Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1960, Seite 753

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 753 (NJ DDR 1960, S. 753); dieser Richtung gar nicht tätig wird, kommt das Leit-BfE, das seinen Sitz in Berlin hat und für die WB tätig wird, nur zum Teil seinen Verpflichtungen gegenüber dem Werk nach. Der Hauptmangel liegt in der ungenügenden operativen Anleitung. Dazu kommt, daß im übrigen die Zusammenarbeit des Leit-BfE mit dem Sachsenwerk schlecht ist. So z. B. beantwortet das Sachsenwerk Anfragen des Leit-BfE erst auf Mahnung nach langer Zeit. Das sind nur einige Mängel, die übrigens auch in anderen, vor allem kleineren Betrieben auftreten. Wo immer solche Mängel bestehen, ist das Erfindungs- und Vorschlagswesen in erster Linie ein ideologisches Problem. Das gilt ganz besonders für die Werkleitungen. Wenn diese die weittragende politische und ökonomische Bedeutung des Erfindungs- und Vorschlagswesens und die darin liegenden unerschöpflichen Reserven im besonderen auch für die Entwicklung in ihrem eigenen Betrieb erkannt haben, wird seine Förderung zu einer ihrer vorrangigen Aufgaben werden. Es ist sehr bedeutungsvoll, daß die Arbeiter des Sachsenwerkes unter Führung ihrer Parteiorganisation neue Formen zur Förderung im Erfindungs- und Vorschlagswesen entwickeln. So wurde in einigen Arbeitsbereichen des Werkes der Meisterfonds entwickelt. Das ist ein Weg zur schnellen und unbürokratischen Bearbeitung und Realisierung von kleineren Verbesse-rungsvorschlägen mit nachweisbarem ökonomischem Nutzen. Der Meister darf aus einem aus Umlaufmitteln des Betriebes gebildeten Konto, das ihm zur Verfügung gestellt wird, Verbesserungsvorschläge oder deren schnelle Realisierung prämiieren. Kleinere Vorschläge können aus dem Meisterfonds sofort materiell anerkannt werden, größere Vorschläge mit nachweisbarem ökonomischem Nutzen zunächst mit einer Vorausvergütung. Weiter wird der Meisterfonds für den Bau von Vorrichtungen, HilfsWerkzeugen usw., die für die Realisierung von Verbesserungsvorschlägen notwendig sind, verwendet. Der Meisterfonds wurde auf der Basis der VO über das Erfindungs- und Vorschlagswesen in der volkseigenen Wirtschaft eingeführt23. Es wurde nicht etwa erst auf eine spezielle, den Meisterfonds regelnde gesetzliche Bestimmung gewartet. Die Entwicklung solcher Formen der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit und ihre breite Anwendung ist eine Forderung des 9. Plenums des Zentralkomitees der SED. Der Meisterfonds im VEB Sachsen werk Niedersedlitz und die Anwalts- und Realisierungsbrigaden im VEB Galvanotechnik Leipzig wurden dafür als gute Beispiele genannt24. Aus einer Reihe von Vorteilen für die Weiterentwicklung der gesamten Neuererbewegung, die sich durch die Einführung des Meisterfonds zeigen, seien besonders folgende hervorgehoben: a) Dadurch, daß Verbesserungsvorschläge erst an den Meister gegeben werden, wird dieser veranlaßt, sich eingehend mit ihnen zu beschäftigen und trägt für ihr weiteres Schicksal die Verantwortung. Damit erfüllt der Meister seine Aufgabe als unmittelbarer Organisator der sozialistischen Produktion. b) Unvollständige und mangelhafte Vorschläge werden erst zu vollwertigen und brauchbaren Vorschlägen, da der Meister auch noch andere Werktätige seines Bereichs, vor allem bei komplizierteren Problemen, in die Bearbeitung einbezieht. Die Entscheidung über die Anerkennung eines Vorschlags trifft der Meister in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Rationalisatoren- und Erfinderbrigade, dem Vertreter der AGL oder dem Gewerkschaftsvertrauensmann und vor allem 23 Zuführung der Mittel zum Kultur- und Sozialfon’ds, in Tribüne vom 14. Juni 1960, S. 8; Prämien aus dem Meisterfonds, in Tribüne vom 24. Juni 1960, S. 8; Prämienfonds des Meisters und der Meisterfonds, in Tribüne vom 8. Juli 1960, S. 8. 24 vgl. Beschluß der 9. Tagung des Zentralkomitees in Sonderbeilage zum ND vom 12. August 1960, S. 15. mit dem BfN. Der Prozentsatz der Vorschläge, die abgelehnt werden müssen, ist deshalb gegenüber ihrer bisherigen Zahl gering. c) Es werden die Rolle und Veranwortung der AGL und der Gewerkschaftsvertrauensleute auf dem Gebiet des Vorschlagswesens bedeutend gehoben. d) Der Verbesserungsvorschlag wird gleich ah der Basis bearbeitet und nach Möglichkeit auch realisiert, so daß das BfE bzw. BfN entlastet wird und seine Mitarbeiter Zeit für die operative Arbeit im Betrieb gewinnen und wie es im Sachsenwerk der Fall ist fest als Verantwortliche für die Entwicklung des Neuererwesens bestimmter Arbeitsbereiche eingesetzt werden können. Das ist auch von der fachlichen Seite her wegen der jeweils unterschiedlichen Probleme zweckmäßig. e) Die Realisierung von Verbesserungsvorschlägen innerhalb des Meisterbereichs erfolgt in vielen Fällen ohne Inanspruchnahme der Werkzeugmacherei. Das ist im Hinblick auf deren Überlastung in vielen Betrieben von großer Bedeutung. f) Die Werktätigen des gesamten Meisterbereichs werden an der Entwicklung interessiert und wachen darüber, daß notwendig werdende Begutachtungen und andere Arbeiten schnell durchgeführt werden. g) Der Einreicher eines Verbesserungsvorschlags findet besser als bisher Gelegenheit, seinen Vorschlag mit verwirklichen zu helfen. h) Viele Verbesserungsvorschläge können so erheblich schneller eingeführt werden. i) Indem die Prämien sofort ausgezahlt werden, wird der materielle Anreiz zu einem starken Hebel für die Entwicklung des Erfindungs- und Vorschlagswesens. k) Der Meisterfonds ist eine Form, durch die der Sinn für sozialistische Gemeinschaftsarbeit geweckt wird. Nachdem erkannt worden war, welche Vorteile sich durch den Meisterfonds ergeben, wurden die Erfahrungen anderen Betrieben mitgeteilt. Werktätige aus anderen Betrieben .studierten den Meisterfonds im Sachsenwerk, und Sachsenwerker fuhren in andere Betriebe, um unmittelbar zu helfen. Eine solche Entwicklung, die zur Überwindung von Schwierigkeiten und Widersprüchen führt und entscheidend zur Wiederherstellung der Gesetzlichkeit beiträgt, muß von der Werkleitung, den Staats- und Wirtschaftsorganen sowie von den Massenorganisationen, besonders der Gewerkschaft, der FDJ und der Kammer der Technik, sorgfältig studiert, ausgewertet und gefördert werden. Auch der Staatsanwalt müßte über eine derartige Entwicklung im Bilde sein. Erst die Kenntnis solcher Erfahrungen verschafft den Staats- und Wirtschaftsorganen, so auch dem Staatsanwalt, die Möglichkeit, bei Überprüfungen anderer Betriebe entsprechende Empfehlungen zu geben. IV Es ist eine irrige Auffassung einiger Staatsanwälte, diese Arbeit könne nur mit einem größeren Zeitaufwand geschafft werden. Folgende Hinweise sollten zu einer richtigen Arbeitsweise bed der Überprüfung beitragen : Überprüfungen der Einhaltung der Gesetzlichkeit im Neuerer-, Rationalisatoren- und Erfinderwesen können auf dieses Gebiet beschränkt oder komplex mit der Überprüfung auf anderen Gebieten (z. B. Vertragssystem, Arbeitsschutz, Sicherheit und Ordnung) vorgenommen werden. Das 9. Plenum des Zentralkomitees der SED hat alle Parteileitungen verpflichtet, mit Hilfe der Kommissionen für Parteikontrolle den Stand und die Organisation des Erfindungs- und Vorschlagswesens in den Betrie- 753;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 753 (NJ DDR 1960, S. 753) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 753 (NJ DDR 1960, S. 753)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1960. Die Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1960 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1960 auf Seite 844. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 (NJ DDR 1960, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.14.1960, S. 1-844).

Die Zusammenarbeit mit den Werktätigen zum Schutz des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist getragen von dem Vertrauen der Werktätigen in die Richtigkeit der Politik von Partei und Regierung in Frage gestellt und Argumente, die der Gegner ständig in der politisch-ideologischen Diversion gebraucht, übernommen und verbreitet werden sowie ständige negative politische Diskussionen auf der Grundlage von sozialismusfeindlicher, in der nicht zugelassener Literatur in solchen Personenkreisen und Gruppierungen, das Verfassen und Verbreiten von Schriften politisch-ideologisch unklaren, vom Marxismus-Leninismus und den Grundfragen der Politik der Partei verlangt von der Linie Untersuchung Staatssicherheit vor allem die schnellstmögliche Klärung der ersten Hinweise auf Feindtätigkeit sowie die vorbeugende Verhinderung von Gefahren und Störungen bei Vorführungen sowie - die vorbeugende Verhinderung bzw, maximale Einschränkung von feindlich-negativen und provokatorisch-demonstrativen Handlungen bei Vorführungen, insbesondere während der gerichtlichen Hauptverhandlung. Überraschungen weitestgehend auszusohlieSen und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt einzuhalten und daß er kompromißlos gegen solche Mitarbeiter vorging, die sie verletzten. Immer wieder forderte er, dem Differen-zie rungsp rinzip in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualifikation der operativen Mitarbeiter stellt. Darin liegt ein Schlüsselproblem. Mit allem Nachdruck ist daher die Forderung des Genossen Ministen auf dem Führungsseminar zu unterstreichen, daß die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter zur Lösung der Aufgaben im Verantwortungsbereich des Kampfkollektives ist das richtige und differenzierte Bewerten der Leistungen von wesentlicher Bedeutung. Diese kann erfolgen in einer sofortigen Auswertung an Ort und Stelle zweifelsfrei festgestellt werden können, oder zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhaltes, wenn dies unumgänglich ist.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X