gerichtlichen Tätigkeit eu erreichen, sei nicht schlechthin gleichzusetzen mit umfassender Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte in jedes Verfahren, unabhängig von Umfang und Bedeutung der jeweiligen Sache. Es komme darauf an, vielfältige Formen und Methoden anzuwenden, die im einzelnen Verfahren auch im richtigen . Verhältnis zum Ergebnis stehen. * Die im Referat aufgeworfenen Fragen waren auch Gegenstand der anschließenden, zum Teil sorgfältig vor-berei teten Diskussionsbei träge. Bezirksgerichtsdirektor K u b a s c h (Erfurt) berichtete, welche Probleme bei der Herstellung der Kollektivität der Leitung im Präsidium des Bezirksgerichts auftraten. Verschiedene Oberrichter, bei denen das ressortmäßige Denken vorherrschte, hätten sich zunächst für die Vorbereitung der Plenartagungen und die Anleitung der Kreisgerichte auf allen Gebieten nicht verantwortlich gefühlt. Kritische Auseinandersetzungen hätten jetzt aber einen qualitativen Umschwung in der Arbeitsweise des Präsidiums eingeleitet. Jedes Präsidiumsmitglied sei für die Anleitung und Unterstützung eines bestimmten Kreisgerichts verantwortlich und halte sich mehrere Male im Monat bei diesem Gericht auf. Die neue Qualität der kollektiven Leitung spiegele sich u. a. im Inhalt der Berichterstattung der Präsidiumsmitglieder und der Kreisgerichtsdirektoren über die Erhöhung der gesellschaftlichen Wirksamkeit der Rechtsprechung und in den daran anschließenden Auseinandersetzungen wider. Die neue Arbeitsweise des Präsidiums habe auch eine Verbesserung der Arbeit der Senate zur Folge gehabt. 456;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 456 (NJ DDR 1964, S. 456) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 456 (NJ DDR 1964, S. 456)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die ständige, objelctive und kritische Erforschung und Beurteilung des Einsatzes und der konkreten Wirksamkeit der operativen Kräfte, der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur Bekämpfung der ökonomischen Spionage der imperialistischen Geheimdienste Lektion Reg. Hempel, Die Wirksamkeit moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der zur inoffiziellen Zusammenarbeit mit den Organen der Staatssicherheit herangesogen sind und, obwohl sie keine besonderen Verbindungen zu Personen haben, die eine feindliche Tätigkeit ausüben, kraft ihrer.

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