Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1961, Seite 1

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 1 (NJ DDR 1961, S. 1); NUMMER 1 JAHRGANG 15 ZEITSCHRIFT FÜR RECHT (KIKlUSnz FÜR RECHT W UND RECHTSWISSEN BER 5. LIN 1961 JANUAR SCHAFT Zum Abschluß der Richterwahl 1960 Erklärung des Präsidiums des Nationalrats der Nationalen Front des demokratischen Deutschland Am 30. November 1960 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik erstmalig in Deutschland eine alte Forderung der Arbeiterklasse und aller anderen demokratischen Kräfte erfüllt: Die Richter wurden durch Wahl in ihr verantwortungsvolles Amt berufen. Die Anteilnahme der Bevölkerung an der Vorbereitung und Durchführung der Richterwahl zeigt ihre enge Verbundenheit mit der Entwicklung und Gestaltung unserer sozialistischen Demokratie und ihre Überlegenheit gegenüber dem Bonner System, das die Masse der Staatsbürger für unfähig erklärt, in der Politik oder gar in der Leitung des Staates mitreden zu können. Der Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik und die Sicherung des Friedens verlangen jetzt eine höhere Qualität der Arbeit in den Staatsorganen; denn die sozialistische Umgestaltung auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens ist eng verbunden mit der Entwicklung des sozialistischen Denkens und Handelns. Die freie Entfaltung der Kräfte und Fähigkeiten des Volkes, die kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe führen die Menschen zu immer größeren Leistungen und Erfolgen. Die Werktätigen sind zu Herren ihres Landes und zu Gestaltern ihres eigenen Lebens geworden. Dies ist der Weg der Anwendung der sozialistischen Demokratie, deren Entwicklung durch die Verschmelzung der staatlichen Tätigkeit mit den Massen bestimmt wird. Mit der Wahl der Richter durch die örtlichen Volksvertretungen sind jetzt die Voraussetzungen geschaffen für eine noch engere Verbindung und Zusammenarbeit der Gerichte mit den örtlichen Organen. Die Arbeit unserer Gerichte muß so gestaltet werden, daß sie der Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung voll Rechnung trägt. Diese Zusammenarbeit der Gerichte mit den örtlichen Staatsorganen wird sich in einer doppelten Richtung vollziehen: Einmal in der Richtung, daß die örtlichen Staatsorgane bei der Erfüllung ihrer Aufgaben eine systematische und tatsächliche Hilfe durch die Organe der Justiz erhalten. Zum anderen wird durch die bessere Zusammenarbeit erreicht, daß die Justizorgane durch die Hilfe der örtlichen Staatsorgane immer mehr mit den örtlichen Verhältnissen und den konkreten Bedingungen der sozialistischen Entwicklung vertraut werden. Ihre Arbeit wird sich planmäßig entwickeln, und sie werden immer besser in die Lage versetzt, Straftaten nicht mehr als isolierte Einzelerscheinungen zu sehen, sondern sie im gesellschaftlichen Zusammenhang zu beurteilen. ' Die örtlichen Organe der Staatsmacht und die Gerichte arbeiten gemeinsam an der Festigung des sozialistischen Bewußtseins, der sozialistischen Moral und der sozialistischen Disziplin. Durch ihr Zusammenwirken können unsere Staatsorgane unter Berücksichtigung der Gesamtentwicklung nunmehr noch wirksamer die Ursachen von Gesetzesverletzungen aufdecken und Straftaten verhüten. Unsere sozialistische Demokratie, die die Menschen zu aktiven Erbauern ihres eigenen Lebens und des Lebens der Gesellschaft macht, bestimmt entscheidend auch unser Recht. In unserem Recht ist bereits sichtbar geworden, daß die engen Mauern des Privatinteresses, des Egoismus und des Konkurrenzkampfes zerbrechen und neue Prinzipien Geltung erlangen. Mit der Richterwahl sind wir in ein höheres Stadium in der Entwicklung der Gerichte eingetreten. Für die neugewählten Richter muß deshalb die Programmatische Erklärung, die der Vorsitzende des Staatsrates, Walter Ulbricht, im Namen des Staatsrates in der Volkskammer abgegeben hat, die Grundlage ihrer Arbeit werden: Unser Recht ist die Verwirklichung der menschlichen Freiheit! 2;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 1 (NJ DDR 1961, S. 1) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Seite 1 (NJ DDR 1961, S. 1)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 15. Jahrgang 1961, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1961. Die Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1961 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 864. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 15. Jahrgang 1961 (NJ DDR 1961, Nr. 1-24 v. 5.Jan.-Dez. 1961, S. 1-864).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren zu leistenden Erkenntnisprozeß, in sich bergen. Der Untersuchungsführer muß mit anderen Worten in seiner Tätigkeit stets kühlen Kopf bewahren und vor allem in der unterschiedlichen Qualität des Kriteriums der Unumgänglichkeit einerseits und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes seinen Ausdruck. Die Unumgänglichkeit der Untersuchungshaft ist in der gesetzliche Voraussetzung für die Anordnung der Untersuchungshaft gebietet es, die Haftgründe nicht nur nach formellen rechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen, sondern stets auch vom materiellen Gehalt der Straftat und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die unterschiedlichsten Straftaten, ihre Täter und die verschiedenartigsten Strafmaßnahmen zielgerichtet durchzusetzen. Aus diesem Grunde wurden die Straftatbestände der Spionage, des Terrors, der Diversion, der Sabotage und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie. des Leistungssports und.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X