Dokumentation Neue Justiz (NJ), 13. Jahrgang 1959 (NJ 13. Jg., 5.Jan.-20.Dez. 1959, Ausg.-Nr. 1-24, S. 1-860)DDR Deutsche Demokratische -

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift fuer Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 13. Jahrgang 1959, Seite 22 (NJ DDR 1959, S. 22); ?schaftliches Forschungsprogramm aufstellen. Dieses Forschungsprogramm muss dann durch die statistische Gruppe in ein entsprechendes System statistischer Kennziffern umgesetzt werden. Zweckmaessigerweise wird sich die Arbeitsgruppe aus je zwei Vertretern der drei zentralen Organe zusammensetzen, von denen jeweils einer ein Kriminalstatistiker sein sollte. (Es koennen die Mitglieder der statistischen . Gruppe sein.) Diese Arbeitsgruppe muesste auch mit den wissenschaftlichen Institutionen eng Zusammenarbeiten. Die eventuell auftauchende Frage, ob sich ein solcher Aufwand mit der Arbeitsgruppe ueberhaupt lohnt, laesst sich sehr leicht beantworten: Ehe man ein statistisches Programm aufstellen kann, muss man wissen, mit welchen Fragen sich die Statistik im einzelnen befassen soll. Man kann die Aufstellung eines Forschungsprogramms nicht den Statistikern und dem Zufall ueberlassen. Wenn die Kriminalstatistik so ernst genommen wird, wie sie es verdient, dann muss ihr Forschungsprogramm das Ergebnis der Arbeit einer Gruppe von hervorragenden Praktikern und Wissenschaftlern sein. Wenn alle auftretenden Einzelfragen hinreichend geklaert worden sind, Sollte schon im Laufe des Jahres 1959 in einem kleineren Bezirk vielleicht fuer ein Quartal die neue Statistik versuchsweise erprobt, werden. Der guenstigste Zeitpunkt fuer die allgemeine Einfuehrung der neuen Kriminalstatistik waere das Inkrafttreten des neuen Strafgesetzbuchs. Einmal wird auf der Grundlage der neuen Straftatbestaende eine exakte Erfassung der Faelle moeglich sein, und zum anderen wird die Beobachtung und Einschaetzung der Zahlenbewegung wesentlich dadurch erleichtert, dass das neue Strafrecht wirklich nur die vom Standpunkt des sozialistischen Staates als kriminalstrafwuerdig zu betrachtenden Straftaten umfassen wird. * Fuer das Studium der Kriminalitaet gibt es kaum ein so interessantes Land wie die DDR. Die DDR hat den Weg zum Sozialismus bereits als industriell entwickeltes Land beschritten, in einem Stadium also, in dem unter kapitalistischen Bedingungen die Kriminalitaet bereits riesenhafte Ausmasse angenommen hat. Die alte und die neue Gesellschaft liegen hier dicht beieinander, und es gibt die vielfaeltigsten Beruehrungspunkte zwischen ihnen. Wir verfuegen damitueber ausgezeichnete Bedingungen, in der Erforschung der Kriminalitaet und ihrer Ursachen einen beachtenswerten Beitrag zu leisten. Aus der Praxis fuer die Praxis Hinweise fuer die aktive Mitarbeit von Juristen bei der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft Die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft erfordert auch die aktive Mitarbeit von Juristen. Deshalb sollen im folgenden einige Hinweise darauf gegeben werden, wo und in welcher Weise der Jurist gegenwaertig taetig werden sollte, weil er benoetigt und erwartet wird. Ausgangspunkt muss dabei die Aufgabe sein, die Organisierung des Produktionsprozesses mit Hilfe des Rechts zu foerdern. Fuer Juristen aus den Justizorganen ist die Mitarbeit in den LPG-Beiraeten der Kreise und Bezirke von Bedeutung1. In diesen Gremien sind die fuer die Landwirtschaft des betreffenden Gebiets verantwortlichen Mitarbeiter der oertlichen Staatsorgane sowie Genossenschaftsbauern, Mitarbeiter der MTS u. a. vereinigt. Die LPG-Beiraete muessen die wichtigsten Fragen der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft des betreffenden Gebiets periodisch beraten2. So zaehlen insbesondere zu ihren Pflichten die Beratung und Unterstuetzung oertlicher Staatsorgane bei der Festlegung von Massnahmen zur politisch-ideologischen und wirtschaftlich-organisatorischen Festigung der LPG. Darueber hinaus kontrollieren die LPG-Beiraete die zur Festigung und Entwicklung der LPG getroffenen Massnahmen auf ihre Durchfuehrung von seiten der Fachorgane, MTS und LPG. Die ihnen uebertragenen Kontrollrechte sind zutiefst demokratische Vollmachten, deren Ausuebung fuer den Sieg des Sozialismus unumgaenglich und notwendig ist3. ? 4 Abs. 2 der VO vom 5. Juni 1958 ueber die Pflichten und Rechte der Beiraete fuer LPG gibt den Vorsitzenden der Beiraete die Moeglichkeit, auch Juristen zur Mitarbeit mit beratender Stimme hinzuzuziehen. Diese Mitarbeit kann zur Verbesserung der Arbeit der LPG-Beiraete beitragen und wird auch den Justizorganen wichtige Hinweise fuer ihre Taetigkeit geben. Selbstverstaendlich verlangt die Mitarbeit in den LPG-Beiraeten neben gruendlichen Kenntnissen der LPG-Rechtsnormen auch ein gewisses Mass praktischer Erfahrung in der landwirtschaftlichen Produktion und vor allem politisches Verantwortungsbewusstsein. 1 vgl. Bericht ueber die 2. Tagung des Arbeitskreises LPG-und Bodenrecht, Staat und Recht 1958, Heft 7, S. 745 ff. (S. 748). 2 vgl ? 5 Abs. 1 der VO ueber die Pflichten und Rechte der Beiraete fuer LPG bei den Raeten der Bezirke, Kreise und Stadtkreise vom 5. Juni 1958 (GBl. I S. 502). 3 vgl. den Diskussionsbedtrag von Walter Ulbricht auf der Tagung des Beirats fuer LPG beim Ministerrat (Leipzig-Markkleeberg, Mai 1958), ?Genossenschaftsbauer? 1958, Nr. 14, S. 4. Die Aufmerksamkeit der in den Landkreisen taetigen Juristen muss staerker als bisher auf das Betriebsgeschehen in den LPG und MTS gerichtet sein. Die Justizaussprachen muessen auf einer gruendlichen Kenntnis des gesellschaftlichen Produktionsprozesses im Dorf beruhen. Dazu ist auch bei den sozialistischen Betrieben der Landwirtschaft die Teilnahme an Produktionsberatungen notwendig. Alle Justizorgane sollten mit LPG Patenschafts Vertraege abschliessen, in denen sie sich beispielsweise verpflichten koennten, die Arbeit des Rates der Gemeinde verbessern zu helfen, die Staendigen Kommissionen zu unterstuetzen u. ae. m. Wenn bei Patenschaftsvertraegen die materielle Hilfe auch an erster Stelle stehen wird, so muss doch Klarheit darueber bestehen, dass viele wirtschaftliche Missstaende in den LPG nicht nur oekonomischer Natur sind, sondern ihre Ursachen oftmals in politischen oder ideologischen Unklarheiten haben. Solche Zustaende aufzuspueren und mit Hilfe der oertlichen Partei- und Staatsorgane zu veraendern, ist eine der vielfaeltigen Arbeitsmoeglichkeiten von Juristen4. Von Juristen wenig beachtet blieb die II. Zentrale MTS-Konferenz des Zentralkomitees der SED im Januar 1958 in Guestrow, auf der wichtige Beschluesse gefasst wurden5. In Verwirklichung des auf der 33. Tagung des Zentralkomitees beschlossenen Aktionsprogramms wurde z. B. zur neuen Arbeitsweise der MTS Stellung genommen6. Fuer uns sind von besonderem Interesse die Beziehungen zwischen MTS und LPG. So wirft beispielsweise die Unterstellung der MTS-Traktorenbrigaden unter die Einsatzleitung der LPG-Vorsitzenden auch eine Reihe juristischer Fragen auf. Sie in ihrer oertlichen Vielfalt zu erforschen, Hilfe bei der Ausarbeitung der anlaesslich der Unterstellung abzuschliessenden Vereinbarungen zwischen MTS und LPG zu erteilen das ist ein dankbares Betaetigungsfeld der Juristen. Die Festlegung der Rechte und Pflichten der LPG-Vorsitzenden und des Direktors der MTS kann in wichtigen Punkten zwar fuer alle Vereinbarungen gleichmaessig erfolgen, jedoch muss eine Reihe einzelner Punkte den oertlichen Verhaeltnissen angepasst sein. Wird * beispielsweise eine MTS-Traktorenbrigade, die bisher 4 Huene unmittelbar informierende und konzentrierte Ar-beitsanleitung ist der Leitartikel von Mueckenberger, ?Genossenschaftsbauer? 1958 Nr. 24. 5 Die Materialien dieser Konferenz sind veroeffentlicht in ?Neuer Weg? 1958 Nr. 4. 6 vgl. den Ministerratsbeschluss ueber die neuen Aufgaben der MTS zur Foerderung der sozialistischen Umgestaltung in der Landwirtschaft vom 12. Juni 1958 (GBl. I S. 533) und den Bericht des Zentralkomitees an den V. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin 1958, S. 86. 22;
Dokument Seite 22 Dokument Seite 22

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 12. Jahrgang 1958, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1958. Die Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1958 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1958 auf Seite 868. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 12. Jahrgang 1958 (NJ DDR 1958, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.12.1958, S. 1-868).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß sie eine nachhaltige und länger wirkende erzieherische Wirkung beim Täter selbst oder auch anderen VgI. Andropow, Rede auf dem Plenum des der Partei , der Verfassung der . der Gesetze und Beschlüsse der Volkskammer sowie anderer allgemeinverbindlicher Rechtsvorschriften, der Befehle, Weisungen und anderen dienstlichen Bestimmungen des. Ministers für Staatssicherheit, der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren. Dazu sollten sie neben den ständigen Arbeitsbesprechungen vor allem auch Planabsprachen und -Kontrollen sowie Kontrolltreffs nutzen. Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspiration und ihrer Person erfolgen? Bei den Maßnahmen zur Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspirierung und ihrer Person ist stets zu beachten, daß die Bereitschaft zur konspirativen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X