Marxistisch-leninistische Staats- und Rechtstheorie, Lehrbuch 1980, Seite 123

Marxistisch-leninistische (ML) Staats- und Rechtstheorie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Lehrbuch 1980, Seite 123 (ML St.-R.-Th. DDR Lb. 1980, S. 123); 6.1. Entstehung des bürgerlichen Staates und Rechts Der bürgerliche Staat und das bürgerliche Recht entstanden als gesetzmäßige Ergebnisse der bürgerlichen Revolution, mit der der Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus durchgesetzt wurde. Die materialistische Erklärung des Entstehens des bürgerlichen Staates und Rechts geht von den objektiven Gesetzmäßigkeiten und Triebkräften aus, die diesem Übergang zugrunde liegen. In seinem Hauptwerk „Das Kapital" hat Karl Marx mit der Analyse der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Gesellschaftsformation auch die Gesetzmäßigkeiten aufgedeckt, die zu deren Entstehung führten. Marx wies nach, daß mit den großen geographischen Entdeckungen, der Kolonisation und der Schaffung neuer Märkte auf dem amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kontinent Handel und Industrie und damit die Entwicklung der Produktivkräfte als revolutionäres Element in der niedergehenden feudalen Gesellschaftsformation einen raschen Aufschwung nahmen. Weder die zünftige Betriebsweise noch die Manufaktur reichten aus, um den steigenden Bedarf an Produkten zu befriedigen. Mit der Anwendung der Dampfkraft und der Einführung der Maschinen wurden die Grundlagen der materiellen Produktion revolutioniert und die Voraussetzungen für die große Industrie geschaffen. Die Entwicklung der großen Industrie und die Herausbildung des Weltmarktes bedingten sich wechselseitig. Wie die Entstehung des Weltmarktes den Aufschwung der Industrie beflügelte, so wirkte die rasche Entwicklung der Industrie auf die Ausdehnung des Weltmarktes; denn das Profitstreben und das Bedürfnis „nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel"1. Die Entwicklung der Produktivkräfte und die Herausbildung der neuen, kapitalistischen Produktionsverhältnisse verliefen zunächst noch im Schoße der Feudalgesellschaft. Die feudalen Verhältnisse hemmten* diesen Prozeß jedoch mehr und mehr. Sie wurden in der Epoche des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus im Ergebnis der bürgerlichen Revolution überwunden. Der unterschiedliche Reifegrad der sozialökonomischen und politischen Verhältnisse, wie er z. B. zur Zeit der bürgerlichen Revolution in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 16. Jh., in England in der Mitte des 17. Jh. und in Frankreich Ende des 18. Jh. bestand, prägte auch den Verlauf und die Ergebnisse der bürgerlichen Revolutionen und verlieh ihnen entsprechend den unterschiedlichen historischen Bedingungen eine Vielzahl von Besonderheiten. Die unterschiedlichen Formen, in denen die bürgerlichen Revolutionen nicht nur in Europa, sondern auch in Nord-, Mittelund Südamerika, Asien und Afrika verliefen, riefen auch unterschiedliche Formen des bürgerlichen Staates hervor. Als wesentliches Ergebnis der bürgerlichen Revolutionen trat jedoch an die Stelle der feudalen Produktions- und Machtverhältnisse die „freie Konkurrenz mit der ihr angemessenen gesellschaftlichen und politischen Konstitution, mit der ökonomischen und politischen Herrschaft der Bourgeoisklasse"2. ökonomisch war folglich der im Ergebnis der bürgerlichen Revolutionen entstandene Staatstyp durch die Entwicklung der kapitalistischen Warenproduktion 1 K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 4, Berlin 1959, S. 465. 2 a. a. O., S. 467 123;
Marxistisch-leninistische (ML) Staats- und Rechtstheorie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Lehrbuch 1980, Seite 123 (ML St.-R.-Th. DDR Lb. 1980, S. 123) Marxistisch-leninistische (ML) Staats- und Rechtstheorie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Lehrbuch 1980, Seite 123 (ML St.-R.-Th. DDR Lb. 1980, S. 123)

Dokumentation: Marxistisch-leninistische (ML) Staats- und Rechtstheorie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Lehrbuch 1980, Autorenkollektiv, Institut für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.), 3., bearbeitete Auflage, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1980 (ML St.-R.-Th. DDR Lb. 1980, S. 1-672). Redaktionskommission: Karl A. Mollnau, Karl-Heinz Röder, Karl-Heinz Schöneburg, Traute Schönrath, Gerhard Schüßler, Wolfgang Weichelt. Autoren: Gotthold Bley (17), Ulrich Dähn (25), Joachim Henker (7), Inge Hieblinger (9), Hermann Klenner (8 und 16), Manfred Kemper (26), Helmut Melzer (11), Karl A. Mollnau (4, 15, 18, 19, 21, 22), Siegmar Quilitzsch (26), Karl-Heinz Röder (5, 6, 7, 8), Karl-Heinz Schöneburg (1, 2, 3, 4, 9), Traute Schönrath (20, 24), Gerhard Schüßler (12, 14), Gerhard Stiller (23), Gerwin Udke (13), Ingo Wagner (1), Wolfgang Weichelt (10,12), Arno Winkler (7), Werner Wippold (13). Sachregister: Werner Künzel. Als Lehrbuch für die Ausbildung an Universitäten und Hochschulen der DDR anerkannt.

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader weiter zu qualifizieren und sie in ihrer Persönlichkeit sent wie klung noch schneller vqran-zubringen., In Auswertung der durchgeführten Anleitungsund Kontrolleinsätze kann eingeschätzt werden, daß die vom Wachregiment übernommenen Kader relativ gut militärisch ausgebildet und zur militärischen Objektsicherung einsetzbar sind. Da jedoch die vorhandenen Kenntnisse nicht für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaft-lichkeit und Gesetzlichkeit-Cat daher zur Voraussetzung, daß die Untersuchungsfü Leiter die Gesetzmäßigkeiten und den Mechanisprus Ser Wahrheits fest Stellung in der Untersuchungsarbei Staatssicherheit kennen und bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben durch den Inoffiziellen Mitarbeiter ist die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration durchzusetzen. Die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration sind Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Abwehr und Aufklärungsarbeit. Um die von der Parteiund Staatsführung gestellten politisch-operativen Ziele zu erreichen, setzen die Organe Staatssicherheit ihre wichtigste Kraft, Inoffizielle Mitarbeiter, im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners aufzuklären sie in von uns gewollte Richtungen zu lenken. Das operative erfordert den komplexen Einsatz spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden und stellt damit hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen, aber unter Berücksichtigung aller politisch, politischoperativ und strafrecht lieh relevanten Umstände soll von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen werden.

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