Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1951, Seite 1

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Jahrgang 1951, Seite 1 (NJ DDR 1951, S. 1); NUMMER 1 JAHRGANG 5 BERLIN 1951 JANUAR Wilhelm Pieck Von Max F echner, Minister der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik Am 3. Januar 1951 hat das ganze demokratische und friedliebende Deutschland den 75. Geburtstag seines Präsidenten gefeiert. Mit dem deutschen Volk ehrten die friedliebenden Völker der Welt den ersten Repräsentanten eines neuen Deutschland, den großen und unerschrockenen Kämpfer gegen den Imperialismus, den Kämpfer für Frieden und Völkerverständigung. Mit Wilhelm Pieck steht zum erstenmal ein Staatsmann an der Spitze des deutschen Staates, zu dem das werktätige Volk aus vollem Herzen ja sagen kann, weil er aus dem werktätigen Volk stammt, weil in ihm alle guten und friedliebenden, alle aufbauenden und schöpferischen Kräfte unseres Volkes verkörpert sind, und weil er in all seinem Tun bestimmt wird von der Liebe zum Volk, der Liebe zu seinem Land und der Liebe zum Frieden. Zum erstenmal in der deutschen Geschichte hat unser Land einen Repräsentanten, der durch seine Person und sein Wirken Ansehen und Vertrauen bei den friedliebenden Völkern, besonders bei dem großen Sowjetvolk, erworben hat, eine Tatsache, die durch die internationalen Verträge der jungen Deutschen Demokratischen Republik bestätigt wird. Die friedliebenden Menschen in der ganzen Welt haben die Bildung der Deutschen Demokratischen Republik und die einstimmige Wahl Wilhelm Piecks zu ihrem Präsidenten als sichere Beweise für den Friedenswillen des deutschen Volkes genommen. Dem demokratischen Deutschland und allen friedliebenden Völkern der Welt ist Wilhelm Pieck der Bürge dafür, daß das deutsche Volk seine geschichtliche Aufgabe erfüllen wird, auf die es von Generalissimus Stalin hingewiesen worden ist, als er erklärte: „die Bildung der Deutschen Demokratischen Republik ist ein Wendepunkt in der Geschichte Europas “ Die durch Bildung der Deutschen Demokratischen Republik und die Wahl Wilhelm Piecks zum Präsidenten eingeleitete Entwicklung wird von langer Dauer, sie wird siegreich sein. Denn diese Entwicklung wird von einer geeinten Arbeiterbewegung getragen, die ihre Kräfte nicht im sinnlosen Bruderkampf verzehrt, sondern ihre unerschöpflichen Energien im Bündnis mit allen fortschrittlichen Kräften der Nation zum Wohle der werktätigen Bevölkerung und damit zum Wohle unseres Landes einsetzt. In Wilhelm Pieck wird das Neue in unserer geschichtlichen Entwicklung nach 1945 besonders sichtbar. In ihm repräsentiert die geeinte deutsche Arbeiterbewegung die Fähigkeit und die Möglichkeit, alle demokratischen und fortschrittlichen Kräfte des Volkes im Willen zum gemeinsamen Aufbau eines demokratischen und friedliebenden Deutschland zu einen. In einem mehr als 55jährigen Kämpferleben um echte Demokratie, Frieden und Sozialismus hat sich unser Präsident als ein weitsichtiger, gerechter, selbstloser Politiker erwiesen, der mit revolutionärer Gründlichkeit kompromißlos seinen Weg gegangen ist. Die Ehrung und die Liebe, die ihm an seinem 75. Geburtstag entgegengebracht wurden, zeigen, daß Wilhelm Pieck der populärste Mann in Deutschland ist, der Politiker und Staatsmann, dem die ungeteilte Liebe des ganzen werktätigen Volkes gehört. In seiner Entwicklung vom einfachen Mitglied in der deutschen Arbeiterbewegung, über seine Tätigkeit als Funktionär in der Holzarbeitergewerkschaft und als Abgeordneter bis zum Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik ist Wilhelm Pieck immer sich selbst und der Sache der Arbeiterklasse treu geblieben. Über sein Leben berichten, heißt die Geschichte unseres Landes darstellen, die Geschichte Deutschlands in den letzten zwei Generationen, die Geschichte des Kampfes zwischen den Kräften des Friedens und jenen verderblichen Kräften, die unser Volk zweimal in den Krieg rissen. Über sein Leben berichten, heißt die Geschichte des heroischen Kampfes der deutschen Linken gegen den deutschen Imperialismus auf zeigen, heißt, den opferreichen Kampf der revolutionären Kräfte der deutschen Arbeiterbewegung darstellen, die in den verflossenen Jahrzehnten am entschlossensten und erfolgreichsten für die Verwirklichung eines demokratischen, friedliebenden und fortschrittlichen Deutschland gekämpft haben, es heißt, den Kampf jener Partei schildern, die ernsthaft versucht hat, den Sieg der Konterrevolution in der Weimarer Republik zu verhindern. Ein Jahr vor der Geburt Wilhelm Piecks hatte sich 1875 die junge, aber schon gespaltene deutsche Arbeiterbewegung auf dem Gothaer Einigungsparteitag zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei vereinigt. In dem Gothaer Programm waren aber schon die ideologischen Wurzeln des Opportunismus und des bürgerlichen Nationalismus enthalten, jener gefährlichen Gifte, die später die sozialdemokratische Partei zerfraßen und bewirkten, daß die Führung dieser Partei 1914 die deutsche Arbeiterklasse und die hohen Prinzipien des Internationalismus verriet. Mit Wilhelm Pieck erwuchs der deutschen Arbeiterbewegung ein Arbeiterführer, der von dem festen Boden des Marxismus aus unversönlich gegen die opportunistische und reformistische Entartung der deutschen Arbeiterbewegung ankämpfte, deren Keime in dem Kompromiß des Gothaer Programms gelegt wurden. Sieben Jahre alt war Pieck, als 1883 Karl Marx starb, dessen Lehre er später gründlich studierte und als mächtige Waffe gegen jene führte, die die Lehre der Arbeiterklasse verfälschen und die deutsche Arbeiterbewegung entmannen wollten. Im Jahre 1890, als Bismarck gestürzt wurde und die Sozialistengesetze nach 12jährlger wirkungsloser Anwendung aufgehoben werden mußten, begann Wilhelm Pieck seine Lehrzeit als Tischler Im Todesjahr des Mitbegründers des wissenschaftlichen Sozialismus, des großen Lehrers der deutschen Arbeiterklasse, Friedrich Engels, im Jahre 1895, trat Wilhelm Pieck in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein und begann seinen politischen Kampf, den er jetzt 56 Jahre lang für die deutsche Arbeiterklasse und für das deutsche 1;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Jahrgang 1951, Ministerium der Justiz (MdJ) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1951. Die Zeitschrift Neue Justiz im 5. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1951 auf Seite 576. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 5. Jahrgang 1951 (NJ DDR 1951, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1951, S. 1-576).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit ist wichtiger Bestandteil der Gewährleistung der Rechtssicherheit und darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden. Unter Beachtung der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie der Möglichkeiten und Fähigkeiten der und festzulegen, in welchen konkreten Einsatzrichtungen der jeweilige einzusetzen ist. Die Intensivierung des Einsatzes der und insbesondere durch die Anwendung von operativen Legenden und Kombinationen sowie anderer operativer Mittel und Methoden; die Ausnutzung und Erweiterung der spezifischen Möglichkeiten der Sicherheitsbeauftragten, Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit zu entwickeln. Sind bereits beim Kandidaten derartige Überzeugungen vorhanden, wirken sie als Handlungsantrieb für die Zusammenarbeit und deren Realisierung.

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