Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1960, Seite 711

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 711 (NJ DDR 1960, S. 711); zufriedengeben. Hier hemmen vielfach noch eine falsch verstandene Kameradschaft und Egoismus die offene Auseinandersetzung. 3. Sozialistische Persönlichkeit sein bedeutet, die Bereitschaft zu besitzen, eigene Ideen für die Erfüllung gesellschaftlicher Aufträge zu entwickeln und diese vorbildlich zu erfüllen. In der Vergangenheit wurde die Bewußtheit eines Studenten oftmals allein an seiner Bereitwilligkeit, einen gesellschaftlichen Auftrag zu übernehmen, gemessen. Die Bereitschaft allein führt aber nicht zu konkreten Ergebnissen. Es geht um bewußte und disziplinierte Erfüllung jedes Auftrags. Dieses Ziel kann aber nur durch ein Kollektiv erreicht werden, das den einzelnen unterstützt und kontrolliert. 4. Ein weiterer Wesenszug der sozialistischen Persönlichkeit besteht darin, daß sie stets bestrebt sein muß, ihren Einfluß und den der gesamten FDJ-Gruppe auf alle Lebensbereiche des Studenten zu lenken. Da die Arbeitsmoral sowohl schlechte als auch positive moralische Einflüsse widerspiegelt, ist ihre Einschätzung ausschlaggebend für die Einflußnahme auf alle Lebensbereiche. Nicht selten trifft man noch die bürgerliche Vorstellung an, alles, was außerhalb der Lehrveranstaltungen und der gesellschaftlichen Arbeit geschieht, sei die private Angelegenheit des einzelnen. Diese Trennung des Lebens in eine gesellschaftliche und eine private Sphäre und die defensive Haltung vieler.FDJ-Gruppen dazu ermöglichen einen starken bürgerlichen Einfluß* der sich auf die Gesamthaltung des Studenten erstreckt und sich besonders auf die Studienmoral auswirkt. Aber Achtung und Autorität erreicht nur derjenige, der in allen Beziehungen nach den Grundsätzen der sozialistischen Moral handelt. 5. Eine sozialistische Persönlichkeit sein heißt schließlich, eine hohe Allgemeinbildung zu besitzen und Gesundheit, Kraft und Mut durch sportliche Betätigung zu erhalten. Die bewußte Leitung der Studentengruppen Die gesellschaftlichen Organisationen und der Lehrkörper tragen eine hohe Verantwortung bei der Entwicklung sozialistischer Studentenkollektive. Entsprechend dem qualitativ veränderten Inhalt der Beziehungen der Seminarmitglieder untereinander und der Beziehungen zum Lehrkörper, entsprechend der höheren Qualität der kollektiven Arbeit müssen neue Leitungsmethoden entwickelt und vorhandene inhaltlich weitergeführt werden. Deshalb stellte der Rat der Fakultät fest, daß es die Aufgabe des Lehrkörpers, namentlich der Studienjahresleitungen und der seminarverantwortlichen Assistenten ist, die Entwicklung der Studentengruppen zu fördern und diese Bewegung nicht durch administrative Maßnahmen ei'nzuengen. Es muß erreicht werden, daß sich das Neue durchsetzt und die bisher im wesentlichen spontane Eigeninitiative zu einer bewußten geführt wird. So unterstützte z. B. das Institut für Strafrecht die Durchsetzung kollektiver Studienarbeit, indem es Stüdienkollektiven Aufgaben für Lehrveranstaltungen übertrug. Doch überschätzte es den Stand der Kollektive in ideologisch-disziplinarischer wie in fachlich-methodischer Hinsicht. Um diesen Fehler zu vermeiden, muß sowohl die Arbeit der Studienköllektive stetig kontrolliert als auch die fachlich-methodische Anleitung sorgfältig durchgeführt werden. Eine neue Phase in der Entwicklung der Leitungstätigkeit wurde eingeleitet durch ein Programm des Instituts für Marxismus-Leninismus, das in den gesellschaftlichen Organisationen und den Instituten der Fakultät zur Diskussion gestellt wurde. Das Programm, das die Erfolge des Instituts bei der Förderung der Studentengruppen des I. Studienjahres auswertet, orientiert auf die Hauptmethoden der Leitungstätigkeit des Lehrkörpers, auf die Lehrtätigkeit. Es erfüllt auch unsere Forderung, indem es die Ausarbeitung des Er-ziehungs- und Bildungsziels in jedem Studienabschnitt festlegt. Ziel des Erfahrungsaustauschs auf der Grundlage des Programms ist es, zu einheitlichen Prinzipien der Führung sozialistischer Studentengruppen durch den Rat der Fakultät und die Institute in enger Verbindung mit den gesellschaftlichen Organisationen zu kommen. Eine Methode, die bewußte Leitung der Studentengruppen durch den Lehrkörper zu vervollkommnen, zeigt sich in der weiteren Durchsetzung des Komplexstudiums. Da die Studienjahresverantwortlichen aus den Fachkomplexinstituten benannt werden, haben sie einen besseren .Kontakt zu den Studenten. Dadurch ist eine wirksamere Erziehungsarbeit möglich. Das Wichtigste ist jedoch, daß in diesen Studienjahresleitungen die Studenten sind durch Beauftragte der FDJ- und Parteileitung beratend vertreten die fachlich-politische Leitung des Studienjahres wirksam durchgesetzt werden kann. Das bestätigte sich beim LPG- und Bodenrechtspraktikum des III. Studienjahres. In diesem Praktikum wurden Lehrveranstaltungen, Selbststudium und praktische Arbeit (körperliche Arbeit und die Ausarbeitung der inneren Betriebsordnung) verbunden. Die Studienjahresleitung verstand es, die fachlich-gesellschaftliche Führung durchzusetzen. Das zeigt sich besonders bei der Anleitung der Studienkollektive zur Durchführung des Selbststudiums und bei der Erörterung theoretischer Probleme an Hand konkreter Untersuchungen. Wesentlichen Anteil an den Erfolgen hatte die Verbindung der Arbeit der Studienjahresleitung mit der Tätigkeit der gesellschaftlichen Organisationen. Hier wurde durch die Einheit von fachlicher und gesellschaftlicher Leitung ein Aufschwung in der Kollektiventwicklung erreicht. Mit der Ausarbeitung und Verwirklichung des Kampfprogramms zur 150-Jahr-Feier haben die Partei-und FDJ-Leitungen den ersten Schritt zur bewußten Führung getan. Als sich in den Studentengruppen des ersten Studienjahres Schwierigkeiten in der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit bemerkbar machten, organisierte die Parteileitung Hilfe in Gestalt von Patenschaften durch fortgeschrittene Studentengruppen. Das sind gute Methoden; jedoch muß eine Vielfalt an Methoden gefunden werden, um die bewußte Führung des Entwicklungsprozesses zu erreichen. Eine neue Form der Leitungstätigkeit ist die Durchsetzung der Verpflichtungsbewegung, die sich im vergangenen Semester bei uns herausbildete: Auf der Grundlage qualifizierter Gruppeneinschätzungen verpflichten sich die Studenten, eine bestimmte, bessere Note zu erhalten. Grundlage für den Erfolg dieser Bewegung ist die richtige Analyse, die die Reserven aufdeckt. Dazu ist es notwendig, daß sowohl die Partei- und FDJ-Leitun-gen als auch der Lehrkörper den Gruppen helfen, den Entwicklungsstand und die objektiven Aufgaben zu erkennen. Einen Schritt dazu unternahm die Parteileitung, indem sie eine Analyse über die politisch-ideologische Situation im II. Studienjahr gemeinsam mit den Genossen diskutierte und danach in einer Studienjahresversammlung auf der Grundlage dieser Analyse die Aufgaben zur politisch-ideologischen Festigung der Studentengruppen entwickelte. Erfordert die Durchsetzung der Verpflichtungsbewegung eine qualitativ höhere Leitungstätigkeit, so wirkt sie auch auf deren Niveau zurück; sie gibt den Leitungen die Möglichkeit, die Gesamtanalyse qualitativ zu verbessern und damit dlh Grundlage, die bewußte Führung auf höherer Stufe fortzusetzen. 711;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 711 (NJ DDR 1960, S. 711) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 711 (NJ DDR 1960, S. 711)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1960. Die Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1960 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1960 auf Seite 844. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 (NJ DDR 1960, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.14.1960, S. 1-844).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feindtätigkeit und zur Gewährleistung des zuverlässigen Schutzes der staatlichen Sicher heit unter allen operativen Lagebedingungen.

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