Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1962, Seite 30

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 30 (NJ DDR 1962, S. 30); Die zweite Arbeitsgruppe untersuchte, ob Verletzungen der Gesetze, des Statuts und der Betriebsordnung in der LPG die Entwicklung der innergenossenschaftlichen Demokratie sowie die Aktivität und Initiative der Mitglieder bei der Erfüllung der Produktionsaufgaben hemmen. Es wurde untersucht, ob die Räte der Gemeinden und der Rat des Kreises die staatliche Leitung gegenüber der LPG auf der Grundlage der Ordnungen über die Aufgaben und die Arbeitsweise der Gemeindevertretungen und ihrer Organe bzw. des Kreistags und seiner Organe durchführen und welchen Einfluß die staatlichen Organe auf die Erfüllung der Pläne der LPG nehmen. Zur Aufgabe dieser Arbeitsgruppe gehörte weiter, die Einhaltung des Statuts hinsichtlich des Umfangs der persönlichen Hauswirtschaften der Mitglieder und hinsichtlich der Einbringung und Anrechnung der Inventarbeiträge der 1960 aufgenommenen Mitglieder zu untersuchen. In die Arbeit dieser Gruppe wurden Genossenschaftsbauern und Staatsfunktionäre zeitweilig einbezogen. Die dauernde enge Zusammenarbeit der Brigade mit der Parteileitung der LPG wie auch mit dem Vorsitzenden der Revisionskommission hat sich sehr fruchtbar auf das Ergebnis der Untersuchungen ausgewirkt. Die Einbeziehung von Genossenschaftsbauern und Staatsfunktionären in die Untersuchungen diente nicht nur der Feststellung von Mängeln. Gleichzeitig trug sie dazu bei, an Ort und Stelle die Auseinandersetzungen über die festgestellten Mißstände zu führen und Maßnahmen zu ihrer Überwindung festzulegen. Damit wurden die Kräfte der Genossenschaftsbauern für die Lösung der konkreten Aufgaben in der LPG mobilisiert. Unsere Vorschläge und Hinweise fanden Beachtung. Positive Ergebnisse erzielten wir auch durch den regelmäßigen und schnellen Erfahrungsaustausch zwischen den Arbeitsgruppen. Wir stellten nicht nur Ungesetzlichkeiten bzw. Statutverletzungen fest, sondern bemühten uns, deren Ursachen aufzudecken. Diese gründliche Ursachenforschung führte zur Aufdeckung strafbarer Handlungen, durch die der LPG jahrelang großer Schaden zugefügt worden war. So wiesen wir im Fall der Genossenschaftsbäuerin B. nach, daß nicht Futtermangel, sondern Diebstähle von Futtermitteln die Ursache für erhebliche Viehverluste waren. Die Genossenschaftsbäuerin hielt insgesamt 24 Schweine in ihrer individuellen Wirtschaft und hatte allein 1961 schon 13 dt Schwein verkauft. Andererseits hatte sie einen Genossenschaftsstall zur Ferkel- und Läuferaufzucht zu betreuen, in dem 1961 jedes dritte Tier verendet war. In dem gegen die B. eingeleiteten Ermittlungsverfahren gab sie zu, jahrelang laufend Futtermittel, die für den Genossenschaftsstall angeliefert worden waren, entwendet und damit ihre Schweine gemästet zu haben. Gerade dieses Beispiel war für den Vorstand Anlaß, mit Nachdruck die Kontrolle über das genossenschaftliche Vermögen zu verbessern. In der LPG „Karl Marx“ war es besonders notwendig, die Initiative aller Genossenschaftsmitglieder für die Teilnahme an der genossenschaftlichen Arbeit und an der Leitung der LPG zu heben. Auf unseren Vorschlag hin wurden unter Leitung der Parteiorganisation von der LPG Maßnahmen eingeleitet, um das richtige Verhältnis zwischen genossenschaftlicher und individueller Wirtschaft entsprechend dem Statut bei allen Mitgliedern herzustellen. Die sog. Doppelwirtschaften in einer Familie wurden aufgelöst, die Hausgärten in die . individuelle Fläche von 0,5 ha einbezogen und die statutswidrigen hohen individuellen Viehbestände gegen entsprechende Vergütung von der Genossenschaft übernommen. Ferner wurde gesichert, daß auch die ehemaligen großbäuerlichen Betriebe ihren vollen Inventar- beitrag für die gesamte eingebrachte Fläche leisten, nicht nur in dem Umfange, in dem sie gemäß Ziff. 53 des Statuts Typ III Bodenanteile erhalten. Darüber hinaus unterbreiteten wir dem Vorstand' konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Leitungstätigkeit, die inzwischen zum Beschluß erhoben worden sind. Diese Vorschläge betx-afen vor allem die straffe Beschlußkontrolle und Festlegung der Rechenschaftspflicht, die Planung der Arbeit des Vorstandes, die Aufschlüsselung des Planes auf die Brigaden und die regelmäßige Abrechnung über die Planerfüllung, die Übertragung konkreter Aufgabengebiete an alle Vorstandsmitglieder, die regelmäßige Durchführung von Mitglieder-Vollver-sammlungen und die Verstärkung der Kommissionsarbeit. Mit diesen Vorschlägen unterstützten wir gleichzeitig die vom Vorstand unabhängig vom Brigadeeinsatz eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeit der Genossenschaft. Diese Hilfe wurde vor allem deshalb als wirksam eingeschätzt, weil wir bei den Auseinandersetzungen über die festgestellten Mängel die ideologischen Ursachen dafür aufdeckten und zur Beseitigung der ideologischen Windstille in der LPG beitrugen. Die LPG hat unsere Forderungen auf Beseitigung der Gesetzes- und Statutverletzungen, die wir auf § 13 StAG stützten, anerkannt und noch während unserer Anwesenheit Maßnahmen dazu eingeleitet. U. a. wurde ein Beschluß gefaßt, durch den die Verteilung der Naturaleinkünfte korrigiert und entsprechend dem Statut vor der Verteilung an die Mitglieder der genossenschaftliche Fultermittelfonds erhöht wurde. Im Bauwesen stellten wir Verletzungen des Ministerratsbeschlusses vom 26. Januar 1961 fest, für die der Rat des Kreises verantwortlich war. Entgegen der eindeutigen Anweisung des Ministerrats zur Komplettierung der landwirtschaftlichen Bauten war vom Rat des Kreises beschlossen worden, einige äußerst wichtige Produktionsbauten unvollendet stehenzulassen. Auf unseren Einspruch beim Rat des Kreises wurde dieser ungesetzliche Beschluß aufgehoben und die Fertigstellung der wichtigsten Bauten organisiert. Sowohl der schlechte politisch-ideologische Zustand in der LPG „Karl Marx“ als auch deren Stagnation im Kampf um die Steigerung der Produktion und die Erhöhung der Rentabilität waren den staatlichen Organen bekannt. Das gab ihnen aber keinen Anlaß, im Rahmen der staatlichen Leitung des sozialistischen Aufbaus die erforderlichen Schritte einzuleiten. Die ungenügende staatliche Leitungstätigkeit zeigte sich vor allem in der Arbeit der Räte der Gemeinden, die überhaupt keinen Einfluß auf die Planerfüllung und Gesamtentwicklung der LPG nahmen. Der Bereich der LPG erstreckt sich über das Territorium von vier Gemeinden. Zwischen den örtlichen Organen gab es keine Zusammenarbeit hinsichtlich ihrer gemeinsamen Aufgaben gegenüber der LPG. Der Rat der Gemeinde Mark-Zwuschen beschränkte sich im wesentlichen auf die Registrierung der Ablieferungsbescheinigungen und betrieb hinsichtlich der LPG eine ausgeprägte Nachtrabpolitik. Die Räte der anderen drei Gemeinden kümmerten sich überhaupt nicht um die LPG. Die Aufgaben, die sich für sie aus der Ordnung über die Aufgaben und die Arbeitsweise der Gemeindevertretungen und ihrer Organe vom 28. Juni 1961 ergaben, haben die Räte der Gemeinden nicht erfüllt. Ähnlich sah es mit der Arbeit des Rates des Kreises aus, der kritiklos an die Lage in der LPG heranging und die Räte der Gemeinden nicht anleitete. Diese Mängel in der staatlichen Leitungstätigkeit begünstigten die Stagnation in der LPG und gleichermaßen im gesamten Kreisgebiet. Diese Mißstände haben wir offen dargelegt und fanden dabei die wirksamste Unterstützung durch die Bezirks- 0;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 30 (NJ DDR 1962, S. 30) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 30 (NJ DDR 1962, S. 30)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1962. Die Zeitschrift Neue Justiz im 16. Jahrgang 1962 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1962 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1962 auf Seite 784. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 16. Jahrgang 1962 (NJ DDR 1962, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1962, S. 1-784).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in Ermittlungsverfahren mit Haft bearbeiteten Personen hat eine, wenn auch differenzierte, so doch aber feindlieh-negative Einstellung. Diese feindlich-negative Einstellung richtet sich gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteter Haltungen. Unterschriftenleistungen zur Demonstrierung politisch-negativer. Auf fassungen, zur Durchsetzung gemeinsamer, den sozialistischen Moral- und Rechtsauffassungen widersprechenden Aktionen.

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