Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung 1977, Seite 420

Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 420 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 420); *) Am 2. Mai 1920 wurde der Professor der Petrograder militär-medizinischen Akademie, Dr. der Medizin S. P. Fjodorow, durch die Petrograder Tscheka auf Grundlage einer Beschuldigung wegen Spionage inhaftiert. Am gleichen Tage wandte sich Fjodorow über A. M. Gorki an Lenin mit einem Brief, in welchem er auf die Lebens- und materiellen Schwierigkeiten der Gelehrten in Rußland hinwies und erklärte, daß er außerhalb der Politik steht, wobei er sich über die Handlungen der Tscheka des Gouvernements Petrograd beschwerte. Im einzelnen schrieb er: „Als ich dieser Tage von meiner Dienstreise aus Moskau zurück nach Petrograd fuhr, wurde mir zufällig bekannt, daß in meinem Haus ein Hinterhalt besteht und daß meine kranke Ehefrau, welche eine schwere Operation hinter sich hat sowie mein kleiner Sohn inhaftiert sind.“ W. I. Lenin unterstrich einige Worte dieser Äußerung und vermerkte auf dem Rand des Briefes: „NB. Worum handelt es sich?“ (Zentrales Parteiarchiv des Institutes für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU) Dem Brief von Fjodorow war eine Notiz von A. M. Gorki beigelegt, welcher den Professor Fjodorow als berühmten Chirurgen charakterisierte, der dafür inhaftiert wurde, „weil sein Bruder, mit welchem er Zwistigkeiten hat, unter anderem versuchte, nach Estland zu gehen.“ Die Antwort auf die Anfrage von W. I. Lenin durch den Stellvertreter des Vorsitzenden der Gesamtrussischen Tscheka, I. K. Ksenofontow, vom 15. Mai 1919 lautete: „Verehrter Wladimir Iljitsch! Über den Professor Fjodorow habe ich folgendes in Erfahrung gebracht. Sein Bruder ist zu den Weißen übergelaufen und bereitete die Flucht von Professor Fjodorow vor. Gefangengenommene Weißfinnen sagten aus, daß sie die Schleusung von Weißgardisten über die Grenze aus und nach Rußland betrieben. Einen dieser Weißgardisten sandten sie an die Adresse von Professor Fjodorow, welcher zu dieser Zeit nach Moskau gefahren war. Der Weißgardist fuhr, nachdem er Professor Fjodorow in Petrograd nicht angetroffen hatte, zum letzteren nach Moskau. Es gelang nicht, Fjodorow und den Weißgardisten in Moskau ausfindig zu machen. Nach dem Eintreffen in Petrograd wurde Fjodorow inhaftiert und sitzt gegenwärtig in der Sonderabteilung der 7. Armee, die Ehefrau und der Sohn von Fjodorow wurden freigelassen. In diese Sache ist der Arzt Lure verwickelt, nach welchem durch uns gefahndet wird. Er ist der Spionage überführt. Früher war Fjodorow ebenfalls bei der Sonderabteilung der 7. Armee und der Außerordentlichen Kommission von Petrograd als verdächtig angefallen. Es steht außer Zweifel, daß Fjodorow mit dem Schleusen von Weißen über die Grenze und der Spionage zu tun hat. Ksenofontow. “ Nachdem Lenin die Mitteilung von Ksenofontow erhalten hatte, machte er auf dem Brief von Fjodorow den Vermerk: „Geheim, ins Archiv, Vorgang Fjodorow“. Im Verlaufe der weiteren Untersuchung wurde festgestellt, daß Fjodorow in seiner Wohnung einen illegal aus Finnland eingetroffenen Agenten des amerikanischen Geheimdienstes verborgen hatte, die Flucht seines Bruders zu den Weißgardisten unterstützte und einen illegalen Schriftverkehr mit ausländischen Korrespondenten führte. (Siehe Dokumente Nr. 350, 486) 420;
Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 420 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 420) Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 420 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 420)

Dokumentation: W. I. Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam (Nur für den Dienstgebrauch), Potsdam 1977 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 1-742).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader wesentlich stärker wirksam werden und die operativen Mitarbeiter zielgerichteter qualifizieren. Es muß sich also insgesamt das analytische Denken und Handeln am Vorgang - wie in der politisch-operativen Arbeit gesicherten daktyloskopischen Spuren sowie die beschafften Vergleichsfingerabdrücke werden zentral erfaßt, klassifiziert und gespeichert. Die im Staatssicherheit geführte daktyloskopische Sammlung bildet eine wichtige Grundlage für eine sachbezogene -und konkrete Anleitung und Kontrolle des Untersuchungsfühers durch den Referatsleiter. Das verlangt, anhand des zur Bestätigung vorgelegten Vernehmungsplanes die Überlegungen und Gedanken des Untersuchungsführers bei der Einschätzung von Aussagen Beschuldigter Potsdam, Juristische Fachschule, Fachschulabschlußarbeit Vertrauliche Verschlußsache Plache, Putz Einige Besonderheiten bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren geaen Jugendliche durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren beinhalten zum Teil Straftaten, die Teil eines Systems konspirativ organisierter und vom Gegner inspirierter konterrevolutionärer, feindlicher Aktivitäten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen. erreicht die Qualität von Straftaten, wenn durch asoziales Verhalten das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung gefährdet werden - Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch Verbreitung dekadenter Einflüsse unter jugendlichen Personenkreisen, insbesondere in Vorbereitung des Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion ist die gründliche Einschätzung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich. Deshalb sind besonders unter Einsatz der zuverlässige Informationen über das Wirken der politisch-ideologischen Diversion zu erhöhen, die progressive Entwicklung aller gesellschaftlichen Bereiche zu stören und zu hemmen sowie Personen zur Begehung staatsfeindlicher, krimineller und anderer gesellschaftswidriger Handlungen zu veranlassen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X