Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1957, Seite 638

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 11. Jahrgang 1957, Seite 638 (NJ DDR 1957, S. 638); Prof. Dr. Heinz Such Träger des Nationalpreises 1957 Am 8. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wurde Prof. Dr. Heinz Such, Direktor des Instituts für Zivilrecht an der Karl-Marx-Universität zu Leipzig, der Nationalpreis III. Klasse verliehen. Damit wurde einer unserer hervorragendsten Juristen, der maßgeblich an der Entwicklung der jungen demokratischen Rechtswissenschaft und der sozialistischen Gesetzgebung unserer Republik beteiligt ist, mit der höchsten staatlichen Auszeichnung geehrt. Seit Beginn seiner Wissenschaftlichen Arbeit ist Heinz Such bestrebt, in kämpferischer Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Rechtswissenschaft und ihren weitverbreiteten Auffassungen eine Zivilistik zu erarbeiten und auszubauen, die den wirklichen Interessen unserer Arbeiterklasse und unseres Volkes dient. Dabei trat er stets für eine enge Verbindung von Theorie und Praxis ein. Er formulierte bereits sehr früh die Aufgabe des neuen Juristen: „Die Gegenwart erfordert einen Juristen, der wirksamer Förderer des werdenden Rechts ist“ (Wirtschaftsplanung und Sachmängelhaftung, Leipzig 1949). Seine gesamte wissenschaftliche Tätigkeit ließ sich von den Bedürfnissen unserer Praxis leiten, auf die er auf Grund der wissenschaftlichen Verallgemeinerung ihrer Erscheinungen und der Kenntnis ihrer gesetzmäßigen Entwicklung in vielfältiger Hinsicht fruchtbar einwirken konnte. In den ersten Jahren des Aufbaus einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung in unserer Republik bemühte sich Heinz Such, den Marxismus unmittelbar für die Rechtswissenschaft nutzbar zu machen und insbesondere die methodologischen Grundsätze einer marxistisch fundierten Zivilistik zu erarbeiten. Er war es, der die Erkenntnis von der aktiven Rolle des Rechts bei der Organisierung des Aufbaus unserer Wirtscnaft, die Erkenntnis von der Bedeutung des Volkseigentumrechts und des Rechts der Wirtschaftsplanung erstmalig für die deutsche Rechtswissenschaft ausgesprochen und ins Bewußtsein aller theoretisch und praktisch arbeitenden Juristen gebracht hat. Davon zeugen insbesondere seine Aufsätze, die in den Jahren 1947 bis 1950 in den Spalten dieser Zeitschrift veröffentlicht wurden. In den folgenden Jahren arbeitete Heinz Such an der Schaffung einer umfassenden Theorie des sozialistischen Vertragsrechts, von der aus er die mannigfaltigen komplizierten Einzelfragen lösen konnte. Er verallgemeinerte jeweils in den verschiedenen Entwicklungsetappen die Erfahrungen unserer Wirtschaftspraxis und konnte diese bei der Meisterung ihrer Probleme wirksam unterstützen. Beredtes Zeugnis davon legen seine Arbeiten ab, die er auf großen wissenschaftlichen Konferenzen erstmalig vortrug. Dabei nutzte er die wertvollen Erfahrungen der sowjetischen Entwicklung auf dem Gebiet der Organisierung der Kooperationsbeziehungen zwischen sozialistischen Wirtschaftsorganisationen für unsere Verhältnisse in der DDR umfassend und sinnvoll aus. Eine Pioniertat war hierfür die von ihm besorgte Übersetzung des zweibändigen sowjetischen Zivilrechtslehrbuchs. Auf Grund seiner wegweisenden Vorarbeiten wurde Heinz Such zu der sich über mehrere Jahre hin-ziehenden Ausarbeitung eines Vertragsgesetzes herangezogen, an der er führend beteiligt ist. Heinz Such hat aber nicht nur Bedeutendes für das Vertragsrecht zwischen sozialistischen Betrieben und Einrichtungen geleistet, sondern ebenso auf anderen Gebieten des Zivil- und Familienrechts. Hier sei lediglich an seine Mitarbeit bei der Ausarbeitung des Familiengesetzentwurfs und an seine Aufsätze zur Erläuterung von Grundsätzen eines neuen Familienrechts erinnert. Als eine wahrhaft produktive Persönlichkeit wirkt Heinz Such durch seine Tätigkeit befruchtend auf andere, die er in die Lage versetzt, seine Anregungen selbständig zu verarbeiten und neue Probleme aufzuwerfen und zu lösen. Im Verlauf seiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit als Hochschullehrer hat er eine ganze Generation junger Wissenschaftler erziehen können. Unter seiner maßgeblichen Anleitung wurden 1951 die ersten marxistischen Vorlesungen auf dem Gebiet des Allgemeinen Teils des Zivilrechts und des Sachenrechts ausgearbeitet, deren hauptsächlichste Ergebnisse später in den bekannten Lehrbüchern ihren Niederschlag fanden. Als Leiter der Abteilung Zivil-recht des Deutschen Instituts für Rechtswissenschaft führte Heinz Such in den Jahren 1952 bis 1956 Wissenschaftler und Praktiker dieses Gebiets zu fruchtbarer Arbeit zusammen, organisierte und lenkte die wissenschaftlichen Forschungen des gesamten Kollektivs der Zivilrechtler. Dasselbe gilt für seine Tätigkeit in den Redaktionskollegien der Zeitschriften „Staat und Recht“ und „Vertragssystem“. Als Vorsitzender der Sektion Recht der Kammer für Außenhandel und als Vorsitzender internationaler Schiedsgerichte stellt er seine reichen Kenntnisse und Fähigkeiten unmittelbar in den Dienst der Praxis. Heinz Such ist ein hervorragender Repräsentant der demokratischen deutschen Rechtswissenschaft, die sich erst mit dem Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus entwickeln konnte. Nicht zuletzt ist es auf seine Arbeit zurückzuführen, wenn unsere Rechtswissenschaft internationale Anerkennung finden und sich auch in Westdeutschland in zunehmendem Maße Gehör verschaffen konnte. Wir beglückwünschen Heinz Such aus ganzem Herzen zu seiner hohen Auszeichnung und wünschen, daß es ihm in naher Zukunft gelingen möge, seine zahlreichen schöpferischen Pläne zu verwirklichen und vor allem seine bisherigen Forschungen auf dem Gebiet des Vertragsrechts durch eine umfassende monographische Arbeit zum vorläufigen Abschluß zu brmgen. Prof. Dr. RAINER ARLT, Potsdam rottcnnvcill vV. Pr,7/ -■Ehrenbürger der Slcidf Cdeipsig Aus Anlaß seines 70. Geburtstages verlieh die Stadt Leipzig dem britischen Kronanwalt D. N. Pritt in Erinnerung an sein Wirken als Vorsitzender des Londoner Gegenprozesses gegen den Reichstagsbrandprozeß die Rechte eines Ehrenbürgers. Im ehemaligen Saal des Reichsgerichts, in dem Dimitroff als der heldenhafte Ankläger gegen das nationalsozialistische Regime auf getreten war, versammelten sich am 2. Oktober 1957 die Freunde Pritts, und in Gegenwart des Ministers der Justiz, des Generalstaatsanwalts, des Präsidenten des Obersten Gerichts, zahlreicher Volksvertreter des Bezirks und der Stadt Leipzig und vieler Juristen, Mitglieder der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands, erinnerte Oberbürgermeister Uhlich an jene Zeit des Jahres 1933, in der Pritt als einer der ersten, bevor noch Dimitroffs große Anklage die Welt aufhorchen ließ, die Anklageschrift des Oberreichsanwalts zerschlug und die Verbrechen des Nationalsozialismus aufdeckte. Als Zeichen des Dankes für diese große Hilfe im Kampf gegen den Hitlerfaschismus überreichte Oberbürgermeister Uhlich Kronanwalt Pritt die Ehrenbürgerurkunde. Frau Minister Dr. Benjamin verlieh der Verbundenheit mit dem großen Anwalt Ausdruck, der stets und überall auf der Seite derer steht, die für das Recht kämpfen, der die einfachen Menschen aus dem Volke vor der Justiz des imperialistischen Staates schützt. „Mit Klugheit, mit großem Wissen, mit der Erfahrung eines reichen Lebens und mit wahrhaft selbstlosem Herzen sind Sie der große Anwalt, sind Sie der Anwalt der Völker. Sie kämpfen um das Recht und verwirklichen dabei den Leitspruch der IVDJ ,Das Recht dient dem Frieden“.“ In bewegten Worten dankte D. N. Pritt für die herzlichen Bekundungen der Freundschaft und Verehrung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß in naher Zukunft in ganz Deutschland die Justiz der Demokratie und dem Frieden dienen möge. 638;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 11. Jahrgang 1957, Seite 638 (NJ DDR 1957, S. 638) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 11. Jahrgang 1957, Seite 638 (NJ DDR 1957, S. 638)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 11. Jahrgang 1957, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1957. Die Zeitschrift Neue Justiz im 11. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1957 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1957 auf Seite 816. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 11. Jahrgang 1957 (NJ DDR 1957, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.12.1957, S. 1-816).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader und der Mitarbeite: geschaffen gefördert werden, insbesondere durch die Art und Weise, wie sie ihre führen, durch eine klare und konkrete Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen. Die wesentlichen Ziele und Wege der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehving und Befähigung der . Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie. des Leistungssports und. unter der Jugend in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen in einer Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen der entsprechende Untersuchungen und Kontrollen über den Stand der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an in der Untersuehungshaf tanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvollzugseinrichtungen -ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage einer qualifizierten Auftragserteiluagi In-struierung personen- und sachbezogen erfolgt, die tatsächlichen Gründe für die Beendigung der Zusammej, mit und die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen für diipiSivierung der Arbeit mit den Die Gewinnung operativ bedeutsamer Infomiationerpp. Die verstärkte Mitwirkung der beim HerbeifühlVeränderungen mit hoher gesellschaftlicher und jlitilcn-operativer Nützlichkeit. Die ständige Gewährleistung einer hohen asürnkeit und Geheimhaltung in der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Gleichzeitig ist damit ein mögliches Abstimmen in Bezug auf Aussagen vor dem Gericht mit aller Konsequenz zu unterbinden.

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