Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung 1977, Seite 334

Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 334 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 334); fünfzehnjährigen Beobachtungen, behaupte ich, daß die Erklärung nicht einmal für ein Jahr, geschweige denn „für alle Ewigkeit“ Gültigkeit haben wird (Beifall), denn die gesamte Entwicklung der Menschewiki zeigt besonders in solch einer großen Zeit, wie sie in der Geschichte der russischen Revolution begonnen hat starke Schwankungen bei ihnen, die im großen und ganzen darauf hinauslaufen, daß sie sich mit großer Mühe und gegen ihren Willen von der Bourgeoisie und deren Vorurteilen lösen. Mit vielem Widerstreben beginnen sie sehr langsam zwar, aber der Anfang ist immerhin gemacht , sich der Diktatur des Proletariats zu nähern, und in einem Jahr werden sie einige weitere Schritte machen, davon bin ich völlig überzeugt. Und diese Erklärung wird man nicht wiederholen können, denn wenn Sie ihr die Hülle allgemeiner demokratischer Phrasen und parlamentarischer Schlagworte nehmen, die jedem Führer einer Parlamentsopposition zur Ehre gereichen würden, wenn Sie diese Phrasen, die vielen gefallen, uns aber langweilig erscheinen, weglassen und den eigentlichen Kern der Sache nehmen, so steht in der ganzen Erklärung nichts als: zurück zur bürgerlichen Demokratie, nichts weiter. (Beifall.) Wenn wir solche Erklärungen von Leuten hören, die früher von Sympathie für uns gesprochen haben, so sagen wir uns: Nein, Terror und Tscheka sind absolut notwendige Dinge. (Beifall.) Genossen! Damit Sie mich jetzt nicht beschuldigen und damit mich überhaupt niemand beschuldigen kann, ich krittelte an dieser Erklärung herum, behaupte ich auf Grund politischer Tatsachen, daß eine solche Erklärung auch ein rechter Menschewik und ein rechter Sozialrevolutionär sofort und ohne mit der Wimper zu zucken unterschreiben würde. Ich habe dafür Beweise. Der Rat der Partei der rechten Sozialrevolutionäre, von denen sich Wolski und seine Gruppe trennen mußten Wolski ist der Vorsitzende des Komitees der Konstituierenden Versammlung, den Sie von der Tribüne gehört haben , der Rat der rechten Sozialrevolutionäre, der in diesem Jahr tagte, beschloß, daß sie sich mit der Partei der Menschewiki, die von den Sozialrevolutionären als ihnen nahestehend betrachtet wird, vereinigen wollen. Warum? Weil die rechten Sozialrevolutionäre für die Veröffentlichung solcher Dinge sind, wie sie in der Erklärung und in den mensche-wistischen Publikationen enthalten sind (welche angeblich rein theoretischen Charakter haben und deren Veröffentlichung wir unnötigerweise verbieten, wie die Vertreterin des „Bund“ ausführte, als sie sich darüber beklagte, daß es bei uns keine volle Pressefreiheit gibt), und weil sie sich mit den Menschewiki solidarisieren, deren Erklärung von А bis Z auf denselben Prinzipien beruht wie die der rechten Sozial- 334;
Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 334 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 334) Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam 1977, Seite 334 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 334)

Dokumentation: W. I. Lenin und die Gesamtrussische Tscheka, Dokumentensammlung, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Juristische Hochschule (JHS) Potsdam (Nur für den Dienstgebrauch), Potsdam 1977 (Tscheka Dok. MfS DDR 1977, S. 1-742).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane hat sich auch kontinuierlich entwickelet. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver-fahren auf der Grundlage von Führungskonzeptionen. Die Gewährleistung einer konkreten personen- und sachbezogenen Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen. Die wesentlichen Ziele und Wege der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Bildung zu bestimmen. Die Leiter sollten sich dabei auf folgende Aufgaben konzentrieren: Die Erarbeitung inhaltlicher Vorgaben für die Ausarbeitung von Schulungs- und Qualifizierungsplänen für die politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung jedes inoffiziellen Mitarbeiters imtrennbarer Bestandteil der Zusammenarbeit mit ihnen sein muß. Das muß auch heute, wenn wir über das Erreichen höherer Maßstäbe in der Arbeit mit übertragenen Aufgaben Lind Verantwortung insbesondere zur Prüfung der - Eignung der Kandidaten sowie. lärung kader- und sicherheitspolitischer und ande r-K-z- beachtender Probleme haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Diese Art der Beweismittelsuche und -Sicherung findet unter anderem vor allem Anwendung bei der durch Angehörige der Linie erfolgenden Kontrolle von Personen und der von ihnen mitgeführten Gegenstände ist, daß sie dringend verdächtig sind, Sachen bei sich zu führen, durcfi deren Benutzung die öffentliche Ordnung gefährdet oder rrd Buchstabe Gesetz oder die der Einziehung unterliegen. Die Durchsuchung gemäß Buchstabe dient dem Zweck, durch das Auffinden von Sachen und deren nachfolgender Verwahrung oder Einziehung Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit auf Straßen und Plätzen, für den Schutz des Lebens und die Gesundheit der Bürger, die Sicherung diplomatischer Vertretungen, für Ordnung und Sicherheit in der Strafvollzugseinrichtung gefährden. Zur ärztlichen Entlassungs-Untersuchung An Bedeutung gewinnt auch die im Zusammenhang mit der Entlassung eines Verhafteten Verurteilten aus der Untersuchungshaftanstalt durchzuführende ärztliche Entlassungsuntersuchung.

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