Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1964, Seite 224

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 224 (NJ DDR 1964, S. 224); Dte Verklagte kann auch nicht gehört werden, wenn sie ausführt, daß nicht angenommen werden könne, der Gesetzgeber habe mit der Einführung der Pflichtversicherung beabsichtigt, erhebliche Wertverbesserungen durch veränderte Bauweise und andere Ausstattung zu finanzieren. Soweit eine veränderte, kostspieligere Bauweise und eine andere Ausstattung nach dem Wunsch und Willen des Versicherungspflichtigen vorgenommen werden, sind die Mehrkosten darauf wird später noch einzugehen sein von ihm zu tragen. Anders liegen die Dinge aber, wenn eine im Rahmen der gleichen wirtschaftlichen Nutzung und der Gleichartigkeit des Gebäudes liegende veränderte Bauweise aus volkswirtschaftlichen Gründen notwendig und vorgeschrieben ist, ohne daß der Versicherungspflichtige hierauf Einfluß ausüben könnte, er also, auch wenn er wollte, gar nicht anders bauen darf. Ebenfalls nicht beigetreten werden kann den Erwägungen der Verklagten, durch eine solche Auslegung des § 14 AFBP werde geradezu Anlaß gegeben, daß der Versicherungspflichtige die ihm obliegenden Sorgfaltspflichten verletze. Solche Erwägungen müßten dann für alle Versicherungen zum Neuwert gelten. Sie können für die Beurteilung des Streitfalles keine Bedeutung haben. Im übrigen liegen diese Erwägungen auf dem Gebiete der dem Versicherungspflichtigen obliegenden Pflichten zur Verhütung von Schadenfällen und der Abwendung oder Minderung eines Schadens, auf die die Verklagte nach der Regelung des § 10 AFBP wirksam Einfluß nehmen kann und deren vorsätzliche oder grobfahrlässige Verletzung durch den Versicherungspflichtigen zur Leistungsfreiheit der Verklagten führt, wenn und soweit die Pflichtverletzung den Schadenfall herbeigeführt oder eine Auswirkung auf die Höhe des Schadens gehabt hat. Aus Vorstehendem ergibt sich auch die Unrichtigkeit der Auffassung des Bezirksgerichts, daß die Frage, ob Versicherungsschutz aus volkswirtschaftlichen Gründen auch für ein Risiko zu gewähren sei, das infolge notwendiger Verwendung von Austauschbaustoffen bestehe, anderweiter Prüfung und der Änderung der Versicherungsbedingungen bedürfe, was notwendigerweise eine andere Kalkulation der Versicherungsbeiträge zur Folge habe. Die hierfür entstehenden Mehrkosten werden vielmehr, wie ausgeführt, vom Versicherungsschutz nach den jetzt geltenden Bedingungen umfaßt. Wieweit etwa, falls sich in erheblichem Maße durch volkswirtschaftlich notwendige Verwendung anderer Baustoffe und anderer Bauweise Mehraufwendungen bei der genannten Feuer-Pflichtversicherung für die Verklagte ergeben, eine Änderung der Versicherungsbeiträge in Betracht zu ziehen wäre, ist Sache von Überlegungen der Verklagten. Hiervon können aber die Leistungen nach den bestehenden Versicherungsverhältnissen nicht abhängig gemacht werden. Es ist hierzu auch darauf hinzuweisen, daß es umgekehrt Fälle geben wird, in denen billigere Baustoffe und billigere Bauweise eine Senkung der Baukosten und damit eine niedrigere Versicherungsleistung zur Folge haben. Nach alledem ist entgegen der Auffassung des Vertreters des Generalstaatsanwalts festzustellen, daß die Verklagte auf Grund des zwischen den Parteien bestehenden Versicherungsverhältnisses verpflichtet ist, dem Kläger als Entschädigung gemäß §§ 14 und 18 AFBP die notwendigen Kosten der Wiederherstellung gleichartiger Gebäude der gleichen wirtschaftlichen Nutzung an Stelle des vom Brandschaden am 8. Mai 1960 betroffenen Pferdestalles und Trockenschuppens unter Berücksichtigung der aus volkswirtschaftlichen Gründen vorgeschriebenen Verwendung von Austausch- baustoffen und einer dadurch bedingten Bauweise zu zahlen. Um diese Feststellung zu treffen, bedarf es nicht der Klärung der von der Verklagten im wesentlichen erst in der Berufungsinstanz und konkret erst mit dem nach Schließung der mündlichen Verhandlung eingereichten Schriftsatz vom 3. September 1963 aufgestellten und vom Kläger bestrittenen Behauptungen hinsichtlich wiederverwendbarer Bauwerksteile und größerer Ausmaße sowie bautechnischer Verbesserungen der projektierten gegenüber den früher vorhanden gewesenen Gebäuden. Da hierdurch bedingte Mehrkosten auf Grund der Behauptungen der Verklagten nicht auszuschließen sind, konnte das Feststellungsurteil entgegen dem Klagantrag keine ziffernmäßige Festlegung enthalten. Hierzu wäre die Durchführung einer Beweisaufnahme und die Einholung eines Sachverstäadigengutachtens erforderlich gewesen. Das erschien dem Senat bei dem jetzigen Stand des Rechtsstreits prozessual nicht zweckmäßig, wie er auch dann, wenn es sich um eine Leistungsklage gehandelt hätte, nur über den Grund des Anspruchs entschieden und die Sache zur Entscheidung über die Höhe des Anspruchs an das Bezirksgericht zurückverwiesen hätte. Mit dem Feststellungsurteil wird der eigentliche und Hauptstreitpunkt dahin entschieden, daß zur Leistungsverpflichtung der Verklagten die durch die notwendige Verwendung von Austauschbaustoffen einschließlich einer dadurch bedingten Bauweise entstehenden Mehrkosten gehören. Nicht zu Lasten der Verklagten gehen Mehrkosten, die, unabhängig hiervon, auf eine wie sie behauptet geplante Errichtung größerer Gebäude zurückzuführen wären, wobei allerdings nur geringfügige Abweichungen außer Betracht zu bleiben hätten. Dasselbe gilt für noch vorhandene oder vorhanden gewesene Bauwerksteile, soweit sie auf Grund der Projektierung auch bei der Verwendung von Austauschbaustoffen und der dadurch bedingten Bauweise nach den anerkannten Regeln der Baukunst wiederverwendet werden können. Zu den notwendigen Wiederaufbaukosten dagegen und daher zur Leistungsverpflichtung der Verklagten gehören entgegen ihrer Auffassung Aufwendungen, die auf Grund der Einhaltung der Bestimmungen der Deutschen Bauordnung und besonderer Bedingungen der Staatlichen Bauaufsicht erforderlich werden. Ebenfalls kann es nicht darauf ankommen, ob die vom Schaden betroffenen Gebäude vor dem Brand in dieser oder jener Beziehung reparaturbedürftig waren. Daß solche Mängel beim Wiederaufbau notwendigerweise behoben werden, ändert nichts an der Entschädigungspflicht der Verklagten und folgt aus dem Wesen der Versicherung zum Neuwert. Anders ist es bei Teilschäden, wenn worauf die Verklagte hinweist bei der Genehmigung des Wiederaufbaues die Staatliche Bauaufsicht gleichzeitig Auflagen zur Beseitigung von Mängeln an einem Teil des Gebäudes erteilt, der vom Brandschaden nicht betroffen worden ist. Soweit gegenüber dem früheren Bauzustand bautechnische Verbesserungen durchgeführt werden, kann nicht schlechthin gesagt werden, daß die hierfür aufzuwendenden etwaigen Mehrkosten nicht zur Leistungsverpflichtung der Verklagten gehören. Es kann nicht gefordert werden, daß das neue Gebäude unter Außerachtlassung des bautechnischen Fortschritts in genau derselben Weise errichtet wird, wie es vor Jahrzehnten gebaut worden ist. Allerdings wird die Übernahme solcher Mehrkosten durch den Versicherungspfiichtigen dann in Betracht kommen, wenn sie einen nicht unwesentlichen Teil der Baukosten betragen. 224;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 224 (NJ DDR 1964, S. 224) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 224 (NJ DDR 1964, S. 224)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für derartige Angriffe sowie die dabei angewandten Mittel und Methoden vertraut gemacht werden, um sie auf dieser Grundlage durch die Qualifizierung im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualifikation der operativen Mitarbeiter stellt. Darin liegt ein Schlüsselproblem. Mit allem Nachdruck ist daher die Forderung des Genossen Ministen auf dem Führungsseminar zu unterstreichen, daß die Leiter und mittleren leitenden Kader stärker unmittelbar einzuwirken. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann nicht operativen Mitarbeitern überlassen bleiben, die selbst noch über keine genügende Qualifikation, Kenntnisse und Erfahrungen in der sozialistischen Menschenführung zu vermitteln, damit sie die Initiative der verstärkt zur Entfaltung bringen können. Das Hauptfeld der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Funker sind wichtige Glieder im Verbindungssystem zur Zentrale. Sie sind in besonderem Maße mit komplizierten technischen Mitteln ausgerüstet und arbeiten in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Aus der Tatsache, daß der Sozialismus ein noch relativ junger Organismus ist und demzufolge bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen Bedingungen beim Zustandekommen- feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen sind die Lehren der Klassiker des ismus - der entscheidende Ausgangspunkt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X