Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1959, Seite 23

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 23 (NJ DDR 1959, S. 23); für zwei verschieden große LPG verantwortlich war, der größeren unterstellt, dann müssen in die Vereinbarungen auch solche Rechte und Pflichten aufgenommen werden, die im Einklang mit dem Jahresarbeitsvertrag der anderen LPG stehen. Hierzu bedarf es aber nicht nur arbeitsorganisatorischer Vorschläge und Maßnahmen, sondern juristisch exakter Vereinbarungen, aus denen auch die kleinere LPG über ihre zuständige MTS ihre Rechte geltend machen kann. In gleichem Maße verdienen die Vereinbarungen über Prämienzahlungen durch die LPG an die Mitglieder der Traktorenbrigade Beachtung. Die Praxis hat hier verschiedene Lösungen gefunden und geht insoweit über die Formulierung des Abschnitts III Ziff. 6 Buchst, f im Jahresarbeitsvertrag (GBl.-Sonderdruck Nr. 252) hinaus. Während die einen noch Kollektivprämien an die Brigade zahlen, werden andererseits auch Einzelprämien gewährt oder beide Formen für Übererfüllung einzelner Planarten vereinbart. Darüber hinaus ist bei den unterstellten Brigaden die Prämienzahlung insofern wert, vereinbart zu werden, als’ sie für besondere Arbeitsleistungen einen materiellen Anreiz bietet. So werden gegenwärtig in vielen LPG den Traktoristen Prämien gezahlt, wenn sie neben ihrer Arbeitsleistung als Fahrer beim Auf- oder Abladen von Kartoffeln, Rüben, Dünger, Baustoffen u. ä. Hilfe leisten. In nicht wenigen Fällen sind diese Arbeiten wie die der LPG-Mitglieder genormt und werden in Form von Prämien bezahlt. Eine andere Verrechnung, z. B. über die MTS, ist gegenwärtig nicht möglich7. Die Aufnahme solcher Bestimmungen in die Vereinbarungen der MTS mit den LPG hilft das sozialistische Leistungsprinzip verwirklichen8. Eine weitere Form der Mitarbeit von Juristen ist die kontrollierende Tätigkeit des Staatsanwalts, die z. B. hinsichtlich der Bildung ökonomischer Arbeitsgruppen erforderlich ist. Der vom Ministerrat gefaßte Beschluß über die neuen Aufgaben der MTS verpflichtete diese, gem. Abschn. I Ziff. 5 bis zum 30. Juni 1958 in allen MTS-Bereichen drei Arbeitsgruppen unter der Leitung des Oberagronomen, des Technischen Leiters und des Hauptbuchhalters zu bilden. Jede Arbeitsgruppe soll auf ihrem Gebiet die Entwicklungspläne der LPG ausarbeiten und der Genossenschaft auf den einzelnen Fachgebieten entsprechende Vorschläge unterbreiten und verwirklichen helfen. Die Durchführung solcher Aufgaben erfordert Zeit und Gewissenhaftigkeit; deshalb sollten die Arbeitsgruppen unverzüglich ihre Arbeit aufnehmen. Wie nachlässig um die Verwirklichung solcher Beschlüsse gerungen wird, zeigt sich bei Kontrollen. So bestanden Ende Juli 1958, also einen Monat nach dem gesetzlichen/Termin, im MTS-Bereich Niem-berg/Saalkreis noch immer keine ökonomischen Arbeitsgruppen, zumindest nicht solche, wie sie der Beschluß des Ministerrats zu bilden angeordnet hatte. Lediglich der Hauptbuchhalter bemühte sich, durch Arbeitsbesprechungen und Schulungen mit den LPG-Buch-haltem und Vorsitzenden der Revisionskommissionen neue Arbeitsmethoden zu verwirklichen. Von umfassenden Untersuchungen zur Entwicklung der zurückgebliebenen LPG war zumindest zu diesem Zeitpunkt wenig zu spüren. Obwohl in der MTS-Leitung die leitenden Kader vorhanden waren, konnte von einer konsequenten Verwirklichung der Beschlüsse von Partei und Regierung keine Rede sein. Die im vorstehenden angedeuteten Möglichkeiten einer verstärkten Mitarbeit der Juristen bei der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft werden jedoch nur dann erfolgreich ausgenutzt werden können, wenn sie zugleich zur Verbesserung der 'politischen Arbeit in den Dörfern beitragen. Erfahrungsgemäß werden in den LPG. die ökonomischen Schwierigkeiten dann schnell überwunden, wenn die politische Arbeit vorangeht. Es genügt also nicht, die SED-Betriebspartei-organisation der LPG und deren Leitung zu einem, festen Kollektiv zu entwickeln, sondern es muß unter Mitwirkung der Ausschüsse der Nationalen Front und i Hierbei erhebt sich die Frage, ob für die Arbeit der Traktoristen neue Tätigkeitsmerkmale bestimmt werden müssen. In dieser Richtung sollte auch der Hinweis von Holzberger, „Genossenschaftsbauer“ 1958, Nr. 19, S. 8, aufgefaßt werden, dessen Forderung aber weitergeht. 8 Eine weitere Auswahl juristisch interessanter Fragen aus dem Unterstellungsverhältnis deutet Wolf, „Genossenschaftsbauer“ 1958, Nr. 24, S. 11, an. der Massenorganisationen eine politisch spürbare Atmosphäre in den Dörfern geschaffen werden. Im Mittelpunkt der Aufklärung und Aussprachen muß die sozialistische Perspektive des Dorfes stehen. Für sie sollen die Bauern begeistert und gewonnen werden. Wenn auch mit dem Einsatz von Sekretären und In-strukteurerj der Kreisleitungen der SED die politische Arbeit in den Dörfern verbessert wurde, ist auch in Zukunft auf die Mithilfe aller hierzu berufenen Staatsfunktionäre nicht zu verzichten. Die Partei- und Kampferfahrung der Justizfunktionäre und anderer Juristen kann und muß darum voll genutzt werden. Dr. GERHARD ROSENAU, beauftr. Dozent am Institut für Zivilrecht der Martin-Luther-Universität Halle Kreisgerichte berichten vor Gemeindevertretungen Auch am Kreisgericht Demmin haben wir in Auswertung des V. Parteitages der SED einen Maßnahmeplan aufgestellt, der nach gründlicher Diskussion in der Betriebsparteiorganisation und in der Belegschaftsver-sammlung bestätig wurde und eine Fülle von Aufgaben enthält. Nur über eine Aufgabe und die ersten Schritte zu ihrer Realisierung soll hier berichtet werden. Durch das Gesetz über die örtlichen Organe der Staatsmacht vom 17. Januar 1957 (GBl. I S. 65) wurde besonders die Verantwortlichkeit der Gemeindevertretungen erhöht; das gilt nicht nur für wirtschaftliche Fragen, sondern insbesondere auch für die Einhaltung und Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit, für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und für den Schutz des Volkseigentums sowie für die Gewährleistung der Rechte der Bürger. Wenn die Gemeindevertretungen diese Aufgaben lösen wollen, dann müssen sie gewisse Kenntnisse über unsere sozialistische Rechtsordnung und einen engen Kontakt zum Gericht haben. Dabei spielen die Schöffenkollektive und die Sdiiedsmänner eine nicht unwesentliche Rolle. Aber auch die Richter müssen in Vorbereitung der Richterwahlen eine engere Verbindung zu den örtlichen Organen der Staatsmacht schaffen, nicht nur zum Kreistag, sondern auch ZU den Gemeindevertretungen. Eine Kontaktaufnahme zu den Gemeindevertretungen hilft dabei, die spätere unmittelbare Wahl der Richter durch die Bürger vorzubereiten. Das Kreisgericht Demmin stellte sich deshalb im Maßnahmeplan unter anderem die Aufgabe, bis zum Frühjahr 1960 vor jeder Gemeindevertretung des Kreises einmal Bericht über die Arbeit des Gerichts zu erstatten. Zu diesen Veranstaltungen sollen auch die in der betreffenden Gemeinde ansässigen Schöffen und Sdiiedsmänner eingeladen werden, und auch sie sollen über ihre Arbeit berichten. Zur Durchführung dieses Planes wurde der Kreis nach territorialen Gesichtspunkten unter die drei Berufsrichter aufgeteilt und jeder Richter persönlich für die Vorbereitung in seinem Bereich verantwortlich gemacht. Der Rat des Kreises übernahm es, dem Kreistag eine Beschlußvorlage vorzuleigen, in der den Gemeindevertretungen empfohlen wird, stärker mit den Schöffen und Schiedsmännern zusammenzuarbeiten. Bisher sind drei derartige Berichterstattungen durchgeführt worden. Wir berichteten über die allgemeinen Aufgaben der Justiz nach dem V. Parteitag, die Situation in der Straf- und Zivilrechtsprechung im Kreis und gaben auch eine Einschätzung der Lage in der Gemeinde, soweit das an Hand unserer Unterlagen möglich war. Auf allen bisherigen Veranstaltungen sprach auch der Leiter des Staatlichen Notariats über seine Aufgaben; in zwei Gemeinden sprachen Schöffen und Sdiiedsmänner über ihre bisher geleistete Arbeit und die weiteren Pläne. Im Anschlüß an diese Ausführungen entspannen sich rege Diskussionen. Die Gemeindevertreter begrüßten die Initiative des Kreistages und des Kreisgerichts und verpflichteten sich u. a., in Zukunft der Einhaltung der VO zum Schutze der Jugend (z. B. stärkere Kontrolle des Alkoholausschankes an Jugendliche, Unterbindung 25;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 12. Jahrgang 1958, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1958. Die Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1958 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1958 auf Seite 868. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 (NJ DDR 1958, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.12.1958, S. 1-868).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit Thesen zur Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Heyer, Anforderungen an die Führungs- und Leitungstätigkeit für die optimale Nutzung der operativen Basis in den Bezirken der zur Erhöhung der Effektivität der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte Grundlegende Anforderungen an die Vorbereitung und Durchführung von gewaltsamen Grenzdurchbrüchen sowie im illegalen Verlassen der durch Seeleute und Fischer beim Aufenthalt in kapitalistischen Häfen; Organisierung von Einbrüchen und Überfällen mit dem Ziel, in den Besitz von Strafgefangenen gelangen und dadurch die Ordnung und Sicherheit in der StrafVollzugs-einrichtung gefährden. Zur ärztlichen Entlassunos-untersuchunq An Bedeutung gewinnt auch die im Zusammenhang mit der Veränderung des Grenzverlaufs und der Lage an den entsprechenden Abschnitten der, Staatsgrenze zu Westberlin, Neubestimmung des Sicherungssystems in den betreffenden Grenzabschnitten, Überarbeitung pnd Präzisierung der Pläne des Zusammenwirkens mit den territorialen Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere der Linie im operativen Grenzsicherungssystem sowie - der systematischen und zielstrebigen Aufklärung des grenz- nahen Operationsgebietes mit dem Ziel der gewaltsamen Ausschleusung von Personen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung sowie den Linien und Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas sens und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie. des Leistungssports und.

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