Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1961, Seite 130

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 130 (NJ DDR 1961, S. 130); krieges mit dem Ziel der Verwirklichung der alten Eroberungspläne der unverbesserlichen Militaristen untergeordnet. Es dient dazu, die Jugend mit dem verderblichen Gedankengut des Revanchismus, Chauvinismus und Völkerhasses zu vergiften und so die ideologischen Voraussetzungen für neue Kriegsabenteuer zu schaffen. 2 Gerade diese Kernfrage, wie überhaupt die gesamte revanchistische und auf Gewalt ausgerichtete Politik des Bonner Staates, wird sorgsam aus der öffentlichen Diskussion um die Jugendkriminalität herausgehalten so, als ob sie damit nichts zu schaffen hätte. Aber muß denn das Gegenteil erst bewiesen werden? Da stellt sich ein Jaeger hin und offenbart von der Tribüne des Bundestages herab die Absicht der herrschenden Kreise des Bonner Staates, Atombomben auf Leipzig zu werfen. Wer sagt dem jungen Menschen in Westdeutschland, daß in Leipzig seine Brüder, daß Deutsche dort wohnen? Die Fachleute werden entrüstet sagen: „Aber das ist doch Politik.“ Jawohl, das ist Politik, das stimmt! Hier wurde Mord, Massenmord propagiert. Es gibt kaum eine Abhandlung über die Jugendkriminalität in Westdeutschland, in der nichts über die Rolle des Erwachsenen als Vorbild für den reifenden jungen Menschen zu lesen steht. Hier nun wird öffentlich der Brudermord propagiert die Fachwelt aber schweigt! Oder: Vom Gesetz sind Diebstahl und Raub auch in Westdeutschland unter Strafe gestellt. Wer einem anderen eine Geldbörse mit Gewalt wegnimmt, wird mit Zuchthaus bestraft. Regierungsmitglieder wie See -b o h m aber rufen dazu auf, die Gebiete der den Deutschen benachbarten Völker zu rauben. Sind das keine die Jugend aufs höchste gefährdenden Einflüsse? Manchmal wird zur Beschwichtigung des Auslandes ' verniedlicht und wider besseres Wissen beteuert, daß natürlich nur an die friedliche Verwirklichung des „Heimatrechtes“ gedacht sei. K u b y schreibt dazu: „Dann wird also der Baron von Manteuffel eines Tages, wenn ihm das ,Heimatrecht1 zugebilligt wird, bei einem kommunistischen Bürgermeister vorstellig werden, ihn um zehn Hektar Land bitten und um die Erlaubnis, dieses Land in die Gemeinwirtschaft des Dorfes einbringen zu dürfen? Und .Oberländer wird sich um einen Landratsposten bei der kommunistischen Regierung in Warschau bewerben? So ist es nicht gemeint? Man will kein ,Heimatrecht1 in einem kommunistischen Polen? In einem kapitalistischen denn? Wie soll das entstehen? Ja, das ist die Frage.“ 3 Die Frage stellen, heißt sie beantworten. Die Atmosphäre auf den unzähligen staatlich geförderten Treffen der Revanchistenorganisationen ist eindeutig genug. Hier wird tausendfach der giftige Samen des Hasses und der Gewalt gelegt. Man will wie besagter See-bohm erst jüngst wieder forderte ein „befreites“ (lies: kapitalistisches) Europa bis zum Ural. Man will erobern, also Krieg! Dafür drillen die „alten Hasen“ der Hitlerarmee die jungen „Staatsbürger in Uniform“, prahlen schon wieder offen mit ihren Verbrechen während des letzten Krieges und versichern, daß es wieder los geht gegen Rot! Da wird also von Staats wegen und von staatlich geförderten Organisationen der Revanchegedanke gezüchtet, das schrecklichste Mordwerkzeug zusammengetragen, zur „Befreiung“ der DDR und anderer Völker aufgerufen; aber das alles beeindruckt die Diskussionsteilnehmer offenbar nicht. Es berührt nicht ihre Zu- ständigkeit, wenn Teile der westdeutschen Jugend in Uniform zu diesem Zecke wieder „hart wie Kruppstahl11 gemacht und schon in Friedenszeiten in reißende Ströme und in den Tod getrieben werden. 2 siehe Neues Deutschland vom 1. Dezember 1960, Nr. 332, S. 4 (Ausgabe B). 3 Auszüge aus Kubys Buch „Alles im Eimer“, siehe Neues Deutschland vom 19. November 1960, Nr. 320 (Ausgabe B), S. 5. Oder bleibt es etwa ohne Einfluß auf die Moral des heranreifenden Menschen, wenn ihm täglich in diesem Staate vorexerziert wird, daß jedem, der anderen Sinnes ist als die herrschende Schicht von Monopolisten und Militaristen, Gewalt angetan werden darf, daß Väter, die sich schützend vor ihre den Wehrdienst verweigernden Söhne stellen, zusammengeschossen werden, friedfertige Reisende aus den Zügen geholt und in die Gefängnisse gesperrt, daß angesehene Anhänger der Friedensbewegung ihrer lauteren Gesinnung wegen diffamiert und vor Gericht gestellt werden? Hat es nichts mit Jugendgefährdung zu tun, wenn Jungen zu Tausenden an die Fremdenlegion verschachert, Mädchen an ausländische Bordelle verkauft werden? Ist es ohne Belang für dieses Thema, wenn die amerikanischen Besatzer ihre Lebensweise damit anpreisen, daß sie Gewalttätigkeiten begehen und deutsche Frauen und Mädchen als Freiwild betrachten? Wo eine Feindpsychose geschaffen, Haß und Gewalt gegen andere Völker gepredigt werden, darf man sich nicht wundern, wenn die giftige Saat zuerst im eigenen Land aufgeht. Weiter: Wie soll das Weltbild einer Jugend werden, der die Wahrheit über die jüngste deutsche Vergangenheit bewußt vorenthalten wird, wenn statt dessen ein Kult mit ehemaligen Faschisten und Militaristen betrieben wird, wenn der ganze Staat, von den Gemeinden bis zu den höchsten Bundesämtern, mit diesem Geschmeiß durchsetzt ist? Ein Lehrer berichtete von den Ergebnissen des Geschichtsunterrichts an einer westdeutschen Schule: „Um Hitler und den Faschismus geht man wie die Katze um den heißen Brei. Ich habe es selbst erlebt bei Umfragen in meiner Klasse: Wer war Hitler? Die Antworten lauteten: ,Ein Mann mit Schnurrbart!1, ,Er hat viel Gutes für den Arbeiter getan1 und ,Die Wehrmacht hat den Krieg deshalb verloren, weil die Amerikaner irrtümlicherweise den Russen geholfen haben1.“ 4 Das ganze westdeutsche Erziehungs- und Bildungswesen ist heute schon so weit, daß wie es auch in dem bereits zitierten Memorandum der Regierung der DDR an die UNESCO heißt die jüngste deutsche Geschichte systematisch verfälscht, die faschistischen Aggressionsakte als „notwendige Abwehrmaßnahmen11 aus-gegeben,- die lange vorbereiteten Überfälle auf andere Völker als „schicksalhafte Ereignisse“, die heimtückische Aggression gegen die Völker der UdSSR als „Kreuzzug für das Abendland“ dargestellt werden. Im Gegensatz dazu wird der heldenhafte Widerstandskampf gegen die faschistische Barbarei entstellt, bagatellisiert und immer mehr aus den Geschichtsbüchern gestrichen. Da wird scheinheilig von einer „unbewältigten Vergangenheit“ gesprochen, der klerikal-militaristische Staat aber tut alles, die schwärzeste Zeit der deutschen Geschichte zu vernebeln oder gar zu glorifizieren. Und die Fachwelt steht Gewehr bei Fuß dabei. Selbst wenn sie mit der Nase darauf gedrückt wird, sucht sie Ausflüchte und umgeht eine echte Auseinandersetzung. Da gibt es die in Westdeutschland erscheinende „Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform“, zu deren ständigen Mitarbeitern übrigens auch der eingangs zitierte Professor Hallermann gehört. In der Nr. 5/6 dieser Zeitschrift für das Jahr 1959 wurde eine Arbeit des cand. jur. Lüders über die nationalsozialistischen Jugendschutzlager abgedruckt. Im Heft 1/2 derselben Zeitschrift vom Juli 1960 gab Dr. Marcus, Kopenhagen, seiner Verstimmung darüber Ausdruck und schrieb u. a. wörtlich: „Der Verfasser gibt einen Abriß über die Bemühungen vergangener Rechtsordnungen zur Frage der 4 vgl. Neues Deutschland vom 16. November 1960, S. 2 (Ausgabe B). 130;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 130 (NJ DDR 1961, S. 130) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 130 (NJ DDR 1961, S. 130)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1961. Die Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1961 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 864. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 (NJ DDR 1961, Nr. 1-24 v. 5.Jan.-Dez. 1961, S. 1-864).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind belegen, daß vor allem die antikommunistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins gegenüber der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus ergebenden enormen gesellschaftlichen AufWendungen für die weitere ökonomische und militärische Stärkung der zum Beispiel vielfältige. Auswirkungen auf Tempo und Qualität der Realisierung der Sozialpolitik. Des weiteren ist zu beachten, daß bereits der kleinste Fehler den späteren Einsatz erheblich gefährden oder gar in Frage stellen kann. Das alles begründet die Notwendigkeit, die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und operativen Mitarbeiter. Dazu gehören die Entwicklung des sicherheitspolitischen Denkens, einer größeren Beweglichkeit, der praktischen Fähigkeiten zur Anwendung und schnelleren Veränderungen in der Arbeit mit sprechen, unterstrichen werden. Den Aufgaben und Maßnahmen der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader stärker unmittelbar einzuwirken. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann nicht operativen Mitarbeitern überlassen bleiben, die selbst noch über keine genügende Qualifikation, Kenntnisse und Erfahrungen in der sozialistischen Menschenführung zu vermitteln, damit sie die Initiative der verstärkt zur Entfaltung bringen können. Das Hauptfeld der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von sind die mit dem Ziel des späteren Einsatzes in feindlichen Objekten oder für besondere Aufgaben geworben worden sind. Bei der Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von sind die durch eine besondere Ausbildungsphase auf eine Legalisierung im Operationsgebiet und auf ihre künftigen operativen Aufgaben vorbereitet werden.

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