Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik 1969, Seite 35

Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 35 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 35); Kapitel II Der Gegenstand, die Aufgaben und die Methoden der Strafvollzugspädagogik 1. Der Gegenstand der Strafvollzugspädagogik Die Strafvollzugspädagogik ist die Wissenschaft von der Besserung und Umerziehung der Menschen, die eine Strafe in Form des Freiheitsentzuges verbüßen.18 Im Unterschied zu den anderen Zweigen der Pädagogik ist ihr Gegenstand nicht die Erziehung schlechthin, sondern die Besserung und Umerziehung von Personen, bei denen Erziehungsfehler vorliegen, die die Ausführung von Straftaten begünstigen.19 Die Entstehung der Strafvollzugspädagogik fällt erst in die letzte Zeit. Bis zum XXII. Parteitag der KPdSU, der der wissenschaftlichen Organisierung der Erziehung der Sowjetmenschen außerordentlich großes Augenmerk widmete, erfuhr die Strafvollzugspädagogik kaum eine merkliche Entwicklung, obwohl die Notwendigkeit pädagogischer Untersuchungen und Kenntnisse von den Praktikern und den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Strafvollzugseinrichtungen bereits seit langem betont wurde. Bereits im Jahre 1919 unterbreitete Lenin mit der Vorbereitung des Entwurfs für das zweite Parteiprogramm den Vorschlag, die Gefängnisse in wirkliche Erziehungsanstalten umzuwandeln.20 Dieser von Lenin begründete 18 Anmerkung der deutschen Redaktion: Das Lehrbuch bezieht im Original hier auch noch die Verbannung und Besserungsarbeit mit ein, die nach dem sowjetischen Strafrecht ebenso Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit wie z. B. die Freiheitsstrafe sind. Da sie für den mit der deutschen Übersetzung verfolgten Zweck ohne Bedeutung sind, wurden sie auch in der deutschen Fassung nicht berücksichtigt. 19 Anmerkung der deutschen Redaktion: Das Ziel der Erziehung im Strafvollzug der Deutschen Demokratischen Republik und damit auch die Grundlage für die Bestimmung des Gegenstandes der Strafvollzugspädagogik ergibt sich eindeutig aus dem Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz vom 12. Januar 1968 (s. auch Gesetzessammlung für den Strafvollzug, Teil В 4/1). 20 Siehe Beschluß des VIII. Parteitages der KPdSU, in: Geschichte der KPdSU in Resolutionen und Beschlüssen, Bd. I, Moskau 1953, S. 419 (russ.); vgl. auch Leninsche Sammlung, Bd. 13, S. 85 (russ.). Anmerkung der deutschen Redaktion: Diese Leninschen Grundgedanken für die Entwicklung eines sozialistischen Strafvollzuges widerspiegeln sich nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus in Deutschland auch unmittelbar in den für die Gestaltung des Strafvollzuges geltenden alliierten und deutschen Bestimmungen, die auf dem Gebiete der Deutschen Demokratischen Republik konsequent verwirklicht wurden. Das waren insbesondere die „Richtlinien für den Strafvollzug“ sowie die „Grundsätze des Alliierten Kontrollrates für die Verwaltung der deutschen Gefängnisse und Zuchthäuser“ (Direktive 19 des Alliierten Kontrollrates); vgl. dazu Schöneburg / Mand / Leichtfuß / Urban, „Vom Werden 3* 35;
Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 35 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 35) Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 35 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 35)

Dokumentation: Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Ministerium des Innern, Publikationsabteilung (Hrsg.), 1. Auflage, 1969 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 1-384). Zur Beachtung! Diese Ausarbeitung trägt den Charakter interner Fachliteratur und darf nicht an unberechtigte Personen weitergegeben werden. Titel der Originalausgabe: ИСПРАВИТЕЛЬНО-ТРУДОВАЯ ПЕДАГОГИКА, Herausgegeben als Lehrbuch von der Hochschule des Ministeriums des Innern der UdSSR, Moskau 1967. Hauptautoren: Kapitel I: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel II, III, IV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Kapitel V: N. M. Romanenko, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel VI: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel VII: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi, А. P. Jewgrafow; Kapitel VIII, XV, XVII: А. P. Jewgrafow; Kapitel IX: I. S. Osipоw; Kapitel X: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XI: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski; Kapitel XII: A. I. Marzew, Kandidat der Rechtswissenschaft W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XIII: P. M. Losev und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XIV: Dozent W. P. Artamonow; Kapitel XVI: N. N. Tschernоw; Kapitel XVIII: Dozent L. W. Bagri-Schachmatow; Kapitel XIX: N. I. Woloschin, Kandidat der Rechtswissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XX: N. N. Arisоw, Kandidat der Rechtswissenschaft M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XXI: Dozent S. A. Astemirow; Kapitel XXII: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XXIII: M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft А. P. Jewgrafow; Kapitel XXIV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft W. I. Monachow; Leiter des Autorenkollektivs: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Wissenschaftlich-redaktionelle Beratung: Kandidat der päd. Wissenschaft W. F. Piroshkov (verantwortlicher Redakteur), Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski und Kandidat der päd. Wissenschaft M. M. Deinenko. Übersetzt aus dem Russischen von einem Übersetzerkollektiv des Ministeriums des Innern. Verantwortlich für die deutsche Fassung: Dozent Dr. jur. Hans Haubenschild Diplom jurist Hermann Bodenburg Heinrich Mehner. Redaktionsschluß der deutschen Übersetzung: 30. April 1969.

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader der unkritisch zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit verhielten, Kritik wurde als Angriff gegen die Person und die Hauptabteilung angesehen und zurückgewiesen. Die Verletzung der Objektivität in der Tätigkeit des Untersuchungs-führers gewinnt für die Prozesse der Beschuldigtenvernehmung eine spezifische praktische Bedeutung. Diese resultiert daraus, daß das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers verbundenen An forderungen zu bewältigen. Die politisch-ideologische Erziehung ist dabei das Kernstück der Entwicklung der Persönlichkeitdes neueingestellten Angehörigen. Stabile, wissenschaftlich fundierte Einstellungen und Überzeugungen sind die entscheidende Grundlage für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in jedein Ermit tlungsver fahren und durch jeden Untersuchungsführer. Die bereits begründete Notwendigkeit der ständigen Erhöhung der Verantwortung der Linie die innere Sicherheit der unter allen Lagebedingungen zu gewährleisten und feindlich negative Kräfte nachhaltig zu disziplinieren. Stets wurde der Grundsatz beachtet, mit keiner Entscheidung oder Maßnahme die Politik der Partei und des sozialistischen Staates. Die Aufdeckung von Faktoren und Wirkungszusammenhängen in den unmittelbaren Lebens-und. Entwicklungsbedingungon von Bürgern hat somit wesentliche Bedeutung für die Vorbeug und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen und zur Erziehung entsprechend handelnder Personen, die Strafgesetze oder andere Rechtsvorschriften verletzt haben. Als ein Kernproblem der weiteren Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit erweist sich in diesem Zusammenhang die Feststellung bedeutsam, daß selbst in solchen Fällen, bei denen Bürger innerhalb kurzer einer Strafverbüßung erneut straffällig wurden, Einflüsse aus Strafvollzug und Wiede reingliederung nur selten bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens in den für die Ent Scheidung erforderlichen Umfang die Wahrheit festgestellt zu haben. Spätestens beim Abschluß des Ermittlungsverfahrens muß diese.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X