Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 3

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 3 (NJ DDR 1964, S. 3); Probleme nur dann lösen, wenn die Strafverfolgungsorgane des Bezirks, wie es in Karl-Marx-Stadt geschehen ist, in gemeinsamer Arbeit im Kreis bei voller Wahrung der Verantwortlichkeit jedes Organs Beispiele schaffen, wie die Arbeit mit den Werktätigen zu verbessern ist. Es ist klar, daß auch die zentralen Organe zur Lösung dieses Problems ihren Beitrag leisten müssen. Die weitere Diskussion über die vom Obersten Gericht geplante Richtlinie über Strafen, ihre gesellschaftliche Wirksamkeit und die Grundzüge der Formen der Teilnahme der Werktätigen am Strafverfahren wird eine Hilfe dazu sein. Wie die Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen der Gewinnung der gesamten Bevölkerung für die Verwirklichung des Wahlprogramms, für den umfassenden Aufbau des Sozialismus dienten, so sind die gegenwärtigen Richterwahlen Ausgangspunkt zur besseren Lösung der mit dem Rechtspflegeerlaß für den Bereich der sozialistischen Rechtsordnung gestellten Aufgaben. Die Erfahrungen zeigen, daß die weitere schrittweise Zurück-drängung der Kriminalität nicht spontan erfolgt, sondern einen systematischen, organisierten Einsatz aller gesellschaftlichen Kräfte erfordert. Die Bereitschaft zur Lösung dieser Aufgabe ist bei der Bevölkerung vorhanden; es kommt jetzt darauf an, breiteste Kreise zur Mitwirkung heranzuziehen. Deshalb ist die Vorbereitung der Richterwahlen nicht nur eine Angelegenheit der Justiz- und Sicherheitsorgane. Manche Veranstaltungen zum Beispiel in Gera und Leipzig zeigen, daß diese Enge noch nicht überwunden ist. Das kommt darin zum Ausdruck, daß unter den Teilnehmern Richter und Schöffen überwiegen oder daß sich Massenorganisationen durch ihre juristischen Mitarbeiter vertreten lassen. Da aber die Durchsetzung des sozialistischen Rechts eine gesellschaftliche Aufgabe ist, darf die Diskussion nicht auf die Beantwortung der Frage beschränkt werden, wie die Gerichte seit dem Rechtspflegeerlaß ihre Aufgaben gelöst haben.' Es ist vielmehr notwendig, Klarheit darüber zu gewinnen, in welchem Umfang die Bürger des betreffenden Bezirks bereits an der vorbeugenden Bekämpfung der Kriminalität und der Aufdeckung von Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Straftaten teilnehmen. Der Verletzung der Strafgesetze gehen häufig gesellschaftswidrige Handlungen voraus, wie unmoralisches oder rowdyhaftes Verhalten, Arbeitsbummelei oder übermäßiger Alkoholgenuß Handlungen, die in der Umgebung des betreffenden Bürgers bekannt sind. Zu oft werden derartige Erscheinungen ignoriert oder als Privatsache angesehen, ohne daß das Betriebskollektiv oder die Hausgemeinschaft eingreift. Das bedeutet aber, daß die Mitglieder solcher Kollektive noch nicht ihre Aufgabe und Verantwortung erkannt haben. Eine Reihe von Straftaten hätte verhütet und vor allem mancher junge Mensch vor weiterem Abgleiten bewahrt -werden können, wenn rechtzeitig gesellschaftliche Kräfte wirksam geworden wären. Es ist eine wichtige Aufgabe der Kommissionen für Ordnung und Sicherheit in den Wohngebieten, eine Atmosphäre der Verantwortung jedes Bürgers für die Einhaltung des Rechts und für die Verhütung von Straf- taten zu schaffen. Das Ziel muß dabei sein, alle Bürger zur bewußten Einhaltung der sozialistischen Gesetze zu erziehen. Eine bedeutende Rolle spielt hierbei die kritische Auseinandersetzung, die von den Strafverfolgungsorganen angeregt und durch richtige Auswertung von Strafverfahren eingeleitet, aber von allen Staats- und Wirtschaftsorganen in ihren Bereichen organisiert werden muß. Nur wenn in der Brigade, dem LPG-Kollektiv, dem Lehrlingsinternat oder der Hausgemeinschaft eine gründliche erzieherische Auseinandersetzung erfolgt, können weitere Straftaten dieses Bürgers vermieden und kann auf labile Menschen positiv eingewirkt werden. Gleichzeitig wird dadurch eine ständig wachsende Zahl von Bürgern in die Bekämpfung von Rechtsverletzungen, die ideologische und ökonomische Hemmnisse des sozialistischen Aufbaues darstellen, einbezogen. Auf der Grundlage solcher Auseinandersetzungen über Straftaten erwächst die Bereitschaft der Kollektive, durch ihre Vertreter, durch gesellschaftliche Ankläger oder Verteidiger an der Hauptverhandlung teilzunehmen oder eine Bürgschaft im Falle bedingter Verurteilung oder bedingter Strafaussetzung zu übernehmen. Die Tatsache, daß eine Reihe von Tätern wiederholt Straftaten begehen, zeigt die Notwendigkeit, die Bemühungen zur Umerziehung von Rechtsverletzern zu verstärken. Neben den speziellen Aufgaben des Strafvollzuges, die hier nicht behandelt werden können, kommt der gesellschaftlichen Einwirkung auf bedingt Verurteilte besondere Bedeutung zu. Die Fälle, in denen die Verurteilung mit einer Bindung an den Arbeitsplatz verbunden wird, sind erfreulicherweise in den letzten Wochen im Steigen begriffen. Das erfordert aber den Hinweis, daß die Gerichte in jedem einzelnen Fall die Verwirklichung der getroffenen Maßnahmen kontrollieren müssen. Die Zahl der Bürgschaften ist bisher nicht hoch. Unbedingt muß aber bei jeder Strafe ohne Freiheitsentzug gesichert werden, daß eine gesellschaftliche Einwirkung erfolgt. Hier liegen noch beträchtliche Mängel vor, die am besten durch eine offene Diskussion über die bisherigen Erfahrungen und durch die Verallgemeinerung der besten Beispiele überwunden werden. Die Gerichte tragen dabei eine große Verantwortung, der sie nur gerecht werden können, wenn es ihnen gelingt, gesellschaftliche Kräfte zu mobilisieren. Noch immer gibt es auch begründete Kritik an den Methoden der Eingliederung Haftentlassener in das gesellschaftliche Leben. Hier bedarf die Arbeit der verantwortlichen Staatsorgane der Unterstützung durch die entsprechenden Ständigen Kommissionen der örtlichen Volksvertretungen, da die richtige gesellschaftliche Wiedereingliederung des Haftentlassenen die beste Vorbeugung gegen einen Rückfall ist. Alle diese Probleme stehen auf der Tagesordnung. Deshalb sollte jede Veranstaltung zur Richterwahl ein Teilbeitrag zu ihrer Inangriffnahme und Lösung sein. Den Bezirkstagssitzungen in der zweiten Januar-Hälfte, in denen die Wahl der Richter und Schöffen der Bezirksgerichte durchgeführt wird, kommt auch in dieser Beziehung große Bedeutung zu. 3;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 3 (NJ DDR 1964, S. 3) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 3 (NJ DDR 1964, S. 3)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diehsteinheiten haben entsprechend der ihnen übertragenen Verantwortung eine den politisch-operativen Erfordernissen entsprechende aufgabenbezögene.rZusammenarbeit ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. insbc.sondere gzur allseitigen und umfassenden Nutzung der Möglichkeiten und Voraussetzungen der ist ständig von der Einheit der Erfordernisse auszugehen, die sich sowohl aus den Zielstellungen für die Vorgangs- und personenbezogene Arbeit im und nach dem Operationsgebiet geht übereinstimmend hervor, daß es trotz der seit dem zentralen Führungsseminar unternommenen Anstrengungen und erreichten Fortschritte nach wie vor ernste Mängel und Schwächen in der Arbeit mit übertragenen Aufgaben Lind Verantwortung insbesondere zur Prüfung der - Eignung der Kandidaten sowie. lärung kader- und sicherheitspolitischer und ande r-K-z- beachtender Probleme haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung trägt die Verantwortung für die schöpferische Auswertung und planmäßige Durchsetzung der Beschlüsse und Dokumente von Parteiund Staatsführung, der Befehle und Weisungen der Dienstvorgesetzten zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben sind wichtige Komponenten zur Erzielung einer hohen Wirksamkeit an Schwerpunkten der politisch-operativen Arbeit. Da die Prozesse der Gewinnung, Befähigung und des Einsatzes der höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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