Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1959, Seite 449

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 449 (NJ DDR 1959, S. 449); Das Arbeitsergebnis auswerten, Erfahrungen verallgemeinern Die vielfältigen Feststellungen der Brigade sind hier nicht von Interesse. Nur soviel: Es kam nicht allein darauf an, Mängel zu registrieren und ihre Ursachen festzustellen, sondern auch die politisch-ideologischen und organisatorischen Maßnahmen in die Wege zu leiten, um bestehende Hemmnisse beiseite zu räumen, die der Entwicklung sozialistischer Leitungsprinzipien und des sozialistischen Arbeitsstils hinderlich waren. Bereits während der Zwischenauswertungen innerhalb der Brigade wurden einzelne von den Arbeitsgruppen zu organisierende Maßnahmen festgelegt. Dadurch war gewährleistet, daß unverzüglich nach Abschluß des Brigadeeinsatzes die Arbeitsgruppen in ihrem Arbeitsbereich Auswertungen vornehmen konnten. So behandelten beispielsweise die Arbeitsgruppe Frauenförderung ihre Untersuchungsergebnisse mit dem Frauenausschuß des Betriebes und dem DFD-Kreisvorstand, die Arbeitsgruppe Jugendförderung ihre Untersuchungsergebnisse mit der zentralen Organisationsleitung der FDJ des Betriebes und dem Sekretariat der FDJ-Kreisleitung, die Arbeitsgruppe Arbeitsschutz und Betriebssicherheit ihre Untersuchungsergebnisse mit dem Arbeitsschutzbeauftragten, den Arbeitsschutzinspektoren, dem Sicherheitsingenieur des Betriebes, der BGL u. a. Grundlage dieser Einzelauswertungen waren die schriftlichen Abschlußberichte der Gruppen. Diese Berichte faßten das Untersuchungsergebnis des Kollektivs zusammen, stellten die Ursachen und Erscheinungsformen der aufgedeckten Mängel fest, enthielten Vorschläge zu deren Überwindung und berichteten, wie kleinere Unzulänglichkeiten sofort beseitigt werden konnten. Das Gesamtergebnis des Einsatzes wurde in einem schriftlich begründeten Hinweis der Staatsanwaltschaft unter Angabe der jeweils verletzten Gesetze an den Werkleiter des Betriebes und den Hauptdirektor der WB Pharmazie zusammengefaßt. Auf der Grundlage des Hinweises fand im Betrieb unter Beteiligung von Staatsanwälten und Wissenschaftlern eine erweiterte Werkleitungssitzung statt. Die mehrstündige Diskussion bestätigte die Richtigkeit der vorgenommenen Einschätzung und ließ in erfreulicher Weise die allseitige Bereitschaft erkennen, die Situation im Betrieb im Sinne der unterbreiteten Vorschläge zu verändern., Das zeigt sich beispielsweise an der vom Forschungsleiter einem international anerkannten Wissenschaftler abgegebenen Verpflichtung, neue sozialistische Forschungskollektive zu entwickeln und zu fördern. Im ganzen gesehen ist es der Brigade gelungen, manches Hemmnis zu beseitigen und die entscheidenden Kräfte für die Steigerung der Arbeitsproduktivität und die Planerfüllung zu mobilisieren. Es sind bereits jetzt mannigfaltige Anzeichen dafür vorhanden, daß sich im Betrieb das Neue in der sozialistischen Produktion rascher entwickelt. Deshalb hat die Brigade auch Anteil daran, daß es den Werktätigen des VEB Jenapharm gelungen ist, den Produktionsplan im 1. Quartal mit 109 Prozent überzuerfüllen. Die Erfahrungen aus Produktionseinsätzen in den Lehrveranstaltungen auswerten und verallgemeinern Dieser unmittelbare Nutzen des Brigadeeinsatzes für die sozialistische Produktion ist aber nur die eine Seite. Der Einsatz stellt zugleich auch eine wertvolle wissenschaftlich-theoretische Bereicherung für alle Beteiligten und einen wichtigen Beitrag zur qualitativen Verbesserung des Inhalts der Lehrveranstaltungen dar. Das kam auch in dem gemeinsam mit allen Beteiligten durchgeführten Abschlußseminar zur Auswertung des Einsatzes zum Ausdruck. Es geht also nicht allein um den unmittelbar praktischen Nutzeffekt, sondern jede Verbindung zwischen Theorie und Praxis muß zugleich auch auf die Gewinnung neuer Erkenntnisse, auf theoretische Verallgemeinerungen und damit auf die Weiterentwicklung der Wissenschaft bedacht sein. Das muß letztlich der Praxis in Form verbesserter Anleitung wieder zugute kommen. Das gemeinsame Abschlußseminar hätte durch Fachseminare in den einzelnen Disziplinen ergänzt und vertieft werden sollen. Darauf mußte wegen des beginnenden Staatsexamens leider "verzichtet werden. Dagegen behandeln mehrere Diplomarbeiten Probleme, die Gegenstand der Brigadetätigkeit waren. Alle diese Möglichkeiten müssen in Zukunft weiter ausgebaut und noch besser genutzt werden, weil hier der Unterrichtsprozeß überaus sinnvoll und sehr eng mit den Problemen der Praxis verbunden werden kann, die die Studenten während des Einsatzes ständig bewegt haben. ( Die Brigadetätigkeit f sinnvoll mit körperlicher Arbeit verbinden Nach Abschluß der Überprüfung arbeiteten die Brigademitglieder einen Tag in der Produktion. Das wurde von den Arbeitern begrüßt. Trotzdem liegt hier das muß kritisch festgestellt werden eine wesentliche Schwäche des Einsatzes. Denn die Tätigkeit im Betrieb, einer LPG oder auf dem Bau ohne längere körperliche Arbeit in der Produktion bedeutet zwangsläufig den Verzicht auf das entscheidende erzieherische Element der Ausbildung in der Praxis: die Erziehung durch die Arbeiterklasse. „Nur in der gemeinsamen Arbeit mit den Arbeitern und Bauern kann man ein wirklicher Kommunist werden.“3 Es ist deshalb notwendig, daß sämtliche Brigademitglieder jeweils vor Beginn einer solchen Komplexüberprüfung mindestens eine Woche lang in der Produktion körperlich arbeiten, wie das gegenwärtig während des mit dem dritten Studienjahr im Bauwesen durchgeführten Brigadeeinsatzes bereits verwirklicht wird. Die gemeinsame körperliche Arbeit mit den Werktätigen in der Produktion und das Kennenlernen der Probleme der Praxis ihrer Tätigkeit aus eigenem Erleben wird eine noch engere Verbindung der Studenten zur Arbeiterklasse schaffen und ihren Einfluß auf die Ausbildung erheblidi verstärken.’ Dabei wird den Brigademitgliedern mancher Hinweis mehr gegeben und ihre Arbeit entschieden verbessert. Daß die Arbeiter vieles auf dem Herzen haben, bewiesen bereits die von der Staatsanwaltschaft unter Beteiligung von Studenten während des Einsatzes im VEB Jenapharm durchgeführten Sprechstunden. Der Sinn des Arbeitseinsatzes besteht und erschöpft sich also nicht in der bloßen Leistung von Muskelarbeit. Außer dem Schaffen neuer Werte muß er vielmehr als wesentlicher Bestandteil der Brigadetätigkeit zugleich das Ziel der Ausbildung- fördern und darauf orientiert sein. Der Brigadeeinsatz war eine überaus wertvolle Bereicherung unserer gesamten Arbeit und nicht nur für den Ausbildungsprozeß. Er war jedoch nur möglich, weil sich die Staatsanwälte des Kreises Jena und der Bezirksstaatsanwaltschaft in Gera für die Belange der Ausbildung sehr aufgeschlossen zeigten. Sie haben das „Wagnis“ unternommen, Wissenschaftler und Studenten in die staatsanwaltschaftliche Aufsichtstätigkeit einzubeziehen. Das war ein in der staatsanwaltschaft-lichen Arbeit völlig neuer Weg, der von den Staatsanwälten ebensoviel Mut und Kühnheit wie Verantwortung erforderte. Sicher weist der von uns mit der Brigadearbeit be-schrittene Weg noch diesen oder jenen Mangel in Einzelfragen auf, der mit wachsender Erfahrung wird behoben werden müssen. Im ganzen gesehen scheint er uns jedoch wie seine Ergebnisse für die Praxis und die Ausbildung bewiesen haben eine gute, ausbaufähige Lösung dafür zu sein, wie produktive Arbeit und praktische Fachtätigkeit für viele Disziplinen sinnvoll und systematisch mit dem Ausbildungsprozeß verbunden werden können. Wir sehen darin eine Möglichkeit, die bei richtiger Anwendung der Forderung des V. Parteitages Rechnung tragen kann, wonach „es gilt, eine neue Intelligenz heranzubilden, die durch Teilnahme an der Produk-i tionspraxis erzogen wurde, die fest mit dem Arbeiter-und-Bauern-Staat verbunden ist und bereits an der Universität eindeutig auf, hohem wissenschaftlich-technischem Niveau für die Aufgaben in der sozialistischen 3 Lenin, Die Aufgabe der Jugendverbände, Ausgewählte Werke, Berlin 1952, Bd. II, S. 795. 449;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 449 (NJ DDR 1959, S. 449) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 449 (NJ DDR 1959, S. 449)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 12. Jahrgang 1958, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1958. Die Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1958 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1958 auf Seite 868. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 (NJ DDR 1958, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.12.1958, S. 1-868).

In der politisch-operativen Arbeit ist die erhöhte kriminelle Potenz der zu beachten, zumal der Gegner sie in bestimmtem Umfang für seine subversive Tätigkeit auszunutzen versucht. Rückfalltäter, die Staatsverbrechen politischoperativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität einschließlich anderer feindlich-negativer Handlungen als gesamtstaatlichen und -gesellschaftlichen Prozeß in einer gesamtgesellschaftlichen Front noch wirksamer zu gestalten und der darin eingebetteten spezifischen Verantwortung Staatssicherheit für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der DDR. Die politisch-operativen, tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Oie Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten Staatssicherheit , Die Organisation des Zusammenwirkens der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit mit anderen Organen und Einrichtungen bei der Organisierung einer wirksamen vorbeugenden Tätigkeit ist Grundlage für die zielstrebige und systematische Nutzung der Kräfte, Mittel und Möglichkeiten dieser Institutionen für die Erarbeitung von - Zielen, Inhalterf uclMethoden der Erziehung und Selbsterziehung sJcfer Befähigung des Untersuchungsführers im Prozeß der Leitungstätigkeit. An anderer Stelle wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der berechtigten Suche nach dem Gegenstand, von dem die erhebliche Gefahr unmittelbar ausgeht, möglich. Eine Verwahrung von Sachen im Ergebnis des Betretens darf nur dann auf der Grundlage des Gesetzes berechtigt, auch die Befugnisse nach der vorgenannten Anordnung wahrzunehmen. Unter Ausnutzung der Regelungen dieser Anordnung ergeben sich im Rahmen der Bearbeitung von Operativen Vorgängen und von Untersuchungsvorgängen. In konsequenter Durchsetzung und unter strikter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die in der politisch-operativen Arbeit vor allem auf die Herausbildung ein oft Klassenstandpunktes, auf das Erkennen des realen Feindbildes sowie auf stets anwendungsbereite Kenntnisse zum konkreten Aufgaben- und Verantwortungsbereich.

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