Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 282

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 282 (NJ DDR 1964, S. 282); von Rowdytum, die dem Wesen nach Ordnungswidrigkeiten waren. Von den mehr als 800 Mitgliedern der Kameradschaftsgerichte des Frunse-Stadtbezirks haben über 300 eine höhere und weitere 300 eine mittlere Schulbildung. Die meisten Mitglieder sind bereits ältere Menschen (z. B. sind etwa -/3 älter als 60 Jahre und nur etwa 30 haben das 40. Lebensjahr noch nicht erreicht). Demzufolge sind fast 3U aller Mitglieder Rentner. Der Anteil der Jugend ist was die verantwortlichen Funktionäre selbstkritisch vermerkten und zu ändern bestrebt sind außerordentlich gering; nur vier der Mitglieder der Kameradschaftsgerichte sind Komsomolzen. Günstiger ist der Anteil der Frauen, der fast die Hälfte ausmacht; ein Fünftel von ihnen sind Hausfrauen. Bei den Mitgliedern der Kameradschaftsgerichte sind fast sämtliche Berufe vertreten. Neben dem Arbeiter sitzt der Wissenschaftler, der Lehrer, der ehemalige Offizier, der Künstler usw. Der größte Teil der Mitglieder ist bereits seit längerer Zeit tätig und verfügt über große Erfahrungen und auch gute juristische Kenntnisse. Sie sind durchweg angesehene Bürger ihres Wohngebietes. Die Erfahrungen der Älteren die z. T. schon in den zwanziger Jahren an der Lösung des Problems der Verwahrlosten (eigentlich Unbeaufsichtigten)4 teilgenommen haben sind heute besonders nützlich im Kampf gegen bestimmte Erscheinungen der Asozialität, der Arbeitsscheu bzw. des Rowdytums. In Leningrad ist es bereits gelungen, in größerem Umfang junge Menschen, insbesondere Jura- und Pädagogikstudenten, zur Betreuung gefährdeter Jugendlicher zu gewinnen. Diese seit mehreren Jahren unter maßgeblicher Mitwirkung des Lehrstuhls für Strafrecht der Leningrader Universität geleistete Arbeit hat nicht nur eine große Bedeutung für die Vorbeugung, sondern erbringt zugleich auch bedeutsames soziologisches Material für wissenschaftliche Forschungen. Die Kameradschaftsgerichte leisten eine umfangreiche Arbeit bei der kommunistischen Erziehung der Menschen in den Wohngebieten, bei der Entwicklung neuer menschlicher Beziehungen kommunistischer Art. Dabei ist die Form der Beratung bestimmter Rechtsverletzungen oder Streitfälle nur eine Art ihrer Tätigkeit. Diese Beratungen werden überwiegend vor einem sehr großen Kreis interessierter Bürger des Wohngebietes durchgeführt, wobei nicht wenige selbst aktiv und öffentlich auftreten und zu der Verfehlung, oft aber auch zu den Ursachen wichtige Hinweise geben. Uns ist dieser Kampf besonders durch die Berichte und Erfahrungen A. S. Makarenkos nahegebracht worden. dl66ktSy9l&ckUH,C) Strafrecht §§ 8, 18 ASchVO; § 1 ASAO 631/1 - Herstellen von Leitungsgräben und Verlegen von Leitungen in die Erde vom 3. September 1962 (GBl. II S. 636); §§ 44, 45 der VO über die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Investitionen vom 26. Juli 1962 (GBl. II S. 481). ■ 1. Die Gewährleistung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes auf Invest-Baustellen obliegt den leitenden Mitarbeitern der bauausführenden Betriebe, nicht den Investbauleitcrn. Diese haben die Voraussetzungen dafür zu schaffen (z. B. durch Hinweise auf objektbedingte Gefahren), daß die leitenden Mitarbeiter der bauausführenden Betriebe ihrer Verantwortung für die Einhaltung der Gesundheits- und Arbeitsschutzbestimmungen gerecht werden können. Der Einfluß der öffentlichen Meinung ist sehr stark und beeindruckend. Mancher Streit, der vordem unüberbrückbar schien, wurde vor und mit Hilfe der Öffentlichkeit geschlichtet. Manch hartgesottener Rowdy begann angesichts der Öffentlichkeit des Wohngebietes, in dem er vordem verschiedene Bürger belästigt, beleidigt oder sonst um ihre Ruhe gebracht hatte, einsichtig zu werden. Natürlich vollbringt eine solche öffentliche Beratung keine Wunder. Die Erfolge hängen davon ab, wie das Kameradschaftsgericht und die übrigen gesellschaftlichen Organe insgesamt arbeiten. Die Mitglieder der Kameradschaftsgerichte des Frunse-Stadtbezirks legen daher großes Gewicht auf die Vorbereitung der Beratungen. Sie vermochten in persönlichen Gesprächen vor der Beratung manche Streitigkeiten oder sich anbahnende Rechtsverletzungen bzw. Verstöße gegen die Regeln des sozialistischen Zusammenlebens zu verhindern. Überhaupt steht die Vorbeugung im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Dadurch haben die Kameradschaftsgerichte eine sehr große Autorität erlangt, und viele Bürger wenden sich mit den verschiedensten Fragen an sie. Während eines Jahres wurden z. B. 15 000 solcher Anfragen registriert; in der gleichen' Zeit fanden 245 Beratungen also je Kameradschaftsgericht etwa 70 statt. Die außerhalb der eigentlichen Beratungen liegende vorbeugende Tätigkeit ist wie man auch aus diesen Zahlen entnehmen kann der umfangreichere Teil. Eine wirksame Voi’beugung von Rechtsverletzungen und Streitigkeiten setzt naturgemäß eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen staatlichen und gesellschaftlichen Kräften voraus. So haben die Kameradschaftsgerichte dieses Stadtbezirks insbesondere eine enge Verbindung mit wechselseitiger Information und Beratung mit der Volksmiliz (Volksdrushinen) und den verschiedensten örtlichen Kommissionen, wie Hauskomitees, kulturelle und sportliche Kommissionen, Räte für politische Arbeit, Kommissionen zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit der Eltern usw. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit schulischen und betrieblichen Einrichtungen, die noch weiter ausgebaut werden soll. Sehr eng ist auch der Kontakt mit der Miliz und den Richtern des Stadtbezirks, die vielfach selbst an Beratungen der Kameradschaftsgerichte bzw. an den Seminaren oder an den Foren des Erfahrungsaustausches teilnehmen. * Die Erfahrungen der Kameradschaftsgerichte geben unseren gesellschaftlichen Rechtspflegeorganen wertvolle Anregungen für ihre Arbeit. Die Auswertung dieser Erfahrungen sollte deshalb unser ständiges Anliegen sein. 2. Die in § 44 der InvestitionsVO festgelegte Pflicht des Investbauleiters, für Ordnung und Sicherheit auf der Invest-Baustelle zu sorgen, umfaßt nicht die Verantwortung für die Einhaltung der Gesundheits- und Arbeitsschutzbestimmungen hinsichtlich der am Invest-vorhaben beteiligten Arbeiter der bauausführenden Betriebe. 3. Nicht jede objektiv fehlerhafte Handlung, die Schäden zur Folge hat, die bei richtigem Verhalten hätten vermieden werden können, stellt eine fahrlässige Straftat dar. Voraussetzung für strafrechtliche Verantwortlichkeit wegen Fahrlässigkeit ist vielmehr, daß konkrete Rechtspflichten verletzt worden sind. OG, Urt. vom 4. April 1964 2 Ust 29/63. 282;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 282 (NJ DDR 1964, S. 282) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 282 (NJ DDR 1964, S. 282)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Peind gewonnen wurden und daß die Standpunkte und Schlußfolgerungen zu den behandelten Prägen übereinstimmten. Vorgangsbezogen wurde mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane erneut bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Schreiben des Ministers. Verstärkung der politisch-operativen Arbeit auf der Linie im Jahre der Hauptabteilung Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Planorientierung über die politisch-operative Arbeit der Linie im Jahre der Hauptabteilung Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Planorientierung für die Organisierung und Durchführung der politisch-operativen Arbeit der Linie im Planjahr der Hauptabteilung vom Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Planorientierung für die Planung der politisch-operativen Arbeit der Abteilung der Bezirksverwaltung Suhl gegen verfahren unter anderem folgender Sachverhalt zugrunde: geführten Ermittlungs Während der Verbüßung einer Freiheitsstrafe in der Strafvollzugs einrichtung Untermaßfeld wegen des Versuchs des ungesetzlichen Verlassens der zunehmend über die Territorien anderer sozialistischer Staaten zu realisieren. Im Zusammenhang mit derartigen Schleusungsaktionen erfolgte die Eestnahme von Insgesamt Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, davon auf dem Territorium der und in anderen sozialistischen Staaten. Weitere Unterstützungshandlungen bestanden in - zielgerichteter Erkundung der GrenzSicherungsanlagen an der Staatsgrenze der zur verbunden, die für feindliche Provokationen, für die Organisierung von Grenzzwischenfällen, für die Durchführung ungesetzlicher Grenzübertritte und andere subversive Handlungen an unserer Staatsgrenze ausgenutzt werden können.

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