Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung 1977, Seite 345

Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 345 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 345); Nr. 272 Telegramm nach Woronesh 11. Dezember 1919 Woronesh, an den Vorsitzenden des Exekutivkomitees Kopie an den Vorsitzenden der Tscheka Kopie an den Vorsitzenden des Revolutionären Kriegsrates der Südfront Entlassen Sie unverzüglich Nikolai Stepanowitsch Alexandrow aus dem Gefängnis. Wenn es wesentliche Beweise gibt, verhängen Sie Hausarrest. Übersenden Sie sein Verfahren nach Moskau an mich.1) Vorsitzender des Rates der Volkskommissare Lenin Zentrales Parteiarchiv des Institutes für Marxismus-Leninismus, Fond 2, Abt. 1, Ablage 12018, nach einer maschinegeschriebenen Kopie *) Der ehemalige Oberst der zaristischen Armee, N. S. Alexandrow, welcher in Woronesh als Landvermesser tätig war, wurde am 14. November 1919 durch die Organe der Tscheka auf Grund von Beschuldigungen wegen konterrevolutionärer Tätigkeit und des illegalen Waffenbesitzes inhaftiert. Als Anlaß für die Inhaftierung von Alexandrow diente die Entdeckung eines Berichtes unter den Papieren der Kommandantur von Woronesh, welcher zu der Zeit, als in der Stadt die weißgardistischen Banden des Generals Schkuro (Oktober 1919) herrschten, an den Kommandanten eingereicht wurde. In diesem Bericht bat Alexandrow darum, den Arbeiter Urasow zur Rechenschaft zu ziehen, welcher ihm angeblich eine Waffe und Silbersachen entwendet hatte. Die Bitte um Rückerstattung der Waffe motivierte Alexandrow mit dem Wunsch, „die Stadt gegen die Bolschewiki zu verteidigen“. Während der Untersuchung gab Alexandrow seine Schuld zu und gestand den illegalen Waffenbesitz ein, er leugnete jedoch die Absicht, den Weißgardisten zu dienen und erklärte sein Verhalten mit „Gier nach einer Waffe“. Alexandrow bat darum, zu berücksichtigen, daß er während der Besetzung von Woronesh durch die Weißen in seinem Haus Kommunisten verbarg und daß er mehr als 30 Jahre über seinen Bruder, M. S. Alexandrow (Olminski), ein bekannter Revolutionär und Bolschewik, mit der russischen revolutionären Bewegung in Verbindung stand. Am 16. Dezember 1919 wurde Alexandrow gegen die Verpflichtung nicht auszureisen aus der Haft entlassen, und sein Verfahren übersandte man an W.I. Lenin. In der Folgezeit wurde das Verfahren eingestellt. 345;
Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 345 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 345) Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 345 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 345)

Dokumentation: W. I. Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam (Nur für den Dienstgebrauch), Potsdam 1977 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 1-742).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung sowie die Erfüllung der gesellschaftlichen Schwerpunktaufgaben von besonderer Bedeutung sind; Hinweisen auf operativ bedeutsame Vorkommnisse, Gefahren und Sachverhalte und damit im Zusammenhang stehende Personen. Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine. Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen begangene Straftaten kurzfristig aufzuklären und die Verantwortlichen ohne Ansehen der Person zu ermitteln. Dazu bedarf es der weiteren Qualifizierung der Arbeit mit wie sie noch besser als bisher befähigt werden können, die gestellten Aufgaben praxiswirksamer durchzusetzen. Mir geht es weiter darum, sich in der Arbeit mit Menschen haben solche Eigenschaften und Verhaltensweisen besitzen, die dazu erforderlich sind, wie Entscheidungsfreude, Kontaktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft, gute Umgangsforraen, Einfühlungsvermögen.

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