Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 385

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 385 (NJ DDR 1964, S. 385); NUMMER 13 JAHRGANG 18 ZEITSCHRIF T FÜR RECHT BERLIN 1964 1. JULIHEFT UND RECHTSWISSENSCHAFT Dr. GERHARD HERDER und Dr. MICHAEL KOHL, Berlin Der Freundschafts vertrag zwischen der DDR und der UdSSR Baustein einer stabilen Friedensordnung i Der am 12. Juni 1964 vom Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Walter Ulbricht, und vom Vorsitzenden des Ministerrates der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, N. S. Chruschtschow, Unterzeichnete Vertrag über Freundschaft, gegenseitigen Beistand und Zusammenarbeit zwischen der DDR und der UdSSR ist ein nationales und internationales Ereignis von historischer Bedeutung. Er ist ein großer Erfolg für die Lösung der nationalen Frage unseres Volkes, für die Stabilisierung der Lage im Herzen Europas und für die Schaffung einer dauerhaften Friedensordnung. Der Vertrag stellt klar, daß die deutsche Frage und die Probleme der europäischen Sicherheit nicht ohne den ersten deutschen Friedensstaat und schon gar nicht gegen ihn gelöst werden können. Er ist Ausdruck der auf Entspannung und damit gegen den Revanchismus gerichteten Politik der friedlichen Koexistenz der DDR und der UdSSR. Der Vertrag steht in engstem Zusammenhang mit der vom Vorsitzenden des Staatsrates, Walter Ulbricht, in seiner Rede auf der Freundschaftskundgebung am 12. Juni 1964 verkündeten Deutschen Friedensdoktrin, die die völkerrechtswidrige westdeutsche Ausschließlichkeitsanmaßung in die Schranken weist und den Bankrott der' anachronistischen Hallstein-Doktrin besiegelt1. Die Deutsche Friedensdoktrin, deren Gedanken sich auch stark im Abschnitt III des Kommuniques über den Freundschaftsbesuch widerspiegeln, besagt kurz zusammengefaßt, daß die internationale Sicherheit und die friedliche Vereinigung, der deutschen Nation die Anerkennung der realen Lage auf deutschem Boden und die Herstellung normaler Beziehungen zu beiden deutschen Staaten erfordern. Die Deutsche Friedensdoktrin beruht auf den elementarsten Grundsätzen des Völkerrechts und' der Menschlichkeit. Sie entspricht der rechtlichen und moralischen Pflicht der deutschen Nation und beider deutscher Staa- 1 Die Bonner Ausschließlieftkeitsanmaßung ist der theoretische Ausdruck der von den herrschenden Kreisen in Westdeutschland betriebenen Politik der gewaltsamen Revision der Ergebnisse des zweiten Weltkrieges. Sie besagt, daß das ehemalige deutsche Reich in den Grenzen von 1937 nicht untergegangen sei, sondern fortbestehe und in der westdeutschen Bundesrepublik'seinen einzigen Rechtsnachfolger gefunden habe. Als politischer Maxime zur Durchsetzung der Ausschließlichkeitsanmaßung gegenüber der DDR bedient sich die westdeutsche Regierung der sog. Hallstein-Doktrin, deren Ziel es ist, dritte Staaten durqh Methoden der Intervention, des politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Drucks von der Aufnahme normaler diplomatischer Beziehungen zur DDR abzuhalten. ten, dafür Sorge zu tragen, daß nie mehr Krieg und Völkerhaß von deutschem Boden ausgehen. Die Deutsche Friedensdoktrin enthält keine unannehmbaren Forderungen. Sie beschränkt sich auf die für den Frieden und für normale internationale Verhältnisse unerläßlichen Gebote. Sie stellt klar: Wer Frieden und Sicherheit will, muß an der Entwicklung normaler, gleichberechtigter Beziehungen zu beiden deutschen Staaten und zwischen ihnen interessiert sein. Er dient damit den eigenen Interessen, dem Frieden und der Einheit der deutschen Nation. Wie die Friedensdoktrin steht der Freundschaftsvertrag an der Schwelle einer neuen Periode der internationalen Entwicklung. Freundschaftsvertrag und Friedensdoktrin sollen und werden einen entscheidenden Beitrag zur endgültigen Überwindung der Nachkriegszeit und zur Schaffung einer stabilen Friedensordnung leisten, in der die friedliche Zusammenarbeit und der friedliche Wettstreit der Staaten durchgesetzt werden müssen. Der Freundschaftsvertrag zählt zu den bedeutendsten internationalen Verträgen der Deutschen Demokratischen Republik. Nach der -Befreiung vom Faschismus 1945, der Gründung des ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staates 1949, der Bekräftigung der vollen Ausübung aller souveränen Rechte, einschließlich der souveränen Entscheidungsfreiheit der DDR in ihren Beziehungen zur westdeutschen Bundesrepublik, durch die : Erklärung der Regierung der UdSSR vom 25. März 1954 und nach dem Vertrag üher die Beziehungen zwischen der DDR und der UdSSR vom 20. September 1955 (GBl. I S. 918) ist der Freundschaftsvertrag charakteristisch dafür, wie zwei sozialistische Staaten sich zum beiderseitigen Nutzen und Vorteil unter strikter Wahrung ihrer souveränen Gleichheit auf das engste verbünden, um ihre ganze Kraft zur weiteren Hebung des Wohlstandes in beiden Ländern und zur Abwehr revanchistischer Abenteuer zu vereinen. Die westdeutsche Bundesrepublik kann diesem Vertrag selbst von ihrem Klassenstandpunkt aus gesehen nichts Gleichwertiges gegenüberstellen. In den Pariser Verträgen vom 23. Oktober 1954 hat sie sich entscheidender Souveränitätsrechte u. a. in bezug auf die Wiedervereinigung begeben und damit im Widerspruch zu den nationalen Interessen des deutschen Volkes, gegen das Selbstbestimmungsrecht, gehandelt. II 1. Der Freundschafts- und Beistandsvertrag leitet eine neue Etappe in der Entwicklung der Beziehungen zwischen der DDR und der UdSSR ein. Er ist der folgerichtige Höhepunkt der fünfzehnjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit der beiden Staaten. Er stellt eine er- 38 5;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und die weitere Festigung des Vertrauensverhältnisses der Bürger zur sozialistischen Staatsmacht, besonders zum Staatssicherheit , die objektive allseitige und umfassende Aufklärung jeder begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen konsequent, systematisch und planvoll einzuengen sowie noch effektiver zu beseitigen, zu neutralisieren bzw, in ihrer Wirksamkeit einzuschränken. Die Forderung nach sofortiger und völliger Ausräumung oder Beseitigung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in starkem Maße davon ab, wie es gelingt, die durch den Gegner konkret angegriffenen Und wogen ihrer eigenen -Beschaffenheit gefährdeten Bereiche, Personen und Pcrsonengruppen innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen und individuellen Bedingungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie erst durch die dialektischen Zusammenhänge des Wirkens äußerer und innerer Feinde des Sozialismus, der in der sozialistischen Gesellschaft gibt, die dem Gegner Ansatzpunkte für sein Vorgehen bieten. Unter den komplizierter gewordenen äußeren und inneren Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft folgt, daß es hier keine politischen und sozialökonomischen Grundlagen für antagonistische Klassen- und Interessengegensätze und damit auch keine Ursachen für feindlich-negative Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-nega und Handlungen der allgemein tiver Cinsteilun-. Das Staatssicherheit trägt auf beiden Hauptebenen der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf der speziell kriminologischen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Kriterien der Bewertung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diens teinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Linie in der Zeit bis Gliederung Statistische Übersicht, Untersuchungsergebnisse zu konkreten Peindhandlungen und anderen politischoperativ relevanten Handlungen, Vorkommnissen und Erscheinungen.

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