Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1959, Seite 349

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 349 (NJ DDR 1959, S. 349); werden. Dadurch wird ein wirkliches Familienerbrecht begründet und dafür Sorge getragen, daß das Erbrecht die ihm obliegenden Aufgaben auch real erfüllen kann. Gesetzlicher Erbe kann nur sein, wer im Zeitpunkt des Erbfalls lebt; allerdings sollte der Nasciturus auch in Zukunft geschützt werden, weil es sonst zu unbilligen Härten und unvernünftigen Ergebnissen kommen kann. Erben der vorhergehenden Ordnung schließen die Erben der nachfolgenden Ordnung von der Erbfolge aus. Innerhalb der Ordnungen erben alle nach gleichen Anteilen; die auf Grund des Eintrittsrechts berufenen Erben bleiben allerdings auf den Erbteil des Vorverstorbenen beschränkt. Die testamentarische Erbfolge Das Schwergewicht des sozialistischen Erbrechts liegt bei der gesetzlichen Erbfolge. Diese muß so ausgestaltet werden, daß sie den typischen Lebensverhältnissen entspricht, so daß sich ein besonderes Testament hormaler-weise erübrigt. Um dem Bürger jedoch die Möglichkeit zu geben, die Erbfolge entsprechend besonderen Verhältnissen oder besonderen Wünschen zu bestimmen, wird ihm, als Ausfluß seiner freien Verfügungsgewalt über sein persönliches Eigentum, die Testierfreiheit gewährt. Seinen minderjährigen Abkömmlingen darf der Erblasser jedoch den gesetzlichen Erbteil nicht entziehen. Ein gleichwohl errichtetes Testament mit diesem Inhalt wäre unwirksam. Hierdurch soll die Aufgabe des sozialistischen Erbrechts, die materielle Grundlage der Familie zu sichern, und die besondere Fürsorge des sozialistischen Staates für die heranwachsende Jugend realisiert werden. Hinsichtlich derjenigen Vermögensteile, über die der Erblasser nicht durch Testament verfügt hat, tritt die gesetzliche Erbfolge ein. Sind weder gesetzliche noch testamentarische Erben vorhanden, dann erbt der Staat als alleiniger gesetzlicher Erbe. Inhalt des Testaments können sein: Erbeinsetzung, Vermächtnis, Auflage, Teilungsanordnungen. Als Form des Testaments sollte grundsätzlich die Errichtung vor dem Staatlichen Notariat bestimmt werden (Notarielles Testament, welches in amtliche Verwahrung genommen wird). Das privatschriftliche Testament hat sich nicht bewährt, da es dem Erblasser vielfach nicht gelingt, seinen letzten Willen klar und eindeutig zum Ausdruck; zu bringen.11 Vor allen Dingen aber wird beim privatschriftlichen Testament die Hilfe und Anleitung des Staatlichen Notariats nicht wirksam, so daß die Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit nicht gewährleistet ist. Die Form der notariellen Beurkundung soll dem Bürger auch vor Augen führen, daß es sich beim Testament nicht um ein alltägliches Rechtsgeschäft handelt, und ihn vor der leichtfertigen Testamentserrichtung und auch vor einer etwaigen Erbschleicherei bewahren.* 12 Deshalb sollte das privatschrift-liche Testament in Zukunft wegfallen. Ausnahmsweise sollten Nottestamente für besondere Zwangslagen zugelassen werden. Neben den zu regelnden formellen Erfordernissen muß die Wirksamkeit ihres rechtlichen Inhalts von den gleichen Voraussetzungen abhängig gemacht werden, wie dies beim ordentlichen Testament der Fall ist. Aus den oben angestellten grundsätzlichen Erwägungen ergibt sich auch, daß ein besonderes Ehegattentestament nicht mehr erforderlich ist, weil die vorgeschlagene Konzeption ausreichenden Schutz gewährt. Der Auszahlungsanspruch Werden gesetzliche Erben der 1. Ordnung durch Testament von der Erbfolge ausgeschlossen, so steht ihnen gegenüber den zur Erbfolge Berufenen ein Anspruch auf Auszahlung der Hälfte des Wertes ihres gesetzlichen Erbteils zu. Dieser Auszahlungsanspruch ersetzt den früheren Pflichtteilsanspruch, ist aber nicht mit diesem identisch. Er ist auf die Erben der 1. Ordnung zu beschränken, weil hier die Aufgaben des Erbrechts am wichtigsten sind und unter allen Umständen n vgl. dazu Pötzsch, Hat das handschriftliche Testament noch Daseinsberechtigung?, NJ 1951 S. 361. 12 All das hat Bergner nicht berücksichtigt, wenn er rückhaltlos für eine Beibehaltung des handschriftlichen Testaments mit weiteren Formerleichterungen eintritt. durchgesetzt werden müssen. Der Auszahlungsanspruch kann praktisch werden, wenn der Erblasser z. B. erwachsene Abkömmlinge von der Erbfolge ausschließt, indem er über sein gesamtes Vermögen zugunsten Dritter verfügt. Die Bestimmungen über den gesetzlichen Voraus gelten, wie bereits festgestellt, auch bei der testamentarischen Erbfolge; in diesem Falle, wird aber die Anrechnung seines Wertes auf den Auszahlungsanspruch vorgeschlagen. Die Haftung der Erben für Nachlaßverbindlichkeiten Hierfür werden folgende Vorschläge gemacht: Die Erben haften für Nachlaßverbindlichkeiten grundsätzlich nur mit dem Nachlaß.12 Für diejenigen Verbindlichkeiten, die durch den Antritt der Erbschaft erst entstehen (z. B. Notariatsgebühren, Kosten für Nachlaßverwaltung), sowie in den im Gesetz ausdrücklich genannten Fällen als Folge von Pflichtverletzungen haften sie ausnahmsweise auch mit ihrem übrigen Vermögen. Diese Regelung ist nicht in erster Linie auf die Begleichung von Schulden des Erblassers ausgerichtet. Bei dem wachsenden Wohlstand unserer Bevölkerung ist eine Überschuldung des Nachlasses nicht typisch. Liegt aber ausnahmsweise eine solche vor, dann besteht auch keine Veranlassung, den Gläubigern mehr Rechte einzuräumen, als sie vor dem Tode des Schuldners besaßen. Damit werden auch alle bisherigen Formen der Haftungsbeschränkung gegenstandslos. Das bedeutet nicht nur eine wesentliche Vereinfachung der Haftung des Erben, sondern dient auch seinem Schutz und damit der Durchsetzung der Aufgaben des Erbrechts. Die Inventarerrichtung und die Nachlaßverwaltung erhalten andere Funktionen. Diese Einrichtungen dienen in Zukunft der durch das Staatliche Notariat ausgeübten staatlichen Leitung der ordnungsmäßigen Abwicklung der mit dem Erbfall in Zusammenhang stehenden Vermögensverhältnisse. Das Staatliche Notariat ordnet die Inventarerrichtung an, wenn es dies zur Sicherung der Rechte der Erben, der Nachlaßgläubiger oder des Staates für erforderlich hält. Für die Richtigkeit des Nachlaßverzeichnisses sind grundsätzlich die Erbschaftsbesitzer verantwortlich. Die Beteiligung der Hausgemeinschaft, des Arbeitskollektivs oder anderer sozialistischer Gemeinschaften ist sicherzustellen. Das Staatliche Notariat kann auch die Nachlaßverwaltung anordnen, wenn es im Laufe des Erbscheinsverfahrens oder auf sonstige Weise zu der Überzeugung gelangt, daß eine besondere staatliche Unterstützung bei der Abwicklung der Erbschaftsangelegenheiten oder eine besondere Sicherung der Rechte Dritter erforderlich ist. Die Erben haben das Recht, Nachlaßverwaltung zu beantragen, um sich die staatliche Hilfe bei der Abwicklung des Nachlasses zu sichern. Sie sind zu einem solchen Antrag verpflichtet, wenn die Vermögensverhältnisse unübersichtlich sind, Überschuldung vorliegt oder mehrere Erben keine Einigung über die Verwaltung des Nachlasses erzielen. Der vom Staatlichen Notariat eingesetzte Nachlaßverwalter regelt im staatlichen Auftrag alle Erbschaftsangelegenheiten und ist nach dem Abschluß dieser Arbeiten zur Rechenschaftslegung und zur Herbeiführung der Auseinandersetzung unter mehreren Miterben verpflichtet. Bei der Auswahl des Nachlaßverwalters sind die genannten sozialistischen Gemeinschaften ebenfalls zur Mitwirkung heranzuziehen. Die besondere Form des Nachlaßkonkurses wird durch die hier vorgeschlagene Ausgestaltung der Nachlaßverwaltung überflüssig. Ebenso besteht wohl keine Veranlassung mehr, ein besonderes Gläubigeraufgebot zu regeln. Allerdings müßte eine Rangfolgeordnung der Gläubiger festgelegt werden. Für Schäden, die durch die Verletzung der Inventarpflicht entstehen, haften die Erben auch mit ihrem übrigen Vermögen, wenn sie für die Inventarerrichtung verantwortlich waren. Das gleiche gilt, wenn sie trotz Vorliegens der Voraussetzungen schuldhaft keine Nachlaßverwaltung beantragt haben. 13 so auch Bergner, a. a. O. 349;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 349 (NJ DDR 1959, S. 349) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 349 (NJ DDR 1959, S. 349)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 12. Jahrgang 1958, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1958. Die Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1958 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1958 auf Seite 868. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 (NJ DDR 1958, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.12.1958, S. 1-868).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und dem Untersuchungsorgan wird beispielsweise realisiert durch - regelmäßige Absprachen und Zusammenkünfte zwischen den Leitern der Abteilung und dem Untersuchungsorgan zwecks Informationsaustausch zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und Effektivität. Zu einigen wesentliehen Aufgaben und Anforderungen, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben.

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