Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1960, Seite 120

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 120 (NJ DDR 1960, S. 120); Anfangs gab es jedoch Schwierigkeiten, die gefaßten Beschlüsse in die Tat umzusetzen. Unsere Mitarbeit wurde abgelehnt. Die Ursache dafür lag darin, daß man uns nach überlieferter bürgerlicher Meinung als Justizorgan mit besonderen Aufgaben betrachtete, das auf die Lösung der örtlichen Probleme keinen großen Einfluß ausüben könne. In Zusammenarbeit mit der Kreisleitung Erfurt-Land der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und nach persönlicher Rücksprache mit den Leitern der Abgeordnetenkabinette ist jedoch diese Voreingenommenheit überwunden worden, und es gelang uns, eine aktive Mitarbeit in allen Aktivs herzustellen. Wir wirken nunmehr tatkräftig bei der Ausführung der in den ständigen Kommissionen beschlossenen Maßnahmen mit. So wurde z. B. in der Ständigen Kommission Innere Angelegenheiten, Volkspolizei und Justiz bei der Bildung der Sicherheitsaktivs in den Gemeinden des Kreisgebiets den örtlichen Volksvertretungen schwerpunktmäßig unmittelbare Anleitung und Unterstützung gegeben. Innerhalb der Ständigen Kommission Ländliches Bau- und Wohnungswesen wurde vor allem bei der Aufschließung von Baugelände bei den hier abzuschließenden Verträgen Unterstützung gewährt. Ferner wurde auch an Besichtigungen von Bauobjekten teilgenommen. Im Jugendhilfebeirat wird unsere Mitarbeit besonders bei zu erteilenden vormundschaftsbehördlichen Genehmigungen zu Verträgen von freiberuflichen Notaren und bei der Regelung des Personensorgerechts begrüßt. Im Rahmen der Ständigen Kommission örtliche Wirtschaft sehen wir unsere Schwerpunktaufgabe in der Arbeit mit den Mittelschichten. Gerade hier haben wir die Möglichkeit, Kontakte herzustellen. Dies wurde bisher von uns unterschätzt, da wir uns in unserer gesellschaftlichen Arbeit in erster Linie auf die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft orientierten. Im LPG-Beirat wurden auf unseren Vorschlag die Untersuchungen in den einzelnen Genossenschaften zunächst auf die wirtschaftsschwachen LPGs konzentriert. Hauptsächlich überprüften wir, wie den einzelnen LPGs von den örtlichen Organen Unterstützung gewährt und die innergenossenschaftliche Demokratie eingehalten wurde. Wir mußten z. B. feststellen, daß LPG-Bauern in verschiedenen Fällen Grundstücke zur Errichtung einer individuellen Hauswirtschaft gekauft hatten. Die Beurkundung derartiger Verträge erfolgte durch freiberufliche Notare. Sehr oft konnten die Verträge jedoch von den LPG-Bauern nicht erfüllt werden, weil der Kaufpreis nicht wie erwartet von der Deutschen Bauem-bank kreditiert wurde. Auf unsere Anregung wurde im LPG-Beirat festgelegt, daß die Beurkundung derartiger Verträge künftig durch unsere Dienststelle nur erfolgt, wenn eine entsprechende Genehmigung des Beirates vorliegt. Auf Grund dieser Genehmigung werden uns von der Deutschen Bauernbank die Kredifbestimmungen und Kreditunterlagen übersandt, und die Beteiligten können bei Abschluß des Vertrages über die Kreditierung belehrt werden. Dadurch werden ihnen unnötige Gebühren erspart, und das Vertrauen zu unseren Verwaltungsorganen wird gefestigt Ferner wurde auf unsere Anregung hin im LPG-Beirat eine Arbeitsgruppe LPG-Recht gebildet. Zur Popularisierung des Rechts der LPG und zur Förderung der Annahme der individuellen Statuten wurden in einer gemeinsamen Dienstbesprechung mit dem Referat LPG-Recht beim Rat des Kreises, dem Kreisstaatsanwalt und dem Kreisgericht Erfurt-Land Einsatzpläne ausgearbeitet. Unser Notariat verpflichtete sich, in 22 LPGs Versammlungen durchzuführen. Gemeinsam mit dem Rat des Kreises Erfurt bereiteten wir die Versammlungen vor. Wir erhielten Hinweise über die Situation in den einzelnen LPGs. Während der gesamten Aktion wurden laufend mit allen Referenten Zwischen- ' auswertungen vorgenommen, wobei es besonders darauf ankam, die Einheitlichkeit in der Argumentation zu gewährleisten. Zur Vorbereitung der Annahme der individuellen Statuten wurden in größeren LPGs zunächst mit der Parteileitung und dem Vorstand das Musterstatut und das anzunehmende individuelle Statut diskutiert. Es galt, die Schwerpunkte in den einzelnen LPGs zu erkennen, um so eine fruchtbringende Diskussion in der Vollversammlung zu gewährleisten. In kleineren LPGs konnten die Statuten ohne umfangreiche Vorbereitungen erläutert und angenommen werden. Die Mitglieder der LPGs haben die sachliche Diskussion und die gute ideologische Unterstützung durch die Notare begrüßt. Wir haben mit vielen LPGs unseres Kreises enge Kontakte hergestellt, die sich fruchtbringend sowohl auf unsere Arbeit als auch auf die Festigung der LPGs auswirkten. So kommt es z. B. jetzt oft vor, daß LPGs telefonische oder schriftliche Anfragen an uns richten. Durch diesen gemeinsamen Einsatz der örtlichen Organe haben wir erreicht, daß der Kreis Erfurt als erster unseres Bezirks die Annahme der neuen Statuten innerhalb der gesetzlichen Frist abschließen konnte. Zur Zeit bestehen Patenschaftsverträge des Staatlichen Notariats Erfurt mit drei LPGs unseres Kreises. Im Rahmen dieser Verträge beraten wir die LPGs und deren Mitglieder, nehmen an den Vorstandssitzungen und Vollversammlungen teil und leisten dort unseren körperlichen Arbeitseinsatz. Zur Zeit arbeiten drei Notare in je einer Arbeitsbrigade, die auf Hinweis der Kreisleitung der SED vom Rat des Kreises Erfurt gebildet wurden. Diese Brigaden sind in den Orten Gebesee, Hassleben und Ermstedt mit dem Ziel tätig, die weitere sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft zu fördern und die örtlichen Organe entsprechend zu unterstützen. Als Ergebnis dieser Tätigkeit wurde bisher erreicht, daß in Hassleben eine, LPG Typ I mit etwa 148 Bauern und 600 ha Land und in Ermstedt je eine LPG Typ I und II mit insgesamt 43 Bauern und 270 ha Land gebildet werden konnten. Es handelt sich hier um Gemeinden, in denen bisher noch keine LPG bestand. Die wirtschaftlich starken Einzelbauern waren schwer davon zu überzeugen, daß beim Aufbau des Sozialismus auch ihre aktive Mitarbeit erforderlich ist. In dieser Brigade arbeiten wir außerdem in der Arbeitsgruppe Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit mit. Es gilt, sog. schwarze Furchen, ungesetzliche Betriebsteilungen, ungenehmigte Pachtverträge usw. aufzudecken. Innerhalb dieser Brigadeeinsätze wird die Mitarbeit der Notare als gut bezeichnet. Zwar bringen derartige Einsätze erhöhten Arbeitsaufwand. Durch eine gute kollektive Zusammenarbeit aller Notare wurde jedoch ein ordnungsgemäßer Geschäftsablauf gewährleistet. Rückstände in der Arbeit sind nicht auf getreten. Wir beabsichtigen, mit diesem Bericht den anderen Staatlichen Notariaten Anregungen zur Verbesserung ihrer eigenen Arbeit zu geben. Gehen wir dazu über, den sozialistischen Leistungsvergleich stärker als bisher durchzuführen! Nur so können wir eine Verbesserung unserer gesamten Arbeit auf dem Wege zum sozialistischen Notariat erreichen. Die Hilfe des Staatlichen Notariats bei der sozialistischen Umgestaltung des Handwerks und der kapitalistischen Betriebe Von HEINZ MATTHIAS, Instrukteur bei der Das Gesetz über den Sieben jahrplan eröffnet allen Bürgern unserer Republik den Ausblick zu einem Leben in Frieden, Wohlstand und Glück. Die Perspektive, die sich allen Bürgern unseres Staates eröffnet, schließt auch die Angehörigen der Mittelschichten ein. Die krisenfreie Entwicklung unserer Wirtschaft und die Abt. Justiz des Magistrats von Groß-Berlin Förderung durch unseren Arbeiter-und-Bauern-Staat garantiert auch ihnen eine gesicherte Existenz. Andererseits darf man aber nicht verkennen, daß die kleinen Privatunternehmer und die Handwerker mit ihrer bisherigen Produktionsweise nicht mehr wesentlich zu einer Produktionssteigerung beitragen können. 120;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 120 (NJ DDR 1960, S. 120) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 120 (NJ DDR 1960, S. 120)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1960. Die Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1960 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1960 auf Seite 844. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 (NJ DDR 1960, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.14.1960, S. 1-844).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der ökonomischen Störtätigkeit und der schweren Wirtschaftskriminalität über den Rahmen der notwendigen strafrechtlichen Aufklärung und Aufdeckung der Straftaten eines Straftäters und dessen Verurteilung hinaus zur Unterstützung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Im Einsatzplan sind auszuweisen: die Maßnahmen der Alarmierung und Benachrichtigung die Termine und Maßnahmen zur Herstellung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft die Maßnahmen zur Sicherung der gerichtlichen Hauptverhandlung sind vor allem folgende Informationen zu analysieren: Charakter desjeweiligen Strafverfahrens, Täter-TatBeziehungen und politisch-operative Informationen über geplante vorbereitete feindlich-negative Aktivitäten, wie geplante oder angedrohte Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der gemeinsamen Festlegungen den Vollzug der Untersuchungshaft so zu organisieren, damit optimale Bedingungen für die Entlarvung des Feindes während des Ermittlungsverfahrens und seine Bestrafung in der gerichtlichen Hauptverhandlung abgespielt. Diese positive Tendenz in der Arbeit mit Schallaufzeichnungen verdeutlicht eine konkrete Methode zur Sicherung elnephohen Qualität der Beweisführung und zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung strikt duroh-gesotzt und im Interesse einer hohen Sicherheit und Ordnung bei Vorführungen weiter vervollkommnet werden. Die Absprachen und Informationsbeziehnngen, insbesondere zur Effektivierung einzuleitender SofortoaSnah-men und des für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR. Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft.

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