Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1952, Seite 338

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 6. Jahrgang 1952, Seite 338 (NJ DDR 1952, S. 338); liehen Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik. 2. Das Referat von Walter Ulbricht und die Beschlüsse der II. Parteikonferenz gaben eine präzise Bestimmung der internationalen und nationalen Bedingungen, die die gegenwärtige Situation in Deutschland und insbesondere in der Deutschen Demokratischen Republik bestimmen und den Übergang zum Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik erfordern und ermöglichen. 3. Die II. Parteikonferenz gab eine klare Perspektive für die weitere Entwicklung von Staat und Recht in der Deutschen Demokratischen Republik und stellte für den nächsten Abschnitt dieser Entwicklung konkrete Aufgaben. II Die Ergebnisse der II. Parteikonferenz ermöglichen uns eine wissenschaftlich begründete Einschätzung der bisherigen staatlichen Entwicklung im Gebiet der heutigen Deutschen Demokratischen Republik. Sie setzen uns damit in den Stand, sowohl die bis jetzt geschaffenen politischen und juristischen Institutionen, wie die existierenden politischen und juristischen Anschauungen richtig zu begreifen und laufend daraufhin zu überprüfen, ob sie unter den inzwischen eingetretenen neuen Bedingungen noch ihre Funktionen als Teile des Überbaus erfüllen können. Wir werden dadurch befähigt, durch bewußtes, planmäßiges Handeln das, was den gesellschaftlichen Bedingungen nicht mehr entspricht, das, was den gesellschaftlichen Fortschritt nicht mehr fördert, umzugestalten, zu verändern. Was ist nun das Entscheidende an der Analyse der bisherigen Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik, die Walter Ulbricht gab? 1. Die Entwicklung nach 1945 in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone durchlief zunächst eine Etappe der Zuendeführung der bürgerlich-demokratischen Revolution und der Vernichtung der Wurzeln des faschistischen deutschen Imperialismus, die sich unter Führung der vereinigten Arbeiterklasse und bei Zusammenschluß aller demokratischen Kräfte um sie vollzog. 2. In dieser Etappe wurde in heftigem Klassenkampf gegen die Vertreter der imperialistischen Bourgeoisie und reaktionären Kräfte in den bürgerlichen Parteien der Staatsapparat von antidemokratischen Kräften gesäubert, die Bodenreform durchgeführt und durch Enteignung der Kriegsverbrecher, Naziaktivisten und Monopolherren ein bedeutender volkseigener Sektor in der Wirtschaft geschaffen. Das in diesem Kampf wachsende Klassenbewußtsein der Arbeiterklasse, ihr steigender Einfluß, die Festigung ihres Bündnisses mit den Bauern, Kleingewerbetreibenden und demokratischen und nationalen Teilen der Bourgeoisie schuf im Zusammenhang mit den schon erwähnten objektiven Voraussetzungen die Möglichkeit, zur Planung der Volkswirtschaft überzugehen. Die erfolgreiche Erfüllung und Übererfüllung des Zweijahrplanes und der Übergang zum Fünfjahrplan veränderten weiter die ökonomische Struktur und das Klassenkräfteverhältnis. Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik stärkte die demokratische Staatsmacht und sicherte in erhöhtem Maße die erreichten demokratischen Errungenschaften und ihre Weiterentwicklung. 3. Im Ergebnis dieser, sich infolge der Hilfe der Sowjetunion planmäßig, ohne Explosionen vollziehenden revolutionären Umwälzung, in deren Verlauf „die Macht aus den Händen der Klasse der Kapitalisten in die Hände der Werktätigen in Stadt und Land, die von der Arbeiterklasse geführt wurden“2), überging, entstanden volksdemokratische Grundlagen der Staatsmacht in der Deutschen Demokratischen Republik. Sie bestehen vor allem in folgendem: a) Die Arbeiterklasse, die von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands geleitet wird, hat im Staat die führende Rolle. Sie ist durch ein festes Bündnis mit den werktätigen Bauern 2) Walter Ulbricht, Die gegenwärtige Lage und die neuen Aufgaben der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, „Neue Welt“ 1952, Nr. 15,1 S. 1794 ff. verbunden, und ihr steht nahe die Schicht der werktätigen Intelligenz, die ihre Kräfte in den Dienst des Volkes stellt. b) Die feste ökonomische Grundlage unserer Ordnung ist der volkseigene und genossenschaftliche Sektor, der in der Industrie bis Ende dieses Jahres 81°/o der Bruttoproduktion erzeugen wird. Der volkseigene Sektor hat sozialistischen Charakter angenommen. c) Auf dem Lande gehen die werktätigen Bauern zur Bildung von Produktionsgenossenschaften über. Ausgehend von dieser prinzipiellen Analyse der II. Parteikonferenz wird es jetzt darauf ankommen, sehr aufmerksam alle politischen und gesellschaftlichen Erscheinungen in unserer Ordnung auf ihren Charakter zu prüfen und sich bei allen Maßnahmen staatlicher und rechtlicher Art fest auf die Elemente der volksdemokratischen Grundlagen unseres Staates zu orientieren, sie zu schützen und zu festigen; denn nur unter dieser Voraussetzung können Staat und Recht bei uns ihre Überbaufunktion erfüllen. Gleichzeitig aber lehrt uns diese Analyse der bisherigen Entwicklung erkennen, daß die neuen Aufgaben, vor denen wir jetzt beim Übergang zum Aufbau des Sozialismus stehen, zwar einen historischen Wendepunkt auf unserem Wege bedeuten, aber gesetzmäßig aus der bisherigen Entwicklung erwachsen sind, daß sie keinen Bruch oder Sprung in unserer Entwicklung, sondern ihre durch zielbewußtes, planmäßiges Handeln der mit der Waffe des Marxismus-Leninismus ausgerüsteten Arbeiterklasse und ihrer Partei ermöglichte geradlinige Fortsetzung sind. III Für die Erkenntnis der Richtigkeit des Weges, der in der Deutschen Demokratischen Republik bisher beschritten wurde, und seiner konsequenten Fortsetzung durch den Beschluß der II. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, jetzt zum planmäßigen Aufbau des Sozialismus überzugehen, aber auch für die prinzipiell richtige politische Orientierung aller staatlichen Maßnahmen, jeder Rechtsanwendung ist von größter Bedeutung das Studium der von Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz dargelegten internationalen und nationalen Bedingungen, die die gegenwärtige Situation und damit die Beschlüsse der Konferenz bestimmen. Welche sind dies? 1. Die Tatsache der Spaltung der Welt in ein Lager des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus unter der Führung der Sowjetunion und ein Lager des Imperialismus, der Kriegshetze und Aggression, der Unterdrückung und Ausbeutung unter Führung der USA. 2. Die wachsende politische und ökonomische Stärke des Friedenslagers einerseits und die Verschärfung der allgemeinen Krise des Kapitalismus sowie die sich daraus ergebenden wachsenden Widersprüche innerhalb des imperialistischen Lagers andererseits. Die Folge davon ist der Versuch der Imperialisten, einen Ausweg aus diesen Widersprüchen durch die Vorbereitung eines neuen Krieges gegen die Sowjetunion, die Staaten der Volksdemokratie und die Deutsche Demokratische Republik zu finden, eines Krieges, der allerdings „unbedingt die Frage des Bestehens des Kapitalismus überhaupt auf die Tagesordnung setzen würde“2). 3. Das Bestreben der amerikanischen Imperialisten und der revanchelüsternen herrschenden Kreise Westdeutschlands, mit Hilfe des nationalen Verrats der herrschenden Teile der Bourgeoisie und der Führer der SPD durch Unterzeichnung des Generalkriegsvertrages Westdeutschland in ein Protektorat der USA zu verwandeln und es in den aggressiven Nordatlantikblock einzugliedern. Das bedeutet die politische und wirtschaftliche Versklavung Westdeutschlands, die Vertiefung der Spaltung Deutschlands und die Erhöhung der Gefahr für die Existenz der deutschen Nation und den Frieden in Europa. 4. In Westdeutschland „das Anwachsen der nationalen Befreiungsbewegung und des Kampfes der Werktätigen 338;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 6. Jahrgang 1952, Ministerium der Justiz (MdJ) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1952. Die Zeitschrift Neue Justiz im 6. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 15 vom 24. Dezember 1952 auf Seite 624. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 6. Jahrgang 1952 (NJ DDR 1952, Nr. 1-15 v. Jan.-Dez. 1952, S. 1-624).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit den anderen bewaffneten sowie den Rechtspflegeorganen ist es für die Angehörigen der Abteilung verpflichtende Aufgabe, auch in Zukunft jeden von der Parteiund Staatsführung übertragenen Auftrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung zu läsen. Eine wesentliche operative Voraussetzung für die Durchsetzung und Sicherung desUntersuchungshaftvollzuges kommt der jeierzeit zuverlässigen Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte Staatssicherheit - Ordnung Sicherheit Dienstobjekte - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit o? - Ordnung zur Organisierung und Durchführung des militärisch-operativen Wach- und Sicherüngsdien-stes im Staatssicherheit ahmenwacbdienstordnung - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Schlußbestimmunqen. Zur konsequenten Durchsetzung der in dieser Anweisung getroffenen Festlegungen sind in allen Kreis- und Objektdienststellen unter Einbeziehung der Beauftragten des Leiters der Kreis- und Objektdienststellen Maßnahmepläne zur ständigen Gewährleistung der Sicherheit der Dienstobjekte, Dienstgebäude und Einrichtungen zu erarbeiten und vom jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung Verwaltung zu bestätigen. Dabei ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Beschuldigtenvernehmung tätliche Angriffe oder Zerstörung -von Volkseigentum durch Beschuldigte vorliegen und deren Widerstand mit anderen Mitteln nicht gebrochen werden kann.

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