Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1980, Seite 384

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 384 (NJ DDR 1980, S. 384); 384 Neue Justiz 8/80 und-Bauem-Staates auf deutschem Boden, ein Verbrechen gegen die Selbstbestimmung des deutschen Volkes war. Das Protokoll der Anhörung offenbart vor allem drei strafpolitische Gründe, die ursächlich dafür sind, daß der heimtückische Mord am Vorsitzenden der KPD bislang un-gesühnt blieb, obwohl mehrere Mittäter in der BRD ermittelt wurden, von denen einer noch heute dort seinen Pensionärs-Lebensabend verbringt: 1. Als nach der Selbstbefreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald zahlreiche SS-Aufseher vor dem US-Militärtribunal in Dachau angeklagt wurden, beschränkten die Juristen aus Übersee ihre Ermittlungen ausschließlich auf jene Straftaten, die an Staatsbürgern der Allüerten verübt worden waren. Für das Schicksal von drei der am Thälmann-Mord Beteiligten war das freilich bedeutungslos: Buchenwalds letzter Kommandant, Pister, sein Adjutant Schmidt und der KZ-Arzt Schiedlausky wurden ohnehin wegen anderer Verbrechen dem Henker überantwortet Gleichwohl enthielt jenes Unterlassen der US-Juristen, das dem zwischen den Alliierten in der Moskauer Erklärung vom 30. Oktober 1943 ausdrücklich vereinbarten Gebot der Beweissicherung widersprach, für mindestens acht weitere Tatbeteiligte, die bei der Ermordung Ernst Thälmanns in Buchenwald Henkers- oder Henkersgehilfenfunktionen ausgeübt hatten und nicht zuletzt für deren Befehlsgeber in der Nazi-Hierarchie die Chance, ihrer gerechten Strafe zu entkommen. 2. Die Aussicht, dem von den Alliierten im gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus gestählten Schwert des Völkerstrafrechts zu entgehen, „verbesserte“ sich noch bedeutend, als der BRD-Bundesgerichtshof in der frostigsten Phase des Kalten Krieges am 20. Dezember 1951 ausgerechnet in der Strafsache gegen einen Buchenwälder SS-Führer (Az: 4 StR 9/50) entgegen dem einstimmigen Votum der UNO die Abkehr von den Prinzipien und Normen des Nürnberger Tribunals bei der Ahndung der Naziverbrechen festschrieb: „Die Verurteilung wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit kann nicht bestehen bleiben Die den Gegenstand des Verfahrens bildenden strafbaren Handlungen sind daher ausschließlich nach deutschem Strafrecht zu beurteilen.“ Damit wurde die Rechts- und Justizkontinuität zwischen Nazireich und Bundesrepublik erneut bekräftigt, das Wilhelminische Strafgesetzbuch völkerrechtswidrig in den Rang eines ausschließlichen Wertmessers der Verfolgung faschistischer Verbrechen erhoben und den Beschuldigten die Berufung auf dem Völkerrecht wesensfremde Einwände (z. B. Verjährung) eröffnet. 3. Freilich wäre die Ahndung des Thälmann-Mordes auch auf der Grundlage des traditionellen deutschen Strafrechts möglich: Ort und Termin des Verbrechens sind ebenso wie dessen Teilnehmer zumindest soweit es sieh um das Buchenwälder SS-Kommando handelt seit langem bekannt. Auch das BRD-Strafrecht geht davon aus, daß „schon die bloße Anwesenheit bei der Tat, um dem ausführenden Mittäter mehr Sicherheit zu geben“, die Voraussetzungen der Mittäterschaft erfüllt (Beckscher Kurz-Kommentar zum StGB, 38. neubearb. Aufl., München 1978, S. 126 f.). Selbst ein auf der Basis des innerstaatlichen BRD-Rechts mit der gebotenen Ernsthaftigkeit betriebenes Strafverfahren kann also Aussicht auf einen gerechten Abschluß bieten, zumal einer der in der BRD identifizierten Beschuldigten „Spieß“ und Exekutionsprotokollführer des KZ Buchenwald war und er wegen seiner besonderen Verantwortung bei ähnlichen Verbrechen bereits von einem US-amerikanischen Gericht in Dachau zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, deren Vollzug freilich bald aufgehoben wurde. Sein Fall ist keine Ausnahme. Er erinnert an die BRD-Prozesse gegen die KZ-Kommandeuse Ilse Koch, gegen den Sachsenhausener Rapportführer Sorge („Eiserner Gustav“) u. a. Auch in diesen Fällen war es der Öffentlichkeit, insbesondere den ehemaligen Widerstandskämpfern, zu danken, daß die ursprünglich von den Alliierten Verurteilten und dann Freigelassenen schließlich wegen ihrer an deutschen Antifaschisten verübten Verbrechen erneut vor Gericht gestellt wurden. Möge die Berliner Anhörung dazu beitragen, in der Strafsache Otto und in analogen Verfahren der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen. GÜNTHER WIELAND, Berlin COÄEPJKAHME Mnp m pa30pyxceirae Bbicmee TpeßoBaHne (npn3iiB npeflcraBH-Tejiefi napjiaMeHTOB rocyflapCTB-yHacTHHKOB BapmaBCKOro floro- Bopa k napjiaMeHTaM h HJieHaM napjiaMeHTOB rocyapcTB Eßponbi h Mnpa) 338 X. KPErEP noTCflaMCKoe CoraameHHe h oÖecneHCHHe MHpa b Eßponc 339 B. iIITPACEEPr 3aflann cyaoB no cofleMCTBHto coqHajracTHHecKOH 3KHJIHmHOM nOJIMTMKC 342 M3 floraiafla npe3H,HHyMa no cyfleÖHOü npaKTHKe b oßjiacm tkujikuj,-Horo npaßa 16 njieHapHOMy 3aceflaHmo BepxoBHoro Cyaa 343 r. EPAJftTEHOEJm Bonpocu npaßa coöctbchhocth Ha oö-beKTu MOflepmoaijHH b cjiynae MOflepHH3aijHH KBapTnpu cbeMmiiKOM 348 E. IT3IJOJIE(/K. DOrJIEP OCOßeHHOCTH TpyflOBHX, ÄOrOBOpOB 350 Ü3 Äpyrwx coquajmcTHHecKiix cTpaii B. M. KOPEJILCKMPi/B. A. KP5DKKOB KOHCTHTyqwOHHue OCHOBH rocyflapCTBeHHon flncqnjimiu b CCCP 352 rocyaapCTBO h npaso b iiMiiepwajuoMe X. JIAJfiXTEyc nojiHTHnecKaa iocthium h aHTHKOMMyrnüM b OPr 355 HoBue npaBOBbie npeanHcanwa 1/1. JIEMAHH h AP- 0630p 3aKOHOflaTejnCTBa bo II-om KBapTane 1980 r. 356 CBeqeHHJi X. rOJIfl/M. SflJIEP Pa3BHTH6 KOHCTHTyqHH MOJIOflblX HaiJHOHaJIb-hmx rocyflapCTB 359 Ha oGcyTKAeHHe r. E3KEP/y. PEJI npaBOBbie BOnpOCM MCßHIJIlHCkOH 3KCIiepTH3bI 362 B. PEccrEP/ft. TPOX O Ha3HaHeHHH HOBoro naKa3aHna corjiacHO § 64 aÖ3. 4 yK 365 npaßosaa nponarana h npaßonoe BocniiTaniie M. PfiPMXT flejrrejnHOCTb aBOKaTOB oicpyra Tepa b oßjiacTH npaBOBOH nponaraHflbi 367 OlIMT H3 npaKTHKH r. miOAH OTBeTCTBeHHOCTb npoxypopa 3a paÖOTy c 3aaBJie-HHXMH 369 y. KPAy3E O npaße My3biKaHTOB, ynpaxaurrbcs b coöctbchhoh KBapTMpe 370 r. XEXJI O HeKOTopux Bonpocax npeKpameHHa npaBOOTHomemiH 5KHJIHmHOrO HawMa 371 K. KAPlJIMLt rapaHTHHHbie npnTH3aHna nOKynaTejia b cjiynae 3Ha-HHTCJIbHblX pJKaBJieHIIM Ky30BOB HOBOrO aBTOMOÖHJIH 372 E. TMM yacopeHHoe npoHSBOflCTBO' acjDcjDeKTiiBHaH peaicqHH Ha npecrynjieHHH 373 Bonpocu h OTBeTbi 374 lOpHCAHKqiifl no TpyÄOBOMy, ceMefraoMy, rpaxRqaHCKOMy h yrojiOB-HOMy npaBy 376 OÖnqfH naq3op npOKypopa 3a co6jnoqenHeM 3aK0HH0CTH 383 Übersetzung: Helga Müller, Berlin * V. CONTENTS Peace and disarmament, the supreme commandment (Call made by the representatives of the parliaments of the mem-ber-states of the Warsaw Treaty to the parliaments and parliamentarians of the States of Europe and the world) 338 Herbert Kröger : The Potsdam Agreements and the safeguarding of peace in Europe 339 Werner Strasberg: Tasks of the courts in support of the socialist housing policy 342 From the report of the Presidium to the 16th Plenary Session of the Supreme Court on jurisdiction regarding tenancy rights 343 Gerd Breitenfeld : Issues of property right to modernization objects when tenants modernize living space 348 Erhard Pätzold /Karin Vogler : Pecularities in labour contracts 350 From other socialist countries V. M. Korelski/V. A. Kryazhkov : The constitutional fundamentals of civic discipline in the USSR 352 State and law in imperialism Hans Leichtfuß : Political jurisdiction and anti-communism in the FRG 355 New legal provisions Joachim Lehmann et al.: A survey of legislation in the n. quarter of 1980 356 Reports Heinz Gold/ Margret Edler : Constitutional developments in developing countries. 359 Discussion Günter Becker/ Ulrich R o e h 1 : Legal issues of medical opinions 362 Wolfgang Rößger/ Joachim T r o c h : On determining a new penalty according to Art. 64/4 of the Penal Code 365 Legal Propaganda and legal education Johannes Röhricht : Legal-propagandist activities of the solicitors in the Gera county 367 Practical experiences Günther S c h ü a n : The procurators’ responsibility in dealing with petitions 369 Udo Krause: On the right of musicians to practice in flats 370 Gottfried H e j h a 1 : On some issues of terminating renting relations 371 Claus K e i 1 i t z : Guarantee Claims of the purchases in case of considerable sub-serface corrosion of the Chassis of a new motorcar 372 Ellinor Thiem : Speedy proceedings as an effective reaction to criminal offences 373 Questions and answers 374 Jurisdiction on labour, family. civil and criminal law 376 General supervision of legality by the procurator 383 Übersetzung: Dr. Ernst Adler; Berlin;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 384 (NJ DDR 1980, S. 384) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 384 (NJ DDR 1980, S. 384)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1980. Die Zeitschrift Neue Justiz im 34. Jahrgang 1980 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1980 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1980 auf Seite 576. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 34. Jahrgang 1980 (NJ DDR 1980, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1980, S. 1-576).

Bei der Durchführung der Besuche ist es wichtigster Grunde satzrri dle; tziiehea: peintedngön- söwie döLe. Redh-te tfn Pflichten der Verhafteten einzuhalten. Ein wichtiges Erfordernis für die Realisierung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit . Die Untersuchungsorgane Staatssicherheit werden dabei in Erfüllung konkreter Weisungen des Ministers für Staatssicherheit eigenverantwortlich tätig und tragen damit die Verantwortung für die politisch-operative Dienstdurchführung und die allseitige Aufgabenerfüllung in seinem Dienstbereich. Auf der Grundlage der Befehle und Anweisungen des Ministers den Grundsatzdokumenten Staatssicherheit den Befehlen und Anweisungen der Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen sowie deren Stellvertreter bezeichnet. Als mittlere leitende Kader werden die Referats-, Arbeitsgruppen- und Operativgruppenleiter sowie Angehörige in gleichgestellten Dienststellungen bezeichnet. Diese sind immittelbar für die Anleitung, Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Staatsführung; die Gewährleistung der Objektivität und Unantastbarkeit. der Untersuchungsbandlungen als wirksamer Schutz vor Provokationen und Hetzkampagnen des Gegners - die konsequente Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit bei dem Vollzug der Untersuchungshaft und dem Umgang mit den Verhafteten, vor allem zur Wahrung der Rechte und zur Durchsetzung ihrer Pflichten, einschließlich der in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe des Ministers - verantwortlich. Fite die Planung und Vorbereitung der operativen Ausweich- und Reserveausweichführungsstellen sowie der operativen Ausweichführungspunkte in den Bereichen der Bezirksverwaltungen sind die Leiter der Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen mit den Chefs der und den Leitern der auf der Grundlage dieses Schreibens und unter Beachtung des Schreibens des Ministers des Innern und Chef der über Aufgaben und Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Bugendgefährdung und Bugendkriminalität sowie deliktischen Kinderhandlungen - Bugendkriminalität - von Ordnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei bezüglich der Durchführung von Maßnahmen der Personenkontrolle mit dem Ziel der. Verhütung und Bekämpfung der Kriminalität,.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X