Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1962, Seite 172

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 172 (NJ DDR 1962, S. 172); gung des Nazismus im zweiten Weltkrieg, des starken Einflusses der Widerstandskämpfer und der Forderungen der breiten Volksmassen nach einer demokratischen Neuordnung nicht zu umgehen war. So wurden die Menschenrechte in den Grundrechtskatalog aufgenommen, wurde die Vorbereitung und Führung von Aggressionskriegen verboten und unter Strafe gestellt und das demokratische Völkerrecht für unmittelbar verbindlich erklärt. Dieser historische Zusammenhang läßt nicht nur die Behauptung der Bundesregierung, ausgerechnet die Organisationen der Widerstandskämpfer griffen dieses Grundgesetz an, als völlig haltlos erscheinen, sondern zeigt auch, daß selbst die demokratischen Grundsätze, die im Grundgesetz fixiert sind, der Vollendung der Diktatur der aggressivsten Monopole im System des staatsmonopolistischen Kapitalismus des Bonner Staates im Wege stehen. Der Prozeß gegen die VVN enthüllt, daß alle Vorwürfe, die die Bonner Regierung gegen sie erhebt, Ausdruck ihres Strebens sind, die Ergebnisse des zweiten Weltkrieges zu liquidieren und immer offener die antidemokratische und friedensfeindliche Politik des Hitler-Regimes wiederaufzunehmen und fortzuführen. Geradezu ungeheuerlich aber ist es, daß die Bonner Regierung ihren Angriff nicht nur gegen die VVN, sondern wie in dem Verbotsantrag und in den Regierungsschriftsätzen zum Ausdruck kommt auch gegen die Federation Internationale des Resistants (FIR), die internationale Föderation der Widerstandskämpfer, richtet. Diese Tatsache demonstriert, welche Gefahr auch den anderen Nationen von den Bonner Militaristen droht. Die in der FIR organisierten Widerstandskämpfer der europäischen Völker treten heute auf internationaler Ebene für die Prinzipien der Koexistenz, der Völkerfreundschaft, des Humanismus und für die Lösung aller Streitfragen durch friedliche Verhandlungen ein. Sie angreifen heißt, diese Prinzipien negieren und den Versuch unternehmen, vor allem die Regierungen der NATO-Länder vollends zur Abkehr von den Grundsätzen des demokratischen Völkerrechts zu bewegen. Auf die Bundesrepublik trifft voll und ganz die Feststellung im Programm der KPdSU zu: „Auf allen Gebieten verstärkt sich die politische Reaktion wie nie zuvor; die bürgerlichen Freiheiten werden aufgehoben, und in einer Anzahl von Ländern werden faschistische Tyranneien errichtet Die Verteidigung der VVN Sache der Demokraten und Friedensanhänger in Deutschland und in der ganzen Welt Im Prozeß gegen die VVN geht eSNijicht nur um das Verbot der Organisationen der westdeutschen Widerstandskämpfer. In ihm stehen sich die Repräsentanten zweier Wege einer deutschen Politik gegenüber: auf der einen Seite die reaktionären und militaristischen Kräfte, die die Bundesrepublik beherrschen, erneut aggressive Kriegspolitik betreiben und eine neue Form der faschistischen Diktatur anstreben; auf der anderen Seite die Widerstandskämpfer, die für eine auf den Frieden und eine demokratische Ordnung gerichtete Politik eintreten, die allein den nationalen Interessen des gesamten deutschen Volkes und den Interessen der anderen Völker entspricht. Die Richter des Bundesverwaltungsgerichts sind Organe des Staates der Militaristen. Sie haben zu erkennen gegeben, daß sie im Sinne der Verbotsforderung gegen 6 Programm und Statut der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Berlin 1961, S. 24. die VVN Vorgehen wollen. Sie haben aber auch ihr Unbehagen gegenüber dieser ihnen zugeschobenen Aufgabe geäußert. In allen Ländern der Welt wächst die Sehnsucht nach Frieden und damit der Wille, aktiv für seine Verteidigung einzutreten. Auch in Westdeutschland erheben immer mehr Menschen ihre Stimme für eine Politik der Vernunft. Überall wächst auch die Erkenntnis, daß von dem westdeutschen Imperialismus und Militarismus die Hauptgefahr für den Frieden in Europa droht und daß auf dem Territorium der Bundesrepublik erneut dieselben Kräfte ihr Unwesen treiben, die auch für die nazistische Barbarei und das Völkermorden des zweiten Weltkrieges verantwortlich sind. Es kommt jetzt darauf an, durch eine weltweite Protestbewegung der Verbotsdrohung entgegenzutreten und die gesamte deutsche und internationale Öffentlichkeit gegen das Verbot der VVN zu mobilisieren. Allen Demokraten und friedliebenden Menschen muß klarwerden, daß sie mit der Verteidigung der VVN den Frieden und die Demokratie auch in ihrem eigenen Lande verteidigen und den abenteuerlichen Aggressionsplänen des westdeutschen Militarismus in den Arm fallen. Juristen der DDR protestieren gegen VVN-Verbotsprozeß An den Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts Herr Präsident! Anläßlich einer Beratung des Zentralvorstandes der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands erheben die Mitglieder dieses Gremiums im Namen der 4000 in der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands organisierten Juristen der Deutschen Demokratischen Republik schärfsten Protest gegen die rechtswidrige Durchführung eines Verfahrens, das darauf gerichtet ist, die VVN zu verfässungsfeindlichen und damit verbotenen Organisationen zu erklären. Mit diesem Prozeß, der unmittelbar gegen die antifaschistischen Widerstandskämpfer in Westdeutschland gerichtet ist, mißachtet und verläßt die Bundesregierung offenkundig die Normen des Völkerrechts, wie sie im Potsdamer Abkommen und in anderen völkerrechtlichen Vereinbarungen rechtsverbindlich ihren Ausdruck gefunden haben. Ferner mißachtet sie skrupellos das eigene Grundgesetz der Bundesrepublik, in dem diese Normen zum geltenden Recht erklärt worden sind. Es ist erkennbar, daß mit diesem auf Antrag der Bundesregierung eröffn eten Prozeß diejenigen Menschen getroffen werden sollen, die unabhängig von ihren Weltanschauungen und ihrem Glaubensbekenntnis Seite an Seite mit den Völkern der Anti-Hitler-Koalition aktiv das barbarische Hitler-Regime bekämpft und größte Opfer gebracht haben. Daher ist der Prozeß rechtswidrig. Bereits seine Einleitung stellt eine Verunglimpfung und Diskriminierung des unvergänglichen historischen Opfermutes der Menschen dar, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, die Lehren der deutschen Geschichte ivachzuhalten und auf die Gefahren der Wiederbelebung des Nazismus in Westdeutschland hinzuweisen. ln Übereinstimmung mit grundlegenden Normen des Rechts erheben wir schärfsten Protest gegen diesen Proze ß. Wir erinnern die Juristen des Bundesverwaltungsgerichts mit allem Ernst an die große Verantwortung, die sie vor unserem Volke und den Völkern der Anti-Hitler-Koalition zu tragen haben, und fordern, alle Maßnahmen gegen die VVN einzustellen. 172;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 172 (NJ DDR 1962, S. 172) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Seite 172 (NJ DDR 1962, S. 172)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 16. Jahrgang 1962, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1962. Die Zeitschrift Neue Justiz im 16. Jahrgang 1962 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1962 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1962 auf Seite 784. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 16. Jahrgang 1962 (NJ DDR 1962, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1962, S. 1-784).

In der politisch-operativen Arbeit ist schöpferische erforderlich; denn Entwerfen von Varianten, Entwickeln von operativen Kombinationen, Aufbau von Legenden, Planung komplexer operativer Maßnahmen und Aufklärung der Pläne und Absichten Inhaftierter; - Einleitung von wirkungsvollen politisch-operativen Maßnahmen gegen Inhaftierte, die sich Bntweichungsabsichten beschäftigen, zur offensiven Verhinderung der Realisierung solcher Vorhaben; - ständige Überprüfung des Standes der Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung zustehenden Befugnisse wahr. Ihm unterstehen: die Referate Sicherung und Kontrolle; das Referat Transport. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung ist verantwortlich für die. Durchsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zur allseitigen Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der Ermittlungsergebnisse sachkundige Hilfe und Unterstützung zu geben, die bis zur gemeinsamen Erarbeitung von Gesprächskonzeptionen und dgl. reichen kann. Bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougend-licher durch den Genner. Das sozialistische Strafrecht enthält umfassende Möglichkeiten zur konsequenten, wirksamen unc differenzierten vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Sugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlun-gen Jugendlicher. Die Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte stellt an die Diensteinheiten der Linie als staatliches Vollzugsorgan eng mit anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, vor allem dem sowie Rechtspflegeorganen, wie der Staatsanwaltschaft und den Gerichten, zur ollseitigen Gewährleistung der Ziele der Untersuchungshaft sowie der Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaf tanstalt rechtlich zulässig, in begründeten Fällen von den Trennungsgrundsätzen abzuweichen.

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