Dokumentation Neue Justiz (NJ), 18. Jahrgang 1964 (NJ 18. Jg., Jan.-Dez. 1964, Ausg.-Nr. 1-24, S. 1-768)DDR Deutsche Demokratische -

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift fuer Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Seite 54 (NJ DDR 1964, S. 54); ?* sierungsprozess widerspiegelt, der sich auch im west-j deutschen Arbeitsrecht vollzieht. Die angefuehrten Fakten aus der Arbeitsrechtsprechung lassen jedoch erkennen, dass ihre generelle Linie nicht Freiheit des Kampfes der Arbeiter im Rahmen der durch die gegebenen Verhaeltnisse notwendigerweise gezogenen Grenzen heisst, sondern Bindung der Werktaetigen und ihrer Organisationen an das mit dem Begriff ?Gemeinwohl? drapierte Klasseninteresse des Monopolkapitals. An dieser Einschaetzung kann auch die Tatsache nichts aendern, dass es neben den hier als Beispielen angefuehrten Urteilen westdeutscher Arbeitsgerichte auch viele Entscheidungen gibt, mit denen die Einhaltung buergerlicher Normen durch die kapitalistischen Unternehmer erzwungen wurde und die im Interesse der Werktaetigen liegen. Entscheidend ist vielmehr letztlich die Tatsache, dass keine Entscheidung dem imperialistischen Gesamtinteresse widerspricht. Einige Schlussfolgerungen Dieser Beitrag konnte nur informativ auf einige Tendenzen in der Rechtsprechung der westdeutschen Arbeitsgerichte eingehen. Er laesst jedoch folgende Schlussfolgerungen zu: 1. Mit der Sanktionierung willkuerlicher Entlassungen (vor allem von bewaehrten Arbeiterfunktionaeren, Betriebsraeten und aktiven Gewerkschaftsmitgliedern), der Aushoehlung des Kuendigungsschutzes, der immer weitergehenden Einengung der politischen Meinungsfreiheit im Betrieb und der Rechte und Freiheiten der Betriebsraete und Gewerkschaften durch die Rechtsprechung der westdeutschen Arbeitsgerichte vollzieht sich eine immer staerkere Etablierung der uneingeschraenkten Zwangsgewalt des kapitalistischen Unter- nehmers auf der Ebene des Betriebes und die verstaerkte Unterbindung aller Formen des kollektiven Kampfes der Arbeiterklasse, die ueber das BetrVG noch hinausgehen. 2. Der Einsatz der Arbeitsgerichtsbarkeit als Instrument des Klassenkampfes in den Haenden des Monopolkapitals ist verknuepft mit der Ausnutzung solcher Institute des buergerlichen Rechts wie der einstweiligen Verfuegung und des Schadensersatzanspruchs gern. ? 823 BGB zum Nachteil der Arbeiterklasse und ihrer Organisationen, mit der extensiven Auslegung der Bestimmungen des reaktionaeren Betriebsverfassungsgesetzes, mit der Aushoehlung demokratischer Rechte und Prinzipien des Bonner Grundgesetzes. In zunehmendem Masse uebernimmt die arbeitsgerichtliche Rechtsprechung Methoden und Begriffe, wie sie seit Jahren von der politischen Sonderjustiz des Bonner Staates praktiziert werden. Auf diese Weise nimmt die arbeitsgerichtliche Rechtsprechung des Bonner Staates den Charakter eines arbeitsgerichtlichen Terrors an und entwickelt sich selbst zu einer Art Sondergerichtsbar-keit. 3. Die westdeutsche Arbeiterklasse steht damit vor der zwingenden Aufgabe wie sie auf einigen Gewerkschaftskongressen in Westdeutschland selbst bereits formuliert wurde und auch im Hinblick auf den Entwurf des kuenftigen DGB-Grundsatzprogramms fuer den DGB in seiner Gesamtheit verlangt wird , die demokratischen Rechte und Institutionen des buergerlichen Arbeitsrechts vor dem weiteren Abbau durch das Monopolkapital zu bewahren und eine echte Demokratisierung des westdeutschen Arbeitsrechts und der Arbeitsgerichtsbarkeit herbeizufuehren. Die entscheidende Frage ist hierbei die Durchsetzung wahrer Mitbestimmung im wirtschaftlichen und politischen Leben. Das erfordert auf der Ebene des Betriebes zumindest a) die rechtliche Anerkennung, dass jede Entscheidung von grundsaetzlicher Bedeutung fuer die Werktaetigen im Betrieb ohne Zustimmung des Betriebsrates unwirksam ist, b) die Sicherung der politischen Meinungsfreiheit und der gewerkschaftlichen Betaetigung vor allem der Vertrauensleute im Betrieb. Auf betrieblicher und ueberbetrieblicher Ebene umfasst diese Demokratisierung die volle Freiheit des Koali-tions- und Streikrechts grundsaetzlich fuer alle Werktaetigen, wobei insbesondere alle Formen kollektiver Aktionen zur Vertretung der oekonomischen und politischen Interessen der Arbeiterklasse gewaehrleistet sein muessen. 4. Mit dieser Orientierung auf die Entfaltung der Freiheit der Volksmassen und ihre entscheidende Kraft, die Arbeiterklasse, erfolgt die Orientierung auf die Entfaltung der Widersprueche der kapitalistischen Produktionsform in Westdeutschland als einzigen geschichtlichen Weg ihrer Aufloesung und Neugestaltung13 14. In diesem Ringen erweist sich das sozialistische Arbeitsrecht der Deutschen Demokratischen Republik als gewaltige Hilfe, indem es dazu beitraegt, die allseitige Ueberlegenheit des Sozialismus in Deutschland zu sichern. Es traegt dazu bei, bei den westdeutschen Werktaetigen die Erkenntnis von der DDR als dem wahren deutschen demokratischen und sozialen Rechtsstaat zu wecken, und befaehigt die Arbeiterklasse beider deutscher Staaten, ?ihre historische Aufgabe zu loesen, den deutschen Militaristen Zuegel anzulegen, ihnen die staatliche Macht zu entreissen und sie zu zwingen, sich einer demokratischen, friedliebenden Ordnung zu beugen? 14. 13 Vgl. Karl Marx, Das Kapital, Bd. I, Berlin 1959, S. 51*. 14 Praeambel zum Gesetzbuch der Arbeit der DDR. &us der ftraxis ssur die Praxis Die gesellschaftliche Wirksamkeit der Straiveiiahren zielstrebig organisieren! Im Kampf gegen die Kriminalitaet geht es nicht allein darum, den Taeter zur Verantwortung zu ziehen, sondern es muessen die Quellen beseitigt werden, aus denen neue Straftaten erwachsen koennen. Wie die Rechtspflegeorgane durch richtige Arbeit im einzelnen Verfahren die gesellschaftlichen Kraefte zum Kampf gegen Eigentumsdelikte in der Landwirtschaft mobilisieren koennen, soll an folgendem Beispiel gezeigt werden. Im Kreis Bernburg hatten vier Genossenschaftsbauern aus einer LPG fortgesetzt Naturalien und Baumaterial entwendet. Die Ermittlungen ergaben, dass sich in dieser LPG zahlreiche Rechtsverletzungen hemmend auf die genossenschaftliche Entwicklung auswirkten. Die Rechtspflegeorgane organisier- ten die Beseitigung der vielfaeltigen straftatbeguenstigenden Bedingungen mit differenzierten Mitteln: 1. Der Kreisstaatsanwalt legte beim Vorsitzenden der LPG einen Protest (? 38 StAG) ein. Darin wurde der ungenuegende Schutz des genossenschaftlichen Eigentums (? 14 LPG-Ges.; Ziff. 32 Abs. 1 und Ziff. 62 Abs. 1 des Musterstatuts der LPG Typ III und ? 4 der ASAO 1) kritisiert. So konnten die straffaellig gewordenen Genossenschaftsbauern z. B. ohne weiteres und zu jeder Zeit auf den Getreideboden gelangen, weil dieser nicht ordnungsgemaess verschlossen war. Das ermoeglichte 54;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 18. Jahrgang 1964, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1964. Die Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1964 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 18. Jahrgang 1964 (NJ DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-768).

Auf der Grundlage von charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr.sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Begehung der Straftat. der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren! Die Beratungen vermittelten den beteiligten Seiten jeweils wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für die Untersuchungsarbeit, Es zeigte sich wiederum, daß im wesentlichen gleichartige Erfahrungen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und zur Bekämpfung ihrer Ursachen und Bedingungen. Mit zunehmendem Reifegrad verfügt die sozialistische Gesellschaft über immer ausgeprägtere politische und Öko-.

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