Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1961, Seite 690

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 690 (NJ DDR 1961, S. 690); gebnis des revolutionären Kampfes aus dem Schoß der Gesellschaft, die durch Klassenantagonismen zerrissen ist. Wenn die Arbeiterklasse die Macht erobert, so führt das nicht automatisch zur Beseitigung der Ausbeuterklassen und des Klassenkampfes. Die Diktatur des Proletariats ist die Fortsetzung des Klassenkampfes des siegreichen Proletariats gegen die besiegte, aber noch nicht verschwundene Bourgeoisie, die nicht aufhört, Widerstand zu leisten. Die Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats ergibt sich somit aus den Bedingungen seines Klassenkampfes und aus seinen historischen Aufgaben. Die Erfahrungen der Geschichte zeigen, daß es keinen Fall gibt, in dem die gestürzten Klassen der Macht des Proletariats nicht hartnäckigen Widerstand geleistet hätten. Die sozialistische Umwälzung im Oktober 1917 erforderte nur minimale Opfer, aber im Bürgerkrieg, im Kampf gegen die vereinigten Kräfte der inneren und äußeren Konterrevolution, fielen Hunderttausende von Menschen. Die Erfahrungen der Länder der Volksdemokratie bestätigen erneut, daß das Proletariat beim Übergang zum Sozialismus eine solche Macht besitzen muß, die fähig ist, den Widerstand der gestürzten Klassen zu unterdrücken, die Errungenschaften der Revolution zu verteidigen und den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft zu organisieren. Die Diktatur des Proletariats beschränkt sich jedoch nicht auf Gewalt, und Gewalt ist in ihr nicht das Hauptsächliche. Darin besteht ihr prinzipieller Unterschied zur Diktatur der Ausbeuterklassen. Indem sie sich auf ihren Staat stützt, leitet die Arbeiterklasse die gigantische wirtschaftlichorganisatorische, kulturell-erzieherische, ideologische Arbeit zur Schaffung der neuen Gesellschaft. Diese Arbeit wird verwirklicht auf der Grundlage des freiwilligen Bündnisses der Arbeiter, Bauern und anderen Schichten der Werktätigen. Dieses Bündnis wird nicht durch Zwang erreicht, sondern durch Methoden der Demokratie, der Überzeugung und Erziehung seitens der Arbeiterklasse. Die Rolle der Diktatur des Proletariats im Kampf für den Sozialismus besteht somit in der Herrschaft über die reaktionäre Bourgeoisie und in der Leitung der werktätigen Massen. Die Sozialdemokraten behaupten, die Diktatur des Proletariats sei eine spezifische Erscheinung jener Länder, die keine festen demokratischen Traditionen kennen. Diese Behauptung entspricht in keinem Fall den historischen Tatsachen. Der Aufbau des Sozialismus in einem industriell hochentwickelten Land, das lange parlamentarische Traditionen hat, wie die CSSR, bestätigt völlig die allgemeine Bedeutung der marxistisch-leninistischen Lehre von der Diktatur des Proletariats. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch in den anderen Staaten, darunter auch den entwickelten kapitalistischen Ländern des Westens, für den Sieg des Sozialismus die Diktatur des Proletariats notwendig ist. Eine andere Sache ist es, daß die Formen der Diktatur des Proletariats, die Methoden ihrer Tätigkeit äußerst vielfältig sein können und werden. Das wird bestimmt von den spezifischen Bedingungen und nationalen Traditionen dieses oder jenes Landes; es ergibt sich aber auch aus dem Charakter der modernen Epoche: der Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Das Wachsen der Kräfte des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus, ihre Überlegenheit über die Kräfte des Krieges und der Reaktion schaffen günstigere Möglichkeiten für den Übergang anderer Länder zum Sozialismus. Die neue Etappe in der Entwicklung des sozialistischen Staates Im Programmentwurf heißt es: „Der Staat, der als Staat der proletarischen Diktatur entstand, ist nun ein Staat des gesamten Volkes, ein Organ, das den Interessen und dem Willen des gesamten Volkes Ausdruck verleiht.“ Man kann die Geschichte des sozialistischen Sowjetstaates in folgende Hauptetappen einteilen: Die erste begann mit dem Sieg der sozialistischen Revolution und dauerte bis zu dem Zeitpunkt, in dem in der UdSSR die grundlegenden sozialistischen Umgestaltungen verwirklicht waren. Dieser Etappe entsprach der Staat, der die Herrschaft über die Ausbeuter und die Leitung der Bauern und anderer Schichten der Werktätigen auf der Grundlage des Bündnisses mit ihnen mit dem Ziel des Aufbaus des Sozialismus durch die Arbeiterklasse verwirklichte. Die zweite Etappe in der Entwicklung des Sowjetstaates begann ungefähr in der Mitte der dreißiger Jahre, als der Sozialismus entscheidende Siege in der Stadt und im Dorf errungen hatte. Die Produktionsinstrumente' und -mittel waren vergesellschaftet, die ökonomischen Grundlagen der Ausbeuterklassen waren liquidiert und diese Klassen selbst verschwunden. Die soziale Basis der Sowjetmacht verbreiterte sich. Die Gesellschaft umfaßte zwei freundschaftlich verbundene Klassen, Arbeiter und Bauern, und die Intelligenz. Auf dieser Grundlage vollzog sich eine Veränderung des Charakters, der Aufgaben und Funktionen des Sowjetstaates. Dadurch, daß die Ausbeuterklassen liquidiert waren, entfiel die Notwendigkeit, ihren Widerstand zu unterdrücken. Die proletarische Demokratie verwandelte sich immer mehr in die sozialistische Demokratie des ganzen Volkes. Diese Veränderungen im gesellschaftlichen und staatlichen Leben der UdSSR widerspiegelten sich in der Verfassung vom Jahre 1936. Schon in der zweiten Etappe der Entwicklung des Sowjetstaates entstanden die notwendigen sozialpolitischen Bedingungen für das allmähliche Hinüberwachsen des Staates der Diktatur des Proletariats in die allgemeine Volksorganisation der Schaffenden der sozialistischen Gesellschaft. Seit der Errichtung des Sozialismus in der UdSSR sind 25 Jahre vergangen. In dieser Periode fanden im gesamten Leben der Sowjetgesellschaft große Veränderungen statt. Eine neue Etappe ihrer Entwicklung begann. Den Grundstein dafür legten der XX. und der XXI. Parteitag der KPdSU. Der XXI. Parteitag hob die Tatsache des völligen und endgültigen Sieges des Sozialismus in der UdSSR hervor. Das Land trat in die Periode des entfalteten Aufbaus des Kommunismus ein. Für die neue Etappe der Entwicklung der Sowjet-gesellschäft und des Staates sind charakteristisch: Erstens das stürmische Wachstum der Produktivkräfte des Landes, eine noch nie dagewesene Stärkung ihrer Macht; 690;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 690 (NJ DDR 1961, S. 690) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 690 (NJ DDR 1961, S. 690)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1961. Die Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1961 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 864. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 (NJ DDR 1961, Nr. 1-24 v. 5.Jan.-Dez. 1961, S. 1-864).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und der sozialistischen Gesellschaft. Die Strategie zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft schließt daher strategische Aufgaben für die weitere Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen und zur Erziehung entsprechend handelnder Personen, die Strafgesetze oder andere Rechtsvorschriften verletzt haben. Als ein Kernproblem der weiteren Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit erweist sich in diesem Zusammenhang die Erarbeitung von Sicherungskonzeptionen. Vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung oder Verhinderung sozial negativer Auswirkungen von gesellschaftlichen Entwicklungsproblemen und Widersprüchen. Ein wichtiges, gesamtgesellschaftliches und -staatliches Anliegen besteht darin, die sich aus der Beweis-Richtlinie des Obersten Gerichts. ergeben Vertrauliche Verschlußsache - Lehrmaterialien. Die Befragung von verdächtigen Personen durch die Mitarbeiter Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Bedeutung des Ermittlungsver-fahrens im Kampf gegen die lcrimineilen Menscherihändlerbanöen, einschließlich. Einschätzungen zu politischen, rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten, Kräften und Vorgängen in der anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die im Kampf gegen den Feind sowie aus der zunehmenden Kompliziertheit und Vielfalt der Staatssicherheit zu lösenden politisch-operativen Aufgaben. Sie ist für die gesamte Arbeit mit in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände für die verdachtbe gründenden Handlungen und für die aufgedecktenSchäden und Gefahren waren und die notwendigen Veränderungen der Lage erreicht wurden.

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