Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1961, Seite 703

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 703 (NJ DDR 1961, S. 703); Einen außerordentlich wichtigen Platz nehmen in der Untersuchungsmethodik die Hinweise darauf ein, „auf welchem Wege und nach welchen Merkmalen am leichtesten der Kreis von Personen (Zeugen) zu bestimmen ist, die Aussage über die Umstände der zu untersuchenden Strafsache machen können“ (S. 15). Für die Theorie und Praxis der Verbrechensuntersuchung äußerst bedeutungsvoll sind auch die in allen Abschnitten gemachten Ausführungen zur Verhütung von Verbrechen. Bereits im ersten Kapitel (S. 21) wird darauf hingewiesen, daß es zu den Pflichten der Untersuchungsführung gehört, Verbrechen nicht nur rechtzeitig aufzuklären, sondern auch die erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung solcher Umstände durchzuführen, die die Begehung analoger Verbrechen begünstigen. Die Verfasser weisen darauf hin, daß der Charakter solcher Mängel, die die Begehung von Verbrechen begünstigen, äußerst vielfältig ist, so daß konkrete Maßnahmen zu ihrer Beseitigung nur unter Berücksichtigung der tatsächlichen und realen Umstände jedes einzelnen zu untersuchenden Falles ausgewählt werden können. Die häufigsten Gründe, die eine Begehung von Verbrechen begünstigen, sind: „1. Die mangelnde Sicherung der materiellen Güter; 2. schlechte Organisation der Rechnungsführung und der Revisionsarbeit; 3. die Vernachlässigung der Bildungs- und Erziehungsarbeit unter den Massen; 4. mangelnde Kontrolle über die Einhaltung der entsprechenden Arbeitsschutzvorschriften, Brandschutzmaßnahmen u. a.“ (S. 21, 22). Von großer Wichtigkeit ist der weitere Hinweis, daß die Maßnahmen zur Verbrechensverhütung nicht allein auf Grund der im Verlauf der Untersuchung entdeckten Umstände zu treffen und nicht erst nach Abschluß der Untersuchung einzuleiten sind. Diese Maßnahmen müssen vom Beginn der Untersuchung an berücksichtigt werden und gestatten keinen Aufschub. „Die Staatsanwaltschaften und die Untersuchungsorgane müssen in den erforderlichen Fällen bestimmte Kategorien von Straftaten verallgemeinern und auf dem Wege ihrer Analyse die analogen Ursachen und Bedingungen aufdecken, die die Begehung von Verbrechen begünstigen“ (S. 22). Die Durchsetzung eines solchen Arbeitsstils in der Verbrechensuntersuchung schafft die Voraussetzungen für eine allseitige und vollständige Aufklärung der Straftaten und zugleich für die Aufdeckung und Beseitigung der Umstände und Bedingungen, die die Begehung des Verbrechens hervorgebracht bzw. begünstigt haben. G. M. Minkowski schreibt über die Aufdeckung der das Verbrechen begünstigenden Umstände im Handel: „Bei der Aufklärung und Unterbindung der verbrecherischen Tätigkeit der Spekulanten muß man zugleich jene Mängel in der Arbeit der Handelsorganisationen, des Transportwesens usw. aufdecken, die von den Verbrechern ausgenutzt werden“ (S. 110); und weiter: „Im Prozeß der Untersuchung müssen unbedingt die Verfahren (Verbrechermethoden der Verf.) der Entnahme der angehäuften Überschüsse und das Vorhandensein oder Fehlen eines Zusammenhangs zwischen den entdeckten Fakten des Kundenbetruges einerseits und Entwendungen oder einem Bestechungssystem in der betreffenden Organisation andererseits festgestellt werden“ (S. 122). So wie hier wird auch an anderen Stellen in den einzelnen Abschnitten die Aufmerksamkeit der Leser auf die Aufdeckung solcher Mißstände gelenkt, um entsprechende Maßnahmen zu ihrer Beseitigung zu treffen, um Bedingungen zu schaffen, die die Begehung von Verbrechen erschweren und der Kriminalität immer mehr den Boden entziehen. * .Es ist das besondere Anliegen der Verfasser dieses Werkes, durch die theoretische Fundamentierung der kriminalistischen Untersuchungsmethodik die vollständige, allseitige und schnelle Untersuchung zu gewährleisten und damit zur Erhöhung der Qualität der Verbrechensuntersuchung beizutragen. Besonders zu begrüßen ist, daß die Verfasser ihre theoretischen Darlegungen durch eine Reihe von interessanten Beispielen aus der Praxis veranschaulichen. Insgesamt ist der Wert dieser Arbeit für die Theorie und Praxis der Verbrechensbekämpfung in der DDR sehr hoch einzuschätzen. Sie ist eine wertvolle Hilfe für die Befähigung und fachliche Qualifizierung nicht nur der Untersuchungsorgane, sondern auch der Staatsanwaltschaften und Gerichte, die vor der Aufgabe stehen, die Kriminalität in kürzester Zeit immer mehr zurückzudrängen, um sie schließlich völlig aus dem Leben unserer Gesellschaft ausschalten zu können. So ist diese Arbeit ein entscheidender Beitrag dafür, die Tätigkeit der mit der Verbrechensbekämpfung beauftragten staatlichen Organe entsprechend der im Beschluß des Staatsrates über die weitere Entwicklung der Rechtspflege erhobenen Forderung auf ein höheres Niveau zu heben. Zut* ZÖiskussioH Gedanken zur territorialen Arbeitsweise der Staatsanwälte i Keil hat sich in NJ 1961 S. 498 für die Durchsetzung der territorialen Arbeitsweise ausgesprochen. Wir haben seine Darlegungen rrjiit großem Interesse aufgenommen. Bereits seit Februar dieses Jahres haben wir die Arbeit territorial aufgeteilt. Dies sahen wir nicht nur als eine organisatorische Maßnahme an. Vielmehr gingen wir von folgenden Erwägungen aus: Um den Anforderungen an eine sozialistische Justiz gerecht zu werden, ist es notwendig, die komplexe Arbeitsweise als eine Gesetzmäßigkeit anzusehen und durchzusetzen. Es ist aber falsch, eine komplexe Arbeit nur unter dem Gesichtspunkt der Zusammenarbeit mit anderen Organen und gesellschaftlichen Organisationen zu betrachten. Die wichtigste Seite der komplexen Tätigkeit besteht darin, daß bei der Bearbeitung der einzelnen Vorgänge auf dem Gebiet des Straf-, Zivil- und Arbeitsrechts sowie der Allgemeinen Aufsicht der betreffende Staatsanwalt die aufgetretenen Konflikte allseitig würdigt. Dies gelingt ihm nur, wenn er konkrete Kenntnisse über die Situation in einem Betrieb, in einer Gemeinde, in einem Wohnbezirk oder in einer LPG hat. Diese Kenntnisse kann er sich aber nur verschaffen,wenn er auf allen Gebieten der staatsanwaltschaftlichen Tätigkeit in einem bestimmten Territorium arbeitet. Deshalb ist die territoriale Aufgliederung eine Voraussetzung für die komplexe Arbeitsweise. Nach Einführung der neuen Methode offenbarte sich, daß die bisherige Arbeitsweise zu einer einseitigen Qualifikation geführt hatte. So gibt es Genossen, die bis zur Einführung der neuen Methode keine Erfahrungen auf dem Gebiet des Zivilrechts oder der Allgemeinen Aufsicht besaßen. Hier erhebt sich die Frage: Wie sollen diese Staatsanwälte bei der Durchführung eines Straf- 7 03;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 703 (NJ DDR 1961, S. 703) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 703 (NJ DDR 1961, S. 703)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1961. Die Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1961 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 864. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 (NJ DDR 1961, Nr. 1-24 v. 5.Jan.-Dez. 1961, S. 1-864).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung des Brandschutzes können die gestellten Aufgaben wirksam erfüllt werden. Wir müssen nachdrücklich darauf hinweisen, daß die Leiter der Abteilungen in ihrem Verantwortungsbereich für die Einhaltung der bestätigten Struktur- teilenpläne für und für die Prüfung erfor-de iche AbSit immung und Vorlage von Entscheidungsvorschlägen zu dere . Der der Hauptabteilung Kader und Schulung Abteilung Kader und Schulung der Bezirksverwaltungen im weiteren als zuständiges Kaderorgan bezeichnet abgestimmter und durch die Leiter der Hauptabteilungen selbständigen Abteilungen und Bezirksverwaltungen zu entscheiden Anwendung der Festlegungen dieser Durchführungsbestimmung auf ehrenamtliche In Ausnahme fälltnikönnen die Festlegungen dieser Durchführungs-bestimmung üb rprüfte und zuverlässige ehrenamtliche angewandt werden. . dafür sind in der inoffiziellen Zusammenarbeit mit erbrachte besonders bedeutsame politisch-operative Arb eZiit gebnisse sowie langjährige treue und zuverlässige Mfcl erfüllung. den Umfang der finanziellen Sicherstellung und sozialen ersorgung ehrenamtlicher haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung, dessen Stellvertreter oder in deren Auftrag an den Bereich Disziplinär der Hauptabteilung Kader und Schulung in seiner Zuständigkeit für das Disziplinargeschehen im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen haben auf der Grundlage der Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik Staatssekretariat für Staatssicherheit - Stellvertreter des Staatssekretärs - Dienstanweisung für den Geheime Verschlußsache . StU, Dienst und die Ordnung in den Untersuchungs-Haftanstalten, des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate.

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